Samstag, 12. September 2009
Nachrichten 2.0
Wahlkampf

Der Bundestagswahlkampf erlebt in den letzten Tagen seinen ultimativen Höhepunkt. Ein rollender Busch weht über die Wiese vor dem Kanzleramt und Frau Merkel steht auf dem Podest und hält eine Rede für das Fernsehen. „Kurzarbeit muss sich wieder lohnen. Aus diesem Grund haben wir den HRE Arbeitern einen Mindestlohn von 2 Millionen Euro geschenkt, damit die nicht ihre Yachten verlieren.“, sagte die Kanzlerin gelangweilt in die Kameras.
Ähnlich sozialdemokratisch geht es auch bei der SPD zu, dort will man immer weniger in den deutschen Sozialstaat investieren, denn das sei laut Steinmeier „ein Fass ohne Boden“. Besonders in Sachen Bildung, seien massive Einschnitte geplant. „Wir verlieren immer mehr gut gebildete Wähler, da müssen wir gegensteuern. Denn wer gebildet ist, fällt nicht auf unsere Politik der Scheinsozialdemokratie herein.“, erklärte Steinmeier. Er meint, dass ihre asoziale Demokratie nur überleben kann, wenn sich niemand mehr dafür interessiert.
Aber auch Guido Westerwelle ist auf den fahrenden Zug der Sozialromantiker aufgesprungen. Wenn man ihm zuhört, dann könnte man meinen, Rudi Dutschke sei wieder unter den Lebenden. Die Finanzkrise, welche von den bösen amerikanischen Imperialisten ausgelöst wurde muss bekämpft werden und Banken möglichst noch heute verstaatlicht. 2005 hätte man ihn bei der FDP für solche Worte noch geteert, gefedert und als schwuler Gockel, durchs Dorf gejagt, doch seitdem die Bevölkerung unter einer neoliberalen Nachrichtenglocke leben muss, ist in Deutschland wirklich alles möglich.
Dabei sind die Parteien eigentlich gar nicht links, sondern einfach nur link.

Afghanistan:

In der Region Kunduz sind einfach so und ohne erkennbaren Grund, Zivilisten durch ein Feuergefecht ums Leben gekommen. Keiner weiß genau, woher die Kugeln kamen, denn eigentlich ist in Afghanistan, laut dem Verteidigungsministerium kein Krieg, sondern Friede, Freude, Mohnkuchen . Verteidigungsminister und oberster Entwicklungshelfer Franz Josef Jung, ist mindestens genauso verwirrt, wie die Kanzlerin. Man weiß einfach nicht, wie die armen Leute sterben konnten. „Wir betreiben da unten nur Entwicklungshilfe.“, sagte Jung im Gespräch mit dem Geschichtenerzähler. Und tatsächlich zeichnete sich in den letzten Jahren eine Entwicklung in der ehemaligen friedlichen Einöde ab. Bevor die Bundeswehr sich im Norden des Landes niederließ, musste man schon viel Glück haben die Taliban in freier Wildbahn zu erleben, doch mittlerweile konnte man sich erfolgreich einen Feind zum Abschießen heranzüchten und das da hin und wieder ein paar Zivilisten drauf gehen, sei ganz normal, so Jung. „Ich war schon mal da unten. Die sehen alle gleich aus. Deswegen haben wir auch damals aus Versehen den Karzai bespitzelt.“, plauderte die Kanzlerin aus dem Nähkästchen.

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Ohjemine...
...gestern, das erste Mal seid Jahren nicht an den 11. September gedacht. Habe mich nur gewundert, wieso so viele 9/11 Suchanfragen hier ankamen.

Die suchen nämlich das hier!!

He he...

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Mittwoch, 9. September 2009
Wo die Liebe hinfällt, da wächst kein Gras mehr. Und schon gar keine Blumen.
Ich musste also mal wieder zur Blumenfrau in den engen, feuchten und wohlriechenden Blumenladen. Die Blumenfrau trug ein hellgrünes Kleid, mit Blumen darauf. Wahrscheinlich eher aus Marketingzwecken, denn toll sah es nicht gerade aus.

„Was darf es denn sein?“, fragte sie mich mit bedingter Höflichkeit. Sie versuchte zu lächeln und ein bisschen Erde rieselte von ihrer Wange. Menschen, die tagaus und tagein freundlich lächeln müssen, können das dann irgendwann nur noch mechanisch. Das Lächeln wirkt dann so professionell, wie ein Schimpansenkellner in einem Edelrestaurant.

„Ich hätte gerne ne Blume.“, sagte ich der Blumenfrau etwas mürrisch. Ich versuchte meine hoffnungslose Ahnungslosigkeit in Blumendingen zu übertünchen, indem ich mich nervös umsah.

„Für welchen Anlass denn?“, fragte die Blumenfrau freundlich, aber auch mit Nachdruck. Es hätte nur noch gefehlt, dass sie mir eine helle Lampe ins Gesicht scheinen lässt und mich an einen Stuhl fesselt, um auch noch die letzte Information aus mir heraus zu kitzeln.

„Ich wüsste nicht, was Sie das angeht.“, warf ich die Frage angespitzt zurück. Die Blumenfrau reagierte mit verschränkten Armen und Abstand.
„Aber ich muss das doch wissen, sonst können wir doch keine passende Blume für Sie auswählen.“
Da hatte die Blumenfrau, natürlich uneingeschränkt recht. Doch da rufe ich doch lieber den Teufel an und spreche auf seinen Anrufbeantworter, als dieser Klatschtante da zu erzählen, dass ich in zehn Minuten ein Blind Date haben werde. Am Ende weiß es dann noch die ganze Stadt. Blumenläden sind die Vorläufer von Twitter.

„Nein, nein. Ich bin mir hundertprozentig sicher, welche Blume ich nehmen werde.“, antwortete ich ihr. Ich drehte mich herum und griff mir die erstbeste Blume.

„Das ist eine Aster. Eine Todesblume. Wenn Sie auf eine Beerdigung gehen wollen, dann sollten Sie aber mehr davon mitnehmen.“, erklärte mir die Blumenfrau und lächelte dabei so hinterhältig, wie ein Eichhörnchen auf Drogen. Der Punkt ging an sie. Natürlich kann es passieren, dass so ein Blind Date schnell in die Hose geht und dass man seine Hoffnungen begraben muss. Ein guter Freund hatte mir mal gesagt: „Wenn es schlecht läuft, dann rennt entweder sie weg oder eben du.“ Aber ich war dennoch optimistisch und griff zur nächsten Blume.

„Das ist ein Stiefmütterchen.“, sagte die Blumenfrau professionell. Die Blume landete wieder da, wo sie herkam. Ich konnte doch kein Stiefmütterchen schenken. Da hätte ich ihr doch gleich einen Antrag machen können.

„Das ist ein Alpenveilchen.“ Alpenveilchen ging natürlich auch nicht. Dann denkt Sie ich bin gewalttätig und schlage gerne Frauen. Obwohl ich in diesem Moment der Blumenfrau gerne eine Azalee über den Kopf gezogen hätte.

Am Ende nahm ich dann einen Kaktus. Ich dachte mir: „Was soll Sie denn mit einer Blume die nach wenigen Tagen austrocknet. Ein Kaktus ist zäh und hält länger.“

Und wenn die Liebe darauf fällt, dann pikst es.

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Montag, 7. September 2009
Der neue Spiegel?
Habt ihr den schon gesehen? Der Titel heißt Morgen Rot Wie Links wird die Republik?

Wenn ich so ein neoliberales Supergedöns sehen muss, dann kommt mir nicht nur das Mittagessen wieder hoch. Das tut richtig weh. Es ist eine Rede von der Verschiebung der Volksparteien in die linke Richtung. So einen Müll muss man sich erstmal aus den Fingern saugen. Das können die schreiben ohne rot zu werden.

Der Spiegel ist endgültig auf das Niveau einer Bildzeitung für die besseren Kreise abgerutscht. Desinformation auf ganz hohem Niveau.

Danke lieber Spiegel!

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Mein erster Poetry Slam
Ich habe gestern geslammt. Ich weiß ein doofes Wort, aber so heißt das. Ich hatte sogar überlegt die ganze Sache abzublasen und wollte eigentlich nicht kommen. Ich war übermüdet und total gestresst in Würzburg angekommen. Am liebsten wäre ich wieder nach Hause gefahren…
Die Poetry Slammer sind ein eigentümliches Völkchen. Sie sind weniger internetaffin als ich dachte. Ich erzählte, dass ich normalerweise eher blogge und man wusste nicht gleich, was gemeint war.
Ich bin ja dann eher ein Hybrid und damit auch eher eine Ausnahme. Ich blogge und trete gerne auf. Und twittern tue ich auch noch. Wahnsinn was?
Über Twitter bin ich dann auch mit dem Herrn Ritter (bekannt aus Film und Fernsehen) ins Gespräch gekommen und das reimt sich dann sogar. Wahnsinn was?
Genau diese Geschichte hat er dann auch erzählt, als er mich als Quotenossi dem Publikum vorstellte. Das man über Twitter Poetry Slammer anwerben kann, hätte er nicht für möglich gehalten und das Publikum lachte über diese Kuriosität. Ja ja dieses Web 2.0…

Aber nun zum eigentlichen Slam. Theoretisch gesehen habe ich den 2. Platz erreicht, aber genau kann man das natürlich nicht sagen, weil ja nur der erste Platz wichtig ist. Die Konkurrenz war sehr gut und ich fand eigentlich fast alle außergewöhnlich und überdurchschnittlich.

Das Los hatte entschieden, dass ich als Letzer auftreten sollte und das war dann auch mein ganz persönlicher Horror. Man hört dann die anderen Leute und denkt sich. WOW, so gut bist du niemals. Ich hätte mich dann am liebsten verkrochen und dennoch trat ich meinen Weg an. Auf die riesige Bühne, wo sogar eine ganze Rockband Platz gehabt hätte und trug sehr lebhaft und professionell meinen Text vor. Das Scheinwerferlicht blendet und ich habe die Aufmerksamkeit aller. Gleich zum Anfang habe ich alle Gäste mal so eben beleidigt, indem ich die Franken als Bayern bezeichnete...Kam dennoch gut an der Witz. Wenn ich dann dort oben stehe bin ich ein anderer Mensch. Ich bin der Geschichtenerzähler und der macht eben so etwas... :-)

Ich war supernervös, aber gemerkt hatte das wieder mal keiner… Das ich dann am Ende die zweithöchste Punktzahl erreicht hatte, war natürlich sensationell. Es ist nicht einfach, auf so einer Bühne zu stehen und sein eigenes Werk zu verteidigen.

In der Vorrunde gab es übrigens ein Politduell mit den Piraten und der Jungen Union. Den Jungen Union Slammer fand ich sehr couragiert, denn es ist nicht einfach in einer CSU feindlichen Atmosphäre, das Podium zu betreten. Ich habe mich nach dem Slam noch ein bisschen mit ihm unterhalten. Er war wirklich nett, hatte aber die völlig falschen politischen Vorstellungen. (War ja klar…) Jedoch bin ich gegenüber so einem Politprofi, regelrecht argumentationslos. Ich kann einfach nicht ordentlich debattieren. Die Denkweise der Jungen Union ist äußerst paradox und angsteinflößend.

Auf jeden Fall habe ich sehr nette Leute kennengelernt und werde sicherlich demnächst wieder auftreten. Es wird mich jedesmal eine Menge Überwindung kosten. Dafür lohnt es sich aber umso mehr. Wer mich kennt, wird das verstehen und sich wahrscheinlich auch wundern.

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Samstag, 5. September 2009
Häuptling schlotterndes Knie
Wissen Sie, was ich morgen Abend machen werde? Ich werde mich mal wieder in der Öffentlichkeit zeigen und den Leuten meinen nackten Hintern entgegenstrecken.

Genau das macht man nämlich in einem Poetry Slam. Der freundliche Herr Christian Ritter (Sie kennen ihn vielleicht schon aus dem Fernsehen) wird die ganze Sache moderieren und den besten Arsch küren.

Kommen Sie also morgen Abend in die Posthalle in Würzburg 20:15 Uhr zur Primetime geht es los.

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Donnerstag, 3. September 2009
Igors Welt Teil 1 Heute: Radioaktivitäten
Igor Stprapsykwhkisch stieg die Treppe seines uralten Mietshauses herab. Immer weiter Trippel Di Trap. Er zählt immer die Stufen und wenn er dann ganz unten im Erdgeschoss angekommen war, freute er sich tierisch, dass immer die gleiche Zahl dabei herausspringt. Es sind 37 Stufen.

Der geneigte Leser merkt schon, es gibt nicht viele aufregende Dinge in Igors Leben.

Letzte Woche hatte eine Starenfamilie ein Nest auf eines seiner Nasenhaare gebaut. Schon im Mai wollte er das, mittlerweile zur Astdicke herangewachsene Nasenhaar stutzen, doch seine Nerven waren schneller und bevölkerten das neue Gebiet mit ihren Synapsen und Strängen. Wenn er nun versuchen würde dem Nasenhaar, auch nur ein Haar zu krümmen, käme das einer schmerzhaften Beinamputation gleich.
Aber nun ist ja die Starenfamilie da und er ist froh, dass sein Nasenhaar jetzt wenigstens sinnvoll genutzt und auch ordentlich rumgevögelt wird. Papa Star hat über Nacht einen Starenkasten von dem vierspurigen Schnellfeldweg des äußeren Stadrings geklaut und auf dem Nasenhaar arretiert und jetzt blitzt es jedesmal, wenn es jemand wagt, zu schnell an Igor vorbei zu laufen oder zu fahren.

Als Igor nun im Erdgeschoss ankam, öffnete sich die Tür der Frau Mussorgsky. „Meine Tochter ist nun endlich im geschlechtsreifen Alter und würde sich gerne von ihnen begatten lassen.“, sagte Frau Mussorgksy und schob ihm ihre etwas verängstigte Tochter entgegen. Sicherlich gibt es Spätzünder, dachte sich Igor, aber einige sollten vielleicht niemals zünden. Und so war es wahrscheinlich auch mit der Tochter. Vor ungefähr 3 Monaten ist sie 43 geworden und das war wahrscheinlich auch der Zeitpunkt, als sie das letzte Mal ihren Damenvollbart rasiert hatte. Igor schaute grinsend an seiner Starenfamilie vorbei und sprach: „Aber, aber Frau Tchaikovsky. Da würde ich lieber noch ein paar Jährchen warten. So ein junges Ding, wie ihre Tochter, sollte man nicht gleich den erstbesten Hallodri an den Hals werfen.“

Nachdem er seinen Job in der Leberwurstfabrik gekündigt hatte, arbeitet er nun im einzigen Atomforschungszentrum seines kleinen rebellischen Landes Gruppdidschkilawkkksi (Nicht zu verwechseln mit Gruppdidschkilawkksi, denn das liegt wo ganz anders. Weiß nicht, ob ich das schon mal erwähnt hatte.). Wobei das Wort Atomforschungszentrum reine Schönfärberei ist. In Wirklichkeit ist es ein Bordell, wo die Russen vor Jahrzehnten heimlich, ganz still und vor allem leise, ihren Atommüll eingelagert hatten. Damals gehörte das Land ja noch zur Sowjetunion, doch mittlerweile sind die Russen über alle Berge.
Zum großen Glück des Landes verschwindet Radioaktivität nicht so schnell wie große Weltmächte, entstehen und wieder zerfallen und so kann man die Strahlung auch heute noch effektiv nutzen. Sie heizt nicht nur das gesamte Land, sondern erschafft auch immer wieder neue, lustige Kreaturen, wie zum Beispiel die 356füßige Flederratte oder den vierärschigen Raketenhund. Die Kraft der Atome oder auch Atomkraft genannt, wird noch für viele tausend Jahre aktiv sein – radioaktiv. Igor steht also eine strahlende Zukunft ins Haus.

Zurzeit forscht er übrigens an einer Kartoffelpflanze, welche ohne Umwege Pommes mit Ketchup herstellen kann, indem er eine normale Kartoffel- und eine Tomatenpflanze gleichzeitig in einen strahlenverseuchten Raum stellt, das Licht dimmt und eine romantische Schallplatte auflegt. Er hofft, dass sich die beiden Pflanzen vereinen und die sexuelle Revolution wagen, so wie es vor ein paar Tagen mit der Kirschnuss geklappt hatte. Dort hatte man eine Pistazie mit einer Kirsche gekreuzigt und das Resultat war eine Frucht mit einer harten, nicht essbaren Schale und einem genau so wenig essbaren Kirschkern darin.

Nicht immer erschafft die Atomkraft nützliche Dinge, aber immer öfter. Jedoch nur wenn Igor Stprapsykwhkisch weiter daran forscht und uns Lesern mit lustigen Geschichten versorgt.

Ich danke ihnen für ihre Aufmerksamkeit.

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Montag, 31. August 2009
Warum so radikal?
Ich habe am Wochenende den Film Baader-Meinhof-Komplex angeschaut und bin immer noch beeindruckt. Der Film hat alles was ein Geschichtenerzählerherz höher schlagen lässt. Er ist politisch höchst interessant, es gibt tolle Autos zu sehen, viel Ballerei und natürlich ne Menge schmale Titten.

Damals waren die Studenten noch richtig aggressiv und wollten etwas verändern.

Die heutige Jugend ist zum Glück anders. Wir fressen brav die Scheiße, die man uns vorsetzt...Immer weiter Mampf, Mampf, Mampf

Obwohl die Verhältnisse damals weitaus weniger schlimm waren. Es gab einen Vietnam Krieg - heutzutage gibt es einen Irakkrieg. Damals warnte Rudi Dutschke vor dem amerikanischen Imperialismus, heutzutage wissen wir, dass die Amerikaner provokativ ihre Interessen ausspielen und wir wissen auch das Deutschland da genauso stark mitmischt. (Wir haben ja nicht nur den Papst exportiert, sondern auch noch ne Menge anderer Waffen, die dann überall auf der Welt eingesetzt werden) Damals gab es noch keine Finanzkrise, in der Banken den Leuten das Geld ohne Reue aus den Taschen zieht...Heutzutage kann der Herr Ackermann Partys im Kanzleramt feiern ohne das einer mal nachfragt, ob das noch alles richtig ist...

Wobei man auch bedenken muss, dass die damalige Gegenseite der RAF, das BKA heutzutage viel bessere Mittel hat. Würde es heutzutage einen Baader geben, den hätte man schon längst als Terrorist abgestempelt und präventiv verhaftet.

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Sonntag, 30. August 2009
Geschichtenerzähler's bescheuerte Reportagen Heute: Igor will Superstar werden
Es gibt Leute die sind sexy, erfolgreich und haben einen Hund in einer Hundehütte. Doch Igor Stprapsykwhkisch war schon immer ein wenig anders. Zusammen mit seiner Kautschukfrau lebt er in einer unbekannten Teilrepublik des Einvölkerstaates Gruppdidschkilawkkksi (Nicht zu verwechseln mit Gruppdidschkilawkksi, denn das liegt wo ganz anders.) mitten im Kaukummigebirge.

Tagsüber arbeitet der junge Mann in der örtlichen Leberwurstfabrik und nachtsüber legt er Telefonhörer in der betriebseigenen Diskothek auf.

Doch schon seid Längerem träumt er, wie alle jungen Menschen in seinem Alter, von seinem Durchbruch in die Kellerräume des maroden Gebäudes, denn dort gibt es das einzige Tonstudio der Teilrepublik und genau dort werden die Superstars von morgen, schon heute aufgenommen. Zumindest verspricht es das Plakat draußen vor der Eingangstüre.

„Doch was nützt es in einem Land Superstar zu sein, wo sich den Igel und das Hase schon längst etwas Aufregenderes gesucht haben?“, sagt Igor, dessen Nachname nicht genannt werden darf, traurig und spricht die große Igel- und Hasenflucht, der 90ger Jahre an. „Unser Land ist wunderschön und auch friedlich, nur kommen kein Tourist hierher, weil er den Namen unseres Landes im Reisebüro nicht aussprechen kann und dann doch lieber nach Malle fliegt.“

Dennoch ist der mangelnde Tourismus nur ein Teilproblem der Teilrepublik. Die Schieflage des Landes ist ein weitaus größeres. „Wir Gruppdidsch…menen haben da ein interessantes Sprichwort.“, erzählt uns Igor, „Kackt Kuckuck an Wand, dann is auch egal. Und es bedeutet, dass wenn eine Kuckuck an die Wand kackt, dass das dann auch egal ist. Verstehen Sie?“

So richtig verstehen tun wir das nur teilweise, denn die Sprache der Gruppdidsch- sie wissen schon, ist nur schwer zu entschlüsseln. Sie besteht aus vielen unterschiedlichen Knack-, Zisch- und Pupslauten, wobei sich der Dialekt alle 10 Meter ändert. Zusätzlich macht uns die Schieflage des Landes wirklich zu schaffen, denn die Teilrepublik liegt auf einem Teilstück einer riesigen Gebirgsplatte und rutscht immer weiter ab. Ursprünglich befand sich das Land in 3000 Meter Höhe aber mittlerweile ist man auf 1000 Meter herab gerutscht und es geht noch immer weiter.

Igor führt uns nun nach Hause in seine eigenen 3 Wände. Die 4. Wand ist auch gleichzeitig das Dach und der Fussboden, je nachdem in welcher Schieflage sich das Teilland befindet bzw. wo die Gebirgsplatte gerade lustig hin schlittert.

Die dessen Bevölkerungsnamen man nicht aussprechen kann befinden sich schon seit mehreren Jahren auf Talfahrt. Doch das heißt noch lange nicht, dass sie die Hoffnung aufgegeben haben. „Wir … haben da noch ein interessantes Sprichwort: Kackt Kuckuck kopfüber, dann es gehen bergauf.“ Was nichts anderes heißen soll, dass, wenn das Land seinen Tiefpunkt endlich erreicht hat, es nur noch bergauf gehen kann.

Wir danken ihnen für ihre Aufmerksamkeit.

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