Knochenjob
dergeschichtenerzaehler, Freitag, 20. November 2009, 21:20
Es haben mich schon viele Leute gefragt: Herr Geschichtenerzähler? Womit verdienen Sie eigentlich ihr Geld, weil mit dieser schlechten Schreiberei verdienen Sie ja nur Hohn und Spott?
Verlegen habe ich dann immer um eine Antwort gerungen und schließlich ein arbeitslos heraus gemurmelt. Zu peinlich war es mir, euch meinen wirklichen Job zu verraten.
Ich bin nämlich Einhörnchenpsychologe. Nein natürlich kein Wald und Wiesen Einhörnchenpsychologe, sondern ein Stadteinhörnchenpsychologe.
Ganze drei Minuten musste ich Einhörnchenpsychologie studieren und ich bin wirklich froh, dass die Einhörnchenseele so winzig ist. Gerade mal 4 Kubikzentimeter groß und würfelförmig.
Ich habe meine Praxis in einer alten Eiche untergebracht. Ein freundlicher Kuckuck hat mir den ganzen Baum für drei Paranüsse ausgehöhlt und mit Möbeln aus einer naheliegenden Buche ausgestattet. Die Eiche soll meinen Patienten ein Gefühl von Heimat geben. Sie sollen für kurze Zeit ihren stressigen Alltag in der Stadt hinter sich lassen, ein paar Eicheln sammeln und entspannen.
Die meisten Einhörnchenmänner kommen zu mir, weil sie sexuell frustriert sind. Sie müssen wissen, dass der Geschlechtsverkehr bei Einhörnchen 9 Stunden dauert und äußerst schmerzhaft ist. Ja man muss sich sogar die Frage stellen, wie es den Einhörnchen gelungen ist in den letzten Jahrmillionen, nicht auszusterben. Der Fortpflanzungswille der Einhörnchen ist evolutionär und vielleicht auch ein Wunder. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass Einhörnchen nicht altern und daher nie eines natürlichen Todes sterben können.
Heute hatte ich zum Beispiel eine Patientin, die schon zu Jesus Zeiten im horizontalen Gewerbe als Wasserwaage arbeitete und es auch heute noch tut. Sie fragte mich heute was der Sinn des Lebens sei. Ich muss gestehen diese Frage höre ich beinahe täglich und ich habe immer noch keine passende Antwort darauf. Bei uns Menschen ist es ja relativ einfach. Der Sinn des Lebens ist es, sein Leben von Anfang bis Ende zu leben und ob man was Gutes oder Schlechtes daraus macht ist eigentlich egal. Aber was sage ich einer Einhörnchendame, die kein Ende in Sicht hat? Es hat alles keinen Sinn, da können Sie sich auch getrost vor einen Zug schmeißen? Das sind wirklich schwierige Fragen an denen man da als Nagetier zu nagen hat.
Die Einhörnchen sind ja eher scheue Tiere und kaum ein Mensch bekommt sie je zu Gesicht. Still und leise verrichten sie ihre Arbeit. Dabei sind sie aus dem täglichen Leben schon lange nicht mehr wegzudenken. Wer schaltet zum Beispiel die Ampeln auf Grün, entlaubt die Bäume im Herbst und schneidet Löcher in die Socken? Einstein hätte niemals seine Relativitätstheorie aufstellen können, hätte ihm kein Einhörnchen den Bleistift angespitzt und seine Unterhosen gebügelt. Mozart hätte niemals eine Ouvertüre schreiben können, hätte ihm nicht ein Einhörnchen dabei geholfen das Konfitüreglas zu öffnen. Und Napoleon? Der ist auf einem Einhörnchen bis nach Moskau geritten und hat sich dann seine Eier zerkühlt. (Das ist aber ne andere Geschichte)
Ich könnte noch endlos mehr Beispiele bringen, aber ich habe keine Lust, weil ihr mir ja eh nicht glaubt. Ihr seid nämlich ganz schön ausgebuffte Frechdachse!! Muss doch mal gesagt werden...
Verlegen habe ich dann immer um eine Antwort gerungen und schließlich ein arbeitslos heraus gemurmelt. Zu peinlich war es mir, euch meinen wirklichen Job zu verraten.
Ich bin nämlich Einhörnchenpsychologe. Nein natürlich kein Wald und Wiesen Einhörnchenpsychologe, sondern ein Stadteinhörnchenpsychologe.
Ganze drei Minuten musste ich Einhörnchenpsychologie studieren und ich bin wirklich froh, dass die Einhörnchenseele so winzig ist. Gerade mal 4 Kubikzentimeter groß und würfelförmig.
Ich habe meine Praxis in einer alten Eiche untergebracht. Ein freundlicher Kuckuck hat mir den ganzen Baum für drei Paranüsse ausgehöhlt und mit Möbeln aus einer naheliegenden Buche ausgestattet. Die Eiche soll meinen Patienten ein Gefühl von Heimat geben. Sie sollen für kurze Zeit ihren stressigen Alltag in der Stadt hinter sich lassen, ein paar Eicheln sammeln und entspannen.
Die meisten Einhörnchenmänner kommen zu mir, weil sie sexuell frustriert sind. Sie müssen wissen, dass der Geschlechtsverkehr bei Einhörnchen 9 Stunden dauert und äußerst schmerzhaft ist. Ja man muss sich sogar die Frage stellen, wie es den Einhörnchen gelungen ist in den letzten Jahrmillionen, nicht auszusterben. Der Fortpflanzungswille der Einhörnchen ist evolutionär und vielleicht auch ein Wunder. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass Einhörnchen nicht altern und daher nie eines natürlichen Todes sterben können.
Heute hatte ich zum Beispiel eine Patientin, die schon zu Jesus Zeiten im horizontalen Gewerbe als Wasserwaage arbeitete und es auch heute noch tut. Sie fragte mich heute was der Sinn des Lebens sei. Ich muss gestehen diese Frage höre ich beinahe täglich und ich habe immer noch keine passende Antwort darauf. Bei uns Menschen ist es ja relativ einfach. Der Sinn des Lebens ist es, sein Leben von Anfang bis Ende zu leben und ob man was Gutes oder Schlechtes daraus macht ist eigentlich egal. Aber was sage ich einer Einhörnchendame, die kein Ende in Sicht hat? Es hat alles keinen Sinn, da können Sie sich auch getrost vor einen Zug schmeißen? Das sind wirklich schwierige Fragen an denen man da als Nagetier zu nagen hat.
Die Einhörnchen sind ja eher scheue Tiere und kaum ein Mensch bekommt sie je zu Gesicht. Still und leise verrichten sie ihre Arbeit. Dabei sind sie aus dem täglichen Leben schon lange nicht mehr wegzudenken. Wer schaltet zum Beispiel die Ampeln auf Grün, entlaubt die Bäume im Herbst und schneidet Löcher in die Socken? Einstein hätte niemals seine Relativitätstheorie aufstellen können, hätte ihm kein Einhörnchen den Bleistift angespitzt und seine Unterhosen gebügelt. Mozart hätte niemals eine Ouvertüre schreiben können, hätte ihm nicht ein Einhörnchen dabei geholfen das Konfitüreglas zu öffnen. Und Napoleon? Der ist auf einem Einhörnchen bis nach Moskau geritten und hat sich dann seine Eier zerkühlt. (Das ist aber ne andere Geschichte)
Ich könnte noch endlos mehr Beispiele bringen, aber ich habe keine Lust, weil ihr mir ja eh nicht glaubt. Ihr seid nämlich ganz schön ausgebuffte Frechdachse!! Muss doch mal gesagt werden...
gibson,
Freitag, 20. November 2009, 21:31
hrhr "Herr Geschichtenerzähler? Womit verdienen Sie eigentlich ihr Geld, weil mit dieser schlechten Schreiberei verdienen Sie ja nur Hohn und Spott?" das ist doch schon das geld wert und wenn das mit dem Buch losgeht ist das gekauft!
karsten bier,
Samstag, 21. November 2009, 13:55
Die Standardbeobachtungskuh stirbt den Verdunstungstod. Und keiner hat's gesehen.
maximilian knorke,
Samstag, 21. November 2009, 23:50
Also hier in Rostock ist "arbeitlos" ne ziemlich zukunftsträchtige Branche. Das könnte man notfalls also ruhig angeben ;O)
dergeschichtenerzaehler,
Sonntag, 22. November 2009, 18:22
Bei uns hier auch. Gehört schon zum guten Ton... :-)
gala-leserin,
Samstag, 28. November 2009, 20:00
Verehrter Kollege,
Ich habe einige professionelle Einwände in Bezug auf Ihr Engagement in ähh, Einhörnchenangelegenheiten: Sind Sie nun Psychiater (gelesen im Neubaublog) oder Psychologe (hier gelesen)? Sicher, sicher für das ungeschulte Auge sind beide Berufsgruppen kaum zu unterscheiden, schließlich tragen beide lustige Bärte (ja, auch die Frauen)! Aber es gibt feine Unterschiede:
Einhörnchen vollkommen zugedröhnt --> Psychiater!
Einhörnchen nagt Ihnen ein Ohr ab --> Psychologe!
Sie erkennen den Unterschied also an Ihren Schützlingen (oder am Zustand Ihres Ohres!).
- In diesem Sinne, Sara
Ich habe einige professionelle Einwände in Bezug auf Ihr Engagement in ähh, Einhörnchenangelegenheiten: Sind Sie nun Psychiater (gelesen im Neubaublog) oder Psychologe (hier gelesen)? Sicher, sicher für das ungeschulte Auge sind beide Berufsgruppen kaum zu unterscheiden, schließlich tragen beide lustige Bärte (ja, auch die Frauen)! Aber es gibt feine Unterschiede:
Einhörnchen vollkommen zugedröhnt --> Psychiater!
Einhörnchen nagt Ihnen ein Ohr ab --> Psychologe!
Sie erkennen den Unterschied also an Ihren Schützlingen (oder am Zustand Ihres Ohres!).
- In diesem Sinne, Sara
dergeschichtenerzaehler,
Sonntag, 29. November 2009, 13:17
Sehr nett, dass Sie mich darauf hinzuweisen. Wie Sie sicherlich wissen, ist der Job als Einhörnchenpsychiater in der Einhörnchenpsychiatrie (stationär), hoffnungslos unterbezahlt. Für meine Tätigkeiten sehe ich keinen müden Cent. Also musste ich mir ein zweites Standbein suchen und da war es sehr naheliegend, eine eigene Praxis als Einhörnchenpsychologe zu eröffnen. Im Nachhinein war das ein Fehler, denn auch für diese Tätigkeit bekomme ich kein Geld. :-(