Oviskratie
(Das ist nur ein Poetry Slam Text. Ist also nicht so toll zum Lesen geeignet. Sorry!)

Ich möchte mit Ihnen Heute über Politik sprechen. Nun habe ich folgendes Problem: Ich verstehe diese ganze Kacke nicht!! Ich bin wahrscheinlich einfach zu doof für Demokratie.

Heutzutage ist das ja alles so kompliziert. Haben Sie schon mal ernsthaft versucht unserer Bundeskanzlerin im Fernsehen zuzuhören? Nach 30 Sekunden stellt man sich die Frage, ob man heute schon den Müll herunter geschafft hat oder stellt währenddessen eine imaginäre Einkaufsliste auf. Habe ich noch Butter im Kühlschrank? Meine Konzentration auf Merkels Rede bleibt einfach nicht haften. Die gute Frau heißt nicht umsonst Teflon-Merkel.

Ich stelle mir ja des Öfteren die Frage, wie diese Frau in der realen Welt zurecht kommen würde. Zum Beispiel beim Kauf von 2 Brötchen beim Bäcker: Ich plane in den kommenden Sekunden den Erwerb mehrerer Weizenmehlprodukte in ihrer Lokalität zu tätigen. Nach eingehender Überprüfung ihrer feilgebotenen Ware gedenke ich ihre Arbeits- und Materialkosten finanziell, aber auch mit dem nötigen Respekt an Ihrer Tätigkeit, entschieden mit einer von ihnen bestimmten Höhe an Hartgeld auszugleichen. Des weiteren hoffe ich, dass Sie die Ware in ein tragfähiges und nachhaltiges Konstrukt legen, damit ich diese auch noch in naher Zukunft, also nachher im Kanzleramt, unversehrt genießen kann.

Kein Wunder, dass keiner mehr wählen geht. Da muss man schon 5 Semester Merkelistik studiert haben um diesen Nonsens in ein tragfähiges Verständnisgebilde...ach Scheiße jetzt fang ich auch schon an. Den Politikern zuhören, bringt also schon mal gar nichts...

Ich bin ja schon froh, dass man die Parteien wenigstens noch farblich auseinanderhalten kann. Stellen Sie sich mal vor, die würden die Farbe ihren Inhalten anpassen. Die SPD wäre hellgrau, die Grünen auch hellgrau nur ein bisschen dunkler und die CDU dann noch ein bisschen dunkler.
Wobei die Grünen dann natürlich Bündnis 90 die nicht ganz so hellgrauen, heißen müssten.
Die unterschiedlichen Farben geben dem Laien das trügerische Gefühl eine Auswahl zu haben. Wenn ich zum Beispiel Lust auf eine Regierung habe, die keine Soldaten in ein anderes Land schickt, dann wähle ich die Grünen, weil die ja Pazifistisch sind. Ha ha! Wir wissen alle, dass dieser Ausflug in den grünen Pazifismus in einen erneuten Einmarsch nach Osten endete. Die haben nicht mal so lange warten können, bis die Großväter der letzten Kriegsgeneration unter der Erde sind, um denen die erneute Scham zu ersparen.
Vielleicht haben die sich bei pazifistisch auch nur um ein „st“ vertippt und die meinen pazifisch? Wer weiß das schon? Macht ja eh alles keinen Sinn.




Natürlich bin ich mir im Klaren, dass man sich auch politisch informieren kann. Der Spiegel zum Beispiel. Früher ein linkes Kampfblatt und eisernes Bollwerk der Demokratie und Pressefreiheit. Heute kann ich darin lesen, dass Sigmar Gabriel gerne Schokoflocken mit Milch zum Frühstück isst und das Renate Künast, jahrelang ein Vogelnest auf dem Kopf trug. Kritische, politische Berichterstattung ist einer schleichenden Boulevardisierung der Politik zum Opfer gefallen. Wie ein Huhn die Erde nach einem leckerem Wurm, muss man sich die relevanten Informationen aus einem riesigen Haufen Informationsmüll, picken. Dann muss man diese nur noch auf Plausibilität und Wahrheitsgehalt prüfen und schon weiß man Bescheid. Ganz einfach, oder?

Wenn ich der Einzige Idiot wäre, der nichts von Politik versteht, dann wäre das ja noch Okay. Ich bin wenigstens einer der wenigen Idioten, die wissen, dass sie nix von Politik verstehen. Dann gibt es noch die große Masse, die sich erst gar nicht für Politik interessiert und dann gibt es noch die, die glauben, dass sie die Politik verstehen, aber eigentlich auch nur auf die politische Meinungsmache der Medien hereinfallen und denen alles ungeprüft nachplappern.

Wenn man das dann alles zusammenwirft und in einen bunten Kessel schmeißt, haben wir die politische Macht einer dummen Schafherde, die von einer kleinen Anzahl Wölfe im Schafspelz gelenkt wird und zwar ins sichere Verderben.

Nur ein Zyniker würde das noch als Demokratie bezeichnen. Ich finde, es muss ein völlig neuer Begriff für diese neue Staatsform her. Ich nenne es Oviskratie: die Schafherrschafft.
Damit will ich aber nicht sagen, dass die Mehrheit der Bevölkerung zu dumm für Demokratie ist. Sie ist lediglich naiv und ungebildet. Das ist aber nicht schlimm. Das kriegen wir wieder hin...

Ich bin dafür, dass wir die Politik in die Köpfe der Menschen schlagen. Nein nicht mit Hammer und Sichel, so wie bei den Kommunisten!!
Ich stelle mir das so vor: Mario Barth ersetzt sein Hauptthema Freundin durch Politik und nennt sein neues Bühnenprogramm: Nichts reimt sich auf Merkel!!
Till Schweiger kümmert sich um die cineastische Umsetzung mit dem Film Keinparteiensystem. In der Hauptrolle spielt Alexandra Neldel eine Prostituierte, die Kanzlerin werden will.
Günther Jauch moderiert Wer wird Politiker? Eine Show, in der die Kandidaten politische Fragen beantworten müssen. Als Hauptpreis winkt ein Bundestagsmandat.

Ja ich weiß! Wie sie sehen habe ich auch keine brauchbaren Ideen um das Problem zu lösen. Habe ich nicht anfangs gesagt, dass ich diese ganze Kacke nicht verstehe?

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