Donnerstag, 19. November 2009
Buchvorstellung

So soll es aussehen, mein Pestseller. Wir wissen noch nicht genau, ab wann wir es als Buch herausbringen. Ich mach das ja zum ersten Mal... :-) (Angepeilt ist Weihnachten als Veröffentlichungstermin) Und am 30.11. werde ich daraus vorlesen...

Cover von Karsten Bier

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Mittwoch, 11. November 2009
Ausschnitt aus meinem Buch: Gorillakämpfer - Heriberts Unwissenheit über Achterbahnen und das Internet
Hauptfigur Heribert träumt jede Nacht vom rosa Elefanten und natürlich auch diesmal. Johanna ist seine Freundin. Captain Aldi ist eine Art Mitbewohner und Borsti sein Wildschwein und treuer Begleiter:

Am späten Abend schlief Heribert unruhig und der rosa Elefant war wieder zu Besuch:
„Heribert? Heribert? Aufwachen!“, sagt der rosa Elefant.
„Habe ich geschlafen?“, frage ich.
„Natürlich! Wenn du im realen Leben wach bist, dann schläfst du hier und umgekehrt.“
„Das wusste ich noch nicht. Danke du schlauer Elefant.“
„Stets zu Diensten.“, sagt der Elefant und verbeugt sich, so gut es geht „Was belieben sie heute Nacht zu tun, werter Heribert?“
„Wir könnten eine Revolution starten, die Dinge verändern, verbessern oder einfach nur Spaß haben.“
„Du weißt schon, dass wir hier in einer Traumwelt sind. Hier brauchst du nichts verändern. Hier ist alles perfekt.“, erklärt der rosa Elefant.
„Das ist ja langweilig. Dann müssen wir eben Leid und Elend erschaffen, damit wir es dann später bekämpfen können.“, sage ich.
„Womit habe ich das eigentlich verdient? Andere träumen von großen Brüsten und du willst Leid und Elend?“, fragt der rosa Elefant und stellt sich genervt auf die Hinterbeine.
„Ja und wenn es geht noch heute Nacht!“, sage ich.
„Ich kündige! Ich habe keinen Bock mehr Heribert. Die anderen Traumbegleiter haben es viel einfacher. Nur du bist so kompliziert. Das steht nicht im Vertrag!“, sagt der Elefant und hält ein rosa Papier in den Vorderfüßen.
„Na gut okay, kein Leid und Elend. Wir haben nur noch Spaß und coole Partys. Einverstanden?“
„Das klingt schon ein bisschen besser. Wir können rüber zu den Nymphofrauinnen gehen oder ein bisschen mit der Achterbahn herumfahren.“
„Achterbahn klingt sehr gut. Lass uns das machen.“, sage ich. Der rosa Elefant nimmt mich auf seinen Rücken und läuft los. Doch die Achterbahn war nicht auffindbar.
„Wo ist denn diese verdammte Achterbahn?“, flucht der rosa Elefant.
„Keine Ahnung, wie sieht denn eine Achterbahn aus?“, frage ich den rosa Elefanten.
„Was?“, brüllt der rosa Elefant, „Du weißt nicht wie eine Achterbahn aussieht?“
„Nein! Ich habe noch nie eine gesehen, nur davon gehört.“
„Das kann doch nicht war sein. Wie stellst du dir das hier vor? Wir sind doch kein Schlaraffenland. Man kann nur etwas träumen, wenn man es schon kennt, gesehen oder erlebt hat.“, schimpft der Elefant, „Und langsam frage ich mich, was du überhaupt kennst, gesehen oder erlebt hast. Du wachst jetzt auf okay und bis zum nächsten Traum schaust du dir bitte an, wie eine Achterbahn aussieht, funktioniert und so weiter. Das ist sozusagen eine Hausaufgabe, damit wir mal ein bisschen was haben, womit sich vernünftig Spaß erleben lässt. Sofort nachdem du aufgewacht bist, holst du dir einen Zettel und einen Stift und notierst dir das. Sonst vergisst du das schneller als ich Erdnussbaum sagen kann.“, sagt der rosa Elefant und wirft mich aus meinem Traum.


Heribert wachte auf, er war alleine in seinem Bett, stand auf und holte sich einen Zettel und einen Stift, wie der rosa Elefant ihn geraten hat. ‚Herausfinden was eine Achterbahn ist!‘ , schrieb er auf den Zettel. Als er den Stift absetzte, wusste er schon gar nicht mehr worum es ging. Er schlüpfte in sein hässlichstes Holzfällershirt, ohne zu wissen, dass Johanna sich wieder tierisch aufregen wird, wenn sie ihn so sieht und stieg in seine Jeanshose. Dann ging er auf die Toilette, pinkelte, überprüfte sein Spiegelbild und dann war er fertig. Er lief behäbigen Schrittes in die Küche. Dort saß Captain Aldi und fütterte sein Schwein mit einer Banane. „Weißt du was eine Achterbahn ist?“, fragte Heribert.
„Ja ich bin schon mehrmals mit einer gefahren. Wieso fragst du?“
„Ich muss unbedingt herausfinden, was eine Achterbahn ist.“, erzählte Heribert. Captain Aldi lachte. „Und wieso auf einmal? Geh doch einfach ins Internet, da steht alles über Achterbahnen was du wissen musst.“
„Und wo ist dieses Internet? Ist das dieses große Gebäude an der Maximilian Straße?“, fragte Heribert. Sein Gegenüber lachte schon wieder.
„Willst du mich verarschen? Internet ist im Computer drin. Dort gibst du Achterbahn ein und schon hast du alles.“, sagte Captain Aldi noch leicht verwirrt über Heriberts Unwissenheit.
„Warum sagst du dann gehen? Ein Computer ist doch nicht begehbar. Oder doch?“
„Was ist denn heute los? Hast du zu wenig Sauerstoff abgekriegt in der letzten Nacht? Frag doch deine Freundin ob sie dir das Internet zeigt. Ich versteh nur nicht, wie du davon keine Ahnung haben kannst, immerhin ist das Internet das wichtigste Instrument der Gorillakämpfer.“, sagte Captain Aldi und gab Borsti noch einen Apfel, als Nachschlag.
„Was weiß ich denn? Hab doch keine Ahnung von diesen Kommjudern. Bis jetzt bin ich eigentlich auch ganz gut ohne diese Kiste zurechtgekommen. Aber wenn du meinst ich brauch einen…“, Heribert stockte mitten in seiner Dissertation über sein Offline Leben, weil Borsti einen Furz gelassen hatte. Fluchtartig verließ er die Küche und machte sich auf den Weg in die Uni.

„Ich muss heute noch dringend ins Internet gehen.“, sagte Heribert, während er mit Johanna zu Mittag in der Mensa aß.
„Hier!“, sagte sie und schob ihm ihr Handy an den Möhren vorbei.
„Nein Süße! Ich will doch jetzt nicht telefonieren.“
„Sollst du auch nicht, aber du kannst ins Internet gehen.“, sagte Johanna lächelnd.
„Mit dem Ding?“, Heribert schaute das Handy an, als wäre es gerade von einem anderen Planeten geplumpst.
„Ja mit dem Ding. Soll ich es dir zeigen?“, fragte sie spitzzüngig.
„Nein, nein! Dachte nur man braucht einen Computer dafür. Zumindest hat mir das der Captain heute früh erzählt.“, sagte Heribert beschämt.
„Das ist ja auch ein Computer.“, sagte Johanna belustigt und Heribert schaute nur noch verwirrter aus der Wäsche.
„Was? Aber ich dachte die Kisten mit dem Fernseher dran, sind Computer?“
„Ja das stimmt. Computer gibt es in tausend verschiedenen Formen. Heutzutage haben sogar Kaffeemaschinen eine Computer.“
„Da hauts die Miez den Baum rauf. Das ist ja Wahnsinn! Was die alles erfinden. Und was kommt als nächstes. Vielleicht ein Gerät, was einen im Auto sagt, wo man hin muss. Das wäre doch toll.“
„Sowas gibt es schon lange. Soll ich dir zeigen, wie man ins Internet geht?“, fragte Johanna mit einem zuckersüßen und kariesverursachendem Lächeln.
„Ach Quatsch, ich weiß wie das funktioniert.“, Heribert nahm das Handy und schaute es mit verwunderten Augen an.
„Das hast du bei unserem ersten Sexversuch auch gesagt. Und wir wissen beide, wie das endete.“
„Ja gut. Dann zeig es mir, bitte!“ Johanna kam zu ihm herüber und ging mit ihm das erste Mal in das Wörld Weid Wäb. Nach kurzer Zeit fand er nicht nur heraus, wie das Internet funktionierte, sondern auch was eine Achterbahn ist. Er war nun also optimal präpariert für den nächsten Traum.

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Montag, 24. August 2009
Heriberts Träumereien
Ein sehr interessanter Ausschnitt aus meinem neuen Buch: "Die Gorillakämpfer"

Ich habe mehrere solche Träume eingebaut, die mit der Handlung nur wenig zu tun haben, sie nur ein bisschen auflockern und lustig sind... Das ist mal ein Beispiel:
Zum Verständnis: Johanna ist die Frau in die Heribert sich unsterblich verliebt hat, der rosa Elefant kommt immer in den Träumen vor...Als Protagonist der absurden Träumereien...

Der rosa Elefant ist nirgends zu finden. Ich bin in einem dunklen Zimmer und suche den Lichtschalter. „Schatz komm wieder ins Bett!“, spricht eine Frauenstimme zu mir. Es klingt ganz nach Johanna. „Du bist doch nicht etwa nackig?“, frage ich sie.
„Finde es doch einfach heraus, Süßer!“ Ich taste die Wand ab, auf der Suche nach dem Lichtschalter. Ich finde ihn, betätige ihn, doch nichts passiert. Daneben ist noch ein Lichtschalter und ich versuche es wieder. Man wird das toll, denke ich mir. Aber auch dieser Lichtschalter lässt mich im Stich. Ich taste weiter, immer der Wand nach und stoße auf eine Nase. „Was machen Sie denn hier?“, kreische ich.
„Ich bin nur ein notgeiler Spanner.“, antwortete die Nase.
„Achso, sagen Sie das doch gleich!“, ermahne ich ihn.
„Habe ich doch!“, erwidert der Spanner.
„Wissen Sie wo der Lichtschalter ist?“, frage ich ihn.
„Ja hier!“, der Mann reicht mir den Lichtschalter und ich betätige ihn voller erotischer Erwartung. Doch Auf dem Bett liegt nicht die hübsche Johanna, sondern ein Monster. Es ist meine ehemalige Astronomielehrerin aus der 10. Klasse. Sie war damals schon hässlich und hatte im Sommer immer verboten kurze Kleidung an. Damals hatte sie riesige Schweißflecken und die Achselhaare quollen ihr immer wie ein radioaktiv verseuchtes Gebüsch aus den Ärmeln.
„Hallo Heribert. Du wolltest doch schon immer wissen, wie ein schwarzes Loch aussieht.“, spricht sie in einem grässlich, lüsternen Ton.
Ich schreie mir die Seele aus dem Leib. Ich schreie wie ein kleines Mädchen mit Zöpfen, welchem man den zuckerfreien Lolly geklaut hatte. Ich schreie wie ein Brüllaffe, den man die Eier zwischen zwei Felsbrocken geklemmt hat. Ich schreie wie ein tasmanischer Teufelsthunfisch. Ich schreie…

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Freitag, 3. Juli 2009
Auschnitt 1 aus Heribert und seine Kontaktlinsen
...Die Sonne ging auf und schien in sein Zimmer. Langsam trocknete sie die Sabber auf seinem Kissen...
Er stopfte seine Storchenbeine in seine Cordhose, fasste sich kurz durch das Haar und rannte die Treppe runter. Er hatte gestern Abend vergessen die Ziege zu „füttern“ und er hoffte, dass sie nicht übermäßig hart mit ihm ins Gericht ginge. Die Ziege war verschwunden, das Gehege war leer und das Gatter war aufgebrochen. Diese Tatsache verhieß nichts Gutes. Nicht mal in seinen kühnsten Träumen konnte Heribert sich ausmalen, was die Ziege alles anstellen konnte wenn sie ihre täglich Ration Zigaretten nicht bekam. Schnell lief er zurück ins Haus und wählte auf der Wählscheibe des alten Telefons im Hausflur, die 110.
„Polizeiuntermeister Kolbenbrücker am Apparat. Wo brennt‘s denn?“, fragte der Polizist an der anderen Leitung.
„Meine Ziege ist weggelaufen und…“, sprach Heribert mit nervöser Stimme in den Hörer.
„Okay mein Junge. Wie sieht dein Zieglein denn aus?“, unterbrach ihn der Polizist und Heribert hatte die Befürchtung, dass der Mann den Ernst der Lage nicht richtig kapierte.
„Wie eine Ziege halt. Hören Sie zu! Das Ding ist äußerst gefährlich und kann auch naja bei Ziegen kann man das ja so nicht sagen… Sie kann handgreiflich werden, also hufgreiflich eher. Wissen Sie was ich meine?“, fragte Heribert den Hörer, denn der Polizist hörte schon längst nicht mehr zu.
„Okay mein kleiner. Die Polizei wird sich um dein Zicklein kümmern.“, versprach der Polizist und legte auf.
Danach rief Heribert seinen Freund Herbert an: „Haaallo? Wer ist denn da?“, fragte Herbert müde und auch leicht gereizt.
„Du musst sofort hier her kommen. Nikotini ist abgehauen und wir müssen sie suchen bevor sie jemanden…“, Heribert musste theatralisch schlucken bevor er weitereden konnte, „…bevor sie jemanden umbringt, Herbert!“
„Es ist noch nicht mal halb 6 Heribert und ich habe heute meinen letzten freien Tag. Ich kann doch nicht…“
„Du musst! Das Leben unzähliger Menschen steht auf dem Spiel. Heute ist Sonntag und da gehen alle zur Kirche.“, sagte Heribert aufgeregt, „Bis dahin müssen wir die Ziege in sicherer Verwahrung haben.“
„Okay ich komme! Ich bin in 10 Minuten da!“, gab Herbert sich geschlagen.
Eine halbe Stunde später hörte Heribert die Rosinante in den Hof einfahren und er rannte wie ein Feuerwehrmann die Treppe runter und hinaus auf dem Hof, wo Herbert noch halb schlafend auf ihn wartete. Heribert setzte sich hinten auf den Notsitz, stellte seine Füße auf die Raster und klopfte Herbert mit Nachdruck auf die Schulter und gab das Zeichen, dass er endlich Gas geben sollte.
„Looos! Hol alles aus der Rosi raus!!“, schrie Heribert und der Hinterreifen drehte durch und warf ein paar Steinchen gegen die Wand des Kuhstalls. Die beiden rasten ins Dorfinnere, drehten ein paar Runden um den Marktplatz und fuhren dann weiter. Die Ziege war jedoch nicht in Sicht. Sie fuhren bis an den Rand des Dorfes, wo man vor ein paar Jahren einen modernen Supermarkt aufgestellt hatte. Doch die Ziege war nicht auffindbar und sogar die Polizei war auf der Suche. Man hatte ihn also doch ernst genommen, dachte sich Heribert. Doch der Polizeiwagen jagte jemand völlig anderes.
„Scheiße die Bullen!“, schrie Herbert und drehte ruckartig am Gas. Er hatte ja keinen Führerschein und wenn die Polizei ihn erwischte konnte er sich auf eine saftige Geldstrafe gefasst machen. Die Polizei nahm die Verfolgung auf und Polizeiuntermeister Kolbenbrücker schaltete die Sirene und notfalls auch noch Interpol ein, sollte ihnen der Delinquent diesmal wieder durch die Lappen gehen.

Herbert wusste, dass er auf der offenen Straße keine Chance gegen die Polizei hatte, er musste sich also schnell einen Fluchtweg durch enge Gassen oder notfalls auch übers Feld einfallen lassen.
„Hör mal zu Herbert! Kannst du mich nicht absteigen lassen und alleine weitermachen. Ich suche währenddessen Nikotini!“, schlug Heribert vor. In Wahrheit hatte er Angst um sein Leben, den Herbert fuhr wie ein geisteskranker Irrer oder ein irrer Geisteskranker, so ganz sicher war er sich in diesem Punkt noch nicht. Auf jeden Fall wollte er nicht den Heldentod sterben.
Herbert bremste scharf, lehnte sich nach rechts und bog in eine enge Gasse ein. Der Polizeiwagen kam schlitternd zum Stehen und Polizeiuntermeister Kolbenbrücker biss vor lauter Wut in das teure Wurzelholzlenkrad.
„Ha ha ha wir habens geschafft!“, jubelte Herbert und fuhr wieder auf den Bauernhof zurück. Mitten im Hof stand die Ziege und qualmte genüsslich eine Zigarette. „Schau da ist sie ja und wie friedlich sie ausschaut!“...

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Ausschnitt aus meinem neuen Buch
Ich arbeite zurzeit an einem Buch über Heribert und seine Kontaktlinsen (so könnte man eigentlich auch den Titel nennen...weitere Vorschläge nehme ich gerne entgegen)
Dem infantilen Heribert ein ganzes Buch zu widmen, war eine schwierige Entscheidung, doch mittlerweile macht es großen Spaß. Die Figur entwickelt sich prächtig und man hat auch viel mehr Möglichkeiten der Figur ein Profil zu geben und sie glaubwürdiger zu gestalten, als es hier im Blog möglich ist... Schätzungsweise 10 Prozent des Buches (es soll ein richtiger Roman werden) sind schon fertig und ich werde hier immer mal ein paar Leckerbissen reinschmeißen.
Hier geht es zum Text. Na los mach schon und klick!!

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Montag, 15. Juni 2009
Heribert und seine Kontaktlinsen Die Blogonovela Teil 7
Zum besseren Verständnis, sollte man sich vielleicht den Teil 6 durchlesen. Sie können es aber auch sein lassen... Ich will ihnen hier nix vorschreiben!

Heribert ist ein 25 jähriger Mann, der mit seiner Großmutter und seinem Onkel auf dem Bauernhof lebt. Von dort aus berichtet der Geschichtenerzähler aus seinem skurrilen Leben:

Es war einmal ein junger Mann, der hieß Heribert. Er lebte auf dem Bauernhof seiner Großmutter und er glaubte ganz fest daran ein Superheld zu sein.
„Ich bin Spiderman Herbert!“, sagte Heribert, währenddessen sein Kumpel Herbert, dessen Hintern mit Niveau Creme, die Creme für Leute mit Niveau, einschmierte. Ein paar Minuten zuvor hatte sich Heribert mit Nikotini, der zigarettenabhängigen Ziege des Bauernhofs, angelegt und man konnte die Spuren der Hörner noch deutlich erkennen.
„Ist das nicht schwuuhuul, was wir hier machen Heriiihiiibert?“, fragte Herbert besorgt.
„Vorgestern wäre es noch schwul gewesen, aber jetzt habe ich doch eine Freundin. Da darf man sich von seinem besten Kumpel den Hintern eincremen lassen und in ein hautenges Spiderman Kostüm schlüpfen. Und man darf schlüpfen, anstatt anziehen sagen.“, erklärte Heribert stolz.
„Giiihiiilt das auch für mich?“, fragte Herbert.
„Nö!“, Heribert lachte sich schlapp als Herbert seine Hände wegzog, als ob er eine Herdplatte eingecremt hätte.

Aus alten Stoffresten hatte sich Heribert am Vormittag ein Spidermankostüm genäht.
„Du siehiiihst aus wie eine Voooohooogelscheuche auf Amphetaminen!“, meinte Herbert kritisch.
„Ach komm du bist doch nur neidisch!!“, gab Heribert barsch zurück und versuchte wieder einmal erfolglos eine Spinnwebe auf seinen Kumpel abzufeuern. Die Superheldenkräfte ließen sich wirklich lange Zeit, dachte sich Heribert, und er ließ sich dennoch nicht von seinem Glauben abbringen, ein Superheld zu sein.

Am Nachmittag rief seine neue Freundin Berta an und fragte ihn ob er nicht vorbeikommen wöllte, was Heribert natürlich freudeschreiend bejahte. Er setzte sich als Co Pilot auf Herberts Rosinante, ein altersschwaches Moped und die beiden düsten ins Nachbardorf.

Berta wohnte ebenfalls auf einem Bauernhof und Sie wartete schon am Fenster, als die beiden in den Innenhof knatterten: „Hallo Heribertchen! Komm rauf!“, sagte Berta.
Heribert konnte es kaum erwarten seine Geliebte zu besuchen und so stellte er sich an die Außenwand des Hauses, direkt unter Bertas Fenster: „Warte hier Herbert! Ich komme in drei Stunden zurück!“, sagte er und versuchte die Außenwand zu besteigen. Schließlich war er ja ein Superheld und die benutzen bekanntlich nie die Treppe.

Am Anfang klappte die Kletterpartie auch noch ganz gut, denn er konnte sich am Weinstock, welcher die Außenmauer zierte, festhalten. Doch als er fast schon am Ziel war, gab der Wein nach und Heribert landete, wie ein Marmeladentoast, mit dem Gesicht nach unten im Dreck. Die Kontaktlinsen fielen heraus und Heriberts Superheldendasein legte sich schneller als der aufgewirbelte Staub um ihn herum.
„Heeeerrrbert!!“, schrie Heribert enttäuscht, „Ich bin gar kein Superheld. Ich habe nur vergessen meine Kontaktlinsen vor dem Schlafengehen zu entfernen.“
Heribert war am Boden zerstört. Körperlich und seelisch. So sehr hatte er sich gewünscht ein Superheld zu sein. Sein Leben hatte endlich einen Sinn gehabt doch jetzt war alles wieder so wie vorher.

Berta eilte zu ihm herunter. „Wie siehst du denn aus, mein armes Hodenbacher Wurstamselchen?“.
Heriberts hautenges „Vogelscheuche auf Speed“ Kostüm hatte sich an mehreren Stellen verabschiedet und Berta küsste die kleinen Wehwehchen weg.

Heriberts Leben hatte sich also doch geändert. Nur hatte er dies durch sein kurzes und vor allem schmerzhaftes Superheldendasein, völlig verdrängt. Er hatte jetzt endlich eine Freundin und einen neuen Lebensabschnitt.

Happy End!!

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Sonntag, 14. Juni 2009
Heribert und seine Kontaktlinsen die Blogonovela Teil 6
Heribert ist ein 25 jähriger Mann, der mit seiner Großmutter und seinem Onkel auf dem Bauernhof lebt. Von dort aus berichtet der Geschichtenerzähler aus seinem skurrilen Leben:

Heribert wachte auf und blickte auf die rosa Elefanten an der Zimmerdecke. Am Abend davor hatte er ein nettes Mädchen kennengelernt und nun war sein Bauch ganz furchtbar aufgebläht. Denn darin schwirrten ganz viele Schmetterlinge herum, zumindest hatte er es gelernt, sich dieses Gefühl so vorzustellen. Es könnten ja auch nur Eintagsfliegen sein und am nächsten Tag ist alles wieder so trostlos wie immer.

Heribert rollte sich aus seinem Bett und setzte sich die Brille auf. Und dann geschah es. Sein Traum ist endlich in Erfüllung gegangen. Er sah seine Umgebung unscharf und wusste sofort, was dass bedeuten musste. Irgendeine mutige und natürlich auch mutierte Spinne musste ihn gestern auf dem Dorffest gebissen haben und jetzt ist er Spiderman. Und Tatsächlich! Als er seine Brille wieder absetzte konnte er absolut scharf sehen. Alles war genauso wie auf dem Betamax Film, den er sich letztens ausgeliehen hatte.

Jeder normale Mensch würde sofort wissen, dass er am Vorabend einfach nur vergessen hatte die Kontaktlinsen herauszunehmen, doch Heribert wünschte sich so sehr ein Superheld zu sein, so dass jegliches plausibles Denken in diesem Moment aussetzte. Ein folgenschweres Missverständnis!!
Heribert musste ab sofort mit Bedacht vorgehen. Immerhin war er jetzt ein Superheld und er schwor sich, seine Superheldenkräfte nur für gute Zwecke einzusetzen. Doch zuallererst musste er seine Superheldenkräfte ausprobieren. Krampfhaft versuchte er die Spinnenweben aus seinem Arm herauszupressen, doch es kam nichts. Ein bisschen was landete in seiner Hose aber sonst kam wirklich nichts dabei raus. Eigenartig, wahrscheinlich mussten sich die Superheldenkräfte erst noch entwickeln, dachte sich Heribert.

Aufgeregt rief er seinen besten Kumpel Herbert auf dem Handy an und beinahe hätte er verraten, dass er jetzt ein Superheld sei.
„Du bist ein Suuuhuuper was?“, fragte Herbert mit überdeutlichem Sprachfehler.
„Eine Suppe! Ich habe eine Suppe gekocht und du musst sie probieren.“, log Heribert. Zum Glück war sein einfältiger Kollege leicht zu beeindrucken und so versprach er vorbeizukommen.
„Waahaaansinn! Ne Suuuhuuuppe!“, sagte Herbert noch und legte auf.

Bis Herbert kam wollte Heribert noch schnell die Ziege füttern, wobei mit Füttern eher gemeint ist, dass er ihr eine Zigarette und Feuer gab, denn die Ziege war stark nikotinabhängig und wenn sie ihre tägliche Schachtel Malboro Lights nicht bekam, dann konnte sie auch schon mal sehr böse werden.

„Soo Ziege ab sofort werden hier andere Saiten aufgezogen. Ich bin jetzt ein Superheld und du machst jetzt eine Entziehungskur.“, sprach Heribert und Ziege schaute mit ihren dämlichen Glubschaugen zurück. Er gab ihr eine Möhre und die Ziege nahm sie in den Mund wartete darauf, dass er sie am anderen Ende anzündete.
„Nein du blöde Ziege. Möhren muss man essen. Pass auf ich zeig es dir!“, sagte Heribert und nahm der Ziege die Möhre wieder weg und aß sie. Die Ziege strafte diese Tat mit Ungeduld, sie hatte schon seit mehreren Stunden keine Zigarette geraucht und dieser Typ ging ihr langsam auf die Nerven. Heribert nahm die Schachtel Zigaretten und die Ziege versuchte einen Freudenschrei, der aber in einem lauten Husten unterging. Doch als Heribert die Schachtel wegwarf und „Jetzt ist Schluss damit!“ brüllte, brannten bei der Ziege gleich mehrere Sicherungen durch. Sie nahm Heribert auf die Hörner und transportierte ihn durch das Gehege.
In diesem Moment erschien sein Sprachfehlerfreund Herbert und versuchte die Ziege abzulenken, indem er eine Zigarette anzündete und in das Gehege warf.
„Heheheribert! Bist du verrückt. Niehiehiemand legt sich freiwillig mit Nikotini an.“

Heriberts Hintern war grün, blau und auch ein bisschen rosa. Wo waren denn seine Superheldenkräfte wenn man sie braucht?
Fortsetzung folgt dann morgen… Wird Heribert seine Superkräfte weiterentwickeln? Wird die Ziege endlich mit dem Rauchen aufhören?

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Donnerstag, 11. Juni 2009
Heribert auf dem Dorffest Die Blogonovela Teil 5
Herbert startete seine Rosinante, ein klitzekleines himmelblaues Moped und Heribert nahm hinter ihm Platz.

Die beiden wollten in das angrenzende Dorf fahren, denn dort sollte ein superdupermegakrasses Dorffest stattfinden.

Die Sonne ging ganz langsam hinter den Bergen unter und die beiden Kumpels düsten auf der kleinen Rosinante über die Landstraße. Heribert hatte schon mehrere Fliegen zwischen den Zähnen hängen und seine ehemalige Mundflora entwickelte sich zur Mundfauna. Doch das hielt ihn noch lange nicht von seinem Dauerlächeln ab. Heribert liebte Dorffeste und der Gedanke daran, wie er bald ein paar heiße Dorfschnitten aufreißen würde, versüßte ihm die Fahrt.
Herbert parkte sein Perpedes Mobile und Heribert machte sich Gedanken, was er als erstes machen könnte. „Was machen wir zuerst?“, fragte er schließlich, denn vor lauter Aufregung kam er einfach nicht auf ein Ergebnis.
„Vielleicht eine Runde Hühüüüünerschreck zum Warmwerden?“, fragte Herbert. Doch Heribert war schon längst losgerannt, um ein paar Hühner durch die Gegend zu jagen. Das Spiel Hühnerschreck war wohl eher für die kleinen Besucher gedacht und nicht für den 25 jährigen Heribert. Und so kam es, wie es eben immer passieren muss, Heribert stolperte über ein Küken, fiel der Höhe nach hin und verlor natürlich, Sie ahnen es wahrscheinlich schon, seine Kontaktlinsen.
Für viele Menschen war Heribert vielleicht ein dämlicher Dorftrottel, aber immerhin lernte er aus seinen zahlreichen Fehlern. Und so hatte er diesmal ein paar Ersatzkontaktlinsen in der Hinterhand. Mit dreckigen Händen schraubte er die Linsen rein und hatte ab sofort wieder glasklare Sicht.

Heribert sang für sein Leben gern und so rannte er gemeinsam mit einem aufgescheuchten Huhn zur Karaoke Bühne rüber. Bis jetzt konnte nur die Dusche von seinem Gesangstalent ein Lied singen und Heribert war nun bereit das zu ändern. Die Hodenbacher Wurstamseln, eine über mehrere Meter bekannte Boygroup aus Klein Winzignau, haben ihre besten MP3 Songs auf Cassette herausgebracht und Heribert wollte das Titellied singen. „Liebe im Kuhstall“ hieß es und Heribert nahm das Mikrofon in die Hand und betrat die Bühne. Herbert hatte ihn Sekunden vorher eindringlich gewarnt: „Tuuuhuuu es liehiiiber nicht, sonst kriegst du nur wieder paar aufs Maauuhaauuul!“, brüllte Herbert, doch Heribert wollte nicht hören.
Heribert wusste nicht mehr wie viele Leute ihn beschimpft und etwas geworfen haben, denn schon der erste Stein traf sein Ziel und versetzte ihn in Ohnmacht.

Als er ein paar Minuten später erwachte, schaute er in ein wunderhübsches Gesicht.
„Hallo ich bin Berta. Geht’s dir gut?“, fragte das hübsche Gesicht und Heribert konnte zuerst nicht antworten. „Bibist du ein Engel?“, fragte er, denn er glaubte er sei tot.
„Neeee. Du stinkst ausm Mund wie ein Pfandautomat kurz vor der Routinesäuberung. Aber ich mag die Hodenbacher Wurstamseln…“, sagte die blonde Frau und lächelte. Sie half ihm hoch und führte ihn zum Platz. Was auch immer diese Frau geritten haben möge, anscheinend mochte sie ihn. Ihn den Frauenschreck schlechthin, den weltbesten Antiwomenizer. Schlagartig schossen Heribert die Schmetterlinge in den Bauch und er musste leicht pupsen. Berta grinste vergnügt und nannte ihn einen süßen Pupsbären.
„Oh, hat der Heribert ein neue Freuheuuundin? Hast du denn schon mit der rauchenden Ziehieege Schluss gemacht?“, fragte Herbert eifersüchtig.

Wie es weiter geht erfahren Sie beim nächsten Mal. Wird Heribert seine neue Freundin wieder verlieren? Wird Herbert seinen Sprachfehler verlieren? Wird die Ziege ihren Tabakkonsum einschränken? Viele unspannende Fragen!!

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Dienstag, 9. Juni 2009
Heriberts stinklangweiliges Leben auf dem Bauernhof die Blogonovela Teil 4
Heribert war manchmal ein richtiger Tollpatsch. Sein Penis lag noch schlaff in der Hand als ihn seine Großmutter am Morgen, schlafend auf der Couch entdeckte. Sexualität hatte auf dem Bauernhof der Großmutter nichts zu suchen und so kippte sie einen ganzen Eimer kaltes Wasser über ihren heißgeliebten Enkelsohn.

Heribert kämpfte gegen die Riesenkaninchen mit einer drei Meter langen Riesenmöhre mit Erdbeergeschmack. Er musste die holde Jungfrau vor dem 42%ig sicheren Tod retten doch dann wurde sie weggeschwemmt und Heribert dachte sich noch: „Zum Teufel! Wo kommt denn das viele Wasser her? Wir sind doch in der Riesenkaninchenwüste!“ Dann wachte er auf und der Traum verschwand und nur das Wasser blieb übrig.

Heribert schaute seiner Großmutter in die Augen, hielt ihren finsteren „Ich weiß was du gestern Abend vor dem Fernseher getan hast.“-Blick jedoch keine weitere Sekunde aus und starrte lieber an die mit lustigen Schäfchenwolken verzierte Zimmerdecke.

„Möchtest du denn unbedingt blind und dumm werden?“, fragte die Großmutter rhetorisch.

„Und möchtest du lieber, dass ich was mit der zigarettenabhängigen Ziege anfange?“ fragte Heribert angespitz zurück und drehte die peinliche Situation in ein noch peinlicheres mexikanisches Unentschieden. Denn mit der letzten Aussage traf er Großmutters wunden Punkt. Natürlich rauchte die Ziege eine Packung Zigaretten am Tag und wurde aggressiv, wenn sie keine bekam. Doch noch viel schlimmer ist die Tatsache, dass Heriberts Onkel schon seit drei Jahren eine Beziehung mit einem Schaf unterhielt.

Heribert watschelte mit hängendem Kopf auf sein Zimmer und schaute sehnsüchtig aus dem Fenster. Der Onkel tollte mit den kleinen Lämmern seiner „Freundin“ herum und Heribert hatte große Lust, auf die Wiese zu gehen und ihm zu sagen, dass er niemals der Vater von den Lämmern sein kann, und dass seine Freundin mehr als einmal fremd gegangen ist. In Wirklichkeit war er aber eher neidisch auf die Glückseligkeit seines Onkels.

Am Nachmittag kam sein bester Kumpel Herbert vorbei und beobachtete Heribert beim Füttern der Ziege. „Coohool! Seit wann habt ihr denn ne rauhauchende Ziehiiiiege?“, fragte Herbert erstaunt, was man daran erkennen konnte, dass er wieder mal eine Menge Wörter sinnlos in die Länge zog.


Rauchen gefährdet die Gesundheit ihrer Ziege. Schaunse mal wie krank die schon guckt!!

„Die haben wir damals auf dem Jahrmarkt gewonnen. Doch seitdem die Zigarettenpreise so stark gestiegen sind, ist die Ziege eher ein Verlustgeschäft. Dabei soll der nikotinhaltige Ziegenkäse wunderbar dabei helfen mit dem Rauchen aufzuhören.“, erklärte Heribert stolz.
„Warum gebt ihr der Ziiieeehiiige nicht einfach ihren Käääähäääse, damit sie mit dem Rauchen aufhört.“
„Manchmal frage ich mich, ob dein Kopf nicht doch nur aus Stroh besteht, Herbert. Wenn wir der Ziege nur noch ihren Käse geben und keine Zigaretten mehr, ist doch irgendwann kein Nikotin im Käse vorhanden und dann dreht sie wieder durch und haut alles kurz und klein.“
„Ahhhchssooo, ja stimmt auch wiehiiieder! Dann müsst ihr eben einer anderen Ziehiiiige das Rauhaauuuchen beibringen, damit die dann die Kähähähäse Produkssssiooon übernehmen kann.“
„Womit wir dann zwei nikotinabhängige Ziegen hätten. Tolle Idee, Herbert, wirklich!“, sagte Heribert genervt und gab der Ziege Feuer.
„Na gut, egal. Eigentlich wollte ich dich nur fragen, ob du heute mit auf das Dorffest im Nachbardorf kommst. Ich habe gehört, da soll es eine Menge Määähäädels geben.“, gluckste Herbert vergnügt.

Fortsetzung folgt dann morgen…

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Dienstag, 19. Mai 2009
Heribert und seine Kontaktlinsen Die Blogonovela Teil 3 Der Morgen danach...
Heribert lag in seinem Bett. Der Batman Wecker sagte ihm, dass es an der Zeit sei die Welt zu retten. Doch Heribert wollte nicht aufstehen. Er wollte nie wieder aufstehen und schon gar nicht die Welt retten. "Das geht eh wieder schief bei meinem Pech", dachte er sich.
Am Abend vorher war er in der Disko gewesen und hatte einen heftigen Schlag in das Gesicht bekommen. Er hatte mit dem gefährlichsten Typen aus der Gegend geflirtet und normalerweise müsste er tot sein.

Die Freundinn seines Onkels leckte ihm das Gesicht ab und kackte ihm auf die Bettdecke. „So zeigt sie ihre Zuneigung.“, hatte sein Onkel ihm mal erklärt doch sein Onkel war auch alles andere als normal. Oder würden Sie eine Beziehung mit einem Schaf namens Roberta als normal bezeichnen?

Der Onkel trat in das Zimmer und sagte: „Ach hier bist du Roberta... Ist sie nicht süß Heribert?“
Heribert versteckte seinen Kopf hinter dem Schaf, denn er wollte verhindern, dass der Onkel sein zerknautschtes Gesicht sah.
„Na, na, Heribert. Du musst dir schon deine eigene Freundinn suchen.“, sagte der Onkel gut gelaunt und zog Roberta vom Bett. „Was hast du denn gemacht? Hat dich der alte Ziegenbock gerammt? Mich hat er letztens bei einem Schäferstündchen mit Roberta erwischt.“, sagte der Onkel besorgt.
„Nein, ich war doch gestern Abend in der Disko und da habe ich mich mit einem Kerl um ein Mädchen geprügelt.“, log Heribert, „Der Typ lag dann nur noch winselnd am Boden.“ Als Heribert das sagte ging es ihm spürbar besser. Der Gedanke, wie er diesen riesigen Typen verprügelt, fühlte sich gut an.
„Du bist verrückt, Heribert! Bei uns Schafen ist das ganz anders. Wir sind eine friedliche Gemeinschaft.“, erklärte ihm Onkel Robert.
„Du bist aber kein Schaf! Wann kapierst du das endlich?“, sagte Heribert erbost. Er hatte seinem Onkel diesen Standpunkt schon vor zwei Tagen erklärt. Robert hatte den Tierarzt angerufen, da sich der Ausschlag an seinem Hintern immer weiter ausbreitete. Der Tierarzt war leicht verstört und riet ihm, sein Geschäft nicht mehr in den Brennnesseln zu verrichten, sondern wie ein normaler Mensch auf eine Toilette zu gehen.
„Die Leute haben mich schon immer nicht verstanden. Doch die Schafe akzeptieren mich so wie ich bin.“
Heribert hatte nun keine Lust mehr auf eine Diskussion mit seinem Onkel, das wäre genau so sinnvoll, wie raus auf die Wiese zu gehen und den Schafen Atomphysik beibringen zu wollen.
Heribert hatte sein ganzes Leben auf dem Bauernhof verbracht. Irgendwie hatte er das Gefühl einen Tapetenwechsel zu benötigen. Vielleicht sollte er Landwirtschaft studieren? In einer richtig großen Stadt mit mehr als 500 Einwohnern. Das ist sein Traum.
Beim Frühstück erzählte er der Großmutter von seinen Plänen. „Ja, ja. Geh du nur in die große Stadt, mein kleines Jungchen. Wenn du dann heulend wieder hierher zurückkommst, wird dein Zimmer vielleicht schon einem anderen Jungen gehören.“, drohte ihm die Großmutter.
„Welcher andere Junge?“, fragte Heribert ängstlich.
„Dein Onkel Robert wird bestimmt bald wieder zu Besinnung kommen und sich eine richtige Frau suchen. Und notfalls habe ich schon eine auf ihn angesetzt.“, erklärte die Großmutter ihre lang ausgeklügelten Pläne.
„Wen? Doch nicht die verrückte Berta? Das kannst du ihm nicht antun.“, sagte Heribert und bekam eine Gänsehaut.
„Diese Woche läuft ihre Unterlassungsklage ab. Sie darf sich ihm jetzt wieder bis auf einem Meter nähern.“


Wie es weitergeht erfahren Sie demnächst. Wird Heribert ein Studium beginnen? Wir Onkel Robert der verrückten Berta entkommen?

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