Das 1. Abenteuer von Captain Aldi: Der Arztbesuch
Captain Aldi betrat die Praxis des Allgemeinmediziners Dr. Schneiders und stellte sich an die Anmeldetheke.
„Hier, das sind meine letzten 10 Euro. Ich hoffe ihr Typen bietet dafür einen ordentlichen Service!“, sagte Captain Aldi und gab den Schein der Arzthelferin.
„Okay Herr Aldi. Nehmen sie bitte da hinten Platz sie werden dann sicherlich bald aufgerufen.“, sagte die Frau an der Anmeldung.
Das Wartezimmer war voll mit verschiedenen Krankheiten und ihre stolzen Besitzer. Jeder hatte irgendwas zu husten oder zu keuchen und ein kleiner Junge nervte seine Mutter.
Warum Captain Aldi hier war, wusste er selber nicht mehr so genau. Seit einigen Monaten hat er schon diese Probleme.
„Käthe Kot, bitte ins Zimmer 2!“, sagte eine Plastikstimme und eine bucklige alte Frau röchelte in die angewiesene Richtung.
Nach 3 Stunden Wartezeit ertönte dann endlich die lang ersehnte Meldung: „Captain…Was wie heißt der Typ? CAPTAIN ALDI, bitte ins Zimmer 1!“
Captain Aldi betrat das nach Desinfektionsmittel riechende Behandlungszimmer.
„Guten Tag Herr Aldi.“, Doc Schneider musterte seinen Patienten gründlich.
„Tach Doc!“, rülpste Captain Aldi.
„Was haben sie denn für Probleme Herr Aldi?“, fragte der Arzt.
„Mein Dilemma fing vor etwa 2 Monaten ganz harmlos an. Ich hatte nachmittags frei und schaltete vor Langeweile den Fernseher an. Da lief so eine Gerichtsshow. Nach etwa 10 Minuten musste ich mir ein Bier öffnen, weil ich diesen Schwachsinn nicht nüchtern ertragen konnte…“, erzählte Captain Aldi.
„Beschreiben sie doch mal ihr Sofa…Hat es eine große Sitzkuhle?“, fragte Doc Schneider.
„Ja die breitet sich immer weiter aus.“
Dr Schneider nickte, „Legen sie sich mal bitte auf die Liege und machen sie ihren Oberkörper frei!“.
Captain Aldi zog seine abgetragene Alditüte über den Kopf, die er schon seit einigen Wochen als Oberkörperbekleidung nutzte.
„Schlechte Körperhygiene, Bierbauch…“, murmelte der Doktor vor sich hin, „Oh je was haben wir denn hier? War das mal ihr Portemonnaie?“
„Ja!“, antwortete Captain Aldi. Der Doktor holte eine verkümmerte Brieftasche hervor.
„Regressiver Konto- und Intelligenzstand, chronische Verwahrlosung…Das sieht nicht gut aus Herr Aldi!“, stöhnte Dr. Schneider.
„Was habe ich denn nun?“
„Nach ihren Symptomen zu urteilen sind sie…“, Dr Schneider trommelte mit seinen Fingern auf den Tisch um die Spannung zu steigern,“…arbeitslos.“
„Oh Gott, ich hab’s geahnt…“, stöhnte Captain Aldi, „…Kann ich wieder gesund werden Doc?“
„Bei ihnen ist die Arbeitslosigkeit leider schon sehr weit fortgeschritten. Da stehen die Chancen auf Heilung sehr schlecht. Ich verschreibe ihnen erstmal eine sechswöchige Resozialisierungstherapie und dann werden wir versuchen, für sie eine geeignete Arbeit zu finden.“

‚Ich bin jetzt endgültig in der Unterschicht angekommen’, dachte er sich als er in der Straßenbahn saß, die ihn nach Hause in seinen Block chauffierte. Früher hatte er einen Job, viele Freunde und vor allem jeden Tag etwas Leckeres zu essen. Wie konnte es nur so weit kommen? Ist die Gerichtshow im Fernsehen Schuld? Oder das viele Plastikflaschenbier?
Er stieg aus der Bahn und machte sich auf den Weg zu seinem Lieblingssupermarkt.
„Na Eddi wie läufts?“, fragte er einen älteren Mann der in einer Tonne hinter dem Markt im Müll wühlte.
„Schau! Heute ist Schokopudding im Angebot!“, sagte Eddi.
„Ne! Hast du auch was Vegetarisches? Brot, Kuchen oder Nudeln? Mein Arzt hat gesagt ich muss auf meine Ernährung achten, wenn ich mich resozialisieren will.“
„Resoz…was? Komm nimm mal einen Schluck vom guten alten Korn und schlag dir diese Flausen ausm Kopf!“, sagte Eddi.
Wenig später liefen die beiden zusammen in den roten Sonnenuntergang und jeder ein Bier in der Hand, denn jede Gesellschaft hatte ihren Rand.

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