Donnerstag, 7. August 2008
Hardcore Computerspiel: Der Mirkosoft Strick Simulator X
Sie sind ein knallharter Typ, wissen aber vor lauter Langeweile, Nichts mit sich anzufangen. Sie wollen einen Wollboxhandschuh stricken oder einen schönen rosa Pulli für ihren Pitt Bull häkeln, wissen aber nicht wie? Kein Problem! Holen Sie sich den neuen Strick Simulator von Mirkosoft und lernen Sie die Kunst, Stoffe aller Art zu einem wahnsinnigem Gesamtwerk zu verweben.

Spiel
Wenn Sie das Bild nicht genau erkennen können, dann kaufen Sie sich entweder eine Lesebrille in ihrer Sehstärke oder klicken einfach auf das Bild












Feartures:
  • Es erwartet Sie eine atemberaubende 1D Grafik mit unglaublich realistisch, dargestellten Stricknadeln und Wollstoffen
  • Zahlreiche, verschiedenartige Missionen sorgen für Action und Spannung bis zum Umfallen
  • In spannenden Onlinestrickereien können Sie zusammen mit hundert anderen knallharten Typen den größten Topflappen der Welt stricken
Gamestar:
Fazit des Tests in Heft12/2006: „Die spannenden Missionen erlauben endlich auch Neulingen den kinderleichten Einstieg in die Welt des Strickens. Und Profis haben an den späteren Herausforderungen richtig schön zu knabbern. Und selbst nach dem erfolgreichen Absolvieren aller Einsätze motivieren das realistische Wollmodell und der Riesenumfang … .Ein Pflichtprogramm für jeden knallharten Freizeitstricker und alle, die es werden wollen.“

Systemvorraussetzungen:
Maximum: Windoofs 3.x oder noch niedriger, CPU: 16 Hertzinfarkt Asbestkartoffelchip vom VEB Kombinat Robotron Karl-Marx-Stadt , 16 Kilo RAMbock,120 Zoll Lochkartenlaufwerk und die originalen USB-Stricksticks von Mirkosoft



Bild karikiert von Kellerassel_tg, Strick Simulator Idee von Karsten Bier, bescheuerte Ideen drumherum und Text von dergeschichtenerzaehler

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Dienstag, 5. August 2008
Das Glück des alten Mannes
Ich schaute aus dem, mit Regentropfen besudelten Fenster der Straßenbahn. Die graue Welt sauste vorbei in stetiger Geschwindigkeit und das Auge war viel zu müde um noch irgendwelche Details wahrnehmen zu können. Es vermischte sich alles zu einem gesamten Grau. Die nassen Strassen, die Hochhäuser, die Brücken und die Menschen. Alles erschien gleich wie ein Bild das sich nie verändern wird. Meine Gedanken waren in einer anderen Welt zuhause und ließen sich nicht einmal von der monotonen Stimme ablenken die das baldige Ende der Fahrt signalisierte. Frostige Kälte umströmte mein Gesicht als die Türen sich öffneten und Menschen heraus und hereinströmen ließen. Die sanfte monotone Stimme erbrach noch schnell einen Sicherheitshinweis, als die Fahrt auch schon wieder von neuem begann.
Eine sanfte, durchaus sympathische Stimme, fragte mich ob der gegenüberliegende Platz noch zu haben wäre und riss mich damit endgültig aus meiner Realitätsflucht. Mit einer auffälligen Verspätung bejahte ich die Frage. Elegant nahm die Eigentümerin der Stimme den Platz ein und hauchte mir einen Stoß ihres, herrlich duftenden, Parfüms in die Nase. Als ich in ihre wärmenden braunen Augen schaute, lächelte sie zurück und sendete damit ein Gefühl aus, welches bei mir eine Welle des Glücks entfesselte. Ich konnte nicht anders, ich musste ihr Lächeln erwidern. Die Kälte wich aus meinem Körper und die graue Welt draußen vor dem Fenster war nun weniger Grau geworden. Ja manchmal sah man auch etwas buntes, etwas fröhliches. Ich schaute wieder auf die junge Dame. Wie konnte ich nur vergessen, dass es so etwas Wundervolles doch noch vorhanden ist? Wie konnte ich nur dauernd in die Ferne blicken, wenn doch das Glück jeden Tag genau vor mir steht? Das Glück war doch immer da, doch ich habe so krampfhaft danach gesucht, so dass ich es nicht sehen konnte. Ich hatte immer gedacht das Glück wäre käuflich und so schuftete ich jeden Tag dafür. Als ich endlich genug Geld besaß dachte ich, dass ich jetzt auch das Glück besaß, doch dem war nicht so. Die Frau hatte mir es gezeigt, sie hatte mich aufgeweckt und mir gezeigt dass, das Glück sich nicht zwingen lässt. Es ist ein launischer Geselle und lässt sich gar nicht gern in Käfige einsperren. Es macht was es will und kommt schließlich zu jedem der es hereinlässt. Als die Frau die Bahn verließ winkte mir sie noch und ich konnte noch ein letztes Stück ihres Lächelns einsaugen. Ja das Glück kommt und geht, aber wehe dem, der es einzufangen versucht.

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Sonntag, 3. August 2008
Dein Freund und Helfer
Heute mal etwas Heinz Erhardteskes zum Sonntag...

Schon das ganze Haus auf das Dach gestellt
Vielleicht ist sie wieder unters Sofa geschnellt
oder ist an ihrem Lieblingsplatz unterm Tisch
Oh großer Gott der Unterhaltung; ich find sie nich.
Soll ich dich etwa, wie früher, manuell anfassen
oder wollen wir uns auf einen Deal einlassen
Du hörst auf mein Kommando, hier vom Sessel aus
Jetzt komm doch, bei ihr tatest du es doch auch.

Nichts liegt ihr ferner als mir zu dienen.
Oh ja vielleicht liegt sie hinter diesen Gardinen?
Oder aber der Hund hat sie wieder gefressen
und dann hat er ihr Ausscheiden vergessen.
Oh je! Oh je! Ich find sie nicht, was soll ich tun?
Wo bist du nur, du von allen geliebte, Fernbedienung?

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Dienstag, 19. Februar 2008
Das Fernsehgedicht
Ich bin der Sender der stets das Gute will,
doch dabei immer das Böse erschafft.
Da wo andere sind schon längst still,
schreie ich mit aller Kraft

Mein R das steht für den dummen Rand
Damit ich immer aus dem Vollem schöpfen kann.
Das T, das steht für Television
Ein Medium, unabdingbar für unsere Verdummungsmission
Das L steht für die Langeweile unserer Kunden
Denn ohne die, kämen wir nur schwer über die Runden.

Ach was wäre ich nur ohne euch,
ihr niederes Volk, Aussätzige und Geisteskranke
und alle anderen mit einem Geschmack ohne Schranke.
In Italien liegt der Müll massenweise auf der Straße
Doch bei uns kommt er über die Aug- und Ohrengasse
Direkt aus dem viereckigen Fernsehgerät
Hinein in den Kopf, schlau getarnt als Realität.

Da sucht der Bauer eine Frau als Ersatz für seine Sau
Riesige Vollidioten, wie dieser Dieter Bohlen,
versuchen unschuldige Kinder mit gemeinen Worten zu versohlen.
Da wo die Supernanny leider kam zu spät,
macht sich der Schuldnerberater Peter Zwegat auf den Weg.
Und bei den Personen wo wirklich gar nichts mehr hilft,
die steckt man voll gepackt mit ekligem Gewürm ins Jungelschilf.
Ja wer mich anschaut, der brauch wahrlich keine eigenes Leben,
denn er kann ohne Sorgen von früh bis spät an der Mattscheibe kleben.

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