Willkommen in der Einkaufshölle
In engen Nischen sitzen Sie wie Legehühner im Käfig und verspeisen, hektisch ihre Fastfood-Pizza. Vor ihrem Auge ziehen hunderte Menschen wie Roboter an ihnen vorbei, die alle nur eines im Sinn haben: Einkaufen.
Draußen vor den Toren wurde es als Paradies angepriesen, es ist aber eigentlich nur eine moderne Form der Hölle.

So oder so ähnlich könnte man doch eine dieser modernen Shopping Malls beschreiben. Na gut was heißt modern..mittlerweile ist es auch nur ein alter Hut. Jede Stadt besitzt mindestens Eine und meist tragen sie das Wort Galerie oder Center oder Passagen in ihrer Betitlung. Die Gestaltung ist einheitlich, fast schon kommunistisch und man könnte nicht mal auf Anhieb sagen, in welcher Stadt man sich gerade befindet. Tod dem Individualismus!!
Als ich mal in der Galeria Krakowska schwarze Socken im C&A kaufen musste, versuchte ich mir vorzustellen woran man erkennt, dass man gerade in Krakau ist. Es viel mir verdammt schwer, denn die Geschäfte waren fast die gleichen wie in Deutschland. Es wird sie auch nicht erstaunen, dass hinter vielen dieser tollen Einkaufscenter eine deutsche Immobilien Firma steckt, die nach dem immer gleichen Baukastenprinzip die Innenstädte vereinheitlicht.

Die meisten Leute finden das sicherlich toll. Ich kann im sächsischen Plauen zu den selben Bedingungen einkaufen, wie in Köln. Es gibt keine Standortvorteile mehr, sondern es ist überall gleichmäßig beschissen.

Als sich in meiner Heimatstadt so eine Shopping Mall etablierte, war man anfangs noch hellauf begeistert. So viele Geschäfte und alle unter einem Dach!! Wahnsinnig toll!! Was man damals noch nicht ahnen konnte, ist mittlerweile grausame Realität. Der Rest der Innenstadt ist wie ausgestorben. Einzelhandelsgeschäfte werfen nach und nach das Handtuch und Handy Shops reihen sich apokalyptisch aneinander. Handy Shops sind nämlich die Vorboten des innerstädtischen Untergangs und sie sprießen in den Nebenstraßen wie Pilze aus dem Boden. Was bei großen Metropolen eher unproblematisch erscheint, kann für eine kleine Innenstadt schon der schleichende Tod sein.
Lokale Geschäfte haben in den sogenannten Arkaden kaum eine Chance, da die Mieten und die Energiekosten viel zu hoch sind. So einen Standort können sich nur große Handelsketten leisten, was auch ein Grund dafür ist, das alles so einheitlich ist. Mit dem Stromverbrauch für ein einziges!!! Geschäft innerhalb eines Shopping Centers, kann man 10 Einfamilienhäuser versorgen. Nur das man mal eine Vorstellung über die Höhe der Kosten bekommt.

Einen Blick in die Zukunft dieser Shopping Malls können wir uns übrigens sparen und einfach mal rüber in die USA schauen. Wie so oft setzte der Trend schon ein paar Jahre früher ein und mittlerweile kann man einen Niedergang der Malls beobachten. Irgendwann tritt eine Sättigung ein und die Gewinne der Investoren verkleinern sich, so dass sie ihre Galerien usw. einfach aufgeben werden. Es sieht also nicht gerade gut aus, für Deutschlands Innenstädte und ich bin gespannt, wann man endlich umdenken wird, bzw. überhaupt mal das Hirn einschaltet.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Geschichtenerzähler

Noch ein abschließendes Wort: Ich frage mich schon seit einiger Zeit, wieso so viele Menschen diese künstlichen Bespaßungsoasen aus Plastik so toll finden. Wieso sie ihre Freizeit freiwillig mit Kaffeetrinken bei schönstem Wetter unter einem Glasdach in schlechter Luft verbringen, anstatt raus in die Natur zu gehen. Das kann ich einfach nicht nachvollziehen. Ehrlich jetzt!!

Senf abgeben!



Ist es nicht auch so, daß die "großen" Filialisten für Umsonst darin hausen, also, keine Miete zahlen?

Und wenn der Umsatz bei einem Händler nicht stimmt, dann kommt bestimmt einer von der Verwaltung und fragt, ob Hilfe vonnöten sei und schwupps, ist man nicht mehr Herr/Frau im eigenen Geschäft...


und Asis hausen dort auch ;o)

Das würde natürlich Sinn machen, da große Ketten werbewirksam sind. Und bei den Energiekosten bekommen sie ja als Großkunden auch Rabatt.

Asis habe ich aber noch nicht bemerkt. :)