Aus dem Innenleben einer sensationellen Nachricht, chronologisch geordnet:
dergeschichtenerzaehler, Donnerstag, 2. Februar 2012, 20:15
9 Dezember 2011 - Berlin 23:34 Uhr: Im Büro des obersten Hexenverbrenners Kai Diekmann geht ein Anruf ein. Es klingelt 5 Mal, dann nimmt der Anrufbeantworter ein sehr wichtiges Gespräch entgegen.
10 Dezember - Berlin 8:00 Uhr: Kai Diekmann betritt sein Büro und hört als Erstes pflichtbewusst seinen Anrufbeantworter ab. Zuerst hört er seine Mutter reden, die ihm warme Wollsocken gestrickt und diese zusammen mit warmen Kakao mit der Post verschickt hatte. Beides wird demnächst im sibirischen Berlin ankommen, lässt sie besorgt verlauten.
Doch erst bei der zweiten Nachricht muss Diekmann ganz genau hinhören. Es war eine Ente, die ihm da aufs Band gequasselt hatte. Er ist sich völlig sicher, dass es eine Ente ist, denn er hatte während seines Demagogiestudiums eine Ente als Mitbewohnerin und weiß daher ganz genau, wie eine Ente klingt.
„Quak, schnack, schnatter...die Spree ist überschwommen...schnack, schnatter,. Das bedeutet Krieg, quak!“, spricht die Ente, aber Diekmann wird nicht schlau aus dieser „Message“.
8:15 Uhr Diekmanns Büro: Kai Diekmann kratzt sich am Kopf und denkt nach. Eigentlich wollte er das Tittenbild für den nächsten Tag heraussuchen, aber das muss jetzt warten. Die Ente ließ ihn nicht los.
10:00 Uhr Redaktionssitzung: Diekmann hatte seinen Chef Mathias Döpfner dazugerufen und spielt ihm und seinen Kollegen das ominöse Band vor. Man ist sichtlich schockiert über diese Androhung. Ein Mitarbeiter kippt gelangweilt vom Stuhl und wird nie wieder aufstehen. Döpfner kommt auf die grandiose Idee einfach mal die Nummer zurück zu rufen.
10:04 Uhr: Die Spannung steigt ins unermessliche. Der Ressortchef vom Sport kippt sich aus lauter Verzweiflung eine Tasse heißen Kaffee ins Gesicht, um nicht einzuschlafen.
10:05 Uhr: Döpfner kann nur den Anrufbeantworter erreichen, welcher folgenden Satz wiedergibt: „Der Bundespräsident sitzt gerade auf der Spree und lässt sich von aufmerksamen Passanten mit Brotkrumen füttern. Er ist daher nicht zu erreichen. Nach dem Quakton können Sie ihm aber gerne eine präsidiale Nachricht hinterlassen.“
„Ist der Bundespräsident eine Ente?“, fragte Döpfner feierlich in den Raum hinein.
„Zumindest würde das die Nachricht auf dem Anrufbeantworter erklären. Wir haben doch letztens aus lauter Spaß die Schlagzeile: Ist der Bundespräsident in Wirklichkeit eine Bundespräsidente? Und darunter „10 Tipps, wie man erkennt, dass man eine Ente ist.“ auf die erste Seite, quasi als Notdurft, genommen. Konnte doch keiner ahnen, dass wir mal einen Treffer landen.“, erklärte Diekmann seinem Chef, der schon jetzt die Hosen gestrichen voll hatte.
10:56 Uhr Schloss Bellevue: Bei einer Gardine im Amtszimmer geht der Vibrationsalarm los. Die Gardine geht mit den Worten: „Ja hier Günter Wallraff!“ ans Handy.
„Ja Hallo! Hier ist Diekmann. Sie sind doch gerade auf einer „An der Gardine“-Mission im Schloss Bellevue.“
„Scheiße, woher wissen Sie das?“, fragte die Gardine erzürnt.
„Sie arbeiten für uns! Sie haben doch damals, als Sie bei uns heimlich „An der Schreibmaschine“ gearbeitet haben und uns bloßstellen wollten, vergessen zu kündigen.“
„Verdammt!“, brüllte Wallraff, sammelte sich aber schnell wieder, „Was wollen Sie Chef?“.
„Wir haben den dringenden Verdacht, dass der Bundespräsident eine Ente ist...“
„Eine was?“
„Eine Ente! Haben Sie eine Ente im Schloss Bellevue gesehen?“, fragte Diekmann genervt.
„Keine Ahnung! Ich stehe die ganze Zeit hinter dieser Gardine und sehe nicht viel.“
„Vielleicht haben Sie eine Ente gehört! Sie müssen doch irgendwas mitkriegen. Notfalls enthüllen Sie sich doch mal! Sie sind doch einer der besten Enthüllungsjournalisten.“
„Wie klingt denn eine Ente? Können Sie das phonetisch spezifizieren?“, fragt Wallraff seinen Chef, doch der hatte schon vor Wut aufgelegt.
Hamburg 16:22 Uhr: Chefredakteur von Dem Spiegel Georg Mascolo hat gerade die nervige Aufgabe das nächste Titelbild zu wählen und kann sich nicht zwischen: „Irgendwas mit 2. Weltkrieg.“ und „Deutschland burnt sich out!“ entscheiden, als sein Telefon klingelt.
„Hey Dieki! Was geht ab?“
„Schorsch, pass auf! Wir haben hier eine ganz heiße Geschichte, die wir aber nicht mehr unter die riesigen Titten einer prallen 19 Jährigen pressen können. Der Bundespräsident ist eine Ente! Na was sagst du dazu?“. In Wahrheit will Diekmann natürlich gerne diese Story bringen, doch es ist ihm zu riskant. Bei solch heiklen Enthüllungen muss man eben ein, in den Augen der Bevölkerung als seriös angesehenes, Nachrichtenmagazin vor schicken, sonst könnte man ganz schnell als Lügner dastehen. Mascolo willigt ein. 2 Tage später wird die Nachricht, mit Auszügen aus dem Geschnattere, welches der Bundespräsident auf dem AB hinterlassen hatte, veröffentlicht.
12. Dezember: Es ist Sonntag und die Nachricht Des Spiegels hat sich schon in ganz Deutschland herumgesprochen.
21:45 Uhr in einem mit heißer Luft angefülltem Gasometer der ARD in Berlin: Günter Jauch stellt seine Gäste zum Thema: "Eine Ente als Staatsoberhaupt? Muss die Republik federn lassen?" vor.
Der Fernsehphilosoph Richard David Precht, Autor der beiden Bücher: „Wer bin ich und wenn ja, warum?“ und „Sind wir noch zu retten und wenn ja, wie viele?“ gibt zu bedenken, dass der Bundespräsident eine moralische Instanz sei und Enten ja von Natur aus, liebe Tiere sind.
Entenrechtlerin Alice Schwarzer ist der Meinung, eine Entenquote in der Politik ist unumgänglich und prangert an, dass es kaum Enten in den Führungsetagen großer Firmen gibt.
Sigmar Gabriel erklärt, dass wohl kaum eine Ente Ministerpräsident von Niedersachsen gewesen sein konnte und dass das alles eine Lüge ist. Er selbst war ja schon in Niedersachsen Ministerpräsident und kann sich nicht vorstellen, wie eine Ente die schwierigen Aufgaben, wie zum Beispiel Hände schütteln oder mit einer Schere ein Band, zur Eröffnung von „irgendwas Langweiligem“, zerschneiden kann.
10 Dezember - Berlin 8:00 Uhr: Kai Diekmann betritt sein Büro und hört als Erstes pflichtbewusst seinen Anrufbeantworter ab. Zuerst hört er seine Mutter reden, die ihm warme Wollsocken gestrickt und diese zusammen mit warmen Kakao mit der Post verschickt hatte. Beides wird demnächst im sibirischen Berlin ankommen, lässt sie besorgt verlauten.
Doch erst bei der zweiten Nachricht muss Diekmann ganz genau hinhören. Es war eine Ente, die ihm da aufs Band gequasselt hatte. Er ist sich völlig sicher, dass es eine Ente ist, denn er hatte während seines Demagogiestudiums eine Ente als Mitbewohnerin und weiß daher ganz genau, wie eine Ente klingt.
„Quak, schnack, schnatter...die Spree ist überschwommen...schnack, schnatter,. Das bedeutet Krieg, quak!“, spricht die Ente, aber Diekmann wird nicht schlau aus dieser „Message“.
8:15 Uhr Diekmanns Büro: Kai Diekmann kratzt sich am Kopf und denkt nach. Eigentlich wollte er das Tittenbild für den nächsten Tag heraussuchen, aber das muss jetzt warten. Die Ente ließ ihn nicht los.
10:00 Uhr Redaktionssitzung: Diekmann hatte seinen Chef Mathias Döpfner dazugerufen und spielt ihm und seinen Kollegen das ominöse Band vor. Man ist sichtlich schockiert über diese Androhung. Ein Mitarbeiter kippt gelangweilt vom Stuhl und wird nie wieder aufstehen. Döpfner kommt auf die grandiose Idee einfach mal die Nummer zurück zu rufen.
10:04 Uhr: Die Spannung steigt ins unermessliche. Der Ressortchef vom Sport kippt sich aus lauter Verzweiflung eine Tasse heißen Kaffee ins Gesicht, um nicht einzuschlafen.
10:05 Uhr: Döpfner kann nur den Anrufbeantworter erreichen, welcher folgenden Satz wiedergibt: „Der Bundespräsident sitzt gerade auf der Spree und lässt sich von aufmerksamen Passanten mit Brotkrumen füttern. Er ist daher nicht zu erreichen. Nach dem Quakton können Sie ihm aber gerne eine präsidiale Nachricht hinterlassen.“
„Ist der Bundespräsident eine Ente?“, fragte Döpfner feierlich in den Raum hinein.
„Zumindest würde das die Nachricht auf dem Anrufbeantworter erklären. Wir haben doch letztens aus lauter Spaß die Schlagzeile: Ist der Bundespräsident in Wirklichkeit eine Bundespräsidente? Und darunter „10 Tipps, wie man erkennt, dass man eine Ente ist.“ auf die erste Seite, quasi als Notdurft, genommen. Konnte doch keiner ahnen, dass wir mal einen Treffer landen.“, erklärte Diekmann seinem Chef, der schon jetzt die Hosen gestrichen voll hatte.
10:56 Uhr Schloss Bellevue: Bei einer Gardine im Amtszimmer geht der Vibrationsalarm los. Die Gardine geht mit den Worten: „Ja hier Günter Wallraff!“ ans Handy.
„Ja Hallo! Hier ist Diekmann. Sie sind doch gerade auf einer „An der Gardine“-Mission im Schloss Bellevue.“
„Scheiße, woher wissen Sie das?“, fragte die Gardine erzürnt.
„Sie arbeiten für uns! Sie haben doch damals, als Sie bei uns heimlich „An der Schreibmaschine“ gearbeitet haben und uns bloßstellen wollten, vergessen zu kündigen.“
„Verdammt!“, brüllte Wallraff, sammelte sich aber schnell wieder, „Was wollen Sie Chef?“.
„Wir haben den dringenden Verdacht, dass der Bundespräsident eine Ente ist...“
„Eine was?“
„Eine Ente! Haben Sie eine Ente im Schloss Bellevue gesehen?“, fragte Diekmann genervt.
„Keine Ahnung! Ich stehe die ganze Zeit hinter dieser Gardine und sehe nicht viel.“
„Vielleicht haben Sie eine Ente gehört! Sie müssen doch irgendwas mitkriegen. Notfalls enthüllen Sie sich doch mal! Sie sind doch einer der besten Enthüllungsjournalisten.“
„Wie klingt denn eine Ente? Können Sie das phonetisch spezifizieren?“, fragt Wallraff seinen Chef, doch der hatte schon vor Wut aufgelegt.
Hamburg 16:22 Uhr: Chefredakteur von Dem Spiegel Georg Mascolo hat gerade die nervige Aufgabe das nächste Titelbild zu wählen und kann sich nicht zwischen: „Irgendwas mit 2. Weltkrieg.“ und „Deutschland burnt sich out!“ entscheiden, als sein Telefon klingelt.
„Hey Dieki! Was geht ab?“
„Schorsch, pass auf! Wir haben hier eine ganz heiße Geschichte, die wir aber nicht mehr unter die riesigen Titten einer prallen 19 Jährigen pressen können. Der Bundespräsident ist eine Ente! Na was sagst du dazu?“. In Wahrheit will Diekmann natürlich gerne diese Story bringen, doch es ist ihm zu riskant. Bei solch heiklen Enthüllungen muss man eben ein, in den Augen der Bevölkerung als seriös angesehenes, Nachrichtenmagazin vor schicken, sonst könnte man ganz schnell als Lügner dastehen. Mascolo willigt ein. 2 Tage später wird die Nachricht, mit Auszügen aus dem Geschnattere, welches der Bundespräsident auf dem AB hinterlassen hatte, veröffentlicht.
12. Dezember: Es ist Sonntag und die Nachricht Des Spiegels hat sich schon in ganz Deutschland herumgesprochen.
21:45 Uhr in einem mit heißer Luft angefülltem Gasometer der ARD in Berlin: Günter Jauch stellt seine Gäste zum Thema: "Eine Ente als Staatsoberhaupt? Muss die Republik federn lassen?" vor.
Der Fernsehphilosoph Richard David Precht, Autor der beiden Bücher: „Wer bin ich und wenn ja, warum?“ und „Sind wir noch zu retten und wenn ja, wie viele?“ gibt zu bedenken, dass der Bundespräsident eine moralische Instanz sei und Enten ja von Natur aus, liebe Tiere sind.
Entenrechtlerin Alice Schwarzer ist der Meinung, eine Entenquote in der Politik ist unumgänglich und prangert an, dass es kaum Enten in den Führungsetagen großer Firmen gibt.
Sigmar Gabriel erklärt, dass wohl kaum eine Ente Ministerpräsident von Niedersachsen gewesen sein konnte und dass das alles eine Lüge ist. Er selbst war ja schon in Niedersachsen Ministerpräsident und kann sich nicht vorstellen, wie eine Ente die schwierigen Aufgaben, wie zum Beispiel Hände schütteln oder mit einer Schere ein Band, zur Eröffnung von „irgendwas Langweiligem“, zerschneiden kann.