Wer bin ich? Identitäter analysiert...
Während die Islamisierung in meiner Heimat Sachsen unaufhaltsam voranschreitet und wahrscheinlich schon in 100 Jahren 1% der Bevölkerung Muslime sein werden, wohne ich schon seit einiger Zeit im Duisburger Norden, ein Ort, wo der Islam keine Randerscheinung ist. Das, wovor ein paar dumme Nazis und der berühmte „besorgte“ Bürger in Dresden höllisch Angst haben, ist hier schon längst Realität.

Mein Leben hat sich natürlich geändert. Zum Beispiel hat mir mal der Kosovo-Albaner, der im Nachbarhinterhof eine Moschee unterhielt, mir stolz gezeigt, wie toll und gerade er seine Hecke geschnitten hatte. Dabei habe ich in meinem Leben noch nie eine Hecke geschnitten, obwohl mir das doch eigentlich im Blut liegen müsste. So leicht bringt man mich in Verlegenheit. Und dann mag ich auch noch keine Weihnachtsmärkte und diese ganze mystische Tradition aus ekligem Glühwein und LED Lichterketten Las Vegas Style, das so gar nichts mit Jesus und seiner Geburt zu tun hat. Aber auch das gibt es, denn hier haben türkische Muslime den Stadtteil in Lichterketten gehüllt und einen Weihnachtsmarkt veranstaltet. Mit Glühwein und Bratwurst! Es wird immer schlimmer! Einige Leute wissen schon gar nicht mehr wohin mit ihren Vorurteilen!

Vielleicht bin ich auch gar kein echter Deutscher, dieser Gedanke geht mir schon länger im Kopf herum. Ich bin ja sogar laut Geburtsurkunde gar nicht in der BRD geboren, sondern Ausländer. 4 Jahre DDR, 4 Jahre war ich dem sozialistischem Kulturkreis ausgesetzt. Trotzdem werde ich hier in Duisburg bevorzugt behandelt. Ich komme ohne Probleme in die Diskothek, darf mir eine Wohnung in einem Mietshaus nehmen, wo man nur Deutsche wohnen lässt und bekomme auch einfacher einen Job, weil ich keinen ausländisch klingenden Namen habe. Ein Mensch, der hier in Duisburg geboren ist, aber türkische Eltern hat, besitzt nicht diese tollen Privilegien. Dabei bin ich doch der Ausländer aus dem nahen Osten!
Und wenn man sich jetzt fragt, warum diese Generation wieder vermehrt türkisch spricht und sich auch stärker dem Islam zuwendet, dann ist die Antwort ja ganz einfach: Identität! Sie fühlen sich nicht als Deutsche, weil man sie aussperrt und diskriminiert. Die Ersatzidentität ist der Islam und die türkische Sprache. Die Flucht in eine Parallelgesellschaft. Und obwohl viele, ja besonders Intellektuelle das Kopftuch als Unterdrückung sehen, ist es vielleicht auch einfach der Versuch öffentlich zu zeigen, dass man eine Identität hat, dass man stolz zeigt, wer man ist und dass man irgendwo dazu gehört. Kein Niemand ist!
Und dann kommt der CSU Mann aus dem kulturell fernem Bayern und will ihnen vorschreiben, dass sie zu Hause Deutsch sprechen und somit ihre Identität wieder aufgeben sollen. Die Methode Holzhammer war schon immer einfacher, als sich wirklich mal ernsthaft in die Lage anderer Menschen zu versetzen.
Und natürlich spreche auch ich kein Deutsch zu Hause, sondern murmle ganz heimlich sächsisch vor mich hin. Aber pssst! Das darf der böse CSU Mann nie erfahren.

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Wann werden sich die Deutschen endlich in die türkische Gesellschaft integrieren?

Gruß aus Gelsenkirchen

Ja genau! Wenn man den Spieß mal umdreht, merkt man schnell, wie lächerlich manche Forderungen klingen.