Kuno Reichmann: Ein Manager in der Rezension
Kuno Reichmann war einer der ersten Opfer der Finanzkrise. Er sollte sich mit gerade mal 20 Millionen Euro abfinden und musste danach auch noch seinen Platz als Bankmanager der Unlimited Bank räumen.
Nun war er arbeitslos, ein Wort dass er stets als Beleidigung empfand und bis dahin nur für Leute der untersten Schicht übrig hatte. Doch jetzt hatte es auch ihn erwischt. Natürlich hatte er es kommen sehen, denn irgendwann einmal musste dieses ganze System, bestehend aus Betrügereien und purer Abzocke, zusammenbrechen.
In den letzten Jahren lebten er und seine Arbeitskollegen auf der Überholspur. Er hatte insgesamt über 200 Millionen Euro verdient oder sagen wir mal besser geklaut. Mittlerweile ist das ganze Geld weg. Man könnte schon fast behaupten es sei spurlos verschwunden. Doch jedesmal wenn sich Kuno Reichmann im Spiegel betrachtete, dann sah er ein paar Spuren. Das Kokain, der Alkohol und die unzähligen Nutten haben sie hinterlassen. Das Leben auf der Überholspur hat ihn unnatürlich alt aussehen lassen. Man nannte sie die Rockstars der Wirtschaft, doch jetzt sah er nur noch wie ein verkaterter und heruntergekommener Rockstar aus.
Die Arbeitslosigkeit holte Kuno nun zurück auf die Landstraße und er hatte endlich mal wieder Zeit über sein Leben nachzudenken. Vorher besaß er nie die Zeit dazu, denn sein Job hatte ihn völlig in Besitz genommen. Als er damals bei der Bank anfing hat er seine Seele verkauft und von da an herrschte das Geld über ihn. Er musste Gewinne für die Bank einfahren und je mehr er gewann, je mehr Erfolg er hatte, umso weniger Zeit hatte er für seine Familie. Er dachte immer er sei ein guter Vater gewesen, schließlich brachte er sehr viel Geld mit nach Hause. Seinen einzigen Sohn sollte es an nichts mangeln.
Der Sohn schrieb einen Abschiedsbrief, bevor er sich vor den 9:43 Uhr Zug aus Mainz warf und darin standen genau 5 Worte: Ich hatte nie einen Vater!
Als er die Nachricht vom Tod seines Sohnes bekam, lag er gerade auf einer vom VW Konzern bezahlten Hure in Brasilien und deshalb konnte er auch dem Begräbnis nicht beiwohnen.
Vielleicht ist es doch nicht so gut, darüber nachzudenken was er getan hatte. Wie viele Menschen er in die Arbeitslosigkeit getrieben hat, wie vielen Menschen er das Haus weggenommen hat.
Nachdem er zwei Wochen in seinem Haus rumsaß und sich damit beschäftigte sein halbes Hab und Gut zu verkaufen, damit er nicht bald pleite ist, verließ ihn seine Ehefrau und erleichterte seine Sorgen um 10 Millionen Euro. Das Letzte was er von seiner Frau hörte war das Wort Dreckskerl und vielleicht hatte seine Frau recht. Vielleicht war er wirklich ein Dreckskerl.

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Oh. Das war ja düster.

Kein Mitleid bitte!!

Um es zu verstehen sollte man vielleicht den ersten (vorherigen) Kuno Reichmann Text lesen, den ich vor der Finanzkrise geschrieben habe... zu finden ist dieser unter Der Bonze

ah den kenn ich sogar. :) hat mir gefallen.

Man kann keiner Beerdigung beiwohnen, wenn man einer Dame gerade beiwohnt.

Kuno Reichmann - wird ihn seine Zukunft in der Politik bald erreichen? Als Kassenwart der oertlichen FDP? Wir warten gespannt auf die Fortsetzung.


(Apropos, ich habe vor zwei Tagen den ersten Teil dieser wirklich interessanten Reportage ueber die russischen Oligarchen gesehen. Menschen, die vergoldete Zigarren rauchen, nachdem sie sich mit Kaviar und franzoesischem Cognac gesaettigt haben)

Wieso Politik? Er hat doch jetzt kapiert, dass er alles falsch gemacht hat... Da geht der doch nicht in die FDP. Vielleicht eher zu den Linken? Naja mal sehen was daraus wird...

Ja bei den russischen Oligarchen war es ähnlich. Da sind ja auch einige "Pleite"... haben nur noch ein paar Millionen auf dem Konto! Die armen Säcke!