Captain Aldi - Der Gegendemonstrant
dergeschichtenerzaehler, Freitag, 21. Oktober 2011, 17:49
Wenn du den Leuten kein Vorbild sein kannst, dann musst du eben als schreckliches Beispiel herhalten.
Das war schon immer Captain Aldis Maxime. Na gut eigentlich erst, seitdem er seinen Job und obendrein einen riesigen Haufen Geld verloren hatte. Der Teufel scheißt eben immer auf den größten Haufen. So ist das im Leben.
Das hatte ihm auch sein Bankberater gesagt. Manchmal hat man einfach Pech. So ist das im Leben. Erst hat man 20 Prozent risikofreie Rendite. Dann hat man nur noch 20 Prozent Lebensqualität.
Dafür hat man dann aber nichts mehr, was sich zum Verlieren lohnt. Keine Frau mehr, keine Kinder mehr und alles völlig risikofrei.
Captain Aldi ist völlig frei.
Er kann jetzt Montags 10 Uhr mit einer Hose und einer knappen Alditüte bekleidet durch die Fußgängerzone stolzieren. Sein Begleiter ist ein kleines, borstiges Wildschwein, welches er vor ein paar Wochen sauseelenallein im Wald fand und bei sich aufnahm. Seitdem arbeiten beide daran ihre Körpergerüche gegenläufig anzugleichen und haben nebenbei eine Menge asozialen Spaß. (Wobei „asozial“ in diesem Kontext eindeutig als positive Wertung gedacht ist.)
Doch es kam, wie es kommen musste und dann auch noch an einem schönen sonnigen Samstag.
Es standen mindestens 1000 Leute vor seiner Lieblingsbank und hielten Schilder in die Luft. Sogar Eltern mit Kinderwagen und ihre nach Gerechtigkeit schreienden Kleinkinder.
Ein Bankenprotest!
Captain Aldi rieb sich verwundert die schmutzigen Augen.
Er protestierte schon seit Jahren gegen diese Bank. Am Anfang zündete er immer eine Kerze an, tat so als ob er ein heiliger Priester wäre und betete für die verlorenen Bankerseelen. Dann ging er dazu über Schweineblut an die weiße Fassade der Bank zu werfen und schrie dazu passend: "Blut an Euren Händen! Blut an Euren Außenwänden!". Dann später, als er ein eigenes Schwein besaß, brachte er es nicht mehr übers Herz Schweineblut zu verschwenden und ließ sein Schwein einfach vor das Eingangsportal kacken. Manchmal kackte er auch selbst, wenn das Schwein nicht konnte. Man kennt das ja... Man muss flexibel sein, wenn es ans Protestieren geht.
Doch nun standen da mehrere Menschen.
Captain Aldi schaute sich erst ein wenig unsicher um, wollte sich dann aber doch nicht von seiner Routine abbringen lassen. Er nahm das Schwein in die Luft und kämpfte sich durch die Menge. Dann setzte er das Schwein auf die Eingangstreppe und ließ es sein protestantisches Geschäft verrichten.
Die Menge johlte. Die Masse gierte nach Symbolen und Captain Aldi gab sie ihnen.
Man gab ihm sogar ein Megaphon. Doch die erwartete Rede kam nicht:
„Liebe Leute! Ihr kotzt mich an! An einem so schönen Wetter steht ihr hier im Schatten der Bank und haltet bescheuerte Schilder in die Luft. Ihr verplempert eure Zeit! Die da oben lachen über euch. Freuen sich sogar, dass ihr eure eigenen Demokratiefestspiele organisiert, damit die Politiker dann wieder behaupten können: Jucheee! Wir leben in einer Demokratie! Entscheiden könnt ihr aber trotzdem nix! Schon seit Jahrzehnten gibt es Antiatom Demonstrationen und was hat man erreicht? Nichts! Es musste erst eine Horrorkatastrophe passieren, bis sich was änderte. Und genauso ist es bei den Banken. Erst wenn der Deutsche auf der Straße sitzt, geht er demonstrieren...“, schrie Captain Aldi und dann entnahm man ihm das Megafon wieder.
Er war sauer! Er wollte alleine gegen die Banken protestieren. Er wollte nicht einer von Vielen sein. Dort standen Eltern mit Kindern, Studenten und ein paar verrückte Spinner. Also ganz normale Leute!!
Er wollte nicht dazu gehören. Er wollte nicht etwas, was man ihm wieder nehmen konnte. Und wenn es nur eine kleine Portion Stolz ist.
Das war schon immer Captain Aldis Maxime. Na gut eigentlich erst, seitdem er seinen Job und obendrein einen riesigen Haufen Geld verloren hatte. Der Teufel scheißt eben immer auf den größten Haufen. So ist das im Leben.
Das hatte ihm auch sein Bankberater gesagt. Manchmal hat man einfach Pech. So ist das im Leben. Erst hat man 20 Prozent risikofreie Rendite. Dann hat man nur noch 20 Prozent Lebensqualität.
Dafür hat man dann aber nichts mehr, was sich zum Verlieren lohnt. Keine Frau mehr, keine Kinder mehr und alles völlig risikofrei.
Captain Aldi ist völlig frei.
Er kann jetzt Montags 10 Uhr mit einer Hose und einer knappen Alditüte bekleidet durch die Fußgängerzone stolzieren. Sein Begleiter ist ein kleines, borstiges Wildschwein, welches er vor ein paar Wochen sauseelenallein im Wald fand und bei sich aufnahm. Seitdem arbeiten beide daran ihre Körpergerüche gegenläufig anzugleichen und haben nebenbei eine Menge asozialen Spaß. (Wobei „asozial“ in diesem Kontext eindeutig als positive Wertung gedacht ist.)
Doch es kam, wie es kommen musste und dann auch noch an einem schönen sonnigen Samstag.
Es standen mindestens 1000 Leute vor seiner Lieblingsbank und hielten Schilder in die Luft. Sogar Eltern mit Kinderwagen und ihre nach Gerechtigkeit schreienden Kleinkinder.
Ein Bankenprotest!
Captain Aldi rieb sich verwundert die schmutzigen Augen.
Er protestierte schon seit Jahren gegen diese Bank. Am Anfang zündete er immer eine Kerze an, tat so als ob er ein heiliger Priester wäre und betete für die verlorenen Bankerseelen. Dann ging er dazu über Schweineblut an die weiße Fassade der Bank zu werfen und schrie dazu passend: "Blut an Euren Händen! Blut an Euren Außenwänden!". Dann später, als er ein eigenes Schwein besaß, brachte er es nicht mehr übers Herz Schweineblut zu verschwenden und ließ sein Schwein einfach vor das Eingangsportal kacken. Manchmal kackte er auch selbst, wenn das Schwein nicht konnte. Man kennt das ja... Man muss flexibel sein, wenn es ans Protestieren geht.
Doch nun standen da mehrere Menschen.
Captain Aldi schaute sich erst ein wenig unsicher um, wollte sich dann aber doch nicht von seiner Routine abbringen lassen. Er nahm das Schwein in die Luft und kämpfte sich durch die Menge. Dann setzte er das Schwein auf die Eingangstreppe und ließ es sein protestantisches Geschäft verrichten.
Die Menge johlte. Die Masse gierte nach Symbolen und Captain Aldi gab sie ihnen.
Man gab ihm sogar ein Megaphon. Doch die erwartete Rede kam nicht:
„Liebe Leute! Ihr kotzt mich an! An einem so schönen Wetter steht ihr hier im Schatten der Bank und haltet bescheuerte Schilder in die Luft. Ihr verplempert eure Zeit! Die da oben lachen über euch. Freuen sich sogar, dass ihr eure eigenen Demokratiefestspiele organisiert, damit die Politiker dann wieder behaupten können: Jucheee! Wir leben in einer Demokratie! Entscheiden könnt ihr aber trotzdem nix! Schon seit Jahrzehnten gibt es Antiatom Demonstrationen und was hat man erreicht? Nichts! Es musste erst eine Horrorkatastrophe passieren, bis sich was änderte. Und genauso ist es bei den Banken. Erst wenn der Deutsche auf der Straße sitzt, geht er demonstrieren...“, schrie Captain Aldi und dann entnahm man ihm das Megafon wieder.
Er war sauer! Er wollte alleine gegen die Banken protestieren. Er wollte nicht einer von Vielen sein. Dort standen Eltern mit Kindern, Studenten und ein paar verrückte Spinner. Also ganz normale Leute!!
Er wollte nicht dazu gehören. Er wollte nicht etwas, was man ihm wieder nehmen konnte. Und wenn es nur eine kleine Portion Stolz ist.
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Captain Aldi sucht einen Nichtjob
dergeschichtenerzaehler, Sonntag, 28. Juni 2009, 19:00
Ich habe schon lange nicht mehr von dem Mann berichtet, der auf der Gesellschaftstreppe auf der untersten Stufe steht.
Die Rede ist von Captain Aldi. Seinen Spitznamen hat Captain Aldi durch seine äußere Erscheinung bekommen. Als er vor ein paar Jahren arbeitslos wurde hat er sich aus Protest eine Alditüte über den Oberkörper gezogen und präsentiert sich damit der staunenden Öffentlichkeit.
Captain Aldi musste nur lachen über die Neuen. Die neuen Arbeitslosen die sich nun scharenweise im Arbeitsamt melden mussten. Die Finanzkrise hatte sie zuhauf ins Amt gespült.
Er saß auf seinem Stuhl und wartete darauf, von seiner Sachbearbeiterin aufgerufen zu werden. Währenddessen schaute er in die neuen Gesichter. Gesichter voller Hoffnung, aber auch voller Angst vor der Zukunft. So hatte er damals auch aus der Wäsche geguckt. Mittlerweile brauchte er keine Angst mehr vor der Zukunft zu haben. Eine Zukunft hatte er schon lange nicht mehr.
Als er das erste Mal hier war, wollte man ihm noch weis machen, dass es nicht so schlimm sei arbeitslos zu sein. Man hatte ihm die Hoffnung auf ein baldiges Ende gemacht. Und so schlimm kam es dann ja nun wirklich nicht. Seinen Frust über das verlorene Haus, über die verlorene Familie und über seinen verlorenen Stolz, konnte er ja zum Glück in Bier ersäufen.
Die Sachbearbeiterin holte ihn in ihr Zimmer.
„So, Herr Aldi! Ich habe ihnen doch schon mehr als einmal gesagt, dass sie an ihrem Äußeren arbeiten müssen.“, bemängelte die Sachbearbeiterin.
„Wieso? Was gefällt ihnen denn nicht an meinem Äußeren? Ich bin ein gebrochener Mann, ein stinkender Asozialer, der dem Staat auf der Tasche liegt und seinen Tag damit verbringt vor dem Fernseher zu sitzen und Bier zu trinken. Sie haben doch selbst gesagt, man sollte durch seine Kleidung ausdrücken, was man ist. Schauen Sie! Das bin ich!“, sagte Captain Aldi und musste grinsen. Mit dieser entwaffnenden Antwort hatte sie nicht gerechnet.
„Wenn Sie so weiter machen, bekommen Sie nie ein Jobangebot, Herr Aldi!“
„Ha, ha! Sie haben wohl heute früh einen Clown gefrühstückt. Sie wollen mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass ich einen Job bekommen kann. Langsam glaube ich ja, Sie lassen mich hier nur antanzen, um mich weiter zu demütigen. Das können Sie vielleicht den Neuen da draußen erzählen, aber nicht mir. Ich weiß ja, dass Sie uns immer wieder die Ohren vollheulen müssen, damit wir nicht den Sturm auf die Bastille wagen. Und Sie können wirklich froh sein, dass die meisten ihren Worten Glauben schenken. “
„Aber, Herr Aldi! Jetzt hören sie auf so negativ zu sein. Wenn Sie ein bisschen kooperativer wären, dann hätte ich einige gute Jobangebote für Sie.“
„Ach, sind wieder ein paar neue Sklavenjobs reingekommen? Was haben Sie denn diesmal? Erzählen Sie! Ich bin ganz Ohr. Vielleicht kann ich ja wieder als Leiharbeiter am Band arbeiten, damit Sie die Festangestellten feuern können. Ich frage mich ja, wie Sie, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen, jeden Tag den Leuten die gleiche Scheiße ums Maul schmieren können…“ , sagte Captain Aldi, warf seinen Stuhl um und ging.
Vor dem Arbeitsamt hatte er sein kleines Wildschwein angebunden und nahm es mit.
„Weißt du was, Borsti?“, so hieß das kleine Wildschwein, „Diese Gesellschaft geht bald vor die Hunde. Bald gibt es so viele von meiner Sorte und dann machen wir eine Revolution.“
Captain Aldi und sein Schwein stiegen in die Straßenbahn und fuhren stinkend nach Hause…stinksauer!
Die Rede ist von Captain Aldi. Seinen Spitznamen hat Captain Aldi durch seine äußere Erscheinung bekommen. Als er vor ein paar Jahren arbeitslos wurde hat er sich aus Protest eine Alditüte über den Oberkörper gezogen und präsentiert sich damit der staunenden Öffentlichkeit.
Captain Aldi musste nur lachen über die Neuen. Die neuen Arbeitslosen die sich nun scharenweise im Arbeitsamt melden mussten. Die Finanzkrise hatte sie zuhauf ins Amt gespült.
Er saß auf seinem Stuhl und wartete darauf, von seiner Sachbearbeiterin aufgerufen zu werden. Währenddessen schaute er in die neuen Gesichter. Gesichter voller Hoffnung, aber auch voller Angst vor der Zukunft. So hatte er damals auch aus der Wäsche geguckt. Mittlerweile brauchte er keine Angst mehr vor der Zukunft zu haben. Eine Zukunft hatte er schon lange nicht mehr.
Als er das erste Mal hier war, wollte man ihm noch weis machen, dass es nicht so schlimm sei arbeitslos zu sein. Man hatte ihm die Hoffnung auf ein baldiges Ende gemacht. Und so schlimm kam es dann ja nun wirklich nicht. Seinen Frust über das verlorene Haus, über die verlorene Familie und über seinen verlorenen Stolz, konnte er ja zum Glück in Bier ersäufen.
Die Sachbearbeiterin holte ihn in ihr Zimmer.
„So, Herr Aldi! Ich habe ihnen doch schon mehr als einmal gesagt, dass sie an ihrem Äußeren arbeiten müssen.“, bemängelte die Sachbearbeiterin.
„Wieso? Was gefällt ihnen denn nicht an meinem Äußeren? Ich bin ein gebrochener Mann, ein stinkender Asozialer, der dem Staat auf der Tasche liegt und seinen Tag damit verbringt vor dem Fernseher zu sitzen und Bier zu trinken. Sie haben doch selbst gesagt, man sollte durch seine Kleidung ausdrücken, was man ist. Schauen Sie! Das bin ich!“, sagte Captain Aldi und musste grinsen. Mit dieser entwaffnenden Antwort hatte sie nicht gerechnet.
„Wenn Sie so weiter machen, bekommen Sie nie ein Jobangebot, Herr Aldi!“
„Ha, ha! Sie haben wohl heute früh einen Clown gefrühstückt. Sie wollen mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass ich einen Job bekommen kann. Langsam glaube ich ja, Sie lassen mich hier nur antanzen, um mich weiter zu demütigen. Das können Sie vielleicht den Neuen da draußen erzählen, aber nicht mir. Ich weiß ja, dass Sie uns immer wieder die Ohren vollheulen müssen, damit wir nicht den Sturm auf die Bastille wagen. Und Sie können wirklich froh sein, dass die meisten ihren Worten Glauben schenken. “
„Aber, Herr Aldi! Jetzt hören sie auf so negativ zu sein. Wenn Sie ein bisschen kooperativer wären, dann hätte ich einige gute Jobangebote für Sie.“
„Ach, sind wieder ein paar neue Sklavenjobs reingekommen? Was haben Sie denn diesmal? Erzählen Sie! Ich bin ganz Ohr. Vielleicht kann ich ja wieder als Leiharbeiter am Band arbeiten, damit Sie die Festangestellten feuern können. Ich frage mich ja, wie Sie, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen, jeden Tag den Leuten die gleiche Scheiße ums Maul schmieren können…“ , sagte Captain Aldi, warf seinen Stuhl um und ging.
Vor dem Arbeitsamt hatte er sein kleines Wildschwein angebunden und nahm es mit.
„Weißt du was, Borsti?“, so hieß das kleine Wildschwein, „Diese Gesellschaft geht bald vor die Hunde. Bald gibt es so viele von meiner Sorte und dann machen wir eine Revolution.“
Captain Aldi und sein Schwein stiegen in die Straßenbahn und fuhren stinkend nach Hause…stinksauer!
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Captain Aldi und sein neuer Freund
dergeschichtenerzaehler, Donnerstag, 5. Februar 2009, 22:38
Captain Aldi ist ein gescheiterter gescheiter Mensch, zumindest sieht er das so. Aus diesem Grund zog er sich eines Tages eine Alditüte über den Kopf und war ab sofort Captain Aldi.
Weitere Folgen von Captain Aldi gibt es hier:
(Muss man aber nicht unbedingt gelesen haben!)
Folge 1
Folge 2
Folge 3
Folge 4
Folge 5
Folge 6
Captain Aldi versuchte das kleine Wildschwein mit aller Kraft in die Straßenbahn zu bugsieren, doch das Tier quiekte wie am Spieß und drückte in die entgegengesetzte Richtung.
Keiner der in der Straßenbahn sitzenden Passagiere kam auf die Idee dem verrückten Mann, der als Oberteil eine Alditüte und um sich herum eine olfaktorische Todeszone aus Bier- und Schweingestank trug, in irgendeiner Weise zur Hilfe zu schreiten. Die meisten versuchten einfach noch tiefer in ihren Stuhl zu versinken und die schweinische Tatsache zu ignorieren, doch insgeheim wusste man, dass diese Fahrt in den Feierabend nicht so normal ablaufen wird wie sonst. Wieder einer dieser irren Drogenabhängigen, die man so häufig im Fernsehen sah, dachte man sich. Captain Aldi hatte auch schon ohne Schwein keinen Platz in ihrer perfekten Welt, die für Überraschungen nichts übrig hatte und die so spontan wie ein Busfahrplan ablief. Doch das Wildschwein sprengte den Rahmen vollends…
Wildi in seiner natürlichen und vor allem schlammigen Umgebung. Eigentlich sieht er ja ganz niedlich aus aber er kann auch ganz schön die Sau rauslassen.
Captain Aldi hatte das Schwein nun endlich in der Bahn und das Gefährt fuhr hektisch an. Wie eine Mutter ihr Kind, streichelte er das kleine Tierchen, doch es wollte einfach nicht aufhören zu quieken und zu allem Übel fing es auch noch an, kleine Kotkugeln, wie infernale Geschosse durch die Gegend zu feuern.
Die ersten Zweifel kamen auf. Vielleicht war es doch keine so gute Idee ein Frischling mit nach Hause zu nehmen.
Dabei wollte er ja eigentlich nur ein bisschen durch den Wald spazieren gehen und seine Seele baumeln lassen. Doch dann fand er dieses kleine Wesen, mutterseelenallein am Waldrand. Einer seiner besten Kollegen, der Ziegen Bert besaß einen richtigen Tierpark und vielleicht könnte dieser ein Wildschwein gebrauchen. Ziegen Berts Tierpark lief denkbar schlecht, was wahrscheinlich daran lag, das er seinen spärlich gesäten Gästen, nur verrückte Ziegen anbot. Das Wildschwein könnte für Abwechslung sorgen, dachte sich Captain Aldi. Also hatte er sich das Schwein geschnappt und ist mit der Straßenbahn nach Hause gefahren.
Mittlerweile hatte das Schwein aufgehört mit Exkrementen rum zuschießen und ging nun dazu über eine heißen Urinstrahl auf die umliegenden Passagiere herabregnen zu lassen. Was für ein Spaß dachte sich Captain Aldi stillschweigend, denn komischerweise reagierte keiner der Fahrgäste. Die Tatsache, dass man es hier eindeutig mit einem Irren zu tun hatte erstickte jede auflodernde Zivilcourage schon im Keime und man sah sich nicht mal in der Lage wenigstens sich selbst zu helfen.
Erst als der verrückte Mann mit dem Frischling unterm Arm die Bahn verließ, erwachten die Menschen aus ihrem Koma und fragten sich, ob sie das nicht einfach nur geträumt haben.
Herr Aldi betrat seinen Plattenbau in dem er schon seit 13 Jahren vegetierte und traf wie jeden Tag die alte Witwe aus dem ersten Stock, Frau Käthe Kot: „Na Aldi? Heute mal kein Fast Food?“, fragte die Alte und ließ ihre Atemwege wie Ketten rasseln.
„Ne, der is nich zum essen. Das is Wildi, mein neuer Gefährte. Ich schaff ihn morgen in den Tierpark. Wissen Sie was so ein Frischling frisst?“, fragte Captain Aldi.
„Ne! Aber ich weiß, dass solche Haustiere verboten sin. Also schaffen Se dieses Mistvieh wieder dahin wos hingehört!“, sagte die Alte
„Das is ja auch kein Haustier! Das isn Wildtier und das is schon fast stubenrein…“, log Captain Aldi während er die Treppen hochschritt.
Als er die Wohnung betrat viel ihm ein, dass er noch Milch für Wildi kaufen wollte, denn das einzige was er noch da hatte war Bier.
Irgendwie war heute einfach nicht sein Tag!
Foto: Pixelio/cossac
Weitere Folgen von Captain Aldi gibt es hier:
(Muss man aber nicht unbedingt gelesen haben!)
Folge 1
Folge 2
Folge 3
Folge 4
Folge 5
Folge 6
Captain Aldi versuchte das kleine Wildschwein mit aller Kraft in die Straßenbahn zu bugsieren, doch das Tier quiekte wie am Spieß und drückte in die entgegengesetzte Richtung.
Keiner der in der Straßenbahn sitzenden Passagiere kam auf die Idee dem verrückten Mann, der als Oberteil eine Alditüte und um sich herum eine olfaktorische Todeszone aus Bier- und Schweingestank trug, in irgendeiner Weise zur Hilfe zu schreiten. Die meisten versuchten einfach noch tiefer in ihren Stuhl zu versinken und die schweinische Tatsache zu ignorieren, doch insgeheim wusste man, dass diese Fahrt in den Feierabend nicht so normal ablaufen wird wie sonst. Wieder einer dieser irren Drogenabhängigen, die man so häufig im Fernsehen sah, dachte man sich. Captain Aldi hatte auch schon ohne Schwein keinen Platz in ihrer perfekten Welt, die für Überraschungen nichts übrig hatte und die so spontan wie ein Busfahrplan ablief. Doch das Wildschwein sprengte den Rahmen vollends…
Wildi in seiner natürlichen und vor allem schlammigen Umgebung. Eigentlich sieht er ja ganz niedlich aus aber er kann auch ganz schön die Sau rauslassen.
Captain Aldi hatte das Schwein nun endlich in der Bahn und das Gefährt fuhr hektisch an. Wie eine Mutter ihr Kind, streichelte er das kleine Tierchen, doch es wollte einfach nicht aufhören zu quieken und zu allem Übel fing es auch noch an, kleine Kotkugeln, wie infernale Geschosse durch die Gegend zu feuern.
Die ersten Zweifel kamen auf. Vielleicht war es doch keine so gute Idee ein Frischling mit nach Hause zu nehmen.
Dabei wollte er ja eigentlich nur ein bisschen durch den Wald spazieren gehen und seine Seele baumeln lassen. Doch dann fand er dieses kleine Wesen, mutterseelenallein am Waldrand. Einer seiner besten Kollegen, der Ziegen Bert besaß einen richtigen Tierpark und vielleicht könnte dieser ein Wildschwein gebrauchen. Ziegen Berts Tierpark lief denkbar schlecht, was wahrscheinlich daran lag, das er seinen spärlich gesäten Gästen, nur verrückte Ziegen anbot. Das Wildschwein könnte für Abwechslung sorgen, dachte sich Captain Aldi. Also hatte er sich das Schwein geschnappt und ist mit der Straßenbahn nach Hause gefahren.
Mittlerweile hatte das Schwein aufgehört mit Exkrementen rum zuschießen und ging nun dazu über eine heißen Urinstrahl auf die umliegenden Passagiere herabregnen zu lassen. Was für ein Spaß dachte sich Captain Aldi stillschweigend, denn komischerweise reagierte keiner der Fahrgäste. Die Tatsache, dass man es hier eindeutig mit einem Irren zu tun hatte erstickte jede auflodernde Zivilcourage schon im Keime und man sah sich nicht mal in der Lage wenigstens sich selbst zu helfen.
Erst als der verrückte Mann mit dem Frischling unterm Arm die Bahn verließ, erwachten die Menschen aus ihrem Koma und fragten sich, ob sie das nicht einfach nur geträumt haben.
Herr Aldi betrat seinen Plattenbau in dem er schon seit 13 Jahren vegetierte und traf wie jeden Tag die alte Witwe aus dem ersten Stock, Frau Käthe Kot: „Na Aldi? Heute mal kein Fast Food?“, fragte die Alte und ließ ihre Atemwege wie Ketten rasseln.
„Ne, der is nich zum essen. Das is Wildi, mein neuer Gefährte. Ich schaff ihn morgen in den Tierpark. Wissen Sie was so ein Frischling frisst?“, fragte Captain Aldi.
„Ne! Aber ich weiß, dass solche Haustiere verboten sin. Also schaffen Se dieses Mistvieh wieder dahin wos hingehört!“, sagte die Alte
„Das is ja auch kein Haustier! Das isn Wildtier und das is schon fast stubenrein…“, log Captain Aldi während er die Treppen hochschritt.
Als er die Wohnung betrat viel ihm ein, dass er noch Milch für Wildi kaufen wollte, denn das einzige was er noch da hatte war Bier.
Irgendwie war heute einfach nicht sein Tag!
Foto: Pixelio/cossac
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Captain Aldi und die rauchenden Ziegen
dergeschichtenerzaehler, Sonntag, 7. Dezember 2008, 17:24
Der Affe war behaart und stank durch die Gitterstäbe hindurch. Er roch nach staubiger Wildnis und nach einer vernachlässigten Bahnhofstoilette.
Captain Aldi stand vor dem Affen im städtischen Zoo und glotze ihn an.
„So einen brauch ich.“, dachte sich der Captain und der Affe kratzte sich vorsichtig am Hintern, holte ein Stück Kot hervor und kaute gelangweilt darauf herum.
In letzter Zeit hatte sich wirklich viel geändert in Captain Aldis Leben. Er war zwar immer noch arbeitslos, nutzte noch immer eine Aldi Tüte als Oberbekleidung und hatte sich seit langer Zeit nicht mehr geduscht. Drücken wir es mal so aus: Er bettelte schon lange nicht mehr um gesellschaftliche Akzeptanz. Doch den ganzen Tag planlos rumsitzen, fernsehen und Bier trinken hielt er nicht mehr aus. Also besuchte er eines Tages seinen alten Schulfreund, den Ziegen Bert.
Der Ziegen Bert besaß eine Art Tierpark mit richtigen Tieren darin. Doch Captain Aldi merkte schnell, dass irgendetwas nicht stimmte mit dem Park. Es war ein wunderschöner Samstag, es war warm und die Sonne schien. Eigentlich ein Wetter was er abgrundtief hasste und trotzdem ließen sich keinerlei Familien in dem Tierpark blicken.
Er fand auch relativ schnell heraus, warum das so war. Denn als er das Eingangstor öffnete und ein paar Meter in den Tierpark eingedrungen war, umzingelten ihn genau 5 rauchende Ziegen. Fünf Zigaretten rauchende Ziegen um genauer zu sein. Herr Aldi schritt vorsichtig zurück, die Ziegen folgten ihm jedoch qualmend und glotzten ihn verständnislos an. Langsam griff Captain Aldi in seine linke Jackentasche und holte eine Schachtel Zigaretten hervor. In diesem Augenblick ertönte eine raue Stimme und die Ziegen ließen den Eindringling gehen.
„Na ist es denn die Möglichkeit! Captain Aldi, alter Freund… Wie geht es dir?“, sagte ein älterer Mann in blauen Latzhosen.
„Hallo Ziegen Bert… nicht so gut. Ich hätte ja fast einen Herzinfarkt bekommen. Deine Ziegen sind ja wahnsinnig…“, sagte Captain Aldi.
„Ja sind sie nicht wahnsinnig süß? Leider werden sie durch die Zigaretten ein bisschen verrückt. Letztens haben sie einem Kind ein Loch in die Hose gebissen. Und seitdem ist auch keiner mehr vorbeigekommen. Vielleicht haben die Leute aber auch einfach kein Geld mehr um hierher zu kommen. Es ist doch zurzeit Finanzkrise habe ich gehört…“, sagte der Ziegen Bert und zündete einer Ziege die Zigarette an.
"Hey Alta, hassu mal ne Kippe füa mich, sonst tu ich deine Hose fressn?" Das Angebot an Tieren in Ziegen Berts Tierpark war leider etwas limitiert.
„Warum gibst du ihnen Zigaretten?“, fragte Captain Aldi verdutzt.
„Die Ziegenlebensmittelpreise sind in letzter Zeit so stark gestiegen, dass ich sie nur noch selten füttern kann. Und damit sie keinen Hunger bekommen, müssen sie rauchen. Ich weiß, dass das nicht gesund ist, aber was soll ich denn machen?“, fragte Der Ziegen Bert und glotzte genau so dämlich wie eins seiner Tiere.
„Aber Zigaretten sind doch viel teurer? Ich versteh das nicht…“
„Ja das musst du auch nicht verstehen. Pass auf! Ich sag dir nur so viel. Ich bekomme die Zigaretten kostenlos.“, sagte der Ziegen Bert und zeigte auf seine Lagerhallen. „Die Mafia lagert bei mir ihr Schmuggelzeugs und ich darf ein paar abzweigen. Willst du eine?“ Ziegen Bert bot ihm eine an.
„Neee! Die Ziegen müssen damit aufhören!“, sagte Captain Aldi und nahm einer Ziege die Kippe weg. Doch das gefiel der Ziege gar nicht. Etwa zehn Sekunden später lag der Captain mit gekrümmtem Bauch auf dem Boden. Er rauchte vor Wut und die Ziege ihre Ziegerette.
„1:0 für dich, Ziege!“, murrte Captain Aldi.
„Die Ziegen sind nikotinabhängig. Die sollte man lieber nicht an den Hörnern packen.“, sagte der Ziegen Bert.
„Aber so kann es doch nicht weitergehen. Die Ziegen müssen auf Entzug, sonst kannst du deinen Tierpark dicht machen.“, stellte Captain Aldi fest und sah auch gleich eine Aufgabe für sich und sein verkorkstes Leben. Er wollte den Tierpark retten und den Ziegen das Rauchen abgewöhnen.
Also da stand er nun im Zoo und glotzte den Affen an. Wie sollte er nun so einen Affen für Ziegen Berts Tierpark bekommen? Vielleicht sollte er auch erstmal mit Tieren anfangen, die leichter zu beschaffen sind? Wildschweine soll es doch überall geben…
Er stand am Anfang seines Lebenswerkes.
Captain Aldi stand vor dem Affen im städtischen Zoo und glotze ihn an.
„So einen brauch ich.“, dachte sich der Captain und der Affe kratzte sich vorsichtig am Hintern, holte ein Stück Kot hervor und kaute gelangweilt darauf herum.
In letzter Zeit hatte sich wirklich viel geändert in Captain Aldis Leben. Er war zwar immer noch arbeitslos, nutzte noch immer eine Aldi Tüte als Oberbekleidung und hatte sich seit langer Zeit nicht mehr geduscht. Drücken wir es mal so aus: Er bettelte schon lange nicht mehr um gesellschaftliche Akzeptanz. Doch den ganzen Tag planlos rumsitzen, fernsehen und Bier trinken hielt er nicht mehr aus. Also besuchte er eines Tages seinen alten Schulfreund, den Ziegen Bert.
Der Ziegen Bert besaß eine Art Tierpark mit richtigen Tieren darin. Doch Captain Aldi merkte schnell, dass irgendetwas nicht stimmte mit dem Park. Es war ein wunderschöner Samstag, es war warm und die Sonne schien. Eigentlich ein Wetter was er abgrundtief hasste und trotzdem ließen sich keinerlei Familien in dem Tierpark blicken.
Er fand auch relativ schnell heraus, warum das so war. Denn als er das Eingangstor öffnete und ein paar Meter in den Tierpark eingedrungen war, umzingelten ihn genau 5 rauchende Ziegen. Fünf Zigaretten rauchende Ziegen um genauer zu sein. Herr Aldi schritt vorsichtig zurück, die Ziegen folgten ihm jedoch qualmend und glotzten ihn verständnislos an. Langsam griff Captain Aldi in seine linke Jackentasche und holte eine Schachtel Zigaretten hervor. In diesem Augenblick ertönte eine raue Stimme und die Ziegen ließen den Eindringling gehen.
„Na ist es denn die Möglichkeit! Captain Aldi, alter Freund… Wie geht es dir?“, sagte ein älterer Mann in blauen Latzhosen.
„Hallo Ziegen Bert… nicht so gut. Ich hätte ja fast einen Herzinfarkt bekommen. Deine Ziegen sind ja wahnsinnig…“, sagte Captain Aldi.
„Ja sind sie nicht wahnsinnig süß? Leider werden sie durch die Zigaretten ein bisschen verrückt. Letztens haben sie einem Kind ein Loch in die Hose gebissen. Und seitdem ist auch keiner mehr vorbeigekommen. Vielleicht haben die Leute aber auch einfach kein Geld mehr um hierher zu kommen. Es ist doch zurzeit Finanzkrise habe ich gehört…“, sagte der Ziegen Bert und zündete einer Ziege die Zigarette an.
"Hey Alta, hassu mal ne Kippe füa mich, sonst tu ich deine Hose fressn?" Das Angebot an Tieren in Ziegen Berts Tierpark war leider etwas limitiert.
„Warum gibst du ihnen Zigaretten?“, fragte Captain Aldi verdutzt.
„Die Ziegenlebensmittelpreise sind in letzter Zeit so stark gestiegen, dass ich sie nur noch selten füttern kann. Und damit sie keinen Hunger bekommen, müssen sie rauchen. Ich weiß, dass das nicht gesund ist, aber was soll ich denn machen?“, fragte Der Ziegen Bert und glotzte genau so dämlich wie eins seiner Tiere.
„Aber Zigaretten sind doch viel teurer? Ich versteh das nicht…“
„Ja das musst du auch nicht verstehen. Pass auf! Ich sag dir nur so viel. Ich bekomme die Zigaretten kostenlos.“, sagte der Ziegen Bert und zeigte auf seine Lagerhallen. „Die Mafia lagert bei mir ihr Schmuggelzeugs und ich darf ein paar abzweigen. Willst du eine?“ Ziegen Bert bot ihm eine an.
„Neee! Die Ziegen müssen damit aufhören!“, sagte Captain Aldi und nahm einer Ziege die Kippe weg. Doch das gefiel der Ziege gar nicht. Etwa zehn Sekunden später lag der Captain mit gekrümmtem Bauch auf dem Boden. Er rauchte vor Wut und die Ziege ihre Ziegerette.
„1:0 für dich, Ziege!“, murrte Captain Aldi.
„Die Ziegen sind nikotinabhängig. Die sollte man lieber nicht an den Hörnern packen.“, sagte der Ziegen Bert.
„Aber so kann es doch nicht weitergehen. Die Ziegen müssen auf Entzug, sonst kannst du deinen Tierpark dicht machen.“, stellte Captain Aldi fest und sah auch gleich eine Aufgabe für sich und sein verkorkstes Leben. Er wollte den Tierpark retten und den Ziegen das Rauchen abgewöhnen.
Also da stand er nun im Zoo und glotzte den Affen an. Wie sollte er nun so einen Affen für Ziegen Berts Tierpark bekommen? Vielleicht sollte er auch erstmal mit Tieren anfangen, die leichter zu beschaffen sind? Wildschweine soll es doch überall geben…
Er stand am Anfang seines Lebenswerkes.
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Captain Aldi und der Sinn des Lebens
dergeschichtenerzaehler, Mittwoch, 6. August 2008, 21:42
Captain Aldi ist ein gescheiterter gescheiter Mensch, zumindest sieht er das so. Aus diesem Grund zog er sich eines Tages eine Alditüte über den Kopf und war ab sofort Captain Aldi.
Weitere Folgen von Captain Aldi gibt es hier:
(Muss man aber nicht unbedingt gelesen haben!)
Folge 1
Folge 2
Folge 3
Folge 4
Captain Aldi lief das Treppenhaus in seinem Schandblock herunter. Im zweiten Stock entdeckte er einen jungen Mann der an der Wand lehnte und gemütlich vor sich hin pennte. Kotze tropfte von seinem Kinn und zog kleine lustige Fäden hinterher. Anscheinend hatte er wieder mal so viel gefeiert und es dann nicht mehr geschafft in die Wohnung zu kommen. Der arme Kerl.
3 Tage wach aber nicht die Tür aufschließen können...
Nun musste er an der Tür klingeln damit er endlich hereinkam.
Nach 10 Sekunden öffnete die Mutter des Jungen und sprach leicht ungeniert an ihrer Kippe vorbei: „Wat willste Aldi?“
„Ich will deinem Sohn helfen…Anscheinend kann er gut saufen, aber dann kam er am größten Feind des Betrunkenen, die eigene Wohnungstür, nicht vorbei. Ist aber auch schwierig. So ein kleines Schlüsselloch mit seiner großen Kontrollunfähigkeit vermischt, dass kann nicht klappen ne?“, sagte Captain Aldi.
„Hattest du nicht auch mal einen Sohn, Aldi?“, konterte die Mutter und riss Captain Aldi aus seiner guten Laune heraus. Sie nahm ihren Sohn an den Ohren und er folgte ihr gehörig in die Wohnung. Dann schlug sie die Tür zu und ließ Captain Aldi mit dem Gedanken an seinen toten Sohn zurück.
Er brauchte wieder mal etwas zu Essen und so ging er in Richtung Aldi seinem Lieblingslebensmitteldiscounter. Dass die Lebensmittel immer teurer werden stört ihn jedoch weniger, denn erholt ja seine Ware aus dem Müll. Im Hinterhof des Aldis. Im Gegenteil, da die Menschen sich hier in der Gegend teure Dinge nicht mehr leisten können, werden auch mehr Lebensmittel, die das Verfallsdatum überschritten haben weg geschmissen.
An der Mülltonne traf er seinen besten Freund Eddi, der sich gerade einen Camembert auf Toastbrot genehmigte.
„Hallo Captain Aldi. Schau mal. Ich fühl mich wie Gott in Frankreich!“, sagte Eddi und nahm sich einen großen Schluck aus einer angebrochenen Proseccoflasche.
„Wo hast du denn, den her?“, fragte Captain Aldi.
„Wer suchet der findet…Ne mal im Ernst, es gibt was zu feiern. Ich bin heute Urgroßvater geworden.“
„Wahnsinn und das mit 35 Jahren.“, sagte Captain Aldi erstaunt, „Dann wirst du ja spätestens mit 50 Ururgroßvater.“
„Aber da wird meine Leber eindeutig etwas dagegen haben. In spätestens 10 Jahren werde ich diesen Schandfleck wohl verlassen müssen. Das hat zumindest der Doktor gesagt.“
„Du könntest auch aufhören Alkohol zu trinken und deine Lebenserwartung erhöhen.“, schlug Captn Aldi vor.
„Den Alkohol aufgeben? Niemals! Der Inhalt dieser Flasche Prosecco bedeutet nun auch mal meinen Lebensinhalt…“, sagte Eddi.
Ein kühles Blondes voller Lebensinhalt
„Aber hast du dir nie vorgestellt ein bisschen mehr aus deinem Leben zu machen?“, fragte Captain Aldi.
„Wieso mehr. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass diese Bonzen da oben in ihren schnellen Autos glücklicher sind als wir. Was haben die denn mehr erreicht? Gar nichts, sag ich dir. Ein Leben lang versuchen die krampfhaft Schätze anzuhäufen, dann sterben sie an einem Herzinfarkt und haben am Ende nichts mehr. Im Himmel sind wir nämlich alle gleich.
Schau mal ich habe wenigstens schon Kinder, Enkelkinder und Urenkelkinder. Das ist doch gar nicht so schlecht.“, sagte Eddi und aß noch ein Stück Camembert.
„Ja aber nicht wenn die Hälfte davon Drogen nimmt. Deine 21 Jährige Tochter ist eine Crackhure und sieht mittlerweile aus wie 45.“, sagte Captain Aldi.
„Ja sie ist ja auch Großmutter geworden. Das darfst du nicht vergessen und Crack lässt einen nun mal alt aussehen.“
„Ach komm hör auf so einen Schwachsinn zu erzählen…So ich schnapp mir jetzt noch was zu essen und dann geh ich wieder nach Hause.“, sagte Captain Aldi. Er wühlte noch ein bisschen im Müll herum holte sich eine neue Tüte und ein leckeres Abendbrot.
Weitere Folgen von Captain Aldi gibt es hier:
(Muss man aber nicht unbedingt gelesen haben!)
Folge 1
Folge 2
Folge 3
Folge 4
Captain Aldi lief das Treppenhaus in seinem Schandblock herunter. Im zweiten Stock entdeckte er einen jungen Mann der an der Wand lehnte und gemütlich vor sich hin pennte. Kotze tropfte von seinem Kinn und zog kleine lustige Fäden hinterher. Anscheinend hatte er wieder mal so viel gefeiert und es dann nicht mehr geschafft in die Wohnung zu kommen. Der arme Kerl.
3 Tage wach aber nicht die Tür aufschließen können...
Nun musste er an der Tür klingeln damit er endlich hereinkam.
Nach 10 Sekunden öffnete die Mutter des Jungen und sprach leicht ungeniert an ihrer Kippe vorbei: „Wat willste Aldi?“
„Ich will deinem Sohn helfen…Anscheinend kann er gut saufen, aber dann kam er am größten Feind des Betrunkenen, die eigene Wohnungstür, nicht vorbei. Ist aber auch schwierig. So ein kleines Schlüsselloch mit seiner großen Kontrollunfähigkeit vermischt, dass kann nicht klappen ne?“, sagte Captain Aldi.
„Hattest du nicht auch mal einen Sohn, Aldi?“, konterte die Mutter und riss Captain Aldi aus seiner guten Laune heraus. Sie nahm ihren Sohn an den Ohren und er folgte ihr gehörig in die Wohnung. Dann schlug sie die Tür zu und ließ Captain Aldi mit dem Gedanken an seinen toten Sohn zurück.
Er brauchte wieder mal etwas zu Essen und so ging er in Richtung Aldi seinem Lieblingslebensmitteldiscounter. Dass die Lebensmittel immer teurer werden stört ihn jedoch weniger, denn erholt ja seine Ware aus dem Müll. Im Hinterhof des Aldis. Im Gegenteil, da die Menschen sich hier in der Gegend teure Dinge nicht mehr leisten können, werden auch mehr Lebensmittel, die das Verfallsdatum überschritten haben weg geschmissen.
An der Mülltonne traf er seinen besten Freund Eddi, der sich gerade einen Camembert auf Toastbrot genehmigte.
„Hallo Captain Aldi. Schau mal. Ich fühl mich wie Gott in Frankreich!“, sagte Eddi und nahm sich einen großen Schluck aus einer angebrochenen Proseccoflasche.
„Wo hast du denn, den her?“, fragte Captain Aldi.
„Wer suchet der findet…Ne mal im Ernst, es gibt was zu feiern. Ich bin heute Urgroßvater geworden.“
„Wahnsinn und das mit 35 Jahren.“, sagte Captain Aldi erstaunt, „Dann wirst du ja spätestens mit 50 Ururgroßvater.“
„Aber da wird meine Leber eindeutig etwas dagegen haben. In spätestens 10 Jahren werde ich diesen Schandfleck wohl verlassen müssen. Das hat zumindest der Doktor gesagt.“
„Du könntest auch aufhören Alkohol zu trinken und deine Lebenserwartung erhöhen.“, schlug Captn Aldi vor.
„Den Alkohol aufgeben? Niemals! Der Inhalt dieser Flasche Prosecco bedeutet nun auch mal meinen Lebensinhalt…“, sagte Eddi.
Ein kühles Blondes voller Lebensinhalt
„Aber hast du dir nie vorgestellt ein bisschen mehr aus deinem Leben zu machen?“, fragte Captain Aldi.
„Wieso mehr. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass diese Bonzen da oben in ihren schnellen Autos glücklicher sind als wir. Was haben die denn mehr erreicht? Gar nichts, sag ich dir. Ein Leben lang versuchen die krampfhaft Schätze anzuhäufen, dann sterben sie an einem Herzinfarkt und haben am Ende nichts mehr. Im Himmel sind wir nämlich alle gleich.
Schau mal ich habe wenigstens schon Kinder, Enkelkinder und Urenkelkinder. Das ist doch gar nicht so schlecht.“, sagte Eddi und aß noch ein Stück Camembert.
„Ja aber nicht wenn die Hälfte davon Drogen nimmt. Deine 21 Jährige Tochter ist eine Crackhure und sieht mittlerweile aus wie 45.“, sagte Captain Aldi.
„Ja sie ist ja auch Großmutter geworden. Das darfst du nicht vergessen und Crack lässt einen nun mal alt aussehen.“
„Ach komm hör auf so einen Schwachsinn zu erzählen…So ich schnapp mir jetzt noch was zu essen und dann geh ich wieder nach Hause.“, sagte Captain Aldi. Er wühlte noch ein bisschen im Müll herum holte sich eine neue Tüte und ein leckeres Abendbrot.
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Captain Aldi und die neue Tüte
dergeschichtenerzaehler, Donnerstag, 22. Mai 2008, 21:12
Als Captain Aldi das sah, wusste er nicht mehr weiter. Seine nagelneue Alditüte war zerrissen und lag halb zerfetzt auf seinem einzigen Stuhl, den er besaß. Monatelang war sie sein einziger Begleiter, denn sie diente ihm als treues Bekleidungsstück über den ganzen Winter. Sie schützte ihn zwar nicht vor der eisigen Winterskälte, aber dafür bewahrte sie die anderen Mitmenschen, vor dem Anblick seines schwabbeligen und schlagsahnefarbenen Bierbauches. Natürlich hatte er diesen Moment kommen sehen und hatte sich in weiser Voraussicht einen Ersatz geschaffen. Es war eine knallgelbe Einkaufstüte von Norma. „Damit fall ich doch auf wie ein bunter Hund im Katzenzirkus…“, dachte sich Captain Aldi. Außerdem war es nicht gerade seine Lieblings Discountermarke. Doch sein Magen brummte und grölte laut in den Raum hinein und zerstreute alle Zweifel. Er musste sich der Wahrheit stellen und vor die Türe gehen, denn seine Wohnung barg schon seit Wochen keine Lebensmittel mehr. Er schnappte sich die Tüte, zog sie über und ließ das Schloss in die Türe fallen.
Es war ein schöner Maitag und die Sonne brannte ihm ins Gesicht. Irgendwie fühlte er sich unwohl und die ihm, scheinbar feindlich, gesinnte gelbe Tüte tat ihr Übriges, indem sie ihm kräftig schwitzen ließ. Schweißüberströmt erreichte er die Haltestelle der Straßenbahn und stieg in diese ein.
Tatort: Straßenbahn, Delikt: Geruchsbelästigung
Captain Aldi setzte sich einem jungen Mädchen gegenüber, die schlagartig die Oberfläche ihrer Vanity Fair Zeitschrift vergrößerte. Wahrscheinlich versuchte sie mit dieser Aktion, sich vor Captain Aldis ausgesandter Geruchswolke abzuschotten. „Netter Versuch Kleines…aber meiner Asozialität bist du nicht gewachsen.“, dachte sich Captain Aldi und grinste freundlich. Fluchtartig verließ das Mädchen den Sitzplatz und er konnte endlich seine, mit Badelatschen besohlten, Füße auf den Sitz legen. Nachdenklich betrachtete er seine Zehennägel. Einige befand er für zu lang und da er praktischerweise immer einen Nagelknipser dabei hatte, stutzte er sie auf die gewünschte Länge und kratzte nebenbei den darunter festhängenden Dreck heraus. „Ordnung muss sein!“, dachte er sich.
Wenig später erreichte die Bahn die Zülpicher Straße und Captain Aldi stieg zur Freude aller Weiterfahrenden aus der Bahn und begab sich zu Fuß zur Station des Roten Kreuzes. Am Eingang traf er seinen alten Kumpel Eddi. „Sag mal Captain Aldi…Was haben sie denn mit dir gemacht? Ich hätte dich fast nicht wieder erkannt mit dieser Tüte von der Konkurrenz.“, sagte Eddi.
„Ja Ja. Großes Trauerspiel…Ich hab eine Sekunde nicht aufgepasst und da hatt dieser blöde Pittbull von nebenan mir mein bestes Kleidungsstück zerfetzt.“, sagte Captain Aldi mit trauriger Miene.
„Ich habe dir schon oft gesagt du kannst zu mir ziehen. Du wohnst im falschen Milieu.“
„Ja bei dir in der Einflugschneise, wo alle zwei Minuten der Putz von der Decke fliegt. Da hab ich doch lieber meine Ruhe und lass mich hin und wieder mal vom Pittbull zwacken oder von einem Drogenjunkie ausrauben.“
Ohne weitere Worte betrat Eddi die Sozialstation wo man für wenig Geld eine warme Mahlzeit bekommen konnte und Captain lief ihm nach. „Was gibt’s denn heute zu essen?“, fragte er.
„Linsensuppe.“
„Was die gab es doch schon letzte Woche und die Woche davor…“
„Ja, wahrscheinlich ist auf der Autobahn ein Linsenlaster mit einem Pilzsuppenlaster zusammengestoßen und wir bekommen hier die Reste.“
Heut' gibts frische Linsen!!
„Oh ja. Weißt du noch als der Schweinelaster von der großen Brücke fiel?“, fragte Captain Aldi.
„Ha Ha. So viel Steak hatte ich in meinem ganzen Leben noch nie.“
„Ach Eddi! Zum Glück leben wir in einer Runter-Werf-Gesellschaft, sonst könnte ich mir keine neue Alditüte leisten.“
Es war ein schöner Maitag und die Sonne brannte ihm ins Gesicht. Irgendwie fühlte er sich unwohl und die ihm, scheinbar feindlich, gesinnte gelbe Tüte tat ihr Übriges, indem sie ihm kräftig schwitzen ließ. Schweißüberströmt erreichte er die Haltestelle der Straßenbahn und stieg in diese ein.
Tatort: Straßenbahn, Delikt: Geruchsbelästigung
Captain Aldi setzte sich einem jungen Mädchen gegenüber, die schlagartig die Oberfläche ihrer Vanity Fair Zeitschrift vergrößerte. Wahrscheinlich versuchte sie mit dieser Aktion, sich vor Captain Aldis ausgesandter Geruchswolke abzuschotten. „Netter Versuch Kleines…aber meiner Asozialität bist du nicht gewachsen.“, dachte sich Captain Aldi und grinste freundlich. Fluchtartig verließ das Mädchen den Sitzplatz und er konnte endlich seine, mit Badelatschen besohlten, Füße auf den Sitz legen. Nachdenklich betrachtete er seine Zehennägel. Einige befand er für zu lang und da er praktischerweise immer einen Nagelknipser dabei hatte, stutzte er sie auf die gewünschte Länge und kratzte nebenbei den darunter festhängenden Dreck heraus. „Ordnung muss sein!“, dachte er sich.
Wenig später erreichte die Bahn die Zülpicher Straße und Captain Aldi stieg zur Freude aller Weiterfahrenden aus der Bahn und begab sich zu Fuß zur Station des Roten Kreuzes. Am Eingang traf er seinen alten Kumpel Eddi. „Sag mal Captain Aldi…Was haben sie denn mit dir gemacht? Ich hätte dich fast nicht wieder erkannt mit dieser Tüte von der Konkurrenz.“, sagte Eddi.
„Ja Ja. Großes Trauerspiel…Ich hab eine Sekunde nicht aufgepasst und da hatt dieser blöde Pittbull von nebenan mir mein bestes Kleidungsstück zerfetzt.“, sagte Captain Aldi mit trauriger Miene.
„Ich habe dir schon oft gesagt du kannst zu mir ziehen. Du wohnst im falschen Milieu.“
„Ja bei dir in der Einflugschneise, wo alle zwei Minuten der Putz von der Decke fliegt. Da hab ich doch lieber meine Ruhe und lass mich hin und wieder mal vom Pittbull zwacken oder von einem Drogenjunkie ausrauben.“
Ohne weitere Worte betrat Eddi die Sozialstation wo man für wenig Geld eine warme Mahlzeit bekommen konnte und Captain lief ihm nach. „Was gibt’s denn heute zu essen?“, fragte er.
„Linsensuppe.“
„Was die gab es doch schon letzte Woche und die Woche davor…“
„Ja, wahrscheinlich ist auf der Autobahn ein Linsenlaster mit einem Pilzsuppenlaster zusammengestoßen und wir bekommen hier die Reste.“
Heut' gibts frische Linsen!!
„Oh ja. Weißt du noch als der Schweinelaster von der großen Brücke fiel?“, fragte Captain Aldi.
„Ha Ha. So viel Steak hatte ich in meinem ganzen Leben noch nie.“
„Ach Eddi! Zum Glück leben wir in einer Runter-Werf-Gesellschaft, sonst könnte ich mir keine neue Alditüte leisten.“
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Captain Aldi: Ein ganz normaler Nachmittag
dergeschichtenerzaehler, Dienstag, 5. Februar 2008, 17:37
Captain Aldi zog seine Winterjacke, eine isolierte Einkaufstüte für Eiswaren, die mit lustigen Pinguinen versehen war, an, um den grausamen Fängen des Winters zu entkommen. Zähneklappernd nahm er in seinen Nest vor dem Fernseher platz, deckte sich zu und schaltete seine Lieblingsgerichtsshow ein.
Doch dann klingelte jemand unerwartet an der Türe. Captain Aldi schälte sich aus seinen zahlreichen Decken und schlich zur Tür. Gerade als der Besuch dass zweite Mal klingeln wollte öffnete er die Tür und schickte dem jungen Mann der vor der Tür stand einen grimmigen Blick zu.
„Was klingelst du denn hier um diese Zeit?“, murrte Captain Aldi dem jungen Mann entgegen.
„Äh Guten Tag, ich bin von den Stadtwerken und würde gerne ihre Heizung ablesen.“, sagte der junge Mann und machte sicherheitshalber einen Schritt zurück.
„Du kannst mal meine Faust ablesen, Junge! Um diese Uhrzeit bei mir klingeln, ich wollte mich gerade aufs Ohr legen…“, Captain Aldis schlechte Laune wuchs und der junge machte noch einen Schritt zurück. Er hatte anscheinend schon öfters schlechte Erfahrungen mit Leuten gemacht, die eine Alkoholfahne stolz vor sich her trugen.
„Aber es ist 16.00 Uhr und eigentlich eine günstige Zeit…“, stammelte der Mann.
„Was? Woher willst du denn wissen wann eine günstige Zeit ist. Sehe ich so aus als ob ich immer Zeit habe. Du denkst wohl ich bin arbeitslos und man kann bei mir zu jeder Tageszeit klingeln. Du denkst wohl dieser asoziale Typ hat sowieso nichts Wichtiges zu Tun. Denkst du das?“, fragte Captain Aldi mit hochrotem Kopf.
„Nein! Ich kenne sie doch gar nicht. Ich will doch nur ihre Heizung ablesen…“,
„Hau ab!“, schrie Captain Aldi und knallte die Tür zu.
Captain Aldi begab sich wieder in sein gemachtes Nest zurück und grinste vor sich hin. „Dem hast du es aber gegeben.“, dachte er sich, „Ich lass mich doch nicht von jedem daher gelaufenen herumkommandieren.“ Seine Gedanken hingen in der stickigen Luft fest.
Er hatte ja nicht umsonst am Vortag seinen Job gekündigt. Dabei hatte er sich wirklich Mühe gegeben. Drei ganze Tage arbeitete er für ein privates Postunternehmen. Für einen Cent pro Brief radelte er durch die ganze Stadt, immer dem Mindestlohn hinterher, doch einholen konnte er ihn nie. Sein Chef, der hinter vorgehaltener Hand auch gerne als Sklaventreiber bezeichnet wird, versprach ihm sogar ein firmeneigenes Fahrrad wenn er seinen Job ordentlich erledigte. Ein wahrhaft großzügiger Mensch. Er fragte sich, was dass Arbeitsamt noch so für ihn in Petto hatte. Bald ist wieder Spargelzeit und um nicht bis dahin auf dem Acker zu landen musste er schleunigst einen Job finden. Schon allein wegen des fehlenden Geldes. Das Arbeitsamt bezahlt keinen Cent mehr nach dieser Kündigung. Er hätte es wie Klaus, sein ewig bekiffter Kumpel machen sollen. Der hatte als Hilfskoch in der UNI Mensa sein Marihuana unter die Suppe gemischt und ist rausgeflogen.
Man muss sich eben nur ein bisschen blöd anstellen und schon kriegt man alles geschenkt in diesem Land. Aber was konnte er machen? In diesem Augenblick klingelte sein altes Telefon und als er abnahm meldete sich eine Frauenstimme. Schon wieder die Tussi vom Arbeitsamt. Sie hatte eine freie Stelle als Hilfskoch in der UNI Mensa. Sollte er diese Stelle nicht annehmen wollen oder keine Alternative vorweisen kann müsste sie ihm leider, die Fürsorge streichen. Er versprach sich um den Job zu kümmern und legte auf.
Sein Nachbar von gegenüber schien wieder aus dem Knast zurück zu sein, denn er hörte Schreie und andere Geräusche die wie Holzhacken klangen. Captain Aldi schnappte sich seine Pantoffeln und verließ seine Wohnung. Er klingelte bei seinem Nachbarn und ein kräftiger Mann in Unterhosen öffnete die Tür.
„Na Kalle? Wie geht’s?“, sagte Captain Aldi und zeigte auf Kalles Unterarm. „Ich glaube es ist besser wenn du die Spritze aus deinen Arm ziehst und sie weglegst. Nicht das sich die Kleine noch verletzt.“
„Was geht dich meine Tochter an, Aldi? Sie ist schon 5 und kommt ganz gut ohne dich aus.“, sagte Kalle.
Captain Aldi ging an ihm vorbei und suchte das kleine Mädchen. „Maddie? Wo bist du?“, rief Captain Aldi und ein kleines Mädchen kam aus der Küche auf ihn zu gerannt.
„Cappy!!“, sagte die kleine Maddie und nahm Captain Aldi in die Arme. „Guck mal ich habe Bruno eine Perücke aufgesetzt.“. Sie zeigte auf Bruno, Kalles Pitt Bull, der eine lustige blonde Perücke trug und grimmig die Zähne fletschte.
„Komm Maddie wir gehen rüber zu mir…Du hast doch nichts dagegen Kalle.“, fragte Captain Aldi doch Kalle antwortete nicht. Er war schon längst in seiner Heroinwelt angekommen.
Captain Aldi nahm die Kleine auf dem Arm und brachte sie in seine Wohnung.
„Komm wir spielen ich sehe was, was du nicht siehst.“, jaulte Maddie.
„Hoffnung?“, sagte Captain Aldi gedankenverloren und schloss seine Wohnungstür.
Doch dann klingelte jemand unerwartet an der Türe. Captain Aldi schälte sich aus seinen zahlreichen Decken und schlich zur Tür. Gerade als der Besuch dass zweite Mal klingeln wollte öffnete er die Tür und schickte dem jungen Mann der vor der Tür stand einen grimmigen Blick zu.
„Was klingelst du denn hier um diese Zeit?“, murrte Captain Aldi dem jungen Mann entgegen.
„Äh Guten Tag, ich bin von den Stadtwerken und würde gerne ihre Heizung ablesen.“, sagte der junge Mann und machte sicherheitshalber einen Schritt zurück.
„Du kannst mal meine Faust ablesen, Junge! Um diese Uhrzeit bei mir klingeln, ich wollte mich gerade aufs Ohr legen…“, Captain Aldis schlechte Laune wuchs und der junge machte noch einen Schritt zurück. Er hatte anscheinend schon öfters schlechte Erfahrungen mit Leuten gemacht, die eine Alkoholfahne stolz vor sich her trugen.
„Aber es ist 16.00 Uhr und eigentlich eine günstige Zeit…“, stammelte der Mann.
„Was? Woher willst du denn wissen wann eine günstige Zeit ist. Sehe ich so aus als ob ich immer Zeit habe. Du denkst wohl ich bin arbeitslos und man kann bei mir zu jeder Tageszeit klingeln. Du denkst wohl dieser asoziale Typ hat sowieso nichts Wichtiges zu Tun. Denkst du das?“, fragte Captain Aldi mit hochrotem Kopf.
„Nein! Ich kenne sie doch gar nicht. Ich will doch nur ihre Heizung ablesen…“,
„Hau ab!“, schrie Captain Aldi und knallte die Tür zu.
Captain Aldi begab sich wieder in sein gemachtes Nest zurück und grinste vor sich hin. „Dem hast du es aber gegeben.“, dachte er sich, „Ich lass mich doch nicht von jedem daher gelaufenen herumkommandieren.“ Seine Gedanken hingen in der stickigen Luft fest.
Er hatte ja nicht umsonst am Vortag seinen Job gekündigt. Dabei hatte er sich wirklich Mühe gegeben. Drei ganze Tage arbeitete er für ein privates Postunternehmen. Für einen Cent pro Brief radelte er durch die ganze Stadt, immer dem Mindestlohn hinterher, doch einholen konnte er ihn nie. Sein Chef, der hinter vorgehaltener Hand auch gerne als Sklaventreiber bezeichnet wird, versprach ihm sogar ein firmeneigenes Fahrrad wenn er seinen Job ordentlich erledigte. Ein wahrhaft großzügiger Mensch. Er fragte sich, was dass Arbeitsamt noch so für ihn in Petto hatte. Bald ist wieder Spargelzeit und um nicht bis dahin auf dem Acker zu landen musste er schleunigst einen Job finden. Schon allein wegen des fehlenden Geldes. Das Arbeitsamt bezahlt keinen Cent mehr nach dieser Kündigung. Er hätte es wie Klaus, sein ewig bekiffter Kumpel machen sollen. Der hatte als Hilfskoch in der UNI Mensa sein Marihuana unter die Suppe gemischt und ist rausgeflogen.
Man muss sich eben nur ein bisschen blöd anstellen und schon kriegt man alles geschenkt in diesem Land. Aber was konnte er machen? In diesem Augenblick klingelte sein altes Telefon und als er abnahm meldete sich eine Frauenstimme. Schon wieder die Tussi vom Arbeitsamt. Sie hatte eine freie Stelle als Hilfskoch in der UNI Mensa. Sollte er diese Stelle nicht annehmen wollen oder keine Alternative vorweisen kann müsste sie ihm leider, die Fürsorge streichen. Er versprach sich um den Job zu kümmern und legte auf.
Sein Nachbar von gegenüber schien wieder aus dem Knast zurück zu sein, denn er hörte Schreie und andere Geräusche die wie Holzhacken klangen. Captain Aldi schnappte sich seine Pantoffeln und verließ seine Wohnung. Er klingelte bei seinem Nachbarn und ein kräftiger Mann in Unterhosen öffnete die Tür.
„Na Kalle? Wie geht’s?“, sagte Captain Aldi und zeigte auf Kalles Unterarm. „Ich glaube es ist besser wenn du die Spritze aus deinen Arm ziehst und sie weglegst. Nicht das sich die Kleine noch verletzt.“
„Was geht dich meine Tochter an, Aldi? Sie ist schon 5 und kommt ganz gut ohne dich aus.“, sagte Kalle.
Captain Aldi ging an ihm vorbei und suchte das kleine Mädchen. „Maddie? Wo bist du?“, rief Captain Aldi und ein kleines Mädchen kam aus der Küche auf ihn zu gerannt.
„Cappy!!“, sagte die kleine Maddie und nahm Captain Aldi in die Arme. „Guck mal ich habe Bruno eine Perücke aufgesetzt.“. Sie zeigte auf Bruno, Kalles Pitt Bull, der eine lustige blonde Perücke trug und grimmig die Zähne fletschte.
„Komm Maddie wir gehen rüber zu mir…Du hast doch nichts dagegen Kalle.“, fragte Captain Aldi doch Kalle antwortete nicht. Er war schon längst in seiner Heroinwelt angekommen.
Captain Aldi nahm die Kleine auf dem Arm und brachte sie in seine Wohnung.
„Komm wir spielen ich sehe was, was du nicht siehst.“, jaulte Maddie.
„Hoffnung?“, sagte Captain Aldi gedankenverloren und schloss seine Wohnungstür.
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Captain Aldi verschickt einen Brief
dergeschichtenerzaehler, Sonntag, 13. Januar 2008, 18:36
Captain Aldi zog sich eine neue nagelneue Alditüte über den Kopf und strich sein fettiges Haar glatt. Er nahm seine Resozialisierung wirklich sehr ernst. Heute musste er einen Brief wegschaffen. Einen Brief an die Bundeskanzlerin.
Im Treppenhaus seines Wohnblocks kam ihm die alte Frau aus dem 2. Stock entgegen geröchelt.
„Guten Morgen Frau Kot.“, sagte Captain Aldi höflich.
„Morgn. Diese verfluchten Gören vor der Eingangstüre. Die haben keinen Respekt mehr vor dem Alter. Und diese Ausländer erst. Früher als ich noch im Bund deutscher Mädels war, hätte es so was nicht gegeben.“, fauchte Käthe Kot.
„ Ja ja diese Kiddies.“, ließ Captain Aldi ertönen und Käthe Kot schleifte sich weiter die Treppen nach oben, wobei ihre Lunge rasselte wie ein deutscher Kettenpanzer aus dem 2. Weltkrieg.
Als er die Eingangstüre öffnete sah er sie schon. Die heutige MTV Generation, perspektivlos, alkoholisiert und bis zum Hals aufgefüllt mit Testosteron. Eine gefährliche Mischung, dachte sich Captain Aldi.
„Hey Tütenmann! Was geht?“, sagte der Mutigste von ihnen, doch Captain Aldi hatte Wichtigeres zu tun, als sich mit ihnen abzugeben. Ein kalter Wind peitschte ihm ins Gesicht und die soziale Kälte ließ ihn zusätzlich frieren, als er den Weg zum gelben Briefkasten einschlug. Doch was stand eigentlich in dem Brief? Hatte er an Alles gedacht? Er ging in Gedanken noch mal alles durch…
MIR GEHT ES SCHEISSE! DAS GELD REICHT VORN UND HINTEN NICHT! DIE EINZIGEN JOBS DIE SIE UND IHRE KOLLEGEN MIR ANBIETEN ÄHNELN EHER EINEM MODERNEM SKLAVENTUM ALS EINER ALTERNATIVE ZUR ARBEITSLOSIGKEIT! DESWEITEREN BEMERKE ICH, DASS ICH NICHT DER EINZIGE BIN MIT DIESEM PROBLEM. ICH FRAGE MICH WIE LANGE SIE UNS MIT DIESER SCHEISSE HIER HINHALTEN WOLLEN! WIR SIND VIELLEICHT UNGEBILDET ABER NOCH LANGE NICHT SO DUMM, UM UNS NACH STRICH UND FADEN VERARSCHEN ZU LASSEN. ICH DENKE MAL, SIE KENNEN DIE GESCHICHTE VOM STURM DER BASTILLE. VIELLEICHT STÜRMEN WIR JA BALD IHR KANZLERAMT.
So das war alles was ich ihnen zu sagen habe. Leider muss ich ihnen die hier verwendete Briefmarke in Rechnung stellen. Das Briefpapier habe ich im Müll gefunden um es ihnen so kostengünstig wie möglich zu machen. Mit freundlichen Grüßen Captain Aldi.
Ganz schön harter Tobak was er da geschrieben hatte, aber er hatte sich eben von seinen Gefühlen leiten lassen. Als er wieder an seinem Hauseingang angekommen war, schnappte er sich den mutigen jungen Mann, der ihn vorher dumm von der Seite angelabert hatte.
„Na mein Freund! Was sagst du jetzt über den netten Tütenmann?“, sagte Captain Aldi gelassen.
„Ich…äh…“, viel mehr konnte er nicht sagen, denn Captain Aldi hatte ihn fest im Griff.
„Ich weiß, dass ihr euch lustig macht über mich. Aber ihr seid nicht besser dran, wenn ihr hier den ganzen Tag rumhängt. Die Schule schwänzt und so…“, sagte Captain Aldi und ließ den Jungen wieder los.
„Ja was sollen wir denn sonst machen hier…“, war die einzige Antwort von ihnen und dann zogen sie von dannen.
Diese armen Kinder taten ihm irgendwie Leid.
„Haben sie es diesen Muselmanen mal gezeigt Herr Aldi he?“, rasselte ihm Käthe Kot aus dem zweiten Stock entgegen.
„Musel was? Für mich sind das ganz normale Kinder…“, stöhnte Captain Aldi
„Das sind keine Kinder mehr! Das sind verrückte Muselmanen. Denen hat man die Gewalt schon in die Wiege gelegt.“, fauchte die Alte.
„Ja und ihr Bund deutscher Nazimädels war wohl die reinste Kuschelgruppe, he?“, hackte Captain Aldi zurück.
Captain Aldi betrat seine Wohnung im obersten Stock des Hauses. Dann setzte er sich vor die Glotze und schraubte seine Bierflasche auf. Für heute hatte er sich genug resozialisiert…
Im Treppenhaus seines Wohnblocks kam ihm die alte Frau aus dem 2. Stock entgegen geröchelt.
„Guten Morgen Frau Kot.“, sagte Captain Aldi höflich.
„Morgn. Diese verfluchten Gören vor der Eingangstüre. Die haben keinen Respekt mehr vor dem Alter. Und diese Ausländer erst. Früher als ich noch im Bund deutscher Mädels war, hätte es so was nicht gegeben.“, fauchte Käthe Kot.
„ Ja ja diese Kiddies.“, ließ Captain Aldi ertönen und Käthe Kot schleifte sich weiter die Treppen nach oben, wobei ihre Lunge rasselte wie ein deutscher Kettenpanzer aus dem 2. Weltkrieg.
Als er die Eingangstüre öffnete sah er sie schon. Die heutige MTV Generation, perspektivlos, alkoholisiert und bis zum Hals aufgefüllt mit Testosteron. Eine gefährliche Mischung, dachte sich Captain Aldi.
„Hey Tütenmann! Was geht?“, sagte der Mutigste von ihnen, doch Captain Aldi hatte Wichtigeres zu tun, als sich mit ihnen abzugeben. Ein kalter Wind peitschte ihm ins Gesicht und die soziale Kälte ließ ihn zusätzlich frieren, als er den Weg zum gelben Briefkasten einschlug. Doch was stand eigentlich in dem Brief? Hatte er an Alles gedacht? Er ging in Gedanken noch mal alles durch…
Uns reichts, und zwar gewaltig!
Liebe Angela, ich schreibe diesen Brief um sie auf die Dinge aufmerksam zu machen, die sie vielleicht übersehen haben.MIR GEHT ES SCHEISSE! DAS GELD REICHT VORN UND HINTEN NICHT! DIE EINZIGEN JOBS DIE SIE UND IHRE KOLLEGEN MIR ANBIETEN ÄHNELN EHER EINEM MODERNEM SKLAVENTUM ALS EINER ALTERNATIVE ZUR ARBEITSLOSIGKEIT! DESWEITEREN BEMERKE ICH, DASS ICH NICHT DER EINZIGE BIN MIT DIESEM PROBLEM. ICH FRAGE MICH WIE LANGE SIE UNS MIT DIESER SCHEISSE HIER HINHALTEN WOLLEN! WIR SIND VIELLEICHT UNGEBILDET ABER NOCH LANGE NICHT SO DUMM, UM UNS NACH STRICH UND FADEN VERARSCHEN ZU LASSEN. ICH DENKE MAL, SIE KENNEN DIE GESCHICHTE VOM STURM DER BASTILLE. VIELLEICHT STÜRMEN WIR JA BALD IHR KANZLERAMT.
So das war alles was ich ihnen zu sagen habe. Leider muss ich ihnen die hier verwendete Briefmarke in Rechnung stellen. Das Briefpapier habe ich im Müll gefunden um es ihnen so kostengünstig wie möglich zu machen. Mit freundlichen Grüßen Captain Aldi.
Ganz schön harter Tobak was er da geschrieben hatte, aber er hatte sich eben von seinen Gefühlen leiten lassen. Als er wieder an seinem Hauseingang angekommen war, schnappte er sich den mutigen jungen Mann, der ihn vorher dumm von der Seite angelabert hatte.
„Na mein Freund! Was sagst du jetzt über den netten Tütenmann?“, sagte Captain Aldi gelassen.
„Ich…äh…“, viel mehr konnte er nicht sagen, denn Captain Aldi hatte ihn fest im Griff.
„Ich weiß, dass ihr euch lustig macht über mich. Aber ihr seid nicht besser dran, wenn ihr hier den ganzen Tag rumhängt. Die Schule schwänzt und so…“, sagte Captain Aldi und ließ den Jungen wieder los.
„Ja was sollen wir denn sonst machen hier…“, war die einzige Antwort von ihnen und dann zogen sie von dannen.
Diese armen Kinder taten ihm irgendwie Leid.
„Haben sie es diesen Muselmanen mal gezeigt Herr Aldi he?“, rasselte ihm Käthe Kot aus dem zweiten Stock entgegen.
„Musel was? Für mich sind das ganz normale Kinder…“, stöhnte Captain Aldi
„Das sind keine Kinder mehr! Das sind verrückte Muselmanen. Denen hat man die Gewalt schon in die Wiege gelegt.“, fauchte die Alte.
„Ja und ihr Bund deutscher Nazimädels war wohl die reinste Kuschelgruppe, he?“, hackte Captain Aldi zurück.
Captain Aldi betrat seine Wohnung im obersten Stock des Hauses. Dann setzte er sich vor die Glotze und schraubte seine Bierflasche auf. Für heute hatte er sich genug resozialisiert…
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Das 1. Abenteuer von Captain Aldi: Der Arztbesuch
dergeschichtenerzaehler, Sonntag, 13. Januar 2008, 18:35
Captain Aldi betrat die Praxis des Allgemeinmediziners Dr. Schneiders und stellte sich an die Anmeldetheke.
„Hier, das sind meine letzten 10 Euro. Ich hoffe ihr Typen bietet dafür einen ordentlichen Service!“, sagte Captain Aldi und gab den Schein der Arzthelferin.
„Okay Herr Aldi. Nehmen sie bitte da hinten Platz sie werden dann sicherlich bald aufgerufen.“, sagte die Frau an der Anmeldung.
Das Wartezimmer war voll mit verschiedenen Krankheiten und ihre stolzen Besitzer. Jeder hatte irgendwas zu husten oder zu keuchen und ein kleiner Junge nervte seine Mutter.
Warum Captain Aldi hier war, wusste er selber nicht mehr so genau. Seit einigen Monaten hat er schon diese Probleme.
„Käthe Kot, bitte ins Zimmer 2!“, sagte eine Plastikstimme und eine bucklige alte Frau röchelte in die angewiesene Richtung.
Nach 3 Stunden Wartezeit ertönte dann endlich die lang ersehnte Meldung: „Captain…Was wie heißt der Typ? CAPTAIN ALDI, bitte ins Zimmer 1!“
Captain Aldi betrat das nach Desinfektionsmittel riechende Behandlungszimmer.
„Guten Tag Herr Aldi.“, Doc Schneider musterte seinen Patienten gründlich.
„Tach Doc!“, rülpste Captain Aldi.
„Was haben sie denn für Probleme Herr Aldi?“, fragte der Arzt.
„Mein Dilemma fing vor etwa 2 Monaten ganz harmlos an. Ich hatte nachmittags frei und schaltete vor Langeweile den Fernseher an. Da lief so eine Gerichtsshow. Nach etwa 10 Minuten musste ich mir ein Bier öffnen, weil ich diesen Schwachsinn nicht nüchtern ertragen konnte…“, erzählte Captain Aldi.
„Beschreiben sie doch mal ihr Sofa…Hat es eine große Sitzkuhle?“, fragte Doc Schneider.
„Ja die breitet sich immer weiter aus.“
Dr Schneider nickte, „Legen sie sich mal bitte auf die Liege und machen sie ihren Oberkörper frei!“.
Captain Aldi zog seine abgetragene Alditüte über den Kopf, die er schon seit einigen Wochen als Oberkörperbekleidung nutzte.
„Schlechte Körperhygiene, Bierbauch…“, murmelte der Doktor vor sich hin, „Oh je was haben wir denn hier? War das mal ihr Portemonnaie?“
„Ja!“, antwortete Captain Aldi. Der Doktor holte eine verkümmerte Brieftasche hervor.
„Regressiver Konto- und Intelligenzstand, chronische Verwahrlosung…Das sieht nicht gut aus Herr Aldi!“, stöhnte Dr. Schneider.
„Was habe ich denn nun?“
„Nach ihren Symptomen zu urteilen sind sie…“, Dr Schneider trommelte mit seinen Fingern auf den Tisch um die Spannung zu steigern,“…arbeitslos.“
„Oh Gott, ich hab’s geahnt…“, stöhnte Captain Aldi, „…Kann ich wieder gesund werden Doc?“
„Bei ihnen ist die Arbeitslosigkeit leider schon sehr weit fortgeschritten. Da stehen die Chancen auf Heilung sehr schlecht. Ich verschreibe ihnen erstmal eine sechswöchige Resozialisierungstherapie und dann werden wir versuchen, für sie eine geeignete Arbeit zu finden.“
‚Ich bin jetzt endgültig in der Unterschicht angekommen’, dachte er sich als er in der Straßenbahn saß, die ihn nach Hause in seinen Block chauffierte. Früher hatte er einen Job, viele Freunde und vor allem jeden Tag etwas Leckeres zu essen. Wie konnte es nur so weit kommen? Ist die Gerichtshow im Fernsehen Schuld? Oder das viele Plastikflaschenbier?
Er stieg aus der Bahn und machte sich auf den Weg zu seinem Lieblingssupermarkt.
„Na Eddi wie läufts?“, fragte er einen älteren Mann der in einer Tonne hinter dem Markt im Müll wühlte.
„Schau! Heute ist Schokopudding im Angebot!“, sagte Eddi.
„Ne! Hast du auch was Vegetarisches? Brot, Kuchen oder Nudeln? Mein Arzt hat gesagt ich muss auf meine Ernährung achten, wenn ich mich resozialisieren will.“
„Resoz…was? Komm nimm mal einen Schluck vom guten alten Korn und schlag dir diese Flausen ausm Kopf!“, sagte Eddi.
Wenig später liefen die beiden zusammen in den roten Sonnenuntergang und jeder ein Bier in der Hand, denn jede Gesellschaft hatte ihren Rand.
„Hier, das sind meine letzten 10 Euro. Ich hoffe ihr Typen bietet dafür einen ordentlichen Service!“, sagte Captain Aldi und gab den Schein der Arzthelferin.
„Okay Herr Aldi. Nehmen sie bitte da hinten Platz sie werden dann sicherlich bald aufgerufen.“, sagte die Frau an der Anmeldung.
Das Wartezimmer war voll mit verschiedenen Krankheiten und ihre stolzen Besitzer. Jeder hatte irgendwas zu husten oder zu keuchen und ein kleiner Junge nervte seine Mutter.
Warum Captain Aldi hier war, wusste er selber nicht mehr so genau. Seit einigen Monaten hat er schon diese Probleme.
„Käthe Kot, bitte ins Zimmer 2!“, sagte eine Plastikstimme und eine bucklige alte Frau röchelte in die angewiesene Richtung.
Nach 3 Stunden Wartezeit ertönte dann endlich die lang ersehnte Meldung: „Captain…Was wie heißt der Typ? CAPTAIN ALDI, bitte ins Zimmer 1!“
Captain Aldi betrat das nach Desinfektionsmittel riechende Behandlungszimmer.
„Guten Tag Herr Aldi.“, Doc Schneider musterte seinen Patienten gründlich.
„Tach Doc!“, rülpste Captain Aldi.
„Was haben sie denn für Probleme Herr Aldi?“, fragte der Arzt.
„Mein Dilemma fing vor etwa 2 Monaten ganz harmlos an. Ich hatte nachmittags frei und schaltete vor Langeweile den Fernseher an. Da lief so eine Gerichtsshow. Nach etwa 10 Minuten musste ich mir ein Bier öffnen, weil ich diesen Schwachsinn nicht nüchtern ertragen konnte…“, erzählte Captain Aldi.
„Beschreiben sie doch mal ihr Sofa…Hat es eine große Sitzkuhle?“, fragte Doc Schneider.
„Ja die breitet sich immer weiter aus.“
Dr Schneider nickte, „Legen sie sich mal bitte auf die Liege und machen sie ihren Oberkörper frei!“.
Captain Aldi zog seine abgetragene Alditüte über den Kopf, die er schon seit einigen Wochen als Oberkörperbekleidung nutzte.
„Schlechte Körperhygiene, Bierbauch…“, murmelte der Doktor vor sich hin, „Oh je was haben wir denn hier? War das mal ihr Portemonnaie?“
„Ja!“, antwortete Captain Aldi. Der Doktor holte eine verkümmerte Brieftasche hervor.
„Regressiver Konto- und Intelligenzstand, chronische Verwahrlosung…Das sieht nicht gut aus Herr Aldi!“, stöhnte Dr. Schneider.
„Was habe ich denn nun?“
„Nach ihren Symptomen zu urteilen sind sie…“, Dr Schneider trommelte mit seinen Fingern auf den Tisch um die Spannung zu steigern,“…arbeitslos.“
„Oh Gott, ich hab’s geahnt…“, stöhnte Captain Aldi, „…Kann ich wieder gesund werden Doc?“
„Bei ihnen ist die Arbeitslosigkeit leider schon sehr weit fortgeschritten. Da stehen die Chancen auf Heilung sehr schlecht. Ich verschreibe ihnen erstmal eine sechswöchige Resozialisierungstherapie und dann werden wir versuchen, für sie eine geeignete Arbeit zu finden.“
‚Ich bin jetzt endgültig in der Unterschicht angekommen’, dachte er sich als er in der Straßenbahn saß, die ihn nach Hause in seinen Block chauffierte. Früher hatte er einen Job, viele Freunde und vor allem jeden Tag etwas Leckeres zu essen. Wie konnte es nur so weit kommen? Ist die Gerichtshow im Fernsehen Schuld? Oder das viele Plastikflaschenbier?
Er stieg aus der Bahn und machte sich auf den Weg zu seinem Lieblingssupermarkt.
„Na Eddi wie läufts?“, fragte er einen älteren Mann der in einer Tonne hinter dem Markt im Müll wühlte.
„Schau! Heute ist Schokopudding im Angebot!“, sagte Eddi.
„Ne! Hast du auch was Vegetarisches? Brot, Kuchen oder Nudeln? Mein Arzt hat gesagt ich muss auf meine Ernährung achten, wenn ich mich resozialisieren will.“
„Resoz…was? Komm nimm mal einen Schluck vom guten alten Korn und schlag dir diese Flausen ausm Kopf!“, sagte Eddi.
Wenig später liefen die beiden zusammen in den roten Sonnenuntergang und jeder ein Bier in der Hand, denn jede Gesellschaft hatte ihren Rand.
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