Meine Erfahrungen mit Eiszapfen
dergeschichtenerzaehler, Montag, 14. Dezember 2015, 18:00
Es war Anfang der 90er Jahre, Zeiten des Umbruchs, doch ich war nur 5 Jahre alt und meine größte Sorge galt damals den Eiszapfen.
Sie hingen am Schulgebäude, weit oben und trotzdem waren sie gut sichtbar. Unzählige, riesige Eiszapfensäulen.
Mein Vater sprach mit dem Hausmeister der Schule, der aus dem Fenster sah. Über ihm in luftiger Höhe hingen die Eiszapfen in Reih und Glied.
Mein Vater gab dem Hausmeister den Rat, eher im Spaß, nicht aus dem Fenster zu schauen. So ein Eiszapfen könnte sich ja loseisen und herabstürzen. Sofort entstand ein brachiales Bild in meinem Kopf, wie der eben noch friedliche Eiszapfen herunter saust und mit seiner eisigen Spitze im Nacken des Hausmeister stecken bleibt. Ehrfürchtig schaute ich nach oben, zum Hausmeister hoch und atmete erleichtert aus, als er sich vom Fenster entfernte. Ich konnte die Eiszapfen schon zittern sehen.
Ein paar Jahre später im selben Schulhof ging es wieder um Eiszapfen, aber diesmal um deutlich Kleinere, die man von den niedrigen Garagendächern pflücken konnte. Ein großer Spaß war es, Diese wie ein Eis zu lutschen. Man muss das im historischem Kontext sehen. Es war der Schulhort und es gab den gesamten Nachmittag nur ungesüßten Hagebuttentee zu trinken, da war so ein Eiszapfen vom Garagendach eine erfrischende Abwechslung. Doch der Spaß endete, als uns eine Erzieherin dabei erwischte. Sie lies den Eiszapfen in einer Tasse schmelzen und zeigte uns wie viel Dreck darin herum schwamm. Doch da uns das noch nicht wirklich beeindruckte, gab es noch eine weitere Warnung. Man wird davon krank und dann muss der Magen ausgepumpt werden.
Das verfehlte nicht seine Wirkung, allein schon die Vorstellung des „Auspumpens“, man dachte sofort an dicke Schläuche mit schrecklichen Sauggeräuschen und das in Verbindung mit dem doch eher empfindlichen Magen. Man wusste natürlich nichts über die technischen Details, aber es hörte sich grässlich an. Keiner lies sich auch nur in der Nähe der Eiszapfen blicken, nicht das man auf den bloßen Verdacht des Eiszapfenlutschens prophylaktisch in den Magenauspumpapparat gesteckt werde. Das wollte niemand riskieren.
Sie hingen am Schulgebäude, weit oben und trotzdem waren sie gut sichtbar. Unzählige, riesige Eiszapfensäulen.
Mein Vater sprach mit dem Hausmeister der Schule, der aus dem Fenster sah. Über ihm in luftiger Höhe hingen die Eiszapfen in Reih und Glied.
Mein Vater gab dem Hausmeister den Rat, eher im Spaß, nicht aus dem Fenster zu schauen. So ein Eiszapfen könnte sich ja loseisen und herabstürzen. Sofort entstand ein brachiales Bild in meinem Kopf, wie der eben noch friedliche Eiszapfen herunter saust und mit seiner eisigen Spitze im Nacken des Hausmeister stecken bleibt. Ehrfürchtig schaute ich nach oben, zum Hausmeister hoch und atmete erleichtert aus, als er sich vom Fenster entfernte. Ich konnte die Eiszapfen schon zittern sehen.
Ein paar Jahre später im selben Schulhof ging es wieder um Eiszapfen, aber diesmal um deutlich Kleinere, die man von den niedrigen Garagendächern pflücken konnte. Ein großer Spaß war es, Diese wie ein Eis zu lutschen. Man muss das im historischem Kontext sehen. Es war der Schulhort und es gab den gesamten Nachmittag nur ungesüßten Hagebuttentee zu trinken, da war so ein Eiszapfen vom Garagendach eine erfrischende Abwechslung. Doch der Spaß endete, als uns eine Erzieherin dabei erwischte. Sie lies den Eiszapfen in einer Tasse schmelzen und zeigte uns wie viel Dreck darin herum schwamm. Doch da uns das noch nicht wirklich beeindruckte, gab es noch eine weitere Warnung. Man wird davon krank und dann muss der Magen ausgepumpt werden.
Das verfehlte nicht seine Wirkung, allein schon die Vorstellung des „Auspumpens“, man dachte sofort an dicke Schläuche mit schrecklichen Sauggeräuschen und das in Verbindung mit dem doch eher empfindlichen Magen. Man wusste natürlich nichts über die technischen Details, aber es hörte sich grässlich an. Keiner lies sich auch nur in der Nähe der Eiszapfen blicken, nicht das man auf den bloßen Verdacht des Eiszapfenlutschens prophylaktisch in den Magenauspumpapparat gesteckt werde. Das wollte niemand riskieren.