Montag, 12. Dezember 2011
Drei Hauptstädte
Im Sommer konnte ich zwei weitere europäische Hauptstädte als besucht und erkundet abhaken. Ein paar fehlen mir noch, darunter solche harten Brocken wie Skopje oder Sarajevo. Wobei ich mich ernsthaft frage, ob mich mein Weg jemals dorthin führen wird. Die Wahrscheinlichkeit ist eher gering...wobei ich ja auch schon mal in Chișinău war. Und wer will denn schon nach Chișinău? Ja richtig, keine Sau!
Nächstes Jahr dann, hoffe ich die dreisten Drei Tallinn, Riga und Vilnius bereisen zu können, die so verflucht weit im Nordosten liegen, aber wenigstens nah beieinander, so dass man die schön der Reihe nach abklappern kann.

Aber nun zu den im ersten Satz angesprochenen Städten. Es handelt sich um Kopenhagen und Stockholm. So weit oben im Norden war ich ja noch nie und es ist sicherlich eine idiotische Glanzleistung, schon so viel von der Welt gesehen zu haben, ohne jemals nördlich von Lübeck gewesen zu sein.

Zuallererst aber eine wichtige Erkenntnis:

Kopenhagen ist eine Mischung aus Stockholm und Amsterdam.

Ist das nicht toll? Man muss sich also gar nicht alle drei Städte antun, sondern es reicht auch nur Kopenhagen oder eben nur Amsterdam und Stockholm. Mit dieser Info kann man doch ne Menge Geld sparen, oder?

Ich war natürlich nicht so schlau. Ich war ernsthaft so blöd und vorher 2 Mal in Amsterdam gewesen und dann in Stockholm und auf dem Rückweg noch in Kopenhagen. Da läuft man also durch Kopenhagen und kennt die ganze Scheiße schon. Das war natürlich äußerst frustrierend.

Hier zum Beispiel das Thema große Meeresengen mit inselartigen Stadtteilen:



So etwas wird in Stockholm an jeder Ecke feilgeboten. Die Stadt biedert sich geradezu ekelhaft schön an. Wenn das Wetter dann noch stimmt, bekommen Sie permanent, kontrastreiche Postkartenmotive vor den Latz geballert, dass Ihnen die Augen tränen...vor Entzückung oder weil Sie einfach nur neidisch sind auf die Leute, die dort wohnen. Nach hässlichen Ecken muss man schon mit großer Anstrengung auf die Suche gehen und irgendwie kriegen die Schweden sogar ghettoartige Verballhornungsräume in „ansehnlich und gemütlich“ hin. Nach kurzer Zeit bekommt man in dieser Stadt Minderwertigkeitskomplexe und bemerkt, dass man Ihr in puncto Perfektion und Schönheit nicht gewachsen ist.



Hier! Ein ähnliches Motiv, aber in Kopenhagen. Hier geht es schon ein bisschen puristischer und rauer zu. Nicht nur weil das Wetter kacke war. Hier vergisst sogar die Königin Margrethe 2.0 ihre Garage abzusperren und man kann einen fotografischen Blick in den royalen Fuhrpark werfen.



Man ist hier eben schon näher am amsterdamschen Alle-Fünf-gerade-sein-lassen-Image dran.



Hier ein schöner Kanal aufgenommen an Silvester in Amsterdam.



Hier ein Kanal in Kopenhagen. Sehen Sie die Unterschiede? Also ich nicht!

Was Amsterdam ja scheinbar so einzigartig macht, ist der legale Konsum von Marihuana. Ich verstehe das ja eher als ein Symbol für Liberalität und nicht als Rauschoption. (Vor ein paar Jahren hätte ich das Gegenteil behauptet höhö)



Christiania ist eine eigene Stadt innerhalb Kopenhagens mit eigenen Gesetzen und dort darf man auch legal Marihuana konsumieren und natürlich vorher einkaufen. Unter dem Schild betritt man wahrlich eine andere Welt, mit bunt bemalten Häusern, komischen Gestalten und Gangs mit Kampfhunden. Auf der Pusher Street reihen sich die Drogenverkäuferstände und überall hängt eine verrauchte Illegalität in der Luft. Die Leute schauen dich grimmig an und irgendwie wirkt alles eher aggressiv und nicht bunt und tolerant. Feindselig und nicht friedlich. Künstler findet man natürlich auch, aber die scheinen eine eher untergeordnete Rolle zu spielen. Trotzdem ist dieser Teil der Stadt einen Besuch wert. Besonders für Skurilitätenfans und Möchtegernkriminelle, wie ich es einer bin und die gerne mal ein bisschen an der Unterwelt schnuppern möchten.

Nun kommen wir zum Ende, endlich. Wenn Sie es überhaupt bis hierhin geschafft haben... Sie sind fast am Ziel. Nur noch ein paar Wörter. Gleich haben Sie es...

Da kommt es...

Ende!

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