Montag, 19. Januar 2009
Malooochen bis der Arzt kommt
Ich habe in meinem Leben schon mehrere Jobs ausprobiert, einerseits um Geld neben dem Studium zu verdienen, andererseits um ein paar wertvolle Erfahrungen zu sammeln.
Und Erfahrungen gab es wirklich genug…
Am Anfang war da der Job beim Pizzabäcker.

Nein keine Angst ich habe die Dinger nicht gebacken, ich musste sie nur ausfahren. Und als ob das nicht schon genug wäre, habe ich sogar noch etwas verdient dabei. Ganze 4 Euro in der Stunde und man musste das eigene Auto benutzen, dass zum Glück ein Kleinwagen war, sonst hätte ich wahrscheinlich noch Miese gemacht.
Ich war ein moderner Sklave auf vier Rädern, auf dem Beifahrersitz saß eine heißblütige Italienerin namens Quattro Stagioni mit extra viel Käse und eine Etage tiefer drückte der rechte Fuß mächtig aufs Gaspedal. Er musste ja auch, denn der Kunde hatte Hunger und nebenbei war er ja auch noch König. Und Könige lässt man nicht warten!! Jedes Kind würde ihnen diese Tatsache bestätigen.

Natürlich hatte der Job auch seine positiven Seiten. Wenn man Glück hatte sah man das berühmte Leuchten in den Augen der Kunden und ein Lächeln gab es auch manchmal. Vielleicht bin ich da etwas unmodern, aber mir macht es wirklich Spaß den Leuten ein Lächeln abzuringen, ganz egal ob ich etwas Lustiges erzähle oder ihnen eine Pizza vorbeibringe.

Doch im Nachhinein denke ich manchmal, dass es ein Fehler war, einen Monat nach bestandener Führerscheinprüfung, einen knallharten Fahrerjob anzunehmen. Wenn man das erste Mal seine Fühler ausstreckt und das Auto auf eine verschneite Fahrbahn bugsiert, sollte man das vielleicht vorher trainieren. Aber ich schmeiß mich eben gerne mal selbst ins kalte Wasser wenn es sein muss, und so musste ich natürlich auch die Konsequenzen tragen. Ich wurde gekündigt, fristlos und ohne eine Mitleidspizza mit extra viel Käse zu bekommen.

Tja meine lieben Leser und wäre ich damals nicht zu langsam gewesen, würde ich heute wahrscheinlich noch immer Fastfood durch die Gegend fahren und keine Geschichten erzählen.
Verdauen Sie diesen Satz ruhig erstmal und genießen Sie das kleine Gedicht…

Wer fährt so spät mit einem kleinen Flitzer?
Es ist Dergeschichtenerzaehler mit seiner Pizza
Er hat das Ding wohl in dem Arm,
Und eine Styroporbox hält Sie (noch zusätzlich zu dem Arm meine ich) warm.


Der Erlkönig musste ja auch mitten im Schneechaos seine Pizza bestellen, dann auch noch anrufen und die blöde Frage stellen warum seine Pizza noch nich da ist.

Ich weiß genau wo du wohnst mein Freund!!

So jetzt weiter im Text. Auch eine negative Erfahrung ist eine Erfahrung und so konnte ich diesmal lernen, dass es Menschen gibt, denen eine Pizza wichtiger ist, als deren Lieferant.

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Sonntag, 18. Januar 2009
***Eilmeldung***
Israel verkündet eine einseitige Waffenruhe. "Erlaubt seien nur noch Pistolen und Schnellfeuergewehre mit Schalldämpfer.", sagte der israelische Verteidigungsminister Ehud Barack. Man wölle aufhören, viel Lärm um nichts zu machen, meinte er weiterhin.

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Samstag, 17. Januar 2009
Wer wird hässlicher Ministerpräsident?
So ich habe jetzt zwei Kaffee‘s intus und bin jetzt wirklich nicht mehr zu bremsen. Warum ich mich jetzt auch schon am Samstag aus dem Delirium quäle und einen dieser ellenlangen und hochlangweiligen Texte verfasse, der am Ende wieder nur für die Katz‘ existiert, ist eine wirklich gute Frage. Und die Antwort ist noch besser, denn wir befinden uns ,zeitlich gesehen, im Superwahljahr 2009 und morgen steht die erste dieser sogenannten Wahlen im Bundesland Hessen an. Wahlen sind ein Grundbestandteil unserer Staatsform die von einigen Scherzbolden auch hin und wieder Demokratie genannt wird. Die Demokratie ist ein sehr altes Konstrukt (erfunden von den Vorfahren Ypsilantis) und wurde das erstemal im antiken Griechenland gesichtet. Damals konnte man (oder Wir oder das Volk oder Hinz und Kunz) die Herrschenden wählen indem man seinen Wunschherrscher auf eine Tonscherbe kritzelte, doch von dieser Methode ist man heutzutage weit entfernt, da solch lange Namen wie Torsten Amadeus Kevin Schäfer- Gümpel einfach nicht mehr auf so eine Tonscherbe passen. Das muss aber nicht heißen, dass so eine Demokratie nicht mehr funktioniert, denn man kann ja auch auf DIN A3 Papier wählen.

Das wichtigste an einer demokratischen Wahl ist, dass man ein paar lustige Kandidaten hat, die der Wähler wählen kann.
Hessen hat da Einiges zu bieten:
Wen man morgen in Hessen wählen kann, stelle ich jetzt an ein paar Beispielen vor:

Roland Koch CDU: Dieser Kandidat beweist dass der Spruch: Viele Köche verderben den Brei seine Gültigkeit verloren hat, denn der rasende Roland schafft das schon von ganz allein. Sein Kampf gegen Windmühlen und jugendliche Gewalt ist legendär und man könnte ihn zu Recht als riesiges Arschloch bezeichnen. Über sich selbst sagt der Herr Koch: „Ich bin die Mischung aus Obama und Schäferhund. Denn ich bin ein schwarzer Sheriff und ich fahre niemals Ski!“

Wäre da nicht der Thorsten Schäfer-Gümpel SPD: Er ist der Mann der sich selbst als Programm hat, weil er ständig erklären muss wer er ist, was er macht und was er vorhat und dass er nicht die Urlaubsvertretung für Frau Ypsilanti ist und dass er auch nicht der Kellner ist, der die Getränke bringt. Trotzdem kennt ihn keine Sau und selbst Dergeschichtenerzaehler hat schon wieder vergessen über wen er gerade schreibt. Über sich sagt der Herr G Punkt folgendes: „Ich bin eine Mischung aus Obama und Rehpinscher! Denn ich habs‘ voll drauf, werde aber ständig übersehen.“ Sein Wahlkampfmotto ist dennoch sehr optimistisch. Es heißt „ 0+X das wird wohl nix“.

Foto: Torben Schäfer-Tümpel im Schneesturm. Er hat deutlich an Kontrast verloren

Tarek al Wazir Grüne: Keine Angst, der Mann ist nicht der Bruder von Osama bin Laden und er hat auch nicht vor, die Scharia als Gesetz in Hessen einzuführen. Der Herr Wazir plante eigentlich eine Koalition mit der SPD doch dafür benötigt er mindestens die alleinige Mehrheit der Wählerstimmen. Der Herr Gümpel kann ja nur seine eigene Wählerstimme zur Koalition beisteuern. Der Herr Wazir über sich selbst: „Ich bin eine Mischung aus Obama und Schlittenhund. Denn ich habe einen muslimisch klingenden Namen und bin gegen die Klimaerwärmung.“

Wie Sie sehen haben die Hessen morgen die Qual der Wahl und das zeigt auch, dass die Demokratie nicht so optimal funktioniert wenn man nur noch, verzeihen Sie mir diesen Ausdruck, „beschissene“ Kandidaten zur Wahl stellt. Trotzdem sollte morgen jeder Hesse und ich denke mal ein oder zwei Leser aus Hessen habe ich bestimmt, den inneren Schweinehund überwinden und zur Wahl gehen.
Liebe Hessinen und Hessener, ich weiß, dass es schwierig ist aber ihr werdet das schon schaffen. Augen zu und durch... und den TSG nicht vergessen. Wahrscheinlich steht der nicht mal auf dem Wahlzettel weil keiner mehr an ihn gedacht hat.

Wer ein paar Deppenapostrophe findet kann diese behalten

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Donnerstag, 15. Januar 2009
Wenn die Vergangenheit einen überholt ohne einzuholen
Ich bin wirklich froh, dass ich hier alles schreiben kann was ich will. Keiner hindert mich daran solche bekloppten Sätze zu verfassen wie: Ein Narzisst macht noch lange keine Narzisse oder Im Winter blühen die Blumen so schön (aber nur wenn sie aus Eis sind ha ha ha).
Doch meine werten Damen und Herren, dies war nicht immer so. Die ersten vier Jahre meines Lebens verbrachte ich in einem Land namens DDR. Die Abkürzung steht für Deutsche Demokratische Republik aber das „Demokratische“ vergessen Sie bitte wieder ganz schnell, denn das war diese Republik wohl keineswegs. Das Wort Diktatur passt wohl eher, aber dazu kommen wir später.

Mit 4 Jahren war ich dann so weit, ich wurde endlich gesamtdeutscher Demokrat auch wenn ich natürlich noch nicht viel davon mitbekam. Denn es gab für mich damals wichtigere Dinge als die deutsche Einheit. Was soll ich sagen? Manchmal muss man auch Prioritäten setzen und Sandburgen bauen war damals einfach interessanter als so eine friedliche Revolution.

Die Milch war ab sofort nicht mehr in Flaschen sondern in Tetrapacks, das war die einzige Veränderung die ich bemerkte und an der Mauer stand ich auch. Mitten in Berlin und kurz nach der Wende. Es war eine wilde Zeit und ich wunderte mich warum alle auf dieser langen Wand rumhackten. Es gab sogar einen Stand wo man Meißel kaufen konnte, wobei ich mir nicht ganz sicher bin ob das wirklich so war. Hätte ich gewusst, dass da hinter meinem Rücken Geschichte geschrieben wird, dann hätte ich wohl ein bisschen besser aufgepasst.

Doch bevor ich hier gänzlich den roten Faden verlieren werde, kommen wir nun wieder zum Hauptthema zurück. Es geht um die DDR und ihre schmutzigen Überreste. Denn das größte Problem an der friedlichen Revolution war das „friedliche“ und dass besonders die Leute, die früher in der Stasi waren, aus diesem Grund ungeschoren davon kamen. Wie würden Sie einen Menschen bezeichnen, der ihnen Freundschaft vorheuschelt um Sie dann am Ende zu verraten und in den Knast zu stecken? Einen Verbrecher würde ich den nennen, doch bestraft wurden diese Verbrecher (Na gut einige verloren ihren Arbeitsplatz) nie und somit konnten diese Leute auch niemals ein Unrechtsbewusstsein entwickeln. Aber wisst ihr was das Beste ist?

Mittlerweile kommen diese Leute wie die Erdmännchen aus ihren Drecklöchern herausgekrochen und verbreiten ihre unbrauchbaren Gedanken, halten Reden über Dinge die gar nicht so schlecht waren („Es gab zwar keine Bananen aber dafür hatten wir doch leckeren Grünkohl“) oder toben sich in der Linkspartei aus. Das ist ja genau so als ob man Diebstahl ab sofort nicht mehr bestrafen würde und die Diebe öffentlich über die positiven Aspekte des Klauens diskutieren würden.
Eine Bestrafung der Stasi Spitzel wäre zwar nicht der richtige Weg, aber wenigstens sollte man diesen Spinnern verbieten an die Öffentlichkeit zu gehen. Schon allein aus Respekt vor den Leuten die Opfer der DDR Diktatur waren.

P.S. Mein ehemaliger Religionslehrer Herr Dr. Edmund Käbisch ist auch heute noch Opfer dieser Menschen und er erhielt auch schon mehrere Morddrohungen. Das zeigt wie aktuell die Problematik ist. Warum kann man hier nachlesen !

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Mittwoch, 14. Januar 2009
Konjunkturprogramm wird positiv aufgenommen


Laut einer neuen Studie planen viele Bundesbürger ihren Anteil an den 50 Milliarden Euro des neuen Konjunkturprogramms direkt in die Wirtschaft (im Sinne von Wirtshaus...oh je jetzt fange ich schon an die Poenten zu erklären) zu stecken.

Na dann mal Prost!!

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Montag, 12. Januar 2009
Cem Özdemir rockt!
Ich hab gerade Cem Özdemir in der Tagesschau gesehen. Der neue Vorsitzende der Grünen kündigte an, seine Partei zu rocken. Was auch immer das heißen mag...Viel wichtiger sind jedoch seine riesigen Kotletten. Was hat er damit vor? Kann er mit diesen Kotletten den Klimawandel stoppen? Oder ist das einfach nur sein neues Rockeroutfit?
Man weiß es nicht meine Damen und Herren, aber eins ist jedoch klar. Cem Özdemir ist ein toller Kerl, auch wenn er noch ein bisschen grün hinter den Ohren ist und seine Kotletten nicht CO2 neutral sind.

Nachtrag: Mittlerweile haben der Herr Gorillaschnitzel und Dergeschichtenerzaheler herausgefunden, dass das Wort Koteletten heißt und das laut Wikipedia Cem Özdemir einer der wichtigsten Kotelettenträger der Welt ist. Diese trägt er jedoch nur um nicht mit Markus Söder verwechselt zu werden...:-)

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Der Homunculus 2.0
Hallo, darf ich mich kurz vorstellen? Mein Name ist Dave und ich komme aus der weit entfernten Zukunft. Leider ist es mir nur möglich über das Internet mit euch zu kommunizieren. Wobei ich euch wirklich gerne mal sehen würde. Ihr seid bestimmt alle schön hässlich, bösartig und dumm und ich beneide euch, dass ihr diese Eigenschaften noch besitzen dürft.
Bei uns gibt es das alles nicht mehr. Es wurde abgeschafft, mit der genetischen Schere heraus geschnippelt, indem man die negativen Eigenschaften eines Menschen einfach vor der Geburt entfernte und in die moralische Abfalltonne warf. Natürlich war der Gedanke an sich nicht schlecht. Man wollte einen perfekten Menschen erschaffen, einen Homunculus der Superlative. Schön, schnell und schlau war das Motto.
Doch das Resultat ähnelte wohl eher dem Monster Frankensteins.
Am Anfang war ja alles super. Es gab nur noch schöne Menschen, keine Kriminalität und den Weltfrieden gab es auch noch gratis dazu. Für euch mag das vielleicht alles nach paradiesischen Verhältnissen klingen, doch das war es keineswegs. Es ist sowas von langweilig geworden. Jeden Tag musste man in die gleichen wunderschönen Gesichter sehen und alles war so toll. Zum kotzen…
Ich hätte ja so gerne in die hübschen Gesichter geschlagen, die perfekten Körper verunstaltet und ein bisschen etwas Hässliches erschafft, aber ich konnte es einfach nicht. Das Böse in mir wurde ja operativ entfernt und ich hatte nicht mal den Hauch einer Chance es zu werden.
Warum ich das machen wollte? Ganz einfach! Es gab einfach keinen Grund mehr weiterzuleben! Es war alles perfekt, man hatte alles erreicht, mein Leben hatte einfach kein Ziel mehr.
Mittlerweile ist man gerade dabei den wirklich perfekten Menschen zu schaffen. Der Homunculus 2.0 sozusagen. Den zu erstellen war relativ einfach, denn man musste einfach aufhören den Menschen zu verbessern. Er war schon perfekt so wie Gott ihn erschaffen hatte…
Ja ich weiß der letzte Satz war ein bisschen dick aufgetragen, aber manchmal habe ich das Gefühl ich muss euch Menschen aus der Vergangenheit ein bisschen was beibringen. So ich geh dann mal wieder offline und in meine hoffentlich bald wieder perfekt nicht perfekte Welt.
Tschüss euer Dave aus der Zukunft

P.S. TSG wird natürlich nicht Ministerpräsident von Hessen... He, he, he... Das wolltet ihr doch bestimmt wissen.

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Montag, 5. Januar 2009
Urlaub in Syrien Teil 2: Von Bankautomaten und Preisboxern
Ja ja ja ich gebe es ja zu. Der Tag unserer Anreise in Aleppo war noch gar nicht zu Ende.
Denn wir hatten noch etwas ganz Wichtiges zu erledigen. Wir brauchten Geld und das sehr dringend.
Also fragten wir den älteren Herrn an der Rezeption des Hotels wo es den nächsten Geldautomaten gebe. Ehrlich gesagt hatten wir keine große Hoffnung einen funktionierenden Geldautomaten zu finden, denn das Land war einfach noch nicht so weit, um uns so einen Luxus bieten zu können. Doch der Mann in der Rezeption malte mit wackligen Händen einen roten Punkt in unseren Stadtplan und meinte dass dort ganz bestimmt ein Geldautomat sei. Und er hatte vollkommen recht. Wir sind etwa einen Kilometer durch stockdunkle Straßen gelaufen an mehreren noch finsteren Gestalten vorbei und dann sahen wir ihn. Den Geldautomaten. Ich habe mich noch nie so sehr gefreut einen dieser kantigen Dinger zu treffen. Schon von weitem leuchtete uns sein heller Bildschirm den Weg, wie ein Leuchtturm des Kapitalismus.

Einer von uns zückte schon seine Geldkarte, steckte diese in den Schlitz und was passierte. Ja ihr habt richtig geraten. Gar nichts! Der Automat nahm nur Visa Kreditkarten an. Wir hatten aber nur eine stinknormale EC Karte. Wir waren richtig angepisst. Natürlich hatten wir vorgesorgt und haben uns mit mehr oder weniger wertstabilen Euronen, Dollars und britischen Pfund eingedeckt. Ärgerlich war es aber trotzdem.

Der nächste Geldautomat stand dann ein paar Straßen weiter in einem noblen Hotel (nicht das von uns)und hatte sogar das Maestro Zeichen außen dran. „Out of order!“ und die Freude darüber verging so schnell wie sie kam.
Vor dem Hotel sprach uns ein netter Mann an und wir schilderten ihm unser Problem. Er kenne da eine Bank wo es definitiv geht meinte er und nachdem er uns 4 Dollar (Damit kann man in Syrien 2 Wochen Urlaub all inclusive machen) abgezockt hat, dieses elende Arschloch, fuhr er uns zur Audi Bank. Das Wort Audi roch nach deutscher Zuverlässigkeit doch das verteufelte Gerät spuckte keinen Cent aus.

Der Typ, der uns das Geld abgezockt hatte war mittlerweile schon über alle Berge und voller Wut stiefelten wir weiter auf der Suche nach dem nächsten Bankautomaten.
Der Allerletzte wollte uns erst auch wieder kein Geld geben doch nach mehrmaligen herum probieren gab uns das Ding 10000 syrische Pfund (ungefähr 170 Euro). Was für eine Freude. Ein riesiger Stein plumpste uns vom Herzen und kullerte in die Füße.

Die hektische Suche nach dem Geldautomaten hatte uns völlig vergessen lassen, dass wir an diesem Tag praktisch noch nichts gegessen hatten und aus diesem Grund suchten wir ein kleines Restaurant auf. Der freundliche Besitzer tischte uns ein so riesiges Mahl auf das uns fast schlecht wurde. Leckerer Reis mit noch besserem Hammelfleisch und dazu gab es noch frisch gebackenes Fladenbrot (und natürlich auch Gemüse aber das ist eher belanglos). Egal wie rückschrittlich dieses Land auch sein mag. Dort wusste man noch wie man ein richtig leckeres Essen kocht, nicht zu vergleichen mit dem Industriefraß dem man in Deutschland vorgesetzt bekommt.

Gut gefüllt traten wir die Heimreise zum Hotel an. Unser Zimmer hatte direkten Zugang zur Hotelveranda und wir genossen den wunderschönen Blick auf die umliegenden Slums.


Von der Veranda aus hatte man einen wunderschönen Blick auf die umliegenden Slums

Relativ schnell wurden ein paar Sakara Bierdosen geöffnet und es sich auf deutsche Art gemütlich gemacht. Ein paar Minuten später kam der Hotelmanager dazu und leistete uns Gesellschaft. Anscheinend waren wir seine einzigen Gäste. Uns hätte es nicht mal gewundert wären wir die einzigen Touristen in ganz Aleppo gewesen. Na gut da war ja noch der Franzose aber der zählte nicht.

Ein Grund warum ich Araber so mag ist, dass sie hervorragende Geschichtenerzähler sind. Der Hotelmanager erzählte uns von seiner weltweiten Boxerkarriere, zeigte uns dann seine Schusswunde im Bein und erzählte uns, dass die Kugel eigentlich dem syrischen Präsidenten Baschar al Assad gegolten hätte. Der wiederrum wurde nämlich im Jahre 2005 in Paris Opfer eines Attentats auf dem Flughafen Scharl de Gool und der Preisboxer (so nannten wir ihn ab sofort) war Assads Leibwächter. Seit diesem Vorfall auf dem Flughafen war der Preisboxer ein syrischer Nationalheld und wir freuten uns riesig, dass er mit uns Normalos überhaupt sprach.

Natürlich hatten wir Zweifel an dessen Geschichten. In Wahrheit hätte man dem Preisboxer nicht mal den Status eines Hotelmanagers abgekauft, lief er doch täglich im gleichen fleckigen blauen Trainingsanzug herum und auch sein Hotel war eher eine Bruchbude wo man sich am Abend entscheiden musste ob man entweder die Dusche oder das WC benutzen sollte.
Jetzt ist der Tag aber wirklich zu Ende. Ehrlich jetzt! Kein Spaß…

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