Offener Brief an den Verteidigungsminister
Es ist Krieg, Herr vorn und hinten zu Guttenberg. Es einfach nur Krieg zu nennen wäre ein Anfang, doch ihre Worte, Sie nannten es einen kriegsähnlichen Zustand, sind immerhin schon ein Schritt in die richtige Richtung.

Es ist auch nicht ihr Krieg, Sie haben ihn nur übernommen. Sie müssen sich nicht einmal rechtfertigen für diesen Krieg. Schuld sind ein paar rot-grüne Pazifisten, die schlauerweise „Nein!“ zum Irakkrieg (von dem man ja gar nichts mehr hört) und dummerweise „Ja!“ zum Afghanistankrieg sagten. Man beugte sich dem Druck der internationalen Gemeinschaft und sah es als das kleinere Übel, in den friedlichen Norden von Afghanistan zu ziehen. Das waren damals noch tolle Zeiten und das größte Problem der Soldaten war die fachgerechte Mülltrennung, besoffene KSK Soldaten und der Unfall mit einem Fuchspanzer der in einen Swimmingpool geraten ist. Was haben wir gelacht...Wir erinnern uns mittlerweile sehnsüchtig daran, das war die pure Sozialromantik.

Ihre Vorgänger mussten diesen Einsatz auch nicht unbedingt Krieg nennen, nicht einmal kriegsähnlich, denn es war einfach nichts los dort. Der Norden des Landes war eine blühende Landschaft voller blühender Mohnfelder.
Doch mittlerweile sind die Taliban im Norden des Landes angekommen und es ist zum Krieg geworden. Wenn Menschen anfangen andere Menschen zu erschießen, dann ist das ein Krieg, mein lieber Herr Guttenberg. Ich weiß, das ist kein tolles Wort für so einen Menschen wie Sie, der sich seinen Hintern jahrelang mit goldenen Klopapier abwischen durfte und sich nicht getraut sogenannte Gossensprache anzuwenden. Stellen Sie sich doch mal vor einen Spiegel und üben Sie das Wort.

Wenn wir es dann endlich Krieg nennen dürfen, sind wir doch schon einen großen Schritt weiter. Dann brauchen wir nicht mehr so peinlich berührt zu sein, wenn ein paar unschuldige Zivilisten sterben. In einem Krieg passiert so etwas, das ist die traurige Realität. Damit müssen wir uns nun abfinden.

Der nächste Schritt wäre endlich öffentlich zu zugeben, dass der Krieg ein Fehler war und dass der Krieg auch nicht mehr zu gewinnen ist. Die Katze ist eh schon längst aus dem Sack, denn mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist sich dessen bewusst. Es ist Zeit, dass man sich Gedanken über einen Strategiewechsel macht. Die Taliban genießen einen großen Rückhalt in der Bevölkerung. Teilweise ist dieser durch Waffengewalt erzwungen, teilweise sind viele Menschen aber auch einfach von den Taliban überzeugt. Und das liegt auch am Fehlverhalten der Bundeswehr.

Die Linkspartei fordert einen sofortigen Abzug der Soldaten aus Afghanistan und immer mehr Menschen scheinen von dieser absolut hirnrissigen Lösung überzeugt. Diesem Oskar Lafontaine sollte man mal gehörig die Ohren langziehn und in Afghanistan aussetzen. Vielleicht kommt er dann wieder zur Besinnung.

Aber das immer mehr Leute diesem Demagogen glauben schenken, liegt auch an ihnen Herr Guttenberg. Ihre Regierung wirkt unglaubwürdig und planlos in dieser Sache. Diese ganze Verschleierungstaktik ist nicht fair. Und wenn Sie anfangen die Dinge beim Namen zu nennen, dann helfen Sie auch den Soldaten vor Ort. Man kann die doch nicht in einen Krieg schicken und sich hinterher mokieren, dass sie einen Menschen erschossen haben. Das ist doch mehr als nur bescheuert!

Leisten Sie Überzeugungsarbeit! Sie müssen uns überzeugen und Sie müssen die Afghanen überzeugen. Nur so ist der Krieg lösbar.

In der arabischen Welt besitzen wir Deutschen einen deutlichen Sympathievorsprung gegenüber den anderen westlichen Ländern. Deutschland wird respektiert, ob das nun in Damaskus oder Kairo ist. Die Muslime mögen unsere Korrektheit, unsere Verlässlichkeit und deutsche Wertarbeit steht hoch im Kurs. Warum nutzt man das nicht aus? Nicht die verhasste USA sollte den Afghanistan Krieg führen, sondern Deutschland sollte eine wichtigere Rolle einnehmen. Das schafft Vertrauen in der afghanischen Bevölkerung. Man muss nicht den Krieg gewinnen, man muss die Leute für sich gewinnen. Das ist doch die Hauptsache.

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Das Problem an der Sache ist, dass die Deutschen da unten kein Mandat haben. Das war ein richtig schwerwiegender Fehler. Wenn die Bundestagsabgeordneten Eier in der Hose hätten, würden sie endlich mit diesem zum Himmel schreiend peinlichen Kindergartengehänsel aufhören und das Mandat ändern. Dann hätten die Soldaten wenigsten die Gewissheit im Krieg Krieg führen zu dürfen.

Übrigens... den Gabriel und den Trittin sollte man gleich mit runter schicken.

Leider wirkt unsere Regierung nicht nur in dieser Frage planlos.
Und leider liegt ein wichtiger Grund für unsere Beliebtheit bei den Muslimen in unseren Aktivitäten zwischen 1933 und 45.

... oh ja. Das is wohl war.