Post an den Umweltminister
Auch wenn ich letztens fälschlicherweise berichtet habe, dass das Klima tot ist stimmte meine Eilmeldung nicht ganz. Das Klima lebt zwar noch ist aber in einem schlechtem Zustand.

Aus diesem Grund schrieb dergeschichtenerzaehler an den Herrn Sigmar Gabriel unseren netten Umweltminister (Das habe ich wirklich an den Bundestag geschickt. Kein Scherz!):

Sehr geehrter Herr Sigmar Gabriel,
Zu allererst möchte ich ihnen für ihren Posten als Umweltminister gratulieren. Ihre Arbeit ist mit einer großen Verantwortung verbunden und das respektiere ich voll und ganz.
Jedoch haben sie einige Fehler gemacht die man nicht so leicht wegwischen kann:
Behauptung 1: Sie haben sich von Angela Merkel perfide überrumpeln lassen.
Vor ziemlich genau einem Jahr stellte die Kanzlerin in Heiligendamm ein scheinbar unmögliches Ziel auf. Man einigte sich mit anderen Ländern, dass man im Jahre 2020 40% weniger CO2 ausstoßen will als 1990. Jetzt frage ich mich, war das mit ihnen abgesprochen? Oder war das eher ein schlauer Schachzug der Kanzlerin um bessere Karten im noch anstehenden Streit um die Verlängerung der Atomkraftwerke zu haben? Denn wenn überhaupt, sind diese Ziele doch nur mit den Atomkraftwerken zu erreichen und erst recht nicht, wenn man laut ihren Vorstellungen die Atomkraftwerke mit neuen Kohlekraftwerken ersetzen will. Unterm Strich kommt doch am Ende mehr CO2 heraus als vorher, da die Atomkraftwerke kein CO2 produzieren, jedoch die Kohlekraftwerke umso mehr. Wie wollen Sie den CO2 Ausstoß ernsthaft verringern? Doch nicht etwa mit diesen niedlichen Holzpellets und der verhassten Gebäudesanierung? Und auch die Idee das böse CO2 in die Erde zu pusten ist wohl eher ein Traum verrückter Wissenschaftler als ein realistisches Modell. Sie wissen wahrscheinlich besser als ich, dass man mit diesen Methoden keinen Preis im Umweltschutz gewinnen wird bzw. den Schadstoffausstoß höchstens im Promillebereich verringern kann.
Das einzige Ergebnis, was die Zielsetzung der Kanzlerin in Heiligendamm, erbracht hat ist, dass sich Frau Merkel als große Umweltschützerin darstellen konnte und Sie als ein Dilettant hingestellt werden, der die Ziele der Kanzlerin nicht umsetzen kann bzw. noch mehr Schaden anrichtet. Ich als begeisterter SPD Anhänger, finde es empörend wie sie sich von ihren angeblichen Koalitionspartner behandeln lassen.
Behauptung 2: Ihre Vorschläge zu alternativen Energien stellen keineswegs eine vernünftige Alternative dar.
Sind wir doch mal ehrlich. Die Idee Nahrungsmittel gewissermaßen in den Tank zu schütten und diese sinnlos zu verheizen war keine gute Idee. Zuerst war ich von ihrer Idee grenzenlos begeistert auch wenn die ältere Generation mit dem Gedanken an die Hungerkrisen nach dem 2. Weltkrieg ihre Bedenken äußerte. Jedoch stellte die Weltbank in einer Studie dar, dass Biosprit zu 75% für den weltweiten Anstieg der Lebensmittelpreise verantwortlich ist und dass hierdurch mittlerweile 100 Millionen Menschen in die Armut getrieben wurden, bzw. Hunger leiden.
Desweiteren zerstört die Herstellung von Biosprit durch schädliche Rapsfeldmonokulturen und die Abholzung des Regenwalds für Palmenöl, die Umwelt nachhaltig. Sicherlich steckt da ein guter Gedanke hinter ihrer Idee wenn ab 2020 10% Biosprit dem Kraftstoff beigemischt werden sollen, jedoch stellt sich mir die Frage wie man dieses Ziel möglichst umwelt- und vor allem menschenverträglich erreichen will?
So das waren meine Fragen zu diesem Thema. Es wäre nett wenn Sie diese Fragen beantworten würden da ich diesen Brief auf meiner Webseite im Internet veröffentlichen werde und Sie damit nicht nur mir, sondern auch meinen Lesern einen großen Gefallen täten.

Die Antwort, also falls es eine geben wird werde ich natürlich auch veröffentlichen...

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Antwort (aber noch keine Richtige)
Sehr geehrter Herr dge,

vielen Dank für Ihre e-Mail an Sigmar Gabriel vom 10.07.2008. Da Sie Ihre Anfrage an Sigmar Gabriel in seinem Amt als Bundesumweltminister richten, leite ich Ihre Nachricht zur weiteren Veranlassung gerne an das Bundesumweltministerium weiter.

Jede Nachricht an Sigmar Gabriel wird von ihm persönlich oder einem Mitarbeiter bzw. einer Mitarbeiterin gelesen. Ihre Anregungen und Hinweise erreichen Herrn Gabriel also in jedem Fall. Trotzdem bitte ich um Verständnis, dass Sigmar Gabriel aufgrund der Vielzahl der täglich eingehenden Post nicht alle Schreiben persönlich beantworten kann. Ich antworte Ihnen heute stellvertretend und versichere Ihnen, dass Ihre Anregungen und Hinweise in die tägliche politische Arbeit von Herrn Gabriel einfließen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Sören Heinze
Leiter Büro Berlin
Sigmar Gabriel, MdB

Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin