Freitag, 25. März 2011
16000fach schlimmer!!
„So schlimm waren wir damals als Kinder nicht.“ Kennen Sie diesen Satz? Sie haben ihn sicherlich schon mal gedacht oder vielleicht sogar öffentlich ausgesprochen.

Man kann sich sicher sein, dass diese Aussage von Generation zu Generation weiter vererbt wird und damit die Kinder quasi immer schlimmer werden. Vielleicht ist das sogar genetisch irgendwo fest verankert.
Irgendwann zwischen 20 und 30 Jahren wird man scheinbar erwachsen, indem man sich gedanklich von allem Jugendlichen oder Kindlichen abgrenzt und diese ganze Sache von außen betrachtet. So ungefähr als ob man jahrelang in einer Affenherde im Zoo lebte und dann zum Zoobesucher mutiert, der seine Nase gierig an der Scheibe platt drückt. Der eigene Platz im Käfig wird von einem anderen Affen übernommen und man kommt unweigerlich zu dem Schluss, dass der neue Affe sich viel schlimmer verhält, als man es selbst getan hatte.

Die Falschheit dieser Aussage lässt sich relativ leicht widerlegen und das sogar in einer Sprache, die der Zoobesucher perfekt spricht. Und zwar in der zwingend logischen, mathematischen Sprache.

Wenn sich alle 10 Jahre die Schlimmigkeit der 10 bis 15 Jährigen erhöht und wir davon ausgehen, dass der Mensch schon seit mindestens 160000 Jahren auf dieser Erde sein Unwesen treibt, dann kommen wir auf einen 16000fach erhöhten Schlimmigkeitsfaktor. Die heutigen Kinder müssten also 16000 (In Worten: Sechzeeeeehntausend!!!!) Mal schlimmer sein, als die damaligen Menschen. Und die haben halbnackt in Höhlen gewohnt!!

Wir müssen uns demnach eingestehen, dass die Kinder doch nicht schlimmer sind. Vielleicht war man damals genau so, nur will man sich nicht so sehen.
Dabei sind Kinder nur ein Spiegel unserer Gesellschaft. Wenn wir zum Beispiel eine landesweite Ausländerdebatte a la Sarrazin führen, dürfen wir uns nicht wundern, dass das Kinder auf ihre Weise nachmachen.

Wenn man sich unter diesem Gesichtspunkt diese vermeintlich böse Seite isharegossip.net anschaut, dann hat man einen Spiegel, der unsere Gesellschaft ungeschönt zeigt. Dort gibt es Hass, Neid, Niedertracht, Rassismus...all die Dinge die jeder in uns trägt und die wir sorgsam hinter einem Schloss verschließen.
Und was macht man? Man will es nicht sehen! Der Spiegel muss weg! Man tut das für sich selbst und nicht für die Kinder.
Ein Beispiel: Wenn man einem Kind die Schaufel wegnimmt, mit der es andere Kinder schlägt, ohne ihm zu sagen, dass das falsch ist, dann wird es sich einfach eine neue Schaufel suchen.

Es bringt also nix die Seite zu sperren oder das Internet zu zensieren, genauso wenig, wie man Schaufeln verbieten kann.

Eine Lösung wäre es, Kindern Toleranz, Freundlichkeit, Höflichkeit usw. vorzuleben, anstatt es ihnen nur in der Schule beizubringen.

Okay! Ich ändere meine Meinung, es ist doch leichter die Seite zu zensieren!

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Mittwoch, 23. März 2011
Nachrichten
Baden-Württemberg:
Der Baden-Württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus ist nun völlig im Wahlkampffieber angekommen. Nach Augenzeugenberichten kettete er sich in der Nacht vom Montag zum Dienstag nackt an das Eingangstor des AKW Neckarwestheim und demonstrierte lauthals schreiend gegen die Atomkraft, welche, seiner Meinung nach, völlig wahlschädigend für die kommende Landtagswahl sei. Der ehemalige Atomfreund und, in Kennerkreisen eher als Atomlobbyschlampe bekannte, Ministerpräsident, warnt vor den katastrophalen Risiken der Atomkraft und spricht von einer kompletten Auslöschung der CDU Wählerschaft.
Doch nicht nur die Atomkraft bereitet dem Ministerpräsidenten Sorgen: „Die Deutsche Bahn möchte den Stuttgarter Bahnhof abreißen und unter die Erde legen. Die wollen unseren schönen Bahnhof kaputt machen.. Dagegen müssen wir protestieren!“, sagte Mappus bei einer Pressekonferenz und drohte, dass für jeden Stuttgart 21 Befürworter mindestens 2 Wasserwerfer bereit stehen.Desweiteren bezeichnete Mappus den Bahnhofchef Grube öffentlich als „geldgeiler Terrorist“ und „Durchgangsbahnhofnazi“.

Berlin:
Die Hauptstadt liegt, politisch gesehen, nur einen Steinwurf von Baden-Württemberg entfernt und eine Wahlschlappe im Ländle wäre auch für die Kanzlerin eine Katastrophe.
Ein Atomkraftwerk zu betreiben, ist momentan einfach viel zu gefährlich für die CDU und aus diesem Grund nimmt man die alten Meiler vorübergehend vom Netz bis sich die Bevölkerung wieder enthysterisiert hat. Merkels Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass sich innerhalb von drei Monaten das Hysterielevel auf Normalnull einpegeln wird und die Atomkraftwerke gefahrlos wieder ans Netz gehen können.
Um kommende Krisen besser meistern zu können, benutzt die Bundesregierung eine neue Strategie die unter Historikern auch als politische Problemannihilation bekannt. Die ursprünglich von Walter Ulbricht entwickelte Strategie, beinhaltet die öffentliche Stellungnahme zu einem Problem und eine völlig entgegengesetzte Handlungsweise. Also, dass man zum Beispiel sagt, dass man nicht vor habe eine Mauer zu errichten und es dann doch irgendwie tut. Pro und Contra löschen sich beim Aufeinandertreffen in Luft auf, eben eine klassische Annihilation.
Ob das funktioniert, weiß aber keiner so recht. Außenminister Westerwelle ließ zum Beispiel probeweise verkünden, dass man einen Krieg gegen Libyen mit UN-Mandat nicht unterstützen, aber doch gerne noch mehr Soldaten nach Afghanistan in einen Krieg ohne UN-Mandat schicken möchte. Das ist ein wahres Musterbeispiel politischer Problemannihilation.
Aber auch die Kanzlerin probiert fleißig und stellt sich in Walter Ulbrichts Fußstapfen. Die Atomkraftwerke sind sicher, aber man will sie trotzdem vorübergehend abschalten, um die Sicherheit zu überprüfen. Das klingt nicht nur gut für Atomgegner und -befürworter gleichzeitig, das stiftet auch noch eine Menge Verwirrung.

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Montag, 21. März 2011
Schweben Sie weiter! Hier gibt es nix zu sehn!!
Ordnung ist das halbe Schweben! Dieser komische Satz stammt nicht von mir, sondern von der Betreibergesellschaft der Wuppertaler Schwebebahn. Und nicht dass Sie denken, ich verarsche Sie hier. Beweisfoto 1:



Nun ist das Wort Schweben natürlich nur ein Marketingtrick, um möglichst viele Menschen in dieses Höllengefährt und nach Wuppertal zu locken. Mit der sachlich richtigen Betitlung Einschienenhängebahn lassen sich weder bekloppte Wortwitze machen noch Touristen anziehen.



Die Bahn hängt 12 Meter über der Wupper, schaukelt wie ein Schiff und legt sich wie ein Motorrad in die Kurven.
Sie existiert ja schon mehr als 100 Jahre und sie ist tatsächlich nur ein einziges Mal in die Wupper gefallen. Man kann also ruhig alle Sicherheitsbedenken über Bord werfen und mitfahren.
Die Schwebebahn ist Beförderungsmittel und Highlight in einem und ich beneide die Wuppertaler ein bisschen. Es macht Spaß, man hat einen tollen Ausblick und man ist extravagant unterwegs. „Schatz, ich schweb dann mal rüber in die Innenstadt.“, könnte man sagen und es würde ein bisschen nach Zukunft klingen.


Futuristisch sehen übrigens einige Haltestellen der Schwebebahn aus. Diese hier heißt Ohligsmühle und ist wirklich sehenswert.

Wir sind übrigens vom Bahnhof zum Zoo geschwebt.
Ich bin bestimmt schon seit 10 Jahren in keinem Zoo mehr gewesen und diesmal wollte ich eigentlich auch nur hinein, weil ich das Teleobjektiv meiner Kamera austesten wollte. So ein Teleobjektiv lohnt sich immer dann, wenn man nicht nah genug an ein Objekt heran kann. Tiere im Zoo sind da ein gutes Beispiel.
Auch wenn das vielleicht komisch klingen mag, aber es ist verdammt schwierig kein langweiliges Foto in einem Zoo oder Tierpark zu machen. Einfach mal so das Tier ablichten sieht zwar gut aus, ist aber nichts Ungewöhnliches und langweilt das Auge schneller als man gucken kann.
Der Papagei ist natürlich eine Ausnahme:



Nicht langweilig, sind solche Bilder mit eingefrorenen Bewegungen:


Es tut richtig weh, dieses tolle Bild auf diese Größe einzudampfen.

Oder Löwen in Aktion:


Löwen beim Liebesspiel. Doch die Löwin wollte, zum Glück der anwesenden Eltern, nicht mitspielen. :)

Und noch ein Funfact zum Schluss: Im Zoo kann man auch super Eltern und ihre Kinder beobachten. Zum Beispiel das eine Mädchen, welches tatsächlich mit einem Nintendo DS (oder so :) ) vor der Nase gelangweilt an den Terrarien der Schlangen entlanglief. Sie hat immer nur mal kurz das Tier angeschaut und sich dann wieder ihrem Spiel hingegeben. Ich war schon ein bisschen verwundert, dass die Eltern das zulassen.

So! Das war dann der Bilderbeitrag vom Wochenende.

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Donnerstag, 17. März 2011
Nordic Walker Texas Ranger
Chuck Norris würde sicherlich nicht mit Skistöcken durch die Gegend wandeln. Die Skistöcke würden mit Chuck Norris...na Sie wissen schon.



Es ist so langsam Frühling und da kommen Sie wieder. Marschieren als ob sie in den Krieg ziehen. Ihre Nase hoch oben in anderen Sphären, schleifen sie ihre teuren Carbonstöcke über deutsche Wanderwege als ob sie die Fahrbahn markieren wollen.
Nordic Walking ist eine Glaubensfrage und sie fühlen sich von lauter ungläubigen, unbestockten Menschen umgeben.

Von allen Seiten belächelt... ich möchte nicht wissen, wann der Erste das Amok-Nordic-Walking etabliert.

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Montag, 14. März 2011
Radioaktivitäten
Endlich kommt mal mein Physikwissen in diesem Blog zum Einsatz.

Es geht um Radioaktivität.

Jeder weiß etwas mit dem Begriff anzufangen, dennoch ist die Lücke zwischen Halbwissen und wirklichem Wissen verdammt groß. Sogar bei den Medien, kann man immer wieder Quatsch lesen.

Wenn ich zum Beispiel lese, dass die Menschen in Deutschland Geigerzähler kaufen, dann macht mir das Angst. Ein Geigerzähler zählt einfach ausgedrückt radioaktive Strahlung, die bei dem Gerät ankommt. Mehr nicht! Ich habe schon mit solchen Geräten gearbeitet. Die zählen immer irgendetwas, da wir auch immer von Radioaktivität umgeben sind. Das ist normal! Schwankungen können auch vorkommen, wenn man sich zum Beispiel einem Menschen nähert, da wir auch radioaktive Strahlung abgeben. Wenn jeder einen Geigerzähler hätte, würde das meiner Meinung nach eine unnütze Panik auslösen.

Der beste Schutz gegen Radioaktivität ist Abstand. Und der Abstand zwischen Japan und Deutschland ist sehr groß. Die einzige Möglichkeit, wie die Radioaktivität hierher gelangen kann. ist eine Wolke mit kleinen radioaktiven Teilchen, denn nur das würde den Abstand verringern. Ich bezweifle stark, dass jemals eine Wolke von Japan bis nach Deutschland geflogen ist, ohne vorher als Niederschlag vom Himmel zu fallen.

Die Kühlung der Brennstäbe in einem Atomkraftwerk verhindert die Kernschmelze und damit einen Austritt von radioaktiver Strahlung in die Umwelt. Das ist doch gar nicht so schwer zu verstehen. Und wenn man die Kühlung der Brennstäbe nicht 100%ig garantieren kann, dann haben Atomkraftwerke für mich keine Existenzberechtigung. Da gibt es nichts zu diskutieren und auch nichts zu überprüfen. Die Bundeskanzlerin ist Physikerin, die weiß ganz genau, wie hoch das Risiko ist.

Doch Merkel stellt sich lieber dumm und erzählt uns was von einer Aussetzung der Laufzeitverlängerung. Ist das dann eine Verlängerung der Laufzeitverlängerung? Merken Sie was? Das ergibt keinen Sinn! Und während wir versuchen diese Worte zu deuten, hofft Merkel, dass wir diese ganze Atomproblematik nach der Aussetzung vergessen haben. So wie wir das E10 Dilemma vergessen haben. Verwirrung stiften.
In den nächsten Wochen stehen Landtagswahlen an und da kann sich die CDU nicht leisten für Atomkraft zu sein. Man ist aber auch nicht dagegen!! So kann man beide Wählergruppen abfischen. Das ist so clever, ich ziehe meinen Hut vor dieser Frau!

Schwarz-Gelb hält sich einzig allein mit der Unwissenheit und Manipulierbarkeit ihrer Wähler über Wasser.

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Freitag, 11. März 2011
Gutte Werte
Gestern habe ich mal wieder so einen dämlichen CSU Politiker im Fernsehen einen Satz sagen hören. Vielleicht sollte man generell die Glotze nicht anschalten, aber die Umschiffung gelingt nur mäßig, erreicht einen der Satz sowieso auf irgendeinem anderen Nachrichten Kanal.

Es geht um Seehofer. Sie wissen schon, das ist der Mann mit diesem spitzbübischen Teddybärengesicht und dem lustigen bayrischen Akzent. Man würde ihm am liebsten in seine roten Wangen kneifen und sagen: „Na, na Horst!! So was sagen wir aber nicht!!“

Sicherlich hat er sich da nur versprochen als er meinte, dass Asylbewerber unserer Sprache und unsere Werte lernen müssen. Eins vorweg! Das man unsere Sprache lernen muss, finde ich eine super Idee!! Ich finde man sollte da noch viel weiter gehen und sagen, dass jeder mit Deutscher Staatsangehörigkeit unsere Sprache beherrschen soll. Das steht für mich nicht zur Debatte.

Was mir sauer aufstößt ist diese Werte Sache. Von welchen Werten ist denn da die Rede? Der Glaube an Geldwerte? Oder will man den Asylbewerbern ernsthaft beibringen, wie man eine Doktorarbeit fälscht? Hoffentlich ist es Muslimen erlaubt dies zu tun, sonst haben wir hier die nächste Religionsdebatte.

Weitaus schwieriger dürfte da die Sache mit der Ehe sein, die im Islam ja weitaus strenger gesehen wird. Laut Seehofers Werteverständnis darf man neben seiner Frau eine Geliebte haben. Das praktizierte er jahrelang erfolgreich, müssen Sie wissen!! Ich bin schon gespannt, wie das alles umgesetzt werden soll. Wird es da ein eigenes Wertezentrum in jeder Stadt geben? Mit Ehebrecherkursen und „Schummeln für Anfänger“-Seminaren?

Und wenn immer die Rede von kriminellen Ausländerbanden und Waffenschiebern ist, dann versuchen die vielleicht einfach nur akribisch die alten Werte der CSU a la Franz Josef Strauß einzuhalten?

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Dienstag, 8. März 2011
Neue Ufer


„Ich bin in 20 Minuten bei Dir!“, sagte sie zu mir, dabei war sie ja noch in einer ganz anderen Stadt und auch nur mit dem Fahrrad unterwegs. Dass man im Ruhrgebiet in relativ kurzer Zeit von einer Großstadt in die andere fahren kann, daran habe ich mich noch immer nicht gewöhnt. Gewöhnt bin ich, dass große Städte weit auseinander liegen. In meiner Heimat ist die nächste große Stadt Chemnitz. Man fährt nicht mal so eben mit dem Fahrrad nach Chemnitz. Das muss man planen, vorbereiten (und vor allen Dingen genug Essen mitnehmen). :)
Im Ruhrgebiet kann man nicht mal sehen, wo die eine Stadt aufhört und die andere anfängt. Das fasziniert mich, vielleicht bin ich aber auch einfach nur leicht zu faszinieren.

Natürlich war es eine Frau, die mich in den tiefen Westen ziehen ließ. Da habe ich, den gerade erst frisch renovierten, Osten doch glatt gegen den, schon etwas in die Jahre gekommen, Westen eingetauscht. So etwas kann man doch nur für eine Frau tun...

Weil es nämlich egal ist, ob man in einer kleinen Hütte irgendwo in Rumänien hockt oder im Kongo mit einer wilden Affenherde sein Brot teilt: Wenn man glücklich ist, dann ist es für einen der schönste Ort der Welt.

Und so sitze ich mit ihr auf einer Bank am Rhein und wir beobachten die großen Schiffe, die vorbeiziehen. Es ist kalt und ungemütlich. Der eisige Wind weht einem die letzte Wärme aus dem Gesicht und trotzdem kann man nicht aufhören zu grinsen.

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