Donnerstag, 12. Mai 2011
Bild von einem kaputten Reifen
Ich weiß ja auch nicht, warum ich ein Foto von diesem kaputten Reifen gemacht habe.


(Bitte klicken! :) )

Aber im Nachhinein betrachtet, finde ich das Bild toll, obwohl es nichts Besonderes zeigt. Ich kann mir nur nicht erklären, warum es mich begeistert. Ich möchte es sogar an die Wand hängen...völlig verrückt.

Sind Sie davon begeistert? Und wenn ja, können Sie es mir erklären?

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Donnerstag, 14. April 2011
Oviskratie
(Das ist nur ein Poetry Slam Text. Ist also nicht so toll zum Lesen geeignet. Sorry!)

Ich möchte mit Ihnen Heute über Politik sprechen. Nun habe ich folgendes Problem: Ich verstehe diese ganze Kacke nicht!! Ich bin wahrscheinlich einfach zu doof für Demokratie.

Heutzutage ist das ja alles so kompliziert. Haben Sie schon mal ernsthaft versucht unserer Bundeskanzlerin im Fernsehen zuzuhören? Nach 30 Sekunden stellt man sich die Frage, ob man heute schon den Müll herunter geschafft hat oder stellt währenddessen eine imaginäre Einkaufsliste auf. Habe ich noch Butter im Kühlschrank? Meine Konzentration auf Merkels Rede bleibt einfach nicht haften. Die gute Frau heißt nicht umsonst Teflon-Merkel.

Ich stelle mir ja des Öfteren die Frage, wie diese Frau in der realen Welt zurecht kommen würde. Zum Beispiel beim Kauf von 2 Brötchen beim Bäcker: Ich plane in den kommenden Sekunden den Erwerb mehrerer Weizenmehlprodukte in ihrer Lokalität zu tätigen. Nach eingehender Überprüfung ihrer feilgebotenen Ware gedenke ich ihre Arbeits- und Materialkosten finanziell, aber auch mit dem nötigen Respekt an Ihrer Tätigkeit, entschieden mit einer von ihnen bestimmten Höhe an Hartgeld auszugleichen. Des weiteren hoffe ich, dass Sie die Ware in ein tragfähiges und nachhaltiges Konstrukt legen, damit ich diese auch noch in naher Zukunft, also nachher im Kanzleramt, unversehrt genießen kann.

Kein Wunder, dass keiner mehr wählen geht. Da muss man schon 5 Semester Merkelistik studiert haben um diesen Nonsens in ein tragfähiges Verständnisgebilde...ach Scheiße jetzt fang ich auch schon an. Den Politikern zuhören, bringt also schon mal gar nichts...

Ich bin ja schon froh, dass man die Parteien wenigstens noch farblich auseinanderhalten kann. Stellen Sie sich mal vor, die würden die Farbe ihren Inhalten anpassen. Die SPD wäre hellgrau, die Grünen auch hellgrau nur ein bisschen dunkler und die CDU dann noch ein bisschen dunkler.
Wobei die Grünen dann natürlich Bündnis 90 die nicht ganz so hellgrauen, heißen müssten.
Die unterschiedlichen Farben geben dem Laien das trügerische Gefühl eine Auswahl zu haben. Wenn ich zum Beispiel Lust auf eine Regierung habe, die keine Soldaten in ein anderes Land schickt, dann wähle ich die Grünen, weil die ja Pazifistisch sind. Ha ha! Wir wissen alle, dass dieser Ausflug in den grünen Pazifismus in einen erneuten Einmarsch nach Osten endete. Die haben nicht mal so lange warten können, bis die Großväter der letzten Kriegsgeneration unter der Erde sind, um denen die erneute Scham zu ersparen.
Vielleicht haben die sich bei pazifistisch auch nur um ein „st“ vertippt und die meinen pazifisch? Wer weiß das schon? Macht ja eh alles keinen Sinn.




Natürlich bin ich mir im Klaren, dass man sich auch politisch informieren kann. Der Spiegel zum Beispiel. Früher ein linkes Kampfblatt und eisernes Bollwerk der Demokratie und Pressefreiheit. Heute kann ich darin lesen, dass Sigmar Gabriel gerne Schokoflocken mit Milch zum Frühstück isst und das Renate Künast, jahrelang ein Vogelnest auf dem Kopf trug. Kritische, politische Berichterstattung ist einer schleichenden Boulevardisierung der Politik zum Opfer gefallen. Wie ein Huhn die Erde nach einem leckerem Wurm, muss man sich die relevanten Informationen aus einem riesigen Haufen Informationsmüll, picken. Dann muss man diese nur noch auf Plausibilität und Wahrheitsgehalt prüfen und schon weiß man Bescheid. Ganz einfach, oder?

Wenn ich der Einzige Idiot wäre, der nichts von Politik versteht, dann wäre das ja noch Okay. Ich bin wenigstens einer der wenigen Idioten, die wissen, dass sie nix von Politik verstehen. Dann gibt es noch die große Masse, die sich erst gar nicht für Politik interessiert und dann gibt es noch die, die glauben, dass sie die Politik verstehen, aber eigentlich auch nur auf die politische Meinungsmache der Medien hereinfallen und denen alles ungeprüft nachplappern.

Wenn man das dann alles zusammenwirft und in einen bunten Kessel schmeißt, haben wir die politische Macht einer dummen Schafherde, die von einer kleinen Anzahl Wölfe im Schafspelz gelenkt wird und zwar ins sichere Verderben.

Nur ein Zyniker würde das noch als Demokratie bezeichnen. Ich finde, es muss ein völlig neuer Begriff für diese neue Staatsform her. Ich nenne es Oviskratie: die Schafherrschafft.
Damit will ich aber nicht sagen, dass die Mehrheit der Bevölkerung zu dumm für Demokratie ist. Sie ist lediglich naiv und ungebildet. Das ist aber nicht schlimm. Das kriegen wir wieder hin...

Ich bin dafür, dass wir die Politik in die Köpfe der Menschen schlagen. Nein nicht mit Hammer und Sichel, so wie bei den Kommunisten!!
Ich stelle mir das so vor: Mario Barth ersetzt sein Hauptthema Freundin durch Politik und nennt sein neues Bühnenprogramm: Nichts reimt sich auf Merkel!!
Till Schweiger kümmert sich um die cineastische Umsetzung mit dem Film Keinparteiensystem. In der Hauptrolle spielt Alexandra Neldel eine Prostituierte, die Kanzlerin werden will.
Günther Jauch moderiert Wer wird Politiker? Eine Show, in der die Kandidaten politische Fragen beantworten müssen. Als Hauptpreis winkt ein Bundestagsmandat.

Ja ich weiß! Wie sie sehen habe ich auch keine brauchbaren Ideen um das Problem zu lösen. Habe ich nicht anfangs gesagt, dass ich diese ganze Kacke nicht verstehe?

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Montag, 21. März 2011
Schweben Sie weiter! Hier gibt es nix zu sehn!!
Ordnung ist das halbe Schweben! Dieser komische Satz stammt nicht von mir, sondern von der Betreibergesellschaft der Wuppertaler Schwebebahn. Und nicht dass Sie denken, ich verarsche Sie hier. Beweisfoto 1:



Nun ist das Wort Schweben natürlich nur ein Marketingtrick, um möglichst viele Menschen in dieses Höllengefährt und nach Wuppertal zu locken. Mit der sachlich richtigen Betitlung Einschienenhängebahn lassen sich weder bekloppte Wortwitze machen noch Touristen anziehen.



Die Bahn hängt 12 Meter über der Wupper, schaukelt wie ein Schiff und legt sich wie ein Motorrad in die Kurven.
Sie existiert ja schon mehr als 100 Jahre und sie ist tatsächlich nur ein einziges Mal in die Wupper gefallen. Man kann also ruhig alle Sicherheitsbedenken über Bord werfen und mitfahren.
Die Schwebebahn ist Beförderungsmittel und Highlight in einem und ich beneide die Wuppertaler ein bisschen. Es macht Spaß, man hat einen tollen Ausblick und man ist extravagant unterwegs. „Schatz, ich schweb dann mal rüber in die Innenstadt.“, könnte man sagen und es würde ein bisschen nach Zukunft klingen.


Futuristisch sehen übrigens einige Haltestellen der Schwebebahn aus. Diese hier heißt Ohligsmühle und ist wirklich sehenswert.

Wir sind übrigens vom Bahnhof zum Zoo geschwebt.
Ich bin bestimmt schon seit 10 Jahren in keinem Zoo mehr gewesen und diesmal wollte ich eigentlich auch nur hinein, weil ich das Teleobjektiv meiner Kamera austesten wollte. So ein Teleobjektiv lohnt sich immer dann, wenn man nicht nah genug an ein Objekt heran kann. Tiere im Zoo sind da ein gutes Beispiel.
Auch wenn das vielleicht komisch klingen mag, aber es ist verdammt schwierig kein langweiliges Foto in einem Zoo oder Tierpark zu machen. Einfach mal so das Tier ablichten sieht zwar gut aus, ist aber nichts Ungewöhnliches und langweilt das Auge schneller als man gucken kann.
Der Papagei ist natürlich eine Ausnahme:



Nicht langweilig, sind solche Bilder mit eingefrorenen Bewegungen:


Es tut richtig weh, dieses tolle Bild auf diese Größe einzudampfen.

Oder Löwen in Aktion:


Löwen beim Liebesspiel. Doch die Löwin wollte, zum Glück der anwesenden Eltern, nicht mitspielen. :)

Und noch ein Funfact zum Schluss: Im Zoo kann man auch super Eltern und ihre Kinder beobachten. Zum Beispiel das eine Mädchen, welches tatsächlich mit einem Nintendo DS (oder so :) ) vor der Nase gelangweilt an den Terrarien der Schlangen entlanglief. Sie hat immer nur mal kurz das Tier angeschaut und sich dann wieder ihrem Spiel hingegeben. Ich war schon ein bisschen verwundert, dass die Eltern das zulassen.

So! Das war dann der Bilderbeitrag vom Wochenende.

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Dienstag, 8. März 2011
Neue Ufer


„Ich bin in 20 Minuten bei Dir!“, sagte sie zu mir, dabei war sie ja noch in einer ganz anderen Stadt und auch nur mit dem Fahrrad unterwegs. Dass man im Ruhrgebiet in relativ kurzer Zeit von einer Großstadt in die andere fahren kann, daran habe ich mich noch immer nicht gewöhnt. Gewöhnt bin ich, dass große Städte weit auseinander liegen. In meiner Heimat ist die nächste große Stadt Chemnitz. Man fährt nicht mal so eben mit dem Fahrrad nach Chemnitz. Das muss man planen, vorbereiten (und vor allen Dingen genug Essen mitnehmen). :)
Im Ruhrgebiet kann man nicht mal sehen, wo die eine Stadt aufhört und die andere anfängt. Das fasziniert mich, vielleicht bin ich aber auch einfach nur leicht zu faszinieren.

Natürlich war es eine Frau, die mich in den tiefen Westen ziehen ließ. Da habe ich, den gerade erst frisch renovierten, Osten doch glatt gegen den, schon etwas in die Jahre gekommen, Westen eingetauscht. So etwas kann man doch nur für eine Frau tun...

Weil es nämlich egal ist, ob man in einer kleinen Hütte irgendwo in Rumänien hockt oder im Kongo mit einer wilden Affenherde sein Brot teilt: Wenn man glücklich ist, dann ist es für einen der schönste Ort der Welt.

Und so sitze ich mit ihr auf einer Bank am Rhein und wir beobachten die großen Schiffe, die vorbeiziehen. Es ist kalt und ungemütlich. Der eisige Wind weht einem die letzte Wärme aus dem Gesicht und trotzdem kann man nicht aufhören zu grinsen.

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Donnerstag, 3. März 2011
Steile These oder wie der Geschichtenerzähler zum linken Spinner wurde
Bevor ich hier meine steile These präsentiere, möchte ich euch eine kleine Anekdote aus meinem Leben erzählen.

Es geht um einen Job, den ich gemacht habe und der wirklich interessant war für einen neugierigen Menschen wie mich. Ich war im Auftrag einer Firma in einer fremden Stadt unterwegs und durfte bei den Leuten klingeln. Dann wurde ich hereingelassen, vervollständigte meinen Auftrag und klingelte beim nächsten Haus. Was ich da gemacht habe, spielt eigentlich gar keine Rolle und unterliegt auch der Geheimhaltung. Viel wichtiger ist, dass man bei dieser Tätigkeit ganz nebenbei einen interessanten Einblick in unsere Gesellschaft (geschenkt) bekommt, den wahrscheinlich nur wenige Menschen erfahren dürfen.
Man hat den kompletten Schnitt durch alle Bevölkerungsschichten: Vom armen Schlucker, der in einer kaputten Holzbude irgendwo im Nirgendwo am Rande einer Schrebergartensiedlung haust bis zur riesigen Protzvilla an einem malerischen Felshang, wo einem der Portier die Türe öffnet und einen verächtlich anschaut, weil man es gewagt hat, mit schlammigen Turnschuhen das großzügig gestaltete Eingangsportal zu betreten. Die schlammigen Turnschuhe hatte ich mir auf dem Feldweg geholt, der zur kaputten Holzbude des armen Schluckers gehörte. Aber das nur am Rande.

Für so einen Job braucht man ein verdammt dickes Fell, da man eben manchmal auf Widerstand stößt in Form von grundlosem Anschreien, Beleidigungen oder „Ich hetz den Hund auf dich!!“-Drohungen. Natürlich passiert das nur selten, aber solche Fälle brennen sich eben ins Gedächtnis ein. Ich bin immer wieder von mir selbst erstaunt, wie schnell man sich daran gewöhnen kann, angeschrien oder beleidigt zu werden. Andererseits wäre es auch fatal, wenn einen das nicht kalt lassen würde.
Ich bin sowieso ein ruhiger und geduldiger Mensch. Als mir mal ein Kunde gesagt hat: „Ich hole meinen Vorschlaghammer und schlage Ihnen den Schädel ein.“ habe ich ihm ernsthaft erwidert, dass er das gerne tun kann, aber erst nachdem ich meine Arbeit gemacht habe.
Für Sie mag das ganz schlagfertig klingen, ich habe mich später gewundert, dass mir so eine Antwort herausgerutscht ist. Es ist ein Zeichen dafür, dass man wahrlich schnell abstumpft.

Jetzt fragen Sie sich doch bestimmt schon die ganze Zeit, warum ich Ihnen diesen ganzen Nonsens erzähle? Raten Sie mal, bei welcher Bevölkerungsschicht man auf den größten Widerstand trifft?

Bei den ganz reichen Leuten und bei den Bitterarmen. Die ganz oben in der Gesellschaft und die ganz unten verhalten sich statistisch (Ich habe ungefähr 10000 Haushalte besucht) gesehen am unsozialsten. Natürlich ist das keine raketenwissenschaftliche Erkenntnis und niemanden wird mein Ergebnis, aus meiner ganz persönlichen Studie, überraschen.

Trotzdem ist es allgemein anerkannt, dass es einer Gesellschaft schlecht gehen muss, je mehr arme Menschen darin hausen müssen. Ich bin der Meinung man müsste die Charakterisierung einer Gesellschaft um einen wichtigen Punkt erweitern. Es ist nämlich auch schlecht für eine Gesellschaft, wenn es viele reiche Menschen gibt. In den Medien kann man immer wieder von einem Kampf gegen Armut lesen, warum nicht auch ein Kampf gegen Reichtum?

Viele Menschen reden davon, dass uns faule Hartz4 Individuen auf der Tasche liegen, aber wenn man mal sagt, dass einem auch millionenschwere Topmanager auf der Tasche liegen, wird man ganz schnell als linker Spinner hingestellt. Dabei ist das schon längst Realität geworden. (Siehe staatliche Bankenrettung)

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob man unsoziales Verhalten beider Schichten mir gegenüber so einfach auf ein unsoziales Verhalten der Gesellschaft gegenüber ummünzen kann.

Deswegen ist es ja auch nur eine steile These.

Ich möchte gerne eine Regierung in Deutschland, die sich dafür einsetzt, dass es weniger arme Menschen und weniger reiche Menschen gibt. Denn die momentane Regierung fördert genau das Gegenteil.

Ich danke Ihnen, für Ihre Aufmerksamkeit!!

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Montag, 28. Februar 2011
Neuer Beitrag
Dachte ja es ist schwer. Aber so schwer scheinbar doch nicht. Ich schreibe ja schon am 3. Satz. Hat man da noch Worte?

Jetzt erstmal ausruhen und das Bild anschauen.



Da steigt man einfach so in ein fremdes Haus ein... Ich hätte ja auch geklingelt, wenn es eine Klingel gegeben hätte. Oder geklopft, wenn es eine Türe gegeben hätte. Oder gerufen, wenn es einen Adressaten gegeben hätte. Gab es aber alles nicht...trotzdem hat es sich ein bisschen angefühlt wie Einbrechen.



Einbrechen konnte man übrigens auch super durch die Decke des Hauses. Verputzte Schilfpflanzen halten nicht gerade ewig. Aber die Leute, die dort gewohnt haben, wollten vielleicht gar nicht für immer bleiben. Schauen Sie sich die mal an:



Grimmiger Blick, die Augen auf irgendeine nackte Frau gerichtet. Was sonst sollte man so verdammt konzentriert anschauen?
Diese Leute lebten spontan, bauten nicht auf Stein, sondern nur auf Schilf. Schon das Vordach über dem Eingang war aus lebensgefährlichem Asbest. Man lebte am Limit, immer bereit sich zu Tode zu langweilen. Den eiskalten Krieg im Nacken.

Künstlerisch gesehen, ist das natürlich völlig irrelevant. Es geht um Resultate, Leute!! Bilder von abgeblätterten Wänden, schummriges Zwielicht und ganz viel Dreck!! Nicht um Geschichte!!





Und jetzt machen wir mal wieder den Schwenk zurück in die Restrealität. Heute wird dort nämlich, genauso wie damals bei den Russen, reichlich geflogen, geschwirrt, geloopingt, Motor abgestellt und zum Schein abgestürzt, gedreht, gekurbelt, gezwirbelt und herumgespiralt...mir wurde schon schlecht beim zusehen. Wobei das Ding wirklich weit weg war...dank der famosen Technik aber immerhin herangezoomt (Ich mag das Wort ja nicht...aber eh man "Bildauschnitt verkleinern" schreibt :) ) auf ein erkennbares Maß.

Ich hoffe es hat ihnen trotzdem gefallen. Wir lesen uns bestimmt bald wieder...

Ich drücke jetzt auf veröffentlichen. Es ist ein komisches Gefühl. Kribbelt sogar leicht. Wahnsinn!!

[Edit] Die Bilder sind natürlich alle krass nachgeschärft. Muss noch die richtige Mischung zwischen eindampfen und schärfen finden.

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Samstag, 12. Dezember 2009
Ich habe ein Mausproblem
Vor ein paar Tagen, saß ich an meinem Computer und surfte im Netz. Plötzlich huschte eine Maus an meinem Tisch vorbei und unters Bett.

Ich weiß nicht, ich habe nicht gerade große Angst vor Mäusen, aber ich mag diese kleinen, pelzigen Dinger mit den Glubschaugen, trotzdem nicht. Ich denke immer, die haben so kleine scharfe Nagerzähne und könnten mich beißen. Eine absolut irrationale Angst, aber darum soll es jetzt nicht gehen.

Für Mausprobleme besitze ich ein hilfreiches Gegenmittel, welches sich in der Vergangenheit des Öfteren bewährt hatte und ich nun einsetzen wollte. Es nennt sich Kater.
Der Kater lag im Wohnzimmer auf einem Stuhl und grunzte vor sich hin. Er ist immer sehr träge, wenn es draußen nass und kalt ist. Er ist eben eher der Sommer, Sonne, Spaßtyp. Ich schnappte mir also den übermüdeten Kater und stellte ihn in mein Zimmer. Dann deutet ich auf die Stelle, wo sich die Maus befinden könnte und sprach mit ihm, wie mit einem Hund: „Fang die Maus! Los, los! Fang die Maus!“

Er schaute zu erst mich an, dann auf die angedeutete Stelle, dann wieder mich. Er blinzelte kurz, ließ ein kurzes, aber deutlich genervtes Miau hören und schritt dann ganz langsam und cool Richtung Sessel. Er legte sich hin und schlief sofort ein. Anscheinend hatte sich das Mausproblem für ihn erledigt…

Nur für mich eben nicht. Der Kater wurde wieder geschnappt, diesmal protestierte er lautstark, schließlich hielt er Winterschlaf, und ich setzte ihn vor das Bett. Wenn die Maus jetzt herauskäme, dann könnte er sie sich schnappen.

Gebannt warteten wir ein paar Minuten. Der Kater wollte natürlich schon längst wieder zurück zum Sessel und ich musste ihn festhalten. Wenn er genauso viel Energie in das Fangen der Maus investieren würde, wie in das „Ich muss zurück zum Sessel!“ - Drängen, dann hätten wir beide schon längst Erfolg gehabt. Doch die Maus kam nicht und ich nahm an, dass sie schon längst verschwunden sei.


Der Kater ist wirklich eine faule Sau...

„Ich habe ja Angst, dass die Maus nachts, während ich schlafe, an mir herum knabbert.“, erzählte ich meiner Freundin, nachdem ich ihr das alles erklärt hatte.
„Ach Quatsch! Die traut sich niemals so nah an Menschen heran.“, beruhigte sie mich.

Das war vor ein paar Tagen. Heute früh um 7 knabberte etwas an meinem Hals und es war nicht der Kater. Es war die Maus, die mich da so freundlich weckte. Ich sprang förmlich aus dem Bett und die Maus quiekte vor Angst. Sie hat sich immerhin genauso erschrocken, wie ich.
Ich wusste, dass die Maus noch unter meinem Kopfkissen hockte. Also holte ich schnell den Kater, hob das Kissen an und weg war sie. Der Kater schaute mich mit seinen großen Augen vorwurfsvoll an. Als wollte er: „Und deswegen hast du mich geweckt? Um mir zu zeigen, dass unter deinem Kissen nichts ist? Du dummer Penner, du!“, sagen.


Tausche nutzlosen Kater gegen Mausefalle.

Hoffentlich finde ich die Maus heute noch, denn ansonsten muss ich den Kater nachts neben meinem Kopfkissen schlafen lassen, damit er Wache hält.

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Mittwoch, 2. Dezember 2009
Jour Fitz auf dem Prenzlauer Berg
Tatort Prenzlauer Berg. Es ist eine enge schäbige Straße, im Gegensatz zu den Straßen auf denen ich dorthin gekommen bin. Mein Navigationsgerät hatte mich auf der B2 entlang quer durch Berlin Mitte geschickt. Im Berufsverkehr!! Ich habe an diesem Abend mehr Verkehrsregeln gebrochen, als in meiner gesamten Verkehrslaufbahn. Ich habe mich permanent irgendwo rein gezwängt, bin über rote Ampeln gefahren und bin einem Diplomaten gefolgt. Was soll ich sagen, man sollte niemals einem Diplomaten hinterher fahren … schon gar nicht auf der Busspur (Ich habe mich gewundert warum neben mir alle im Stau stehen und nur der Diplomat und ich so gut voran kamen... He He…) !!!

In der engen, schäbigen Straße, befand sich der Veranstaltungsort für die Lesung.
Der Prenzlauer Berg, wurde mal von einem Spiegel Autor als die Zentrale des deutschen Internets beschrieben. Hier lebt die digitale Boheme… Vor 20 Jahren war der Prenzlauer Berg ein arg heruntergekommenes Viertel, doch mittlerweile erzählt man sich, dass es auf den Dächern Swimming Pools gibt und sich immer mehr junge und erfolgreiche Leute ansiedeln.

Die Lesung fand in einer kleinen Bar namens Soupanova statt und auch wenn der lustige Veranstalter und Taubenvergrämer diesmal einen größeren Raum nutzte, war es brechend voll. Die hundert Sessel waren sofort besetzt und der Rest musste sich an der Bar die Beine in den Bauch stehen. Wir Lesenden hatten es da ein bisschen einfacher. Wir hatten einen sicheren Platz…

Im Nachhinein muss ich wirklich zugeben, dass das meine schlechteste Lesung war, die ich bis jetzt hatte. Ich war sehr enttäuscht von mir, hatte ich mir doch stur in den Kopf gesetzt, aus meinem Buch vorzulesen. Dass, das aber für eine Lesung viel zu ungeeignet und auch zu lang war, viel mir erst während des Lesens auf. Und die meisten Lacher bekam ich, als der Herr Taubenvergrämer mich darauf aufmerksam machte, dass ich schon längst die Zeit überschritten habe und ich mich trotzdem weigerte aufzuhören.

Die vermeintliche Semiprominenz des Herrn Vergrämers, lockte natürlich auch echte Internetprominente an. Lässig stand der Herr Sascha Lobo draußen vor der Kneipe und ich sprach ihn an. „Ach! Sie sind doch der Herr Lobo.“ Was soll ich sagen, der Typ fällt halt auf, auch wenn ich nicht weiß, was der eigentlich macht. „Ne ne mich siezt man nicht.“, antwortete er und ich hatte das Eis mit einer grotesken Peinlichkeit gebrochen. Zum Glück stand Alexandra Tobor alias Silenttiffy neben mir und rettete die Situation, indem sie mich vorstellte. „Das ist Litteratur. Mit Doppel T! Eine Mischung aus Müll und Literatur…“

Ich war an diesem Abend also nicht mehr der Geschichtenerzähler, sondern ich war Litteratur und gehörte ab sofort zu den Twitter VIPs, ob ich nun wollte oder nicht. Und es gab tatsächlich Leute die mich als Promi bezeichneten und ständig wurde ich von fremden Leuten angesprochen und gelobt. Was soll ich sagen, ich bin kein Mensch, der gut damit umgehen kann (oder es vielleicht noch lernen muss) und auf die meisten Menschen wirke ich auf den ersten Blick total unsympathisch und auch undankbar.

Zurzeit ist die Internetgemeinde noch relativ überschaubar. Man kennt sich untereinander und respektiert sich auch. Viele davon sind wirklich kreative Köpfe und man kann schon fast mit hundertprozentiger Gewissheit sagen, dass das alles noch in den Kinderschuhen steckt, aber nach und nach das Fernsehen ablösen wird. Schon jetzt geht die Jugend lieber ins Internet, als sich vor die Glotze zu setzen.

Es ist also nur noch eine Frage der Zeit und die richtigen Leute stehen definitiv schon in den Startlöchern.

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Samstag, 14. November 2009
Die Mauer in den Köpfen muss weg!!
Der Trubel um die deutsche Einheit ist nun endlich vorbei und nun kann der Geschichtenerzähler euch endlich seine 2 Cents zu diesem Thema beisteuern.

Ich bin ein Wendekind, aufgewachsen in hässlichen Betonhochhäusern, die man noch 4 Jahre vor der Wende (also im Jahr meiner Geburt) eilig in die Höhe zog und so Platz für viele junge Eltern schaffte. Mittlerweile hat man fast die gesamte Siedlung wieder abgerissen und wo damals Häuser, Parkplätze, Supermärkte standen, befindet sich jetzt nur noch eine Wiese. Wo damals hunderte von Kindern spielten, steht jetzt nur noch eine dumm glotzende Kuh.

Wenn ich meinen Kindern irgendwann mal die Stätte meiner Kindheit zeigen möchte, dann habe ich nur noch diese Wiese. Ich kann ihnen sagen "da stand die Post", "da gab es die Imbissbude mit den Alkoholikern und da hinten Stand das Altersheim". Aber wahrscheinlich werden auch die Häuser in meinen Erinnerungen Stück für Stück abgerissen, so wie die Originale. Die Siedlung war meine Welt, mein Kosmos und nur selten musste ich den verlassen.

Die Zeit nach der Einheit war für viele Menschen eine schwierige Zeit. Viele Leute in der unmittelbaren Nachbarschaft haben ihren Job verloren und ich habe es mit eigenen kleinen Kinderaugen gesehen, wie die Arbeitslosigkeit Menschen zerstören kann, aber eben nicht gewusst woran es liegt. Die deutsche Einheit war eine so krasse Veränderung für die Menschen, dass viele einfach ein bisschen Zeit brauchten um sich den neuen Verhältnissen anzupassen. Und jeder tat das auf seine Weise. Einfach war es nur für die Wenigsten.

Je weiter die Einheit sich zeitlich entfernte, umso mehr Leute sind aus den grässlichen Wohnblöcken geflohen. Die wilde Zeit der Wende ging so schnell wie sie kam und viele Menschen hatten einen Job gefunden oder einfach mehr Geld verdient, als es vorher möglich war.

Dass heute anstelle der Plattenbauten wieder eine Wiese wie vor 25 Jahren grünt ist also auch ein Zeichen des Erfolgs. Es ist ein Zeichen dafür, dass sich Veränderungen lohnen, egal wie schmerzhaft diese in den Anfangszeiten sind.

Sicherlich ist hier im Osten nicht alles Gold was glänzt, aber wir wissen es zu schätzen, was der „Westen“ für uns getan hat. Denn die Einheit des Landes ist schon längst vollzogen und die beiden Teile des Landes sind so eng zusammen gewachsen wie noch nie. Die einzigen Differenzen die es noch zu bekämpfen gilt, spuken lediglich in den Köpfen der Menschen auf beiden Seiten. Das Bild voneinander ist geprägt von Vorurteilen und Missverständnissen. Im Westen glaubt man, dass man die ganzen Jahre eine Art Entwicklungshilfe betrieben hat. So ähnlich wie bei einem Bananenstaat, nur mit dem Unterschied, dass es in der DDR keine Bananen gab. In Wirklichkeit war es eher eine Investition in die Zukunft. Dass der Westen sich schon seit mehr als 20 Jahren auf einer wirtschaftlichen Talfahrt befindet und sich eigentlich nur durch den Aufschwung im Osten über Wasser halten konnte ist eine Tatsache, die aber noch lange nicht in den Köpfen angekommen ist. Man ist immer noch der Meinung, man habe die 1,5 Billionen Euro dafür verwendet, dass es den Leuten im Osten besser geht. Schließlich hatten die vorher nix zu essen und auch sonst nix, wofür es sich zu Leben lohnt. So konnte im Osten das Bild des arroganten Westdeutschen entstehen, der das Portemonnaie zückt und dem armen Ossi ein bisschen Geld hinwirft, wofür dieser sich dann auch noch rechtfertigen muss. Die Einheit war für den Osten die Chance auf Demokratie, für den Westen war es die Chance ein wirtschaftlich erfolgreiches Land zu bleiben. Und es haben beide Seiten gewonnen!!!

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Mittwoch, 4. November 2009
Ein Schwank aus meiner Kindheit
Zeit meines Lebens war ich tierlieb. Nur eben nicht die Tiere zu mir.
Die meisten Leute die mich sehen, sagen mir: „Du siehst aus wie vom Affen gebissen.“ Und da haben die auch vollkommen recht. Ich sehe nicht nur aus wie vom Affen gebissen, ich bin vom Affen gebissen.
So einen Affenbiss bekommt nicht jeder, dass muss ich klipp und klar sagen. Den musste ich mir hart erkämpfen. Es war im Sommer 95. Pavian Kunibert wollte entlaust werden und ich weigerte mich ihm diesen Gefallen zu tun. Er biss mir in den Hintern und ich trage diese Narbe bis heute mit Stolz. Es ist ein Zeichen meiner jugendlichen Auflehnung gegen die Obrigkeit.
Doch gehen wir erst einmal zu den Anfängen zurück: Von 92 bis 96 habe ich auf einem Pavianfelsen mitten in Sibirien gelebt. Das war eine lustige Zeit. Ich habe dort viele wertvolle Erfahrungen gesammelt und getauscht. Spirituelle, sexuelle und natürlich auch Affenduelle.


Pavian Kunibert sah immer aus wie ein nasser Sack.

Alles fing damit an, als meine Eltern mich wieder mal aussetzen wollten. Ich kam gerade aus Bottrop-Kirchhellen zurück, indem ich meiner vorher ausgelegten Brotkrumenspur zurück nach Hause folgte, da nahmen mich meine Eltern mit auf den Flughafen, setzten mich in eine 5 motorige Antonov und ich flog nach Sibirien. Leider hatte ich nicht genug Brot einstecken um eine Brotkrumenspur von Norilsk nach Deutschland zu legen und so musste ich eben ein paar Jahre in Sibirien übernachten.
Deprimiert stieg ich aus der Maschine der So-weit-weg-wies-nur-geht! Ärleins und fand Zuflucht bei der netten Familie Paviansko. Diese bewohnten einen gemütlichen Pavianfelsen im Tierpark der Stadt Norilsk. Es gab nicht viele Attraktionen in Norilsk. Es gab den Mann mit den zwei Penissen, den schiefen Ölbohrturm von Norilsk und es gab den Pavianfelsen.
Mutter Paviansko nahm mich auf und behandelte mich so als ob ich ihr eigener Paviansohn wäre. Sie schrie mich an und kommandierte mich durch die Gegend. Eine der wichtigsten Aufgaben war die Entlausung. Dabei war es wichtig, dass immer ein rangniedrigeres Pavianbandenmitglied das Ranghöhere entlaust. Die Ränge wurden durch Kämpfe geschmiedet und es ging zu wie auf dem Schulhof einer normalen Grundschule. (In dieser Zeit hätte ich ja eigentlich auch auf einer Grundschule sein müssen. Ein Grund warum ich immer noch nicht ordentlich schreiben kann.)

Doch ich bemerkte schnell den Nachteil des Fellpflegesystems, denn ich war der einzige ohne Fell und das nervte mich tierisch. Ich musste entlausen, konnte aber nicht entlaust werden. Das war unfair und auch Teil meiner ewigen Beschwerden.
Aber auch die Kommunikation zwischen mir und den Affen war nicht immer einfach. Paviane kommunizieren fast ausschließlich mit ihrem roten Hinterteil und ich wurde ständig überhört, weil ich keinen Arsch in Signalfarben hatte. (Wenn ich mich beschwere, zieh ich auch heute noch meinen Hintern blank. Was soll ich sagen? Kommt nicht immer gut an.)
Irgendwann hatten die Paviane keine Lust mehr auf mich und so setzte mich Frau Pavianski in einem Zug nach Deutschland aus.
Meine Eltern staunten nicht schlecht, als sie mich wiederhatten. Um mich nun endgültig loszubekommen, entschieden sie, dass ich so schnell wie möglich Abitur mache und dann ein Studium anfange. Irgendwo weit weg.

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