Montag, 1. Juli 2013
Mein Interview mit Peer Steinbrück
Wie Ihr alle wisst besucht Peer Steinbrück momentan ganz private Leute, um denen mit seiner Politik auf die Nerven zu gehen.
Nun bin ich ja Peer-Fan der ersten Stunde, wenn nicht sogar der Zweiten. Einen Besuch meines größten Idols nach Gerhard Goldkettchen Schröder wäre für mich einfach nur großartig, wenn nicht sogar toll.

Um Peer in meine Wohnung zu locken, habe ich ihm einen Liebesbrief geschrieben, der nur so vor Schleim tropfte und gleichzeitig durchscheinen lies, dass ich von Politik so gut wie gar keine Ahnung habe, weil ich mich geistig nur von Spiegel, Stern und Focus ernähre. Aber seht selbst:

Lieber Peer! Oder darf ich Supeer zu Dir sagen? Hi hi.
Der ist mir gerade spontan eingefallen. Supeer, ne?
Eigentlich bin ich ja FDP Wähler, weil ich finde ja schon, dass sich der Staat zu viel in Dinge einmischt und so. Ich arbeite in einer Bank und bin dort Anlagepeerater (hihi schon wieder).
Und du hast uns gezeigt, dass der Staat doch manchmal ganz hilfreich sein kann. Meine Bank machte Geschäfte mit hochriskanten Anlagen und verdiente sich dumm und dämlich damit. Doch wie das so ist mit diesen hochriskanten Geschäften kommt das Dicke Ende irgendwann in Form von Schulden. Die hat der Staat dann einfach übernommen und alle waren happy. Also die Leute in unsere Bank. Das war eine supeer Peerformance!!
Ich würde dich gerne einladen, um mit dir über deine neuen Forderungen zu sprechen. Du willst mehr Bankenregulierung und so weiter. Sagst du das nur, um die doofen Wähler rumzukriegen?
Dachte du bist einer von uns?

Gruß
Dein Anlagepeerater! Hihi


Ein paar Wochen später kam Peer dann tatsächlich zu mir, mit einem Filmteam von Spiegel TV im Schlepptau. Seine Kleidung zeigte eindrucksvoll seine zahlreichen Sponsoren. Er sah aus wie ein Formel 1 Fahrer, nur eben im Anzug und mit einer Thyssen-Krupp-Krawatte. Das Filmteam nahm sofort mein Wohnzimmer in Beschlag und baute erst mal eine 3 Meter breite und 2 Meter hohe Werbewand auf, welche normalerweise für Fussballinterviews benutzt wird und vor der dann das Gespräch mit mir, dem Bürger, stattfinden sollte.
„Es soll alles so natürlich wie möglich aussehen.“, erzählte mir Peer, als er mir die Hand gab und die Kamera anlächelte.
„Setzen Sie sich doch, ich habe Kekse gekauft. Wollen Sie einen?“, fragte ich den Herrn Steinbrück.
„Normalerweise werde ich mit Geld für mein Reden bezahlt.“, antwortete Peer und lachte als Einziger in der Runde.
„Oh ja stimmt! Ich habe aber nur 5 Euro im Haus.“
„Geben Sie her!“, schrie Steinbrück und roch an dem leicht zerknittertem Schein, „Oh ein 2004er Jahrgang aus Spanien. Der hat schon viel Sonne gesehen. Das sieht man gleich auf den ersten Blick. Leicht gebleicht an den Rändern. In den letzten Monaten hat er wohl einem Griechen gehört. Man riecht noch leichte Nuancen des typischen Athener Pfeffersprays aus deutscher Produktion...Wir setzen das da unten großflächig ein, um das Geldsparen zu erleichtern.“
„Sie kennen sich aber gut mit Geld aus.“
„Ich bin ja auch Finanzexperte. Außerdem spiele ich schon seit 24 Jahren gegen Helmut Schmidt Schach. Er ist immer noch bei seinem allerersten Zug und überlegt, welchen Bauern er als erstes in den Tod schicken soll. Ich bin gespannt, ob der Berliner Flughafen oder unser Schachspiel eher fertig wird.“, erzählte Steinbrück und lachte wieder nur für sich.
„Warum wird der denn nicht fertig? Ist die SPD unfähig in Großprojekten?“, stellte ich eine unbequeme Frage und der Spiegel Redakteur zuckte hörbar zusammen.
„Ich kann Ihnen sagen, warum der nicht fertig wird. Weil wir eine völlig falsche Moral haben. Schauen Sie mal nach Italien, da werden genauso wie bei uns die Aufträge an die Baumafia vergeben und der Scheiß wird fertig. Mit Entrauchungsanlage und ein paar Leichen im Keller. Aber nee, bei uns in Deutschland muss man noch Gutachter bestechen, die mögliche Korruption aufdecken sollen. Und dann noch alles schön transparent, natürlich. Schon allein diese falsche Transparenz vorzutäuschen kostet Millionen, weil man irgendwelche Subunternehmen erfinden muss und dann in dem ganzen Durcheinander einfach wichtige Sachen vergessen werden. Ich habe ja schon mal gesagt: Absolute Transparenz gibt es nur in Diktaturen. Wir sind eine korrupte Demokratie, wollen es uns aber nicht eingestehen.“
„Das heißt Korruption ist in Deutschland ganz normal, Herr Steinbrück?“, fragte ich weiter und der Redakteur erwachte kurzzeitig aus seinem Koma, um noch schnell die Kamera abzuschalten.
„Na klar! Schauen Sie mich an. Ich halte wöchentlich 3 bis 4 Vorträge, die keine Sau interessiert, nur damit mich Firmen oder Banken, deren Interessen ich vertrete, legal bezahlen können, ohne das es nach Korruption riecht. Die setzen dort arme Praktikanten und unterbezahlte Journalisten in meine Vorträge und ich muss irgendwas von Bankenregulierung, sozialer Gerechtigkeit und so einen Mist erzählen. Man wird quasi zur Lüge gezwungen, wie in einer Diktatur. Schrecklich, oder?“
„Das ist ja grauenhaft! Ich hasse auch Diktatur! Was werden Sie denn dagegen tun, wenn Sie Kanzler sind?“
„Als Kanzler möchte ich erst mal mehr Geld verdienen. Ich habe dann ja auch weniger Zeit für Vorträge, muss aber trotzdem meine Datscha am Schwarzen Meer abbezahlen. Die liegt gleich neben dem Wochenendwohnsitz vom Herrn Schröder. Und ne Straße weiter wohnt so ein chinesischer Kommunist. Wir Roten unter uns, weißte?“, Steinbrück lachte, „Auf jeden Fall möchte ich nach meiner Amtszeit nicht als Single in einer Klinkerfavela in Großburgwedel enden.“
„Nein das möchte keiner! Sie haben letztens Angela Merkel angegriffen und ihr vorgeworfen, dass der Sand knapp werden würde, wenn Sie in der Wüste regieren täte. Was würden Sie anders machen, wenn man sie nach der Wahl in die Wüste schickt?“
„Das ist doch eine Fangfrage!“, bemerkte Steinbrück, „Man merkt schon, dass Sie kein Journalist sind. Die stellen nie solche kritischen Fragen, sondern nur die Fragen, die ich ihnen vorher gebe.“
„Oh das tut mir Leid! Ich stelle ihnen lieber eine persönliche Frage. Was bringt Sie zum Weinen?“
„Erst letztens habe ich während einer Sitzung im Aufsichtsrat von Thyssen-Krupp,“ Steinbrück hält seine Krawatte in die Kamera, „geweint, weil es uns nicht möglich war den Konzern mit hohen Managergehältern und Fehlentscheidungen auszubeuten und gleichzeitig auf sozialdemokratische Art und Weise die wichtigen Jobs zu erhalten. Anscheinend geht nur das Eine oder das Andere. Das macht mich traurig! Warum können wir nicht einfach superreich werden, ohne das die da unten immer ärmer werden? Das ist so ungerecht!!“
Steinbrück heulte nun wie ein Schlosshund über die bösen Folgen des Kapitalismus, weswegen wir das Interview leider abbrechen mussten.
Ich war sichtlich erleichtert und nicht nur um den 5 Euro Schein, als Supeer meine Wohnung verließ. Das Spiegel TV Team rückte unterdes in die Nachbarwohnung ab, weil sich dort ein Familienstreit anbahnte, den man mit ein bisschen Glück und Verstand in ein Familiendrama aufbauschen und so wertvolle Sendeminuten gewinnen konnte.

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Samstag, 27. Oktober 2012
Immer diese kapitalistischen Kommunisten!!
Heute Morgen las ich mal wieder FAZ und trank gleichzeitig Kaffee, was man einfach nicht mehr machen darf in der heutigen Zeit, weil man dann immer vor lauter Lachen den Kaffee gleichmäßig über die Zeitung verteilt.

Lachen musste ich heute über die chinesischen Kommunisten, besser gesagt über den chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao, der sich mehr als 2 Milliarden Dollar durch fleißige Korruption verdient hat. Wenn man sich mal überlegt, wie viele Vortäge der Steinbrück bei der Deutschen Bank halten müsste, um auf diese Summe hochgeschmiert zu werden. Der müsste quasi ununterbrochen Reden halten...

Noch lustiger ist aber wohl die Bezeichnung Kommunist oder Sozialist, was bei der FAZ immer für irgendwelche Cretins benutzt wird, die man gefälligst hassen soll. Der Sozialdemokrat Hollande zum Beispiel ist laut FAZ ein böser Sozialist.

Aber auch Wen Jiabao ist natürlich ein Kommunist. Wenn die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer, dann ist das eindeutig Kommunismus. So schrecklich wie das klingt, muss das einfach Kommunismus sein.

Ist schon schlimm, wenn Journalisten jahrelang an Denkmustern stricken und dann entpuppen sich diese chinesischen Kommunisten doch auf irgendeine Art und Weise als Kapitalisten.

Schlimmer noch! Die haben eine Marktwirtschaft, wie man es sich bei der FDP/CDU oder SPD schon lange wünscht. Ohne nervige Demokratie, Sozialstaat und Menschenrechte und son Kack!

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Mittwoch, 6. Juni 2012
Polaroid
Polaroids sind unscharf, kontrastarm und besitzen falsche Farben. Zusätzlich kosten 8 Aufnahmen Polaroidfilm 20 Euro, ist also wirklich nur was für Verrückte oder die es werden wollen.

Ich war letztens im NRW Forum Düsseldorf in der weltberühmten Polaroidsammlung und dort hat sich meine Meinung über Polaroid von "Nichtbeachtung" zu "Was damit alles möglich ist und war!!Unfassbar toll!" geändert.
Der Fotograf macht das Foto und nicht die Kamera.
Und wenn ein Ansel Adams so eine feine SX70 benutzt, dann kommen da sogar tolle Fotos heraus. Man muss eben die Grenzen dieser Technik kennen, dann kann man damit wahre Meisterwerke erschaffen. Vor allen Dingen muss man ein Bild gestalten können.

Auch ich zeige nun mal ein paar Polaroids. Zwar keine Echten, sondern nur mit Photoshop imitiert, aber trotzdem relativ nah am Original:


Die Rheinbrücke

Eine DS in der Cabrioausführung. Gibt es wahrscheinlich nicht so häufig...

Es ist natürlich nur eine Spielerei und auch nicht jedes Bild eignet sich dafür.

Es gab eine Menge Künstler, die sich an den Sofortbildern austoben konnten (Polaroidmanipulation) und es entstand hier wohl eine einzigartige Brücke zwischen Kunst und Fotografie.
Das und natürlich die bahnbrechende Erfindung machen eine Polaroidkamera zu etwas ganz Besonderem.
Zumindest bin ich davon mittlerweile sehr überzeugt und sehe es mit anderen Augen.

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Mittwoch, 15. Februar 2012
Nach Berlin griechen!!
Mit großer Bestürzung las ich diese Woche von den Ausschreitungen in Athen.
Jeder der bis Drei zählen kann, geht sicherlich mit mir konform, dass das erst der Anfang ist und dass man es hier vielleicht sogar bald mit einem Bürgerkrieg zu tun hat.

Die Aussichtslosigkeit der Randalierer ist verständlich und auch die ersten deutschen Medien haben es anscheinend kapiert, dass die europäischen Sparmaßnahmen anscheinend doch nicht so gut funktionieren.

Auch ich war völlig überrascht!
Da nimmt man den Leuten die Jobs weg, erhöht Steuern und kürzt Löhne und zum Dank kaufen die Leute dann viel weniger und die Wirtschaft geht den Bach runter. Das konnte nicht mal die ach so kluge Frau Merkel vorhersehen. Eigentlich hatte man ja gehofft, dass die Leute mehr Geld ausgeben und die Wirtschaft ankurbeln und damit mehr Arbeitsplätze entstehen. Aber scheinbar steckt da noch irgendwo der Fehlerteufel drin und wir hoffen, dass die Spardiktatorin Merkel Diesen bald findet.

Wenn dann nämlich die Griechen auf die schlaue Idee kommen, dass es nichts nützt Athen in Schutt und Asche zu legen und man sich lieber auf Berlin konzentrieren sollte, ist die Kacke (oder das Kanzleramt) mächtig am Dampfen.

Die offenen Grenzen machen es möglich, dass man ganz schnell mal mit dem Auto und ein paar Waffen nach Deutschland fährt und in Berlin ein bisschen herum terrorismusst.

So absurd ist diese Theorie gar nicht, konnte man ja schon von den ersten Überfällen auf Waffengeschäfte in Athen lesen. Die Randalierer klauen sich Waffen ein...

Muss die Bundeswehr bald die Sparmaßnahmen in Griechenland oder generell in Europa verteidigen?

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Montag, 13. Februar 2012
Ein einfaches Ja genügt...
...und der Oberbürgermeister ist weg.
Wenn man doch jeden bescheuerten CDU Politiker so leicht abwählen könnte...

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Donnerstag, 2. Februar 2012
Aus dem Innenleben einer sensationellen Nachricht, chronologisch geordnet:
9 Dezember 2011 - Berlin 23:34 Uhr: Im Büro des obersten Hexenverbrenners Kai Diekmann geht ein Anruf ein. Es klingelt 5 Mal, dann nimmt der Anrufbeantworter ein sehr wichtiges Gespräch entgegen.

10 Dezember - Berlin 8:00 Uhr: Kai Diekmann betritt sein Büro und hört als Erstes pflichtbewusst seinen Anrufbeantworter ab. Zuerst hört er seine Mutter reden, die ihm warme Wollsocken gestrickt und diese zusammen mit warmen Kakao mit der Post verschickt hatte. Beides wird demnächst im sibirischen Berlin ankommen, lässt sie besorgt verlauten.
Doch erst bei der zweiten Nachricht muss Diekmann ganz genau hinhören. Es war eine Ente, die ihm da aufs Band gequasselt hatte. Er ist sich völlig sicher, dass es eine Ente ist, denn er hatte während seines Demagogiestudiums eine Ente als Mitbewohnerin und weiß daher ganz genau, wie eine Ente klingt.
„Quak, schnack, schnatter...die Spree ist überschwommen...schnack, schnatter,. Das bedeutet Krieg, quak!“, spricht die Ente, aber Diekmann wird nicht schlau aus dieser „Message“.
8:15 Uhr Diekmanns Büro: Kai Diekmann kratzt sich am Kopf und denkt nach. Eigentlich wollte er das Tittenbild für den nächsten Tag heraussuchen, aber das muss jetzt warten. Die Ente ließ ihn nicht los.
10:00 Uhr Redaktionssitzung: Diekmann hatte seinen Chef Mathias Döpfner dazugerufen und spielt ihm und seinen Kollegen das ominöse Band vor. Man ist sichtlich schockiert über diese Androhung. Ein Mitarbeiter kippt gelangweilt vom Stuhl und wird nie wieder aufstehen. Döpfner kommt auf die grandiose Idee einfach mal die Nummer zurück zu rufen.
10:04 Uhr: Die Spannung steigt ins unermessliche. Der Ressortchef vom Sport kippt sich aus lauter Verzweiflung eine Tasse heißen Kaffee ins Gesicht, um nicht einzuschlafen.
10:05 Uhr: Döpfner kann nur den Anrufbeantworter erreichen, welcher folgenden Satz wiedergibt: „Der Bundespräsident sitzt gerade auf der Spree und lässt sich von aufmerksamen Passanten mit Brotkrumen füttern. Er ist daher nicht zu erreichen. Nach dem Quakton können Sie ihm aber gerne eine präsidiale Nachricht hinterlassen.“
„Ist der Bundespräsident eine Ente?“, fragte Döpfner feierlich in den Raum hinein.
„Zumindest würde das die Nachricht auf dem Anrufbeantworter erklären. Wir haben doch letztens aus lauter Spaß die Schlagzeile: Ist der Bundespräsident in Wirklichkeit eine Bundespräsidente? Und darunter „10 Tipps, wie man erkennt, dass man eine Ente ist.“ auf die erste Seite, quasi als Notdurft, genommen. Konnte doch keiner ahnen, dass wir mal einen Treffer landen.“, erklärte Diekmann seinem Chef, der schon jetzt die Hosen gestrichen voll hatte.
10:56 Uhr Schloss Bellevue: Bei einer Gardine im Amtszimmer geht der Vibrationsalarm los. Die Gardine geht mit den Worten: „Ja hier Günter Wallraff!“ ans Handy.
„Ja Hallo! Hier ist Diekmann. Sie sind doch gerade auf einer „An der Gardine“-Mission im Schloss Bellevue.“
„Scheiße, woher wissen Sie das?“, fragte die Gardine erzürnt.
„Sie arbeiten für uns! Sie haben doch damals, als Sie bei uns heimlich „An der Schreibmaschine“ gearbeitet haben und uns bloßstellen wollten, vergessen zu kündigen.“
„Verdammt!“, brüllte Wallraff, sammelte sich aber schnell wieder, „Was wollen Sie Chef?“.
„Wir haben den dringenden Verdacht, dass der Bundespräsident eine Ente ist...“
„Eine was?“
„Eine Ente! Haben Sie eine Ente im Schloss Bellevue gesehen?“, fragte Diekmann genervt.
„Keine Ahnung! Ich stehe die ganze Zeit hinter dieser Gardine und sehe nicht viel.“
„Vielleicht haben Sie eine Ente gehört! Sie müssen doch irgendwas mitkriegen. Notfalls enthüllen Sie sich doch mal! Sie sind doch einer der besten Enthüllungsjournalisten.“
„Wie klingt denn eine Ente? Können Sie das phonetisch spezifizieren?“, fragt Wallraff seinen Chef, doch der hatte schon vor Wut aufgelegt.

Hamburg 16:22 Uhr: Chefredakteur von Dem Spiegel Georg Mascolo hat gerade die nervige Aufgabe das nächste Titelbild zu wählen und kann sich nicht zwischen: „Irgendwas mit 2. Weltkrieg.“ und „Deutschland burnt sich out!“ entscheiden, als sein Telefon klingelt.
„Hey Dieki! Was geht ab?“
„Schorsch, pass auf! Wir haben hier eine ganz heiße Geschichte, die wir aber nicht mehr unter die riesigen Titten einer prallen 19 Jährigen pressen können. Der Bundespräsident ist eine Ente! Na was sagst du dazu?“. In Wahrheit will Diekmann natürlich gerne diese Story bringen, doch es ist ihm zu riskant. Bei solch heiklen Enthüllungen muss man eben ein, in den Augen der Bevölkerung als seriös angesehenes, Nachrichtenmagazin vor schicken, sonst könnte man ganz schnell als Lügner dastehen. Mascolo willigt ein. 2 Tage später wird die Nachricht, mit Auszügen aus dem Geschnattere, welches der Bundespräsident auf dem AB hinterlassen hatte, veröffentlicht.

12. Dezember: Es ist Sonntag und die Nachricht Des Spiegels hat sich schon in ganz Deutschland herumgesprochen.
21:45 Uhr in einem mit heißer Luft angefülltem Gasometer der ARD in Berlin: Günter Jauch stellt seine Gäste zum Thema: "Eine Ente als Staatsoberhaupt? Muss die Republik federn lassen?" vor.
Der Fernsehphilosoph Richard David Precht, Autor der beiden Bücher: „Wer bin ich und wenn ja, warum?“ und „Sind wir noch zu retten und wenn ja, wie viele?“ gibt zu bedenken, dass der Bundespräsident eine moralische Instanz sei und Enten ja von Natur aus, liebe Tiere sind.
Entenrechtlerin Alice Schwarzer ist der Meinung, eine Entenquote in der Politik ist unumgänglich und prangert an, dass es kaum Enten in den Führungsetagen großer Firmen gibt.
Sigmar Gabriel erklärt, dass wohl kaum eine Ente Ministerpräsident von Niedersachsen gewesen sein konnte und dass das alles eine Lüge ist. Er selbst war ja schon in Niedersachsen Ministerpräsident und kann sich nicht vorstellen, wie eine Ente die schwierigen Aufgaben, wie zum Beispiel Hände schütteln oder mit einer Schere ein Band, zur Eröffnung von „irgendwas Langweiligem“, zerschneiden kann.

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Dienstag, 24. Januar 2012
Der Einbrecher, der kein Verbrecher sein wollte
Ich wachte auf, als sich jemand an mich kuschelte. Erst dachte ich ja, es ist meine Freundin und ich kuschelte im Halbschlaf zurück.

Doch es war gar nicht meine Freundin, denn die war ja in einer anderen Stadt. Ganz weit weg:

„Wer sind Sie?“, fragte ich in die Dunkelheit.

„Ich bin ein Einbrecher.“, sagte eine sanfte, männliche Stimme.

„Sie klingen aber gar nicht wie ein Einbrecher. Sie klingen eher wie ein Versicherungsvertreter.“, antwortete ich der Stimme.

„Ich bin ja auch ein Versicherungsvertreter. Und nachts bin ich ein Einbrecher.“, sagte der Einbrecher mit tief nach unten verstellter Stimme.

„Machen Sie sich nicht lächerlich. Jetzt klingen Sie ja noch bescheuerter.“, sagte ich dem Einbrecher.

„Ich weiß. Ich übe ja schon seit Tagen und Sie sind ehrlich gesagt, mein erstes Opfer. Ich habe ihre Hecke mit einem akkuraten Heckenscherensprung überwunden, ihren Wachkater mit einer heißen Pussycat abgelenkt…“

„Diese notgeile Ratte.“, fluchte ich, „Aber erzählen Sie ruhig weiter, Herr Einbrecher.“

„Dann bin ich an ihrer Außenfassade hochgeklettert, auf den Balkon und die Balkontür mit einem Dosenöffner und Bindfaden zur Aufspaltung überredet. Dann habe ich ihre Alarmanlage mit einem Defibrillator erschreckt und bin dann zu ihnen eingestiegen. In ihr Bett. Aber bei der Stimme habe ich wieder mal versagt. Das ist doch zum Kühe melken!!“, fluchte der Einbrecher.

„Vielleicht sollten Sie es mit einem osteuropäischen Akzent versuchen.“, schlug ich vor.

„Das ist eine gute Idee.“, sagte der Einbrecher.

„Gut! Aber ein Problem habe ich noch. Denn eigentlich reden Einbrecher nicht. Die sind eher mucksmäuschenstill und stehlen wertvolle Dinge.“, erklärte ich dem Einbrecher.

„Ne das find ich doof. Ich bin doch kein Dieb, ich bin lediglich ein Einbrecher. Ich breche ein, wie das Wort halt schon sagt. Von Stehlen erzählt das Wort nix. Außerdem wäre ich dann kein Einbrecher, sondern ein Verbrecher.“

„Und warum haben Sie sich dann in mein Bett gelegt und sich an mich gekuschelt? Und warum tun Sie es immer noch??“, fragte ich den Einbrecher und setzte mich auf die Bettkante.

„Wissen Sie, meine Frau war eine Beziehungsentzweibrecherin und hat mich quasi zu einem, einsamen, einfühlsamen Einbrecher gemacht.“, erzählte der Einbrecher.

„Aber wäre ihnen eine Frau nicht viel lieber zum Kuscheln?“, fragte ich den Einbrecher eine durchaus berechtigte Frage.

„Ja da haben Sie recht. Aber eine Frau fängt dann meistens an zu schreien und reagiert nicht so besonnen wie Sie es getan haben. Außerdem würde mich eine Frau wegen sexueller Belästigung anzeigen. Ein Mann würde das nie tun, weil ihm die Sache unendlich peinlich ist.“, erklärte der Einbrecher, so als ob er gerade eine Versicherung verkaufen würde.

„Sie haben Recht! Es fühlt sich wirklich unendlich peinlich an.“

„Sehen Sie! Oh wie ich sehe wird es schon wieder hell draußen. Ich mach mich dann mal auf meine leisen Einbrechersohlen. Hab noch ein bisschen was zu erledigen.“

Der Einbrecher stand auf und verschwand durch die Balkontüre. 10 Minuten später klingelte es an der Haustüre.

Ich öffnete und ein Mann stand lächelnd davor.

„Guten Tag. Mein Name ist Manfred Döselbums und ich möchte ihnen gerne eine Einbruchversicherung verkaufen.“

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