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Welche Urzeit haben wir?
dergeschichtenerzaehler, Mittwoch, 8. April 2015, 19:17
6145 vor Christus, eine Höhle in einer bewaldeten Schlucht. Ernst G steigt von seinem Mammut, nachdem er es rückwärts in eine Parklücke zwängte.
„Klaus?“, fragt er in die Höhle hinein, die eigentlich ein Atelier ist.
„Klaus? Klaus, bist du da drin?“
Klaus M antwortet: „Ja! Komm herein du alter Urmensch!“
Ernst G schiebt ein paar Äste zur Seite und betritt die Höhle, die nur von einem Spalt, wo die Sonne sich hindurch mogelt, beleuchtet wird.
„Hier drin ist es ja dunkler als in einem Stegosaurierhintern!“, sagt Ernst G und spricht damit die unrühmliche Vergangenheit der Dinosaurier an, die vor kurzem erst ausgestorben sind.
„Man gewöhnt sich an die Dunkelheit und die Farben wirken so viel besser. Intensiver!“, sagt Klaus und malt ein Mammut mit seinen bloßen Fingern an die Wand. Schmierfink!
„Was malst du da, Klaus? Das sieht nicht sehr real aus?“
„Es ist eine Jagdszene!“, sagt Klaus euphorisch.
„Da sind ja nur Männer an der Jagd beteiligt! Was soll das? Jeder weiß doch, dass wir Männer nicht jagen können, sondern nur Beeren sammeln.“
„Das entspringt nur meiner Fantasie, ich würde so gerne jagen gehen wie die Frauen und nicht dauernd doofe Beeren sammeln müssen. Jagen klingt viel aufregender! Meine Kumpels und ich jagen ein Mammut. Da siehst du! Und da drüben jagen wir einen Säbelzahntiger!“
„Deine Fantasie wird dich noch in Schwierigkeiten bringen, wenn die Frauen das erst mal mitbekommen.“
„Deswegen bin ich ja in dieser abgeschiedenen Höhle. Hier kommt nie einer hin! Außerdem gibt es hier Spinnen und Frauen haben Angst vor Spinnen.“
„Ich verstehe immer noch nicht, warum du nicht einfach die Realität zeichnest Klaus. Jagende Männer! Das ist doch irre! Ich mache mir Sorgen um deinen Geisteszustand.“
„Man wird doch wohl noch träumen dürfen, Ernst!“
„Ja aber stell dir doch nur mal vor, das Menschen diese Zeichnung mehrere tausend Jahre später finden und glauben, dass es wirklich so gewesen ist. Ich meine, du betreibst hier offensichtlich Geschichtsfälschung!“
„Niemand ist so blöd und wird mein Kunstwerk als real ansehen...so dumm kann doch keiner wirklich sein, oder Ernst?“
„Klaus?“, fragt er in die Höhle hinein, die eigentlich ein Atelier ist.
„Klaus? Klaus, bist du da drin?“
Klaus M antwortet: „Ja! Komm herein du alter Urmensch!“
Ernst G schiebt ein paar Äste zur Seite und betritt die Höhle, die nur von einem Spalt, wo die Sonne sich hindurch mogelt, beleuchtet wird.
„Hier drin ist es ja dunkler als in einem Stegosaurierhintern!“, sagt Ernst G und spricht damit die unrühmliche Vergangenheit der Dinosaurier an, die vor kurzem erst ausgestorben sind.
„Man gewöhnt sich an die Dunkelheit und die Farben wirken so viel besser. Intensiver!“, sagt Klaus und malt ein Mammut mit seinen bloßen Fingern an die Wand. Schmierfink!
„Was malst du da, Klaus? Das sieht nicht sehr real aus?“
„Es ist eine Jagdszene!“, sagt Klaus euphorisch.
„Da sind ja nur Männer an der Jagd beteiligt! Was soll das? Jeder weiß doch, dass wir Männer nicht jagen können, sondern nur Beeren sammeln.“
„Das entspringt nur meiner Fantasie, ich würde so gerne jagen gehen wie die Frauen und nicht dauernd doofe Beeren sammeln müssen. Jagen klingt viel aufregender! Meine Kumpels und ich jagen ein Mammut. Da siehst du! Und da drüben jagen wir einen Säbelzahntiger!“
„Deine Fantasie wird dich noch in Schwierigkeiten bringen, wenn die Frauen das erst mal mitbekommen.“
„Deswegen bin ich ja in dieser abgeschiedenen Höhle. Hier kommt nie einer hin! Außerdem gibt es hier Spinnen und Frauen haben Angst vor Spinnen.“
„Ich verstehe immer noch nicht, warum du nicht einfach die Realität zeichnest Klaus. Jagende Männer! Das ist doch irre! Ich mache mir Sorgen um deinen Geisteszustand.“
„Man wird doch wohl noch träumen dürfen, Ernst!“
„Ja aber stell dir doch nur mal vor, das Menschen diese Zeichnung mehrere tausend Jahre später finden und glauben, dass es wirklich so gewesen ist. Ich meine, du betreibst hier offensichtlich Geschichtsfälschung!“
„Niemand ist so blöd und wird mein Kunstwerk als real ansehen...so dumm kann doch keiner wirklich sein, oder Ernst?“
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Warum nicht aus Pappe?
dergeschichtenerzaehler, Mittwoch, 28. Januar 2015, 16:33
Der Armee Hubschrauber NH90 muss nach dem Landen mindestens 3 Stunden abkühlen, sonst geht das Triebwerk kaputt. Das heißt, man fliegt irgendwo hin und muss dann einen Kaffee trinken gehen, bis man weiter fliegen kann. Und such mal ein gutes Café in Afghanistan! Das kann schon 3 Stunden dauern! Oder besser noch man landet gar nicht erst! Landen ist eh überschätzt.
Das ist natürlich alles sehr sehr lustig und die Konstrukteure haben echt Mut bewiesen, sich so einen Scherz auszudenken und dann in die Produktion zu übergeben. Da lachen die bestimmt heute noch drüber...
Nur leider hat die Bundeswehr erstens keinen Sinn für Humor und zweitens 82 von diesen Schrotthaufen bestellt. Ich bin natürlich immer für Pazifismus jeglicher Art, aber kann man das nicht auch billiger haben? Ich wäre für Hubschrauber aus Pappe!
Das ist natürlich alles sehr sehr lustig und die Konstrukteure haben echt Mut bewiesen, sich so einen Scherz auszudenken und dann in die Produktion zu übergeben. Da lachen die bestimmt heute noch drüber...
Nur leider hat die Bundeswehr erstens keinen Sinn für Humor und zweitens 82 von diesen Schrotthaufen bestellt. Ich bin natürlich immer für Pazifismus jeglicher Art, aber kann man das nicht auch billiger haben? Ich wäre für Hubschrauber aus Pappe!
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Man kann es kaum glauben, aber auch wir Sachsen sind nicht überall willkommen
dergeschichtenerzaehler, Sonntag, 25. Januar 2015, 16:34
Es ist mir bis jetzt ja nur ein einziges Mal passiert, dass mich jemand aufgrund meiner Herkunft herablassend behandelte.
Es passierte vor ein paar Jahren in Selb, das liegt in Bayern, nicht unweit der sächsischen „Grenze“, auf einem Supermarkt Parkplatz. Mein Kumpel hatte seinen Wagen zu nah an den Wagen eines Rentnerehepaares geparkt. Der Rentner regte sich maßlos auf, beschimpfte uns als Dreackspock und noch andere Wörter, die ich nicht genau verstand, da man dort so eine komische Mischung aus bayrisch und böhmisch spricht. In seinen Augen waren wir dumme Ossis, die den hochwohlgeborenen Bayern die Arbeitsplätze, Frauen und was weiß ich wegnehmen. Das hatte er sofort an dem sächsischen Kennzeichen unseres Autos erkannt, doch lustigerweise ist mein Kumpel gar kein Sachse, sondern in der Nähe von Selb aufgewachsen und dann erst später nach Sachsen gezogen. Und natürlich kennt er diese selbstgerechte Gutsherrenmentalität, die manche Leute in dieser Gegend gerne am Stammtisch heraus posaunen. Mein Kumpel bekam einen hochroten Wutkopf, baute sich vor dem fiesen Rentnermännlein auf und machte ihn, in diesem unverständlichen Dialekt aus bayrisch und böhmisch, einen Kopf kürzer.
Natürlich hätte ich mich von diesen Arschlöchern ungerecht behandelt fühlen und dieses Gefühl dann andere Menschen weitergeben können, die ich dann als Sachse wiederum ungerecht behandeln darf, weil ich mich selbst als was „Besseres“ sehe, weil sie vielleicht Tschechen, Polen oder Muslime sind.
Ich habe aus dieser Situation gelernt, dass ich mich nicht von Arschlöchern infizieren lassen und das man denen ruhig mal, wenn es die Situation erlaubt, ihre eigene Dämlichkeit vor Augen halten sollte.
Es passierte vor ein paar Jahren in Selb, das liegt in Bayern, nicht unweit der sächsischen „Grenze“, auf einem Supermarkt Parkplatz. Mein Kumpel hatte seinen Wagen zu nah an den Wagen eines Rentnerehepaares geparkt. Der Rentner regte sich maßlos auf, beschimpfte uns als Dreackspock und noch andere Wörter, die ich nicht genau verstand, da man dort so eine komische Mischung aus bayrisch und böhmisch spricht. In seinen Augen waren wir dumme Ossis, die den hochwohlgeborenen Bayern die Arbeitsplätze, Frauen und was weiß ich wegnehmen. Das hatte er sofort an dem sächsischen Kennzeichen unseres Autos erkannt, doch lustigerweise ist mein Kumpel gar kein Sachse, sondern in der Nähe von Selb aufgewachsen und dann erst später nach Sachsen gezogen. Und natürlich kennt er diese selbstgerechte Gutsherrenmentalität, die manche Leute in dieser Gegend gerne am Stammtisch heraus posaunen. Mein Kumpel bekam einen hochroten Wutkopf, baute sich vor dem fiesen Rentnermännlein auf und machte ihn, in diesem unverständlichen Dialekt aus bayrisch und böhmisch, einen Kopf kürzer.
Natürlich hätte ich mich von diesen Arschlöchern ungerecht behandelt fühlen und dieses Gefühl dann andere Menschen weitergeben können, die ich dann als Sachse wiederum ungerecht behandeln darf, weil ich mich selbst als was „Besseres“ sehe, weil sie vielleicht Tschechen, Polen oder Muslime sind.
Ich habe aus dieser Situation gelernt, dass ich mich nicht von Arschlöchern infizieren lassen und das man denen ruhig mal, wenn es die Situation erlaubt, ihre eigene Dämlichkeit vor Augen halten sollte.
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Ich will einen Esel
dergeschichtenerzaehler, Sonntag, 18. Januar 2015, 17:40
Ich möchte einen Esel! Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr manifestiert sich dieser Wunsch.
Warum möchte er denn einen Esel, wird man mich fragen? ...na gut niemand fragt, aber so rein hypothetisch. Früher als ich mich noch in meiner Kindheit aufhielt, wollte ich keinen Esel. So viel ist sicher. Ich wollte unbedingt ein Huhn, aber das ist eine andere Geschichte.
Einen Esel möchte ich schon allein wegen der tollen Dialoge die sich vielleicht entwickeln können, zum Beispiel in der U-Bahn am Hauptbahnhof gleich neben dem Snackautomat: „Was ist denn das für ein Ding?“ „Das ist Alexander von Graumähne.“
Was für ein toller Dialog und dankbarer Gesprächseinstieg. Das bricht das Eis so schnell...so schnell kann man gar nicht reden. Wenn ich dann noch die Kinder der Mitreisenden auf Alexander von Graumähne reiten lasse, dann bin ich der Star der U-Bahn Station. Das ist sicher!
Oder das Einkaufen! Wie oft stehe ich vor den geparkten Einkaufswagen und habe nicht das passende Geldstück zur Hand, um einen davon aus seinen Ketten zu befreien? In meiner Zukunft mit Esel könnte ich Alexander von Graumähne mit großen Taschen, die ich seitlich anzubringen gedenke, beladen und darin meinen Einkauf verstauen. Esel sind im Supermarkt nicht verboten, das gilt nur für Hunde, die man ja eh nicht sehr gut beladen kann. Natürlich muss ich ihn geschickt um die Gemüseabteilung herum manövrieren und zum Schluss an der Kasse gibt es dann ja nur Süßigkeiten und Zigaretten. Die werden ihn gar nicht interessieren und er wird auch nicht quengeln wie ein kleines Kind. Ich meine, je mehr ich darüber nachdenke...ein Eselchen wäre schon fein.
Warum möchte er denn einen Esel, wird man mich fragen? ...na gut niemand fragt, aber so rein hypothetisch. Früher als ich mich noch in meiner Kindheit aufhielt, wollte ich keinen Esel. So viel ist sicher. Ich wollte unbedingt ein Huhn, aber das ist eine andere Geschichte.
Einen Esel möchte ich schon allein wegen der tollen Dialoge die sich vielleicht entwickeln können, zum Beispiel in der U-Bahn am Hauptbahnhof gleich neben dem Snackautomat: „Was ist denn das für ein Ding?“ „Das ist Alexander von Graumähne.“
Was für ein toller Dialog und dankbarer Gesprächseinstieg. Das bricht das Eis so schnell...so schnell kann man gar nicht reden. Wenn ich dann noch die Kinder der Mitreisenden auf Alexander von Graumähne reiten lasse, dann bin ich der Star der U-Bahn Station. Das ist sicher!
Oder das Einkaufen! Wie oft stehe ich vor den geparkten Einkaufswagen und habe nicht das passende Geldstück zur Hand, um einen davon aus seinen Ketten zu befreien? In meiner Zukunft mit Esel könnte ich Alexander von Graumähne mit großen Taschen, die ich seitlich anzubringen gedenke, beladen und darin meinen Einkauf verstauen. Esel sind im Supermarkt nicht verboten, das gilt nur für Hunde, die man ja eh nicht sehr gut beladen kann. Natürlich muss ich ihn geschickt um die Gemüseabteilung herum manövrieren und zum Schluss an der Kasse gibt es dann ja nur Süßigkeiten und Zigaretten. Die werden ihn gar nicht interessieren und er wird auch nicht quengeln wie ein kleines Kind. Ich meine, je mehr ich darüber nachdenke...ein Eselchen wäre schon fein.
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Wer bin ich? Identitäter analysiert...
dergeschichtenerzaehler, Freitag, 12. Dezember 2014, 19:50
Während die Islamisierung in meiner Heimat Sachsen unaufhaltsam voranschreitet und wahrscheinlich schon in 100 Jahren 1% der Bevölkerung Muslime sein werden, wohne ich schon seit einiger Zeit im Duisburger Norden, ein Ort, wo der Islam keine Randerscheinung ist. Das, wovor ein paar dumme Nazis und der berühmte „besorgte“ Bürger in Dresden höllisch Angst haben, ist hier schon längst Realität.
Mein Leben hat sich natürlich geändert. Zum Beispiel hat mir mal der Kosovo-Albaner, der im Nachbarhinterhof eine Moschee unterhielt, mir stolz gezeigt, wie toll und gerade er seine Hecke geschnitten hatte. Dabei habe ich in meinem Leben noch nie eine Hecke geschnitten, obwohl mir das doch eigentlich im Blut liegen müsste. So leicht bringt man mich in Verlegenheit. Und dann mag ich auch noch keine Weihnachtsmärkte und diese ganze mystische Tradition aus ekligem Glühwein und LED Lichterketten Las Vegas Style, das so gar nichts mit Jesus und seiner Geburt zu tun hat. Aber auch das gibt es, denn hier haben türkische Muslime den Stadtteil in Lichterketten gehüllt und einen Weihnachtsmarkt veranstaltet. Mit Glühwein und Bratwurst! Es wird immer schlimmer! Einige Leute wissen schon gar nicht mehr wohin mit ihren Vorurteilen!
Vielleicht bin ich auch gar kein echter Deutscher, dieser Gedanke geht mir schon länger im Kopf herum. Ich bin ja sogar laut Geburtsurkunde gar nicht in der BRD geboren, sondern Ausländer. 4 Jahre DDR, 4 Jahre war ich dem sozialistischem Kulturkreis ausgesetzt. Trotzdem werde ich hier in Duisburg bevorzugt behandelt. Ich komme ohne Probleme in die Diskothek, darf mir eine Wohnung in einem Mietshaus nehmen, wo man nur Deutsche wohnen lässt und bekomme auch einfacher einen Job, weil ich keinen ausländisch klingenden Namen habe. Ein Mensch, der hier in Duisburg geboren ist, aber türkische Eltern hat, besitzt nicht diese tollen Privilegien. Dabei bin ich doch der Ausländer aus dem nahen Osten!
Und wenn man sich jetzt fragt, warum diese Generation wieder vermehrt türkisch spricht und sich auch stärker dem Islam zuwendet, dann ist die Antwort ja ganz einfach: Identität! Sie fühlen sich nicht als Deutsche, weil man sie aussperrt und diskriminiert. Die Ersatzidentität ist der Islam und die türkische Sprache. Die Flucht in eine Parallelgesellschaft. Und obwohl viele, ja besonders Intellektuelle das Kopftuch als Unterdrückung sehen, ist es vielleicht auch einfach der Versuch öffentlich zu zeigen, dass man eine Identität hat, dass man stolz zeigt, wer man ist und dass man irgendwo dazu gehört. Kein Niemand ist!
Und dann kommt der CSU Mann aus dem kulturell fernem Bayern und will ihnen vorschreiben, dass sie zu Hause Deutsch sprechen und somit ihre Identität wieder aufgeben sollen. Die Methode Holzhammer war schon immer einfacher, als sich wirklich mal ernsthaft in die Lage anderer Menschen zu versetzen.
Und natürlich spreche auch ich kein Deutsch zu Hause, sondern murmle ganz heimlich sächsisch vor mich hin. Aber pssst! Das darf der böse CSU Mann nie erfahren.
Mein Leben hat sich natürlich geändert. Zum Beispiel hat mir mal der Kosovo-Albaner, der im Nachbarhinterhof eine Moschee unterhielt, mir stolz gezeigt, wie toll und gerade er seine Hecke geschnitten hatte. Dabei habe ich in meinem Leben noch nie eine Hecke geschnitten, obwohl mir das doch eigentlich im Blut liegen müsste. So leicht bringt man mich in Verlegenheit. Und dann mag ich auch noch keine Weihnachtsmärkte und diese ganze mystische Tradition aus ekligem Glühwein und LED Lichterketten Las Vegas Style, das so gar nichts mit Jesus und seiner Geburt zu tun hat. Aber auch das gibt es, denn hier haben türkische Muslime den Stadtteil in Lichterketten gehüllt und einen Weihnachtsmarkt veranstaltet. Mit Glühwein und Bratwurst! Es wird immer schlimmer! Einige Leute wissen schon gar nicht mehr wohin mit ihren Vorurteilen!
Vielleicht bin ich auch gar kein echter Deutscher, dieser Gedanke geht mir schon länger im Kopf herum. Ich bin ja sogar laut Geburtsurkunde gar nicht in der BRD geboren, sondern Ausländer. 4 Jahre DDR, 4 Jahre war ich dem sozialistischem Kulturkreis ausgesetzt. Trotzdem werde ich hier in Duisburg bevorzugt behandelt. Ich komme ohne Probleme in die Diskothek, darf mir eine Wohnung in einem Mietshaus nehmen, wo man nur Deutsche wohnen lässt und bekomme auch einfacher einen Job, weil ich keinen ausländisch klingenden Namen habe. Ein Mensch, der hier in Duisburg geboren ist, aber türkische Eltern hat, besitzt nicht diese tollen Privilegien. Dabei bin ich doch der Ausländer aus dem nahen Osten!
Und wenn man sich jetzt fragt, warum diese Generation wieder vermehrt türkisch spricht und sich auch stärker dem Islam zuwendet, dann ist die Antwort ja ganz einfach: Identität! Sie fühlen sich nicht als Deutsche, weil man sie aussperrt und diskriminiert. Die Ersatzidentität ist der Islam und die türkische Sprache. Die Flucht in eine Parallelgesellschaft. Und obwohl viele, ja besonders Intellektuelle das Kopftuch als Unterdrückung sehen, ist es vielleicht auch einfach der Versuch öffentlich zu zeigen, dass man eine Identität hat, dass man stolz zeigt, wer man ist und dass man irgendwo dazu gehört. Kein Niemand ist!
Und dann kommt der CSU Mann aus dem kulturell fernem Bayern und will ihnen vorschreiben, dass sie zu Hause Deutsch sprechen und somit ihre Identität wieder aufgeben sollen. Die Methode Holzhammer war schon immer einfacher, als sich wirklich mal ernsthaft in die Lage anderer Menschen zu versetzen.
Und natürlich spreche auch ich kein Deutsch zu Hause, sondern murmle ganz heimlich sächsisch vor mich hin. Aber pssst! Das darf der böse CSU Mann nie erfahren.
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Das Amt
dergeschichtenerzaehler, Sonntag, 3. August 2014, 16:56
Gestern im Amt. Ein ledriger Geruch hängt in der Luft fest. Eine ältere Frau sitzt an einem Schreibtisch, winkt mich mit ihren speckigen Armen heran.
Ich setze mich auf den billigen Plastikstuhl, der vor ihrem Schreibtisch meine Niederkunft erwartet.
„Sie wünschen?“
„Wie bitte? Sie haben mich doch heran gewunken, also wollen Sie doch was von mir.“
„Ich dachte, Sie sind ein Kunde oder besser gesagt ein Bürger dieses Stadtteils.“
„Sehe ich so aus?“
Die Frau vom Amt mustert mich von oben bis unten, vergleicht mein Aussehen anhand von Tabellen und Niederschriften. Dann legt Sie ein Maßband an, vermisst meine Stirn, meine Arme.
„Und?“
„Ich kann Sie nicht genau kategorisieren und verorten. Es wäre besser wenn Sie mir entgegen kommen.“
„Bin ich ja schon. Bin ihrem Wink gefolgt und jetzt sitze ich hier im Morast.“
„Was wollen Sie denn?“
„Eine Banane!“
„Wir bieten hier keine Bananen feil. Da müssen Sie in einen Supermarkt.“
„War ich schon. Dort wollte ich ein Bündel Personalausweise kaufen, die hatte man aber nicht da. Man hat mich zu ihnen verwiesen.“
„Wir haben hier tatsächlich Personalausweise. Sie können einen bestellen.“
„Haben Sie Keine vorrätig? Was ist denn das hier für ein Sauladen?“
„Nicht ausfällig werden, der Herr! Der Personalausweis muss erst angefertigt werden, dafür ist er dann auf Sie persönlich zugeschnitten.“
„Ich will meinen aber sofort! Das muss doch möglich sein.“
„Wir haben hier ein Musterexemplar, wenn ihnen das genügt. Den können Sie sofort mitnehmen.“
„Zeigen Sie her!“
Die Frau vom Amt gibt mir den Personalausweis. Ich nehme ihr ihn schnippisch aus der Hand. Gierig wende ich ihn umher.
„Da steht ja ein anderer Name drauf. Max Mustermann! Das bin nicht ich!“
„Sie können ihren Namen in Max Mustermann ändern. Da müssen Sie nur dieses Formular ausfüllen.“
„Das mache ich doch glatt. Ich wollte immer schon Max heißen.“
Ich setze mich auf den billigen Plastikstuhl, der vor ihrem Schreibtisch meine Niederkunft erwartet.
„Sie wünschen?“
„Wie bitte? Sie haben mich doch heran gewunken, also wollen Sie doch was von mir.“
„Ich dachte, Sie sind ein Kunde oder besser gesagt ein Bürger dieses Stadtteils.“
„Sehe ich so aus?“
Die Frau vom Amt mustert mich von oben bis unten, vergleicht mein Aussehen anhand von Tabellen und Niederschriften. Dann legt Sie ein Maßband an, vermisst meine Stirn, meine Arme.
„Und?“
„Ich kann Sie nicht genau kategorisieren und verorten. Es wäre besser wenn Sie mir entgegen kommen.“
„Bin ich ja schon. Bin ihrem Wink gefolgt und jetzt sitze ich hier im Morast.“
„Was wollen Sie denn?“
„Eine Banane!“
„Wir bieten hier keine Bananen feil. Da müssen Sie in einen Supermarkt.“
„War ich schon. Dort wollte ich ein Bündel Personalausweise kaufen, die hatte man aber nicht da. Man hat mich zu ihnen verwiesen.“
„Wir haben hier tatsächlich Personalausweise. Sie können einen bestellen.“
„Haben Sie Keine vorrätig? Was ist denn das hier für ein Sauladen?“
„Nicht ausfällig werden, der Herr! Der Personalausweis muss erst angefertigt werden, dafür ist er dann auf Sie persönlich zugeschnitten.“
„Ich will meinen aber sofort! Das muss doch möglich sein.“
„Wir haben hier ein Musterexemplar, wenn ihnen das genügt. Den können Sie sofort mitnehmen.“
„Zeigen Sie her!“
Die Frau vom Amt gibt mir den Personalausweis. Ich nehme ihr ihn schnippisch aus der Hand. Gierig wende ich ihn umher.
„Da steht ja ein anderer Name drauf. Max Mustermann! Das bin nicht ich!“
„Sie können ihren Namen in Max Mustermann ändern. Da müssen Sie nur dieses Formular ausfüllen.“
„Das mache ich doch glatt. Ich wollte immer schon Max heißen.“
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Eine Kolumnität von Jan Gemüsehauer Thema: Der Russ!!
dergeschichtenerzaehler, Donnerstag, 24. Juli 2014, 16:28
Hallo mein Name ist Jan Gemüsehauer und ich bin ein Konserventiver.
Ich gebe offen zu eine verfolgte Minderheit zu sein, die aber trotzdem immer recht haben will. Die Mehrheitsgesellschafft bestehend aus nichtkonserventiven Besserwissern stellt eine Bedrohung vür Unsereins dar.
Aufgewachsen bin ich unter anarchoiden Geröllaffen im Onsabrücker Zoo, die mich sträflichst in meiner Erziehung benachteiligt haben. Schon früh versuchte ich dem entgegenzusteuern indem ich eine elektrische Zahnbürste richtig anwendete. Später erfolgte noch die Beziehung zu einem effektiven Waschlappen, der es mir ermöglichte mich aus meiner Unhygiene zu befreien, da er mich an den passenden Stellen säuberte.
Nach der Flucht aus dem Onsabrücker Zoo erlernte ich den Umgang mit Schreibgeräten jeglicher Couleur. Mein linksintelektualistischer Schreiblehrer meinte jedoch: „Man kriegt den Geröllaffen aus dem Onsabrücker Zoo, aber nicht den Onsabrücker Zoo aus dem Geröllaffen.“ woraufhin ich ihm mit Anlauf ins Gesicht kackte.
Heute schreibe ich für die elektronsische Ausgabe des Legeips Red meine verfolgten Minderheizgedanken auf.
Der Russ ist schon vor der Türe am Sein. So visualisiert es sich meine Mitaffen und Mitäffininnen. Schon seit Jahren beobachte ich den Russ genau, erfreute mich zeitweilig an seiner zur Schau getragenen Homsophobie. Auch ich bin ein bekennender und bekannter Homsophobist, bin auch schon auf einem Pferd mit befreiten Oberskörper auf einem Hengst durch den Onsabrücker Zoo geritten. Man warf mir aus Respektion Bananen und Liebesbekundungen zu, biss mich einer dieser Pflegerflegel vom Pferd und in die angestammte Subordination riss.
Jetzt will der Russ es aber nicht gewesen sein. Flugzeuge fallen vom Himmel und er will es nicht gewesen sein. Dabei ist er es immer am Sein, der Russ und sein Volk. Selbst wenn man den Russ mit seinen Rattanfingern in der Keksdose erwischt, er will es nicht sein. Flucht aus der Realität nenne ich das!
Und dann ist er am behaupten dran, dass wir, ich und meine transatlantisch-pazifischen Mittaffen ihn auf der Pelle am vorrücken sind. In der Ukrainsischen Tiefebene ist doch nur der Schokoladenmann, verteilt entweder Schokolade oder Ohrfeigen, je nachdem, wie man sich ihm in der Begegnung verhält. Europa ist da noch weit weg! Das sind nur die zarten Wurzeln einer Demokratzie.
Außerdem hätte sich der Russ doch schon längst an die Verkleinerung machen können. Ein Riesenreich in ein Zwergenland, den Konsumismus quasi im Dorf lassen. Aber nein er hat die Minsimierung versäumt. Kein Wunder also, dass ich und meine Mittaffen unsere Stahlkappen bewährten Stiefel an der Sowjetunion stoßen, weil kein Raum im Osten vorhanden ist.
Ich gebe offen zu eine verfolgte Minderheit zu sein, die aber trotzdem immer recht haben will. Die Mehrheitsgesellschafft bestehend aus nichtkonserventiven Besserwissern stellt eine Bedrohung vür Unsereins dar.
Aufgewachsen bin ich unter anarchoiden Geröllaffen im Onsabrücker Zoo, die mich sträflichst in meiner Erziehung benachteiligt haben. Schon früh versuchte ich dem entgegenzusteuern indem ich eine elektrische Zahnbürste richtig anwendete. Später erfolgte noch die Beziehung zu einem effektiven Waschlappen, der es mir ermöglichte mich aus meiner Unhygiene zu befreien, da er mich an den passenden Stellen säuberte.
Nach der Flucht aus dem Onsabrücker Zoo erlernte ich den Umgang mit Schreibgeräten jeglicher Couleur. Mein linksintelektualistischer Schreiblehrer meinte jedoch: „Man kriegt den Geröllaffen aus dem Onsabrücker Zoo, aber nicht den Onsabrücker Zoo aus dem Geröllaffen.“ woraufhin ich ihm mit Anlauf ins Gesicht kackte.
Heute schreibe ich für die elektronsische Ausgabe des Legeips Red meine verfolgten Minderheizgedanken auf.
Der Russ ist schon vor der Türe am Sein. So visualisiert es sich meine Mitaffen und Mitäffininnen. Schon seit Jahren beobachte ich den Russ genau, erfreute mich zeitweilig an seiner zur Schau getragenen Homsophobie. Auch ich bin ein bekennender und bekannter Homsophobist, bin auch schon auf einem Pferd mit befreiten Oberskörper auf einem Hengst durch den Onsabrücker Zoo geritten. Man warf mir aus Respektion Bananen und Liebesbekundungen zu, biss mich einer dieser Pflegerflegel vom Pferd und in die angestammte Subordination riss.
Jetzt will der Russ es aber nicht gewesen sein. Flugzeuge fallen vom Himmel und er will es nicht gewesen sein. Dabei ist er es immer am Sein, der Russ und sein Volk. Selbst wenn man den Russ mit seinen Rattanfingern in der Keksdose erwischt, er will es nicht sein. Flucht aus der Realität nenne ich das!
Und dann ist er am behaupten dran, dass wir, ich und meine transatlantisch-pazifischen Mittaffen ihn auf der Pelle am vorrücken sind. In der Ukrainsischen Tiefebene ist doch nur der Schokoladenmann, verteilt entweder Schokolade oder Ohrfeigen, je nachdem, wie man sich ihm in der Begegnung verhält. Europa ist da noch weit weg! Das sind nur die zarten Wurzeln einer Demokratzie.
Außerdem hätte sich der Russ doch schon längst an die Verkleinerung machen können. Ein Riesenreich in ein Zwergenland, den Konsumismus quasi im Dorf lassen. Aber nein er hat die Minsimierung versäumt. Kein Wunder also, dass ich und meine Mittaffen unsere Stahlkappen bewährten Stiefel an der Sowjetunion stoßen, weil kein Raum im Osten vorhanden ist.
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