Barack Obama: Eine kleine Kritik
Vielleicht werden die meisten meine folgenden Worte nicht verstehen, aber mittlerweile wünsche ich mir den guten alten George Bush wieder.
Ja wirklich! Bei dem wusste man wenigstens noch genau was er vor hatte. Foltern und Kriege führen, das waren seine Steckenpferde und das gab er auch unverhohlen zu. Er schwang meist große Reden indem er seine Kriege rechtfertigte.

Doch jetzt ist da dieser Obama.Ein Schaufensterpolitiker und Populist, wie er im Buche steht.

Im Wahlkampf redete er ständig vom Ende des Krieges. Er klang nach Pazifismus und er verströmte auch einen gewissen Optimismus. Als er nach Deutschland kam jubelten ihm die Massen zu und schrien: Yes we can! „Ja wir schaffen das“, mit diesem Motto eroberte er die Welt und unsere Herzen.
Und das macht ihn ja auch so gefährlich, viel gefährlicher als George Bush, weil er ja der MEssias ist und man den nicht hinterfragen und keineswegs kritisieren darf. Als Obama die Wahl gewonnen hat, habe ich nur geschrieben, dass wir erstmal abwarten sollen. Ich habe mich nicht getraut meine Zweifel über dem Mann loszuwerden, weil ich mir erstens nicht sicher war und zweitens sicherlich Kritik geerntet hätte.
Doch mittlerweile kann man schon einiges über diesen Mann sagen und ich muss gestehen, meine Bedenken über diesen Mann haben sich bewahrheitet.

Einer der ersten wichtigen Dinge die Obama beschlossen hat, war die Schließung des Guantanamo Gefangenenlagers. Der neue Präsident gewann damit die ersten Lorbeeren, die ihm aber eigentlich gar nicht zustanden, denn die Schließung des Lagers war schon längst von den Republikanern geplant und eigentlich schon in Sack und Tüten. Egal wer Präsident geworden wäre, Guantanamo hätte man auf jeden Fall geschlossen. Geschickt hatte Obama diese Sache für sich und seine angebliche Friedensmission ausgenutzt und hat damit die Welt und seine Wähler getäuscht.

Die deutschen Medien stellen Obama kompromisslos als Heiligen dar und nirgends kann man Kritik lesen. Letztens habe ich bei Spiegel Online gelesen, dass Obama sehr sexy in Badeshorts aussieht. Das ist natürlich die Berichterstattung die wir lesen wollen!!

Dennoch finde ich es ist wichtig, dass man gewisse Dinge hinterfragt und nicht immer alles glaubt, was einem da als reiner Wein eingeschenkt wird.
Zum Beispiel ist da die Sache mit dem Krieg gegen den Terror. Obama versprach noch im Wahlkampf ein baldiges Ende des Truppeneinsatzes im Irak. Bald darauf konnten die Medien stolz berichten, dass Obama einen Abbau der Truppen plant. Eine wirklich tolle Sache! Jedoch hat man so ganz nebenbei vergessen, dass diese Soldaten keineswegs nach Hause fahren dürfen, sondern dass man diese einfach rüber nach Afghanistan verfrachtet. Aber so etwas kann man natürlich einfach unter den berühmten Teppich kehren. Immerhin ist es doch Obama, von dem wir hier reden. Der Mann ist nett, freundlich und vor allem ganz anders als Bush.
„Pakistan und Afghanistan… das ist der gefährlichste Ort der Welt. Die Sicherheit der Menschen überall auf der Welt steht auf dem Spiel.“ Dieses Zitat hört sich zwar ein bisschen nach Bush an, stammt aber aus Obamas Mund.

Wo ist der Pazifist in Obama geblieben? Wo ist das Change hin, von dem er immer sprach?

Um die Sache besser zu verstehen sollte man vielleicht darüber nachdenken, wer die besten Aussichten hat, Präsident der USA zu werden. Nicht der der die besten Argumente, sondern der, der das größte Wahlkampfbudget hat, gewinnt. Natürlich hätte Obama niemals so viel Geld alleine aufbringen können, sondern er hatte reiche Unterstützer. Zum Beispiel George Soros, der Multimilliardär. Doch solche Leute stecken ja nicht umsonst so viel Geld in eine Wahl, wenn sie dann nicht später ihre politischen Interessen durchsetzen wollen. Eine Hand wäscht die andere. So läuft das ab. Das System ist von vorn bis hinten korrupt.

Change ist also nur eine Farce. „Could you spare some change?”, hätte Obama eher sagen sollen. Eine kleine Spende hat ihm ja nicht geschadet, wie man so schön sieht.

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Ich bin kein Obama-Narr aber auch kein Obama-Gegner.
Ich glaube einfach, dass Realo-Politik keinen Platz für Idealismus und Träumerei lässt. Jeder Politiker muss Kompromisse eingehen, um das zu sein, was er ist. Diese Kompromisse müssen die richtigen sein. Ob sie es hier sind, will und kann ich nicht beurteilen.

Politik ist eben entweder schmutzig oder abgrundtief schlecht. Ich wage jedenfalls zu behaupten, dass ein Obama durchaus dazu in der Lage ist, etwas, das dem Optimum nahe kommt, herauszuholen.
Wenn er sich das erhält, was ihn stark macht. Seinen Wille, seine Kraft und seine Begeisterungsfähigkeit.
Aaaber: Auch ein Obama kocht nur mit Wasser.

Natürlich muss Obama Kompromisse eingehen. Hat er ja auch gemacht. Aber warum verspricht er dann vorher etwas ganz anderes? Er demontiert nach und nach seine Wahlversprechen und damit auch sein Vertrauen in die Bevölkerung. Ich frage mich ja wie lange das dauert bis der letzte das kapiert hat... Auf jeden Fall ist dann der Optimismus weg...

Der Mann hat die Erwartungen viel zu hoch geschraubt und das ist gefährlich.

Ich finde, Ihre Kritik gerät etwas harsch, Herr geschichtenerzaehler. Dass die Wahlversprechen nach der Wahl ein bisschen anders klingen würden war hoffentlich den meisten klar. Die Erwartungen so hoch zu schrauben halte ich auch für ungeschickt (Ein Heilmittel für AIDS - muss man das wirklich als VERSPRECHEN geben?), aber das Grundsignal, wieder mehr Gelder in die Forschung zu stecken ist ein gutes.

Gerade aber in Ihrem Hauptangriffspunkt, dem fehlenden Pazifismus, muss ich Ihnen widersprechen. Obama hat ja überhaupt nicht versprochen, in nächster Zeit den Krieg in Afghanistan zu beenden. Vielmehr hat er vor der Wahl angekündigt, den Fokus wieder mehr darauf zu richten und die Truppen dort aufzustocken. Ihm jetzt vorzuwerfen, er hätte seine pazifistische Einstellung aufgegeben, ist daher schlicht falsch.

Dass Obama von den Medien als Heiliger verehrt wird, mag auch in Ansätzen stimmen, ich habe aber den Eindruck, dass auch häufig genug das Abwartende, Beobachtende mitschwingt. Ist letztlich aber auch nicht seine Schuld, wie er von den deutschen Medien dargestellt wird, mit denen er und seine "Schergen" ja kaum Kontakt haben. Und schließlich kommts für den Erfolg bei der nächsten Wahl auf die US Medien an, wo mit Fox News & Co. sicher kein Mangel an Kritik herrscht.

Im Übrigen hätte ich mir auch gewünscht, dass die Sache mit den Folterprotokollen anders läuft. Aber man muss sich wohl erstmal damit zufrieden geben, dass solche Praktiken jetzt nicht mehr bewusst vom Weißen Haus gefördert werden.

Gibt es eigentlich eine spezielle Quelle für die Sache mit Guantanamo Bay? Das war mir so nicht bekannt und würde mich doch interessieren.

Letztlich finde ich auch den Zeitpunkt zu früh, um Obamas Leistungen fundiert beurteilen zu können. Wie sagt man so schön, Rom wurde auch nicht an 100 Tagen erbaut... oder so ähnlich

Ich habe die Sache mit Guantanamo irgendwann und irgendwo gelesen... und schon wieder vergessen wo es stand.

Es ist ja nur eine kleine Kritik, Obama ist immer noch besser als viele andere Staatsmänner.

Mr. Obama hat es nicht leicht. Ja es stimmt, er hat er viel versprochen aber er kann nicht die ganze Welt auf einmal retten und jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt. Das gilt im übertragenen Sinne natürlich auch für die Veränderungen in der Politik, die jetzt die ganze Welt von ihm erwartet.
Wer ganau auf die Worte seiner Reden achtet, dem wird auffallen, dass er oft genug NICHT gesagt "I can, I will do..." , er hat in seinen Reden immer von der Veränderung gesprochen und von "yes, WE can" !
In diesem Sinne wünsche ich mir ein wenig Geduld mit Mr. Obama.

PS: Man kann die Reden übrigens alle auf You Tube anschauen :-) und sich immer wieder begeistern lassen !

Es grüßte eine regelmäßige Leserin Ihres Blogs

Ich hoffe ich habe Sie nicht gänzlich enttäuscht... Ich bin nur irgendwie frustriert darüber, weil ich gehofft hatte, dass er doch einiges ändern kann. Nur wenn man dann ein bisschen abseits von den offziellen Medienberichten sich informiert, dann bekommt man relativ schnell ein anderes Bild...

glaubst du nicht das du eher Deutschland kritisieren solltest als Politiker aus anderen Ländern?
Deutschland ist nicht perfekt du kannst doch nicht von Obama erwarten das er alles sofort mit einem Schlag besser machen kann,
vorher ist so viel kaputt gegangen und naja,
man muss jedem erstmal eine Chance geben sich zu beweisen,
man sollte nicht schon vorher von enttäuschungen reden obwohl es auch noch nicht soooo lange her ist als er diese Aufgabe angetretten ist.
Kritisiere Deutschland, "wir" setzten uns für irgendwelche Länder ein obwohl unsere "liebe Frau Bundeskanzlerin" nicht mal sieht wie kaput Deutschland wirklich ist.
Bevor wir anderen helfen soll sie sich lieber uns zuwenden und hier einiges ändern!

THX

Deine Mi

"glaubst du nicht das du eher Deutschland kritisieren solltest"

da grüßt die schwäbische kehrwoche, gell?
bei allem respekt vor ihrer bewunderung des herrn o.

ich guck doch nicht nur nachrichten aus meinem stadtteil. und ich schau auch ganz gerne mal in überregionale zeitungen. und der herr geschichtenerzähler kommt auch aus einer ganz anderen stadt als ich - na sowas aber auch.

wenn man immer nur die fehler vor der eigenen haustür aufzählt, dann bleibt einem letztlich nur der strick - weil, da wird man ja ganz depressiv - schön, erleichternd und erhellend, wenn man mit dem finger auch mal auf andere zeigen kann! =)


so, vielen dank für die aufmerksamkeit, ich gehe nun zurück in meinen elfenbeinturm mit fensterblick auf parkverbotszone...telefon nehm ich mit - um meine nachbarn über den umweg ordnungsamt zu kritisieren ;o)

:-) Mehr schreib ich nicht dazu...

Ähem...

...ich habe mich je gefragt, was an diesem Text satirisch sein könnte und fand durchaus einiges, nur, ähem, fand ich auch, dass selbige nicht in Gesamtzusammenhang passen...um es kurz zu machen:

- Ja, es wurden Truppen aufgestockt, aber das fand erstmal im Irak statt und diente -GeorgeDoubleYouFans, dazu zählste ja nicht, dazu, das Experiment Irak, dennoch zu befrieden, was man -wie auch immer man drüber denkt- man wenigstens als einigermaßen gelungen bezeichnen darf. Nicht Obamas Verdienst.

- Truppenaufstockung gab es: In Afghanistan. Darüber mögen wir nun urteilen mögen...ich glaube ja: In Afghanistan werden "wir" nicht gewinnen (wenn du willst, hab ich sehr gerne die passendenn Zitate parat), aber da haben die Amis aufgerüstet und nicht nur die: Die Deutschen haben dort heute doppelt so viele Soldaten als 2001. Warum nur? Weil alles sicherer geworden ist?



Obama hinterfragen finde ich gut und richtig. Selbst nach 100 Tagen (und hey: Ich selbst -im meinem Posten- wurde bereits nach weniger als 100 Tagen hinterfragt) und bitte: Wer hätte denn jetzt lieber McCain und nur kurz gefragt: Wer meint denn ernsthaft, dass der das besser machen würde? Von Soros reden wir gar nicht erst.......

Da hast du dich aber lange zurück gehalten.

Ich dachte ja du meinst ernsthaft, dass er alles besser machen würde. Zumindest klang das immer so...

Der Krieg in Afghanistan hat keinen Sinn. Halten wir das erstmal fest. Trotzdem will Obama dort weitermachen und notfalls auch noch Pakistan einnehmen, angreifen, was auch immer. Pakistan wird definitiv das nächste Ziel werden, weil die eine Atombombe haben und die Regierung irgendwann von den Taliban gestürzt werden könnte. Ein durchaus realistisches Szenario...

Guantanamo sollte sowieso geschlossen werden, ein Fakt der aber immer noch von den Medien komplett ignoriert wird. Im Zuge dessen, will Obama keine Aufklärung über die Foltersachen, die dort geschehen sind.

Das sind so die Dinge die mich stören... :-)

Das mit dem besser machen bezog sich auf McCain (der übrigens der Ansicht war, zur Not auch noch 100 Jahre im Irak ausharren zu wollen).
Ich finde ja, dass es so ist: Es ist superdeutlich ein äußerst krasser Kurswexxel in der amerikanischen Außenpolitik zu erkennen. Zumindest das dürfte unbestreitbar von allen anerkannt werden. Die Hände ausgestreckt gen Kuba und Iran, Abzug aus dem Irak deutet sich auch an und die Idee von der atomwaffenfreien Welt (auch wenn sich das vielleicht heute noch sehr unrealistisch anhören mag) hätte man vor einem halben Jahr nie aus den USA gehört...

Was Guantanamo angeht: Sorry, aber eine kleine Korrektur muss da schon her. Es war die Regierung Obama, die eben veröffentlicht hat, was dort passiert ist, das ist durchaus sehr transparent. Umstritten ist allenfalls, wie nun weiter damit umgegangen wird und das dürfte aber mal wirklich so brisant sein, dass es eine sehr tiefe Spaltung nach sich ziehen könnte (von daher ist eine zögernde Haltung nicht wirklich schön, aber vielleicht einigermaßen nachvollziehbar), zumal sich das bis in alleroberste Ebenen zieht. Es war eben nicht wie in Abu Ghraib das Werk einiger durchgeknallter GIs (wohl mit Tolerierung Vorgesetzter), das war angeordnet von ganz oben und mindestens Rumsfeld dürfte sehr wohl direkt involviert sein.

Afghanistan ist ziemlich speziell, wie Pakistan auch (und ehrlich gesagt: Die Vorstellung, dass Leute, die doch reichlich paranoid sind, geistig so etwa im Jahre 700nochwas stehengeblieben sind, Musik verbieten und gleichzeitig 8jährige Mädels verheiraten, Atombomben besitzen....ja, diese Vorstellung ist etwas erschreckend...)

Ganz allgemein: Die USA sind (und bleiben vorerst auch) der größte Affe im Gehege, mal bildlich gesprochen. Und ich bin ja der sehr festen Überzeugung, dass jeder neue US-Präsident "getestet" wird, das gilt vor allem für die "Hoffnungsträger" a la Kennedy oder Obama. Die werden auf die Probe gestellt, ob sie es wirklich ernst meinen (Kennedy hatte auf einmal Raketen in Kuba stehen, bei Obama hat Nordkorea neulich mal versucht, wie wohl die Reaktion ist, wenn man eine Rakete abschießt). Reagan übrigens hat mal von heute auf morgen streikende Fluglotsen entlassen und durch die US-Army ersetzt, was ein Sowjetagent später mal so kommentierte, als man damals im sowjetischen Außenministerium entdeckt habe, dass "Reagan Eier in der Hose habe".

Der Wechsel ist definitiv da. Ist ja auch klar denn der Vorgänger war ein riesiger Vollidiot und da fällt es leicht Obama zu lieben. Und das finde ich auch gut... Auch in der arabischen Welt genießt Obama ein höheres Ansehen als Bush. Nur darf er dass nicht so leichtfertig verspielen.

Ein schnelles Ende der beiden Kriege, Israel unter Druck setzen und der Kampf gegen die Finanzkrise, dass sind die Dinge die wir sehen wollen.

Und danke für die ausführliche Darstellung deiner Meinung, dass ist wirklich sehr hilfreich.