Dienstag, 19. Mai 2009
Heribert und seine Kontaktlinsen Die Blogonovela Teil 3 Der Morgen danach...
Heribert lag in seinem Bett. Der Batman Wecker sagte ihm, dass es an der Zeit sei die Welt zu retten. Doch Heribert wollte nicht aufstehen. Er wollte nie wieder aufstehen und schon gar nicht die Welt retten. "Das geht eh wieder schief bei meinem Pech", dachte er sich.
Am Abend vorher war er in der Disko gewesen und hatte einen heftigen Schlag in das Gesicht bekommen. Er hatte mit dem gefährlichsten Typen aus der Gegend geflirtet und normalerweise müsste er tot sein.

Die Freundinn seines Onkels leckte ihm das Gesicht ab und kackte ihm auf die Bettdecke. „So zeigt sie ihre Zuneigung.“, hatte sein Onkel ihm mal erklärt doch sein Onkel war auch alles andere als normal. Oder würden Sie eine Beziehung mit einem Schaf namens Roberta als normal bezeichnen?

Der Onkel trat in das Zimmer und sagte: „Ach hier bist du Roberta... Ist sie nicht süß Heribert?“
Heribert versteckte seinen Kopf hinter dem Schaf, denn er wollte verhindern, dass der Onkel sein zerknautschtes Gesicht sah.
„Na, na, Heribert. Du musst dir schon deine eigene Freundinn suchen.“, sagte der Onkel gut gelaunt und zog Roberta vom Bett. „Was hast du denn gemacht? Hat dich der alte Ziegenbock gerammt? Mich hat er letztens bei einem Schäferstündchen mit Roberta erwischt.“, sagte der Onkel besorgt.
„Nein, ich war doch gestern Abend in der Disko und da habe ich mich mit einem Kerl um ein Mädchen geprügelt.“, log Heribert, „Der Typ lag dann nur noch winselnd am Boden.“ Als Heribert das sagte ging es ihm spürbar besser. Der Gedanke, wie er diesen riesigen Typen verprügelt, fühlte sich gut an.
„Du bist verrückt, Heribert! Bei uns Schafen ist das ganz anders. Wir sind eine friedliche Gemeinschaft.“, erklärte ihm Onkel Robert.
„Du bist aber kein Schaf! Wann kapierst du das endlich?“, sagte Heribert erbost. Er hatte seinem Onkel diesen Standpunkt schon vor zwei Tagen erklärt. Robert hatte den Tierarzt angerufen, da sich der Ausschlag an seinem Hintern immer weiter ausbreitete. Der Tierarzt war leicht verstört und riet ihm, sein Geschäft nicht mehr in den Brennnesseln zu verrichten, sondern wie ein normaler Mensch auf eine Toilette zu gehen.
„Die Leute haben mich schon immer nicht verstanden. Doch die Schafe akzeptieren mich so wie ich bin.“
Heribert hatte nun keine Lust mehr auf eine Diskussion mit seinem Onkel, das wäre genau so sinnvoll, wie raus auf die Wiese zu gehen und den Schafen Atomphysik beibringen zu wollen.
Heribert hatte sein ganzes Leben auf dem Bauernhof verbracht. Irgendwie hatte er das Gefühl einen Tapetenwechsel zu benötigen. Vielleicht sollte er Landwirtschaft studieren? In einer richtig großen Stadt mit mehr als 500 Einwohnern. Das ist sein Traum.
Beim Frühstück erzählte er der Großmutter von seinen Plänen. „Ja, ja. Geh du nur in die große Stadt, mein kleines Jungchen. Wenn du dann heulend wieder hierher zurückkommst, wird dein Zimmer vielleicht schon einem anderen Jungen gehören.“, drohte ihm die Großmutter.
„Welcher andere Junge?“, fragte Heribert ängstlich.
„Dein Onkel Robert wird bestimmt bald wieder zu Besinnung kommen und sich eine richtige Frau suchen. Und notfalls habe ich schon eine auf ihn angesetzt.“, erklärte die Großmutter ihre lang ausgeklügelten Pläne.
„Wen? Doch nicht die verrückte Berta? Das kannst du ihm nicht antun.“, sagte Heribert und bekam eine Gänsehaut.
„Diese Woche läuft ihre Unterlassungsklage ab. Sie darf sich ihm jetzt wieder bis auf einem Meter nähern.“


Wie es weitergeht erfahren Sie demnächst. Wird Heribert ein Studium beginnen? Wir Onkel Robert der verrückten Berta entkommen?

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Montag, 18. Mai 2009
Warum wir alle an etwas glauben und nichts wissen
Es gibt immer mehr Leute, die behaupten, diese ganze virtuelle Welt bestehend aus Internet, Computerspielen oder Fernsehen, sei gefährlich. Weil sie nicht die echte Welt ist. Die sogenannte Realität.

Wer so etwas behauptet ist natürlich dümmer als die Polizei es jemals erlauben würde, denn eine virtuelle Welt gibt es doch schon immer. Wir leben darin, jeden Tag, jede Sekunde.

Nehmen wir doch mal unseren Hauptsinn her, das Sehen. Ich schaue zum Beispiel auf ein Glas Wasser welches halb voll ist. Das Glas kann ich nur sehen weil ein paar weit gereiste Lichtstrahlen (immerhin kommen die von der Sonne) auf mein Glas treffen, dort reflektiert werden und dann weiter in mein Auge fliegen. Wenn sie dann einmal im Auge angelangt sind, wird es erst richtig spannend. Die Lichtstrahlen gehen durch das Auge durch und treffen hinten auf die Netzhaut. Der Lichtstrahl enthält nur eine einzige Information und zwar welche Farbe er hat. Den Rest, also Entfernung, Farbe oder die Geometrie unseres halbvollen Wasserglases spinnt sich unser Gehirn, aus den Milliarden von Lichtstrahlen, die permanent unser Auge erreichen, zusammen. Die Netzhaut wandelt die Lichtinformationen in elektrische Signale um und schickt sie ins Gehirn, wo dann das Bild berechnet wird. Das Bild was wir dann zu sehen bekommen ist aber auch nur virtuell.

Eigentlich kann ihnen niemand garantieren, dass das echt ist was Sie sehen, riechen oder schmecken. Schließlich ist es alles nur eine Interpretation unseres Gehirns. Wer diese Tatsache schon akzeptiert hat, der kommt nicht umhin sich zu fragen, wer uns garantieren kann, dass es nicht noch andere Wesen um uns herum gibt, die wir aber einfach nicht detektieren können? Es gibt ja schon bekannte Formen von Energie, welche wir nicht direkt spüren können, sondern nur ihre Auswirkungen, wie zum Beispiel Magnetismus. Der ist für uns unsichtbar, obwohl das Wort unsichtbar in diesem Zusammenhang völlig falsch ist, weil wir mit unserem Auge sowieso nur Lichtinformationen aufnehmen können. Magnetismus ist nicht wahrnehmbar. Warum soll es dann nicht noch andere Dinge geben, die wir nicht wahrnehmen?

Am lustigsten finde ich die Leute die jeglichen Glauben völlig ablehnen und nicht verstehen können, wie Menschen an etwas glauben können, was unsichtbar ist. Dabei glauben diese Leute auch an etwas. Nämlich an das was sie sehen. Doch es wird ihnen nie jemand beweisen können, dass es die Dinge wirklich gibt, die sie mit ihren 5 popligen Sinnen wahrnehmen. Schon wenn ihnen das ein Wissenschaftler erklärt, dass die Welt real ist, ist die Information die der Wissenschaftler erklärt, alles andere als real. Sie kommt ja von ihrem Hirn und ist nur virtuell.

Wenn mir also in Zukunft jemand weismachen will, es ist dumm an einen Gott zu glauben, dann erkläre ich ihm, dass es noch viel dümmer ist, nur an das zu glauben, was uns unser Gehirn vorgaukelt. Nur weil in einem Glas Wasser keine Fische schwimmen, kann man ja nicht darauf schließen, dass es im Ozean auch keine Fische gibt.

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Sonntag, 17. Mai 2009
Kanzlerumfrage
Heute ist Sonntag und das heißt seit kurzem, dass Sie wieder mal ungefragt umgefragt werden. Viel Vergnügen!!

Wenn Sie anstelle von Frau Merkel, Kanzler/ Kanzlerin wären, was würden Sie besser machen?
Ich würde die Analogkäsesteuer senken und Analogkäse als ein Grundnahrungsmittel definieren.
Ich würde mehr in die Bildung investieren. Schließlich ist die Bildung von Schimmel eine wichtige Grundvoraussetzung für die Produktion von Schimmelkäse.
Ich würde den Dalai Lama einladen und ihm eine in die Fresse hauen. Mal schauen wie der reagiert...
Ich würde einen auf Berlusconi machen und lauter Models wichtige Ministerpostionen zuweisen. Schließlich braucht das Volk auch was für das Auge.

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Created by dergeschichtenerzaehler on 2009.05.17, 18:33.

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Samstag, 16. Mai 2009
Die neusten News
Peer warum sind deine Kassen so leer?

Deutschland muss wieder Pleite werden. Das ist der große Plan des Finanzministers, unserer mehr als armen Bundesregierung. Herr Steinbrück kündigte Steuerausfälle von 316 Milliarden Euro an und fand auch gleich einen Schuldigen, nämlich die allseits gefürchtete Finanzkrise. Dass Steuerausfälle sich nicht so leicht in eine Neuverschuldung umwandeln lassen, wissen wirklich nur die ganz Schlauen, wie zum Beispiel der Herr Geschichtenerzähler. Alle anderen wie zum Beispiel der Spiegel oder die Tagesthemen reden natürlich gleich von einer Neuverschuldung von 316 Milliarden Euro weil Journalisten natürlich viel besser in die Zukunft schauen können, als alle Wirtschaftsweisen zusammen. Die Zuschauer und Leser gucken derweil in die Röhre, denn die haben jetzt, laut den Tagesthemen, 23000 Euro Schulden auf dem Konto und zwar jeder. Auch die, die sich diesen Schwachsinn nicht angeschaut haben.
Trotzdem haben wir natürlich ein Problem, denn zusätzlich zur Neuverschuldung kommt ja noch die Altverschuldung und die Uraltverschuldung. Dann noch die Verschuldung vor zwei Wochen und die Verschuldung für die Bankenrettung. Machen wir es mal kurz. Wir sind nicht nur Papst, gefühlsloser Europameister und Exportweltmeister, nein wir sind auch noch im Arsch, aber sowas von.
„Wir sind so arm wie eine Kirchenmaus oder besser gesagt so arm wie alle Kirchenmäuse die in eine Kirche reinpassen. So arm sind wir.“ , sagte der Peer Steinbrück und führte seine leeren Hosentaschen vor. Mittlerweile muss sich der Finanzminister schon fast jeden Tag auf den Alexanderplatz stellen und für Geld betteln. Sein neuestes Schuldenmaximierungsprojekt heißt Bad Bank 24 und soll eine Art Entsorgungslager für toxische Wertpapiere werden. „Die Banken können dort rund um die Uhr ihre Finanzabfälle entsorgen.“, erklärte Steinbrück. Im Gespräch für einen möglichen Entsorgungsort ist unter anderem ein Endlager in Gorleben. In sogenannten Cashtor Transport Waggons der Deutschen Bahn sollen die hochgiftigen Finanzpapiere nach Gorleben transportiert werden. „Das wird leider nicht ohne Protest passieren.“, sagte Steinbrück, denn in Gorleben formiert sich schon die erste Protestbewegung zum Schutze der Umwelt. Solche Aktionen werden den mit 250 Milliarden angesetzten Kostenaufwand für die Bad Bank bedingungslos sprengen, versprach der Peer.

Katar:

Deutschland schickt genau 36 Leopard 2 Panzer nach Katar. Genauer gesagt gehen die 36 Fahrzeuge an den Herrn Pathologen. Wozu er diese riesigen Fahrzeuge braucht erklärt er uns in einem kurzen Interview:

Dergeschichtenerzähler: Herr Pathologe. Wozu brauchen sie 36 Panzer?
Herr Pathologe: Es sind nicht einfach nur 36 Panzer, es sind 36 grüne Panzer? Der Umwelt zu liebe…
Dergeschichtenerzähler: Wie darf ich das verstehen? So ein Panzer hat einen enormen Spritverbrauch.
Herr Pathologe: Ja genau deswegen ja... Ich verbrauche einfach den ganzen Sprit bis er restlos alle ist. Kostet hier ja fast nix… Dann kann keiner mehr die Umwelt verschmutzen. Außerdem geht nichts gegen 8 cm dickes Edelstahl, reines Rheinmetall und mit 3 Jahren Garantie.
Dergeschichtenerzähler: Das ist eine verrückte Idee aber wird das CO2 wenigstens aufgefangen?
Herr Pathologe: Ne wieso… Hauptsache es wird nicht in Deutschland emittiert.
Dergeschichtenerzähler: Herr Pathologe, ich danke ihnen für dieses Gespräch.

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Freitag, 15. Mai 2009
Der Geschichtenerzähler wurde politisch inkorrekt erzogen
"C-A-F-F-E-E,
trink' nicht soviel Kaffee.
Nicht für Kinder ist der Türkentrank,
schwächt die Nerven, macht dich blass und krank.
Sei doch kein Muselman,
der das nicht lassen kann."


Kennen Sie dieses fürchterliche Lied? Das hatte man uns damals in der Grundschule eingeflößt, genau so wie ich mir heutzutage literweise den Kaffee einflöße.


Was gibt es Besseres als eine Tasse voller Kaffee? Enthält ja nicht umsonst das Wort Fee, oder?

Ich weiß es noch ganz genau. Wir sollten aus den Liedern die wir gelernt hatten, Eines raussuchen, um es vorzusingen. Ich hatte natürlich das Kürzeste genommen. Ich war ja schon damals ein helles Kerlchen… Jetzt werden Sie wahrscheinlich überlegen, ob es noch ein Kürzeres, als das dämliche Kaffee Lied, gibt. Ja gibt es…

Mein Hut, der hat drei Ecken,
drei Ecken hat mein Hut.
Und hätt er nicht drei Ecken,
so wär er nicht mein Hut.


Als ich nach 10 Sekunden mit meinem Lied fertig war, schaute mich die Musiklehrerin genervt an. Sie meinte, ich habe zwar alles richtig gemacht, doch vielleicht würde ich ja noch ein Lied singen wollen/müssen, weil das doch schon sehr kurz war. Die anderen hatten deutlich längere Lieder ausgesucht, teilweise sogar mit 3 Strophen. Was für Intelligenzbremsen, dachte ich mir. Sich freiwillig so viel Arbeit aufhalsen, wenn man doch das drei Ecken Hut Lied aus dem Hut ziehen kann.

Auf jeden Fall sollte ich noch ein Lied singen und ich kannte nur dieses blöde Caffee Lied. Ich wusste zwar damals nicht was ein Türkentrank und ein Muselmann ist, aber ich mochte das Lied trotzdem nicht. Vielleicht wusste ich innerlich, dass der Inhalt schon seit hundert Jahren nicht mehr aktualisiert wurde und nebenbei auch noch völlig politisch inkorrekt ist. Ich hatte mich also geweigert noch ein Lied zu singen und untermauerte meinen Standpunkt indem ich erklärte, dass ja nur ein Lied, egal welches, gefordert war.

Übrigens wird das Lied auch heute noch in den Grundschulen gesungen… Da investieren wir so viele Milliarden in die Bildung der jungen Frösche und dann müssen die so einen Mist auswendig lernen. Man kann doch etwas Modernes von Dieter Bohlen singen!!

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Donnerstag, 14. Mai 2009
Heribert und seine Kontaktlinsen Die Bloggonovela Teil 2
Bitte vorher den ersten Teil durchlesen, welcher sich gleich darunter befindet. Sie können natürlich auch mit diesem Text hier anfangen. Ich will ihnen ja nix vorschreiben...

Herbert fuhr und Heribert trank. Den Kirschschnaps, den die Großmutter für ihn gemacht hatte, damit er endlich mal ein bisschen lockerer werde. Alle meinten, dass er locker werden sollte und deswegen wird er so locker wie noch nie, dachte er sich. Der Schnaps brannte in der Kehle und die Abgase des uralten Mopeds brannten im Auge.
Am Eingang trafen die beiden Heriberts zweitbesten Kumpel Kunibert. Gemeinsam nahmen die beiden Freunde Heribert in die Zange, damit er halbwegs gut dasteht während die Türsteher ihn begutachteten. Denn Heribert war mittlerweile so locker, dass er ständig umfiel, wenn ihn keiner stützte. „Meine Güüühüüte der Heribert ist aber ganz schön besooohoooffen.“, beurteilte Herbert seine Lage.

Heribert torkelte auf die Tanzfläche, machte einen Schritt vorwärts, dann zwei rückwärts und stürzte sich in die Menge. Aufgefangen hatte ihn keiner. Im Gegenteil! Man hatte ihm genug Platz zum Fallen überlassen. Seine beiden Freunde halfen ihm wieder auf die Beine, doch Heribert hatte ein ganz anderes Problem. Er hatte bei seinem Stage Dive Versuch eine Kontaktlinse verloren und ohne sie konnte er ja keine Mädels abchecken. Also kniete er sich wieder auf den Boden. Eine Disko ist nicht gerade der ideale Ort um eine Kontaktlinse zu verlieren, stellte Heribert fest.

Regel 1: Die Kontaktlinse sollte keinen Kontakt mit dem Boden haben...

Das Stroboskoplicht flackerte immer nur zu kurz auf um wirklich etwas zu erkennen. Doch Heribert war wie ein Schatzsucher und begab sich auf den Boden der Tatsachen. Die vielen tanzenden Menschen um ihn herum machten die Sache auch nicht gerade leichter und nach etwa zehn Minuten verlor er seine zweite Kontaktlinse. Die hektische Suche hatte sie rausfallen lassen.

Frustriert gab Heribert seine Suche auf, es hatte ja auch keinen Sinn mehr, denn ganz ohne Kontaktlinsen war er nicht besser dran als ein Maulwurf in der Paarungszeit. Gereizt buddelte er sich durch die Menschenmenge und suchte seine Kollegen. Die standen etwa zehn Meter weit von dem Typen entfernt, den Heribert gerade in das Ohr brüllte: „Pass auf Herbert. Du musst für mich die Mädels vorchecken, da ich alles, was mehr als 5 cm entfernt ist, nicht mehr erkennen kann.“
„Klar! Probier mal die hier!“, sagte der Unbekannte und stellte Heribert einem langhaarigen Rocker vor, der seinen muskulösen Oberarm mit lauter lustigen Totenköpfen ausgeschmückt hatte. Heribert musste jetzt schnell improvisieren und sich einen tollen Anmachspruch ausdenken: „Hey Süße! Mein Zahnarzt riet mir zwar, mich von allem Süßen fernzuhalten, wegen der großen braunen Löcher in meinen Zähnen, aber schließlich lebt man nur einmal.“

Die nächsten Minuten erlebte Heribert nur noch schemenhaft. Erst dachte er ja, es ist das tolle Mädchen, was da ihre Zunge in seinen Hals bohrte. Doch es war nur der schwule Barkeeper Klaus, der ihn gerade länger als nötig wiederbelebte. Herbert stand neben ihm und grinste erleichtert: „ Meine Güühüüte. Wir dachten schon du seist tooohoot. Hast voll eine aufs Maauuhauul bekommen, von diesem riehiesigen Rocker da drüben.“
Der Abend hatte sich schlagartig zum Schlechten gewendet und Heribert wollte nur noch nach Hause. Er setzte sich hinter Herbert auf das Moped und die beiden Kumpels düsten in den großen Sommermond.

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Donnerstag, 14. Mai 2009
Heribert und seine Kontaktlinsen Die Bloggonovela Teil 1
Seitdem Heribert denken kann, und das ist noch gar nicht so lange her, lebte er bei seiner Großmutter auf dem Bauernhof. Seine Eltern haben damals den Traktor verkauft und wollten mit dem Geld einen Neuanfang irgendwo ganz weit weg absolvieren; Südsee oder sowas Ähnliches. Heribert hatte nie wieder was von ihnen gehört. Nur zu gerne hätte er gewusst, ob die 50 Mark schon alle sind, die sie damals für den Traktor bekommen haben. Und ob sie dann nicht bald zurück kommen müssen um auch noch den Anhänger zu verkaufen.

Außer der Oma gab es dann nur noch den Onkel Robert. Robert war ungefähr 40 Jahre alt und unterhielt eine intime Beziehung mit einem Schaf namens Roberta. Er hatte ein kleines Zimmer unter dem Dachboden in Großmutters Bauernhof, doch die meiste Zeit war er mit seiner „Freundin“ auf den großen Wiesen rund um das Gut unterwegs. Er fraß Klee und trank aus dem Bach, welcher leise plätschernd durch das Grundstück floss.

„Du musst sie von hinten packen, damit sie nicht wegrennen können.“, erklärte der Onkel seinem Neffen. Er wollte ihm ein paar Flirttipps für den Diskoabend geben.
„Frauen sind nicht so wie Schafe. Die ticken anders, glaub mir!“, erwiderte Heribert genervt.
„Ich rede ja auch nicht von Schafen, ich rede von Frauen. Schafe sind da viel komplizierter. Es hat Jahre gedauert, eh mich die Herde akzeptiert hatte und ich der Roberta an die Wolle durfte. Mittlerweile ist aber auch die Luft raus aus unserer Beziehung. Ob sie einen Anderen hat?“, fragte Robert.
„Woher soll ich das wissen? Sie ist nur ein dummes Schaf…“
„Das lasse ich mir nicht bieten Heribert. Nur weil sie noch nicht mit Messer und Gabel essen kann und gelegentlich ihre niedlichen Kotkugeln in der Wohnung liegen lässt, ist sie noch lange kein dummes Wesen.“, sagte Robert erbost und stapfte wütend davon. In letzter Zeit endeten die Diskussionen um Roberta immer in gleicher Weise. Das war aber nichts worüber sich Heribert große Gedanken machen musste. Der Abend war viel wichtiger. Er wollte heute Abend ein Mädchen in der Disko aufreißen und hatte auch schon einen bombensicheren Plan.

Sein bester Kumpel Herbert kam mit seinem alten Moped die Einfahrt herunter gedonnert und kam schlitternd zum stehen: „Na bereit für die große Flirtaksiiiooon!“, Herbert hatte die dumme Angewohnheit, ihm wichtig erscheinende Wörter endlos lang zu dehnen, damit es richtig bescheuert klang. Trotzdem war es kein guter Zeitpunkt, ihm das zu sagen, da Heribert bei ihm auf dem Notsitz mitfahren wollte. Das war ja Teil seines Plans. Er wollte hinten auf dem Moped mitfahren, damit er Alkohol trinken konnte. Und den Alkohol musste er trinken um ein bisschen lockerer zu werden. Weiter ging der Plan noch nicht, aber der Abend war ja noch jung, um nicht zu sagen jungfräulich.
Heribert nahm hinter Herbert Platz und der jaulte vergnügt: „Na dann auf zu den heißen Määäääädeeeeeels.“

Da der Text zu lang geworden ist, gibt es morgen einen zweiten Teil. Wird Heribert diesen Abend überleben? Wird Schaf Roberta, Onkel Roberts Heiratsantrag annehmen? Es bleibt spannend...

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