Sonntag, 25. Oktober 2009
An alle FDP und CDU Wähler:
Die Katze ist aus dem Sack, wir haben nun endlich eine neue Regierung.

Zuallererst möchte ich allen Leuten in diesem Land danken, die CDU und FDP gewählt haben. Das habt ihr wirklich toll gemacht. Ihr habt mir gezeigt, dass wir schon lange kein Volk der Dichter und Denker mehr sind, sondern ein Volk, bestehend aus Leuten die nicht mehr ganz dicht sind und nur noch 10 Minuten weit in die Zukunft denken können. Ihr braucht euch aber auch nicht zu schämen, denn euch trifft ja nur eine Teilschuld. Ihr seid das Opfer einer riesigen Meinungs- und Informationsindustrie.

Eine objektive Meinung zu besitzen ist heutzutage praktisch unmöglich. Das einzusehen wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung. Man sollte anfangen, gewisse Dinge zu hinterfragen, denn kein Medium ist unabhängig. Journalisten, Nachrichtensprecher und Fernsehsender, aller werden von irgendwoher beeinflusst und vertreten eine subjektive Meinung. Ob da nun ein Großkonzern dahinter steckt oder die Regierung, unabhängig sind nicht mal wir Blogger.

Desweiteren sollte man aufhören ständig informiert zu sein. Schon seid Jahren will man uns weismachen, wie leben in einer Informationsgesellschaft. In Wirklichkeit ist es eine Informationsmüllgesellschaft. Über 90% der Informationen, die wir tagtäglich serviert bekommen sind absolut irrelevant, vielleicht sogar schädlich. Unser Hirn funktioniert mittlerweile wie ein E Mail Postfach, wo ständig Spammails herein flattern, nur das eben nix gelöscht, sondern alles irgendwie aufgenommen wird. Uns bleibt gar nicht mehr die Zeit, darüber nachzudenken, was richtig und was falsch ist.

Und so bemerken wir gar nicht mehr, dass wir gerade durch die Fülle der Informationen manipuliert werden. Die Medien suggerieren uns tagtäglich, dass sie Licht ins Dunkle bringen und Missetaten aufdecken. Sie bringen sogar so viel Licht ins Dunkle, dass wir geblendet werden und noch weniger verstehen als vorher. Wer viel weiß, ist nicht unbedingt weise. Das sollten wir endlich kapieren und lernen damit umzugehen.

Wenn wir anfangen, weniger informiert zu sein und uns gleichzeitig die Zeit nehmen, die wenigen Informationen, die wir haben kritisch zu hinterfragen, dann könnten wir wieder eine aufgeschlossene und intelligente Gesellschaft werden. Wir könnten politisch interessiert sein, sozial handeln und moralische Werte vertreten.

Den neoliberalen Affen von Schwarz-Gelb könnten wir einen Tritt in den Hintern verpassen, indem wir ihre Lügen konsequent abstrafen. Wir wollen keine Schönwetterpolitik mit Steuergeschenken und leeren Versprechungen. Denn wir wollen in diesem Land auch noch vernünftig leben können, wenn Merkel und Westerwelle, wieder im Affenhaus sitzen und an ihrer Pensionsbanane knabbern.

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Donnerstag, 22. Oktober 2009
Hausordnung - Der WG Podcast
Ich bin nun beim Herrn Pulsiv in den Neubaublog gezogen und von nun an können Sie uns dabei zuhören, wie wir uns gegenseitig das Leben schwer machen.

Folge 1 und 2 gibt es hier: Neubaublog der WG Podcast

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Samstag, 17. Oktober 2009
Wie der Geschichtenerzähler ein verbeamteter Terrorist wurde
Hallo Leute. Ich habe mich schon lange nicht mehr gemeldet, aber ich hatte in den letzten Tagen viel zu tun.
Ich habe jetzt nämlich einen neuen Job. Ich bin staatlich anerkannter Terrorist.

Gut. Ich gebe ihnen mal eine halbe Minute Zeit, das zu verdauen und dann machen wir hier mal weiter.

Fückenlüller:
dipdidududidip dudud dippididip loraepsum elpruminante abrahamundseinkind eldomina quoderatdemonstrationen bla bla bla dupdididi
Fückenlüller Ende!

Ja, ich bin in den letzten Tagen ein Terrorist geworden. Den Job hat mir das Arbeitsamt vermittelt. Flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit von Zuhause aus arbeiten zu können (gut wir Terroristen nennen das operieren, obwohl wir gar keine Ärzte sind und unser Zuhause nennen wir Zelle, obwohl wir gar keine Häftlinge sind. Alles sehr verwirrend, ich weiß!) haben mich überzeugt.

Zuerst habe ich mich natürlich gefragt, warum der Staat nun eigene Terroristen ausbilden will. Zur Beantwortung dieser Frage, schenkte mir die dicke Frau vom Arbeitsamt eine Broschüre. Darin stand kurz und knapp, warum, wieso und was ich als Terrorist tun soll.


Die Broschüre vom Arbeitsamt. Ganz viele lustige Bilder drin. Zum totlachen!!

Warum? Ganz einfach. Sie kennen doch bestimmt die Geschichte, vom gelangweilten Schafhüter, der sich einen Spaß daraus machte, dass ganze Dorf zu alarmieren, dass der böse Wolf da sei. Der böse Wolf war dann aber gar nicht anwesend, sondern nur eine alte zahnlose Großmutter. Das hat er so oft gemacht, bis das Dorfvolk ihm nicht mehr geglaubt hatte. Und wie das immer bei solchen Horrorkindergeschichten der Fall ist, kam der böse Wolf dann doch und fraß die gesamte Schafherde. Ein wirtschaftlicher Schaden, von dem sich der Schafhüter nicht mehr so schnell erholen konnte.
Unsere Bundesregierung kennt diese Geschichte natürlich auch. Die sind ja nicht doof! Man hat Angst, dass durch die vielen konsequenzlosen Terrorankündigungen in der letzten Zeit, die Bevölkerung ihre Angst vor dem Terrorismus verliert. Man hat Angst vor der: Es-passiert-ja eh-nix-Haltung die sich immer weiter im Land ausbreitet. Die Leute werden immer nachlässiger im Umgang mit potentiellen Terroristen, könnten sich vielleicht sogar mit dem Islam anfreunden und den auch noch toll finden. Merkt euch: Ein Volk, was keine Angst hat, ist ein unkontrollierbares Volk!

Meine Aufgaben als Terrorist sind sehr vielfältig. Man muss wissen, dass ich ja ein guter Terrorist bin. Ich mache das für unser Land. Angst und Schrecken verbreiten für das gemeinschaftliche Wohl.
Nicht selten trete ich im Fernsehen auf, mache aber auch Hausbesuche und klaue hin und wieder einem kleinen Kind den Lolly. Die Arbeit mit Kindern liegt mir dabei besonders am Herzen. Je früher man Angst vor Terroristen hat, umso besser. Ich selbst bin ja noch in einer terrorfreien Zeit aufgewachsen und hatte einiges nachzuholen. Das soll der zukünftigen Generation nicht passieren. Die sollen es mal leichter haben.

Natürlich sprenge ich nix in die Luft oder renne nackt durch die Gegend. Subtiler Terrorismus ist viel effektiver, hat man mir erklärt. Mülltonnen umschmeißen, Briefkästen zerstören, im Schlecker Bier klauen und Omas erschrecken, sind meine Steckenpferde und wenn ich so weiter mache, darf ich bestimmt auch mal in Afghanistan Urlaub machen. Was soll ich sagen, mein Job macht mir Spaß und ihr könnt das natürlich auch!

Werdet staatlich anerkannter Terrorist mit Beamtenstatus! Am besten noch heute! Onkel Staat wants you!!

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Montag, 12. Oktober 2009
Ein bisschen mehr Courage...
„Hast du Bock auf Sex?“, war ihre etwas aufdringlich wirkende Frage, die sie gut hörbar über die Straße hinweg rief. In Hamburg auf dem Kiez, hätte mich diese Frage keineswegs gewundert. Aber nicht an diesem Ort, in einem kleinen 1000 Seelen Dorf, mit einer Kirche in der Mitte und atemberaubend schöner Landschaft drum herum. Man konnte die Seeluft, des Rheins riechen und den Kuhmist von den Feldern.

Neugierig drehte ich meinen Kopf und schaute nach, wem die freche Stimme gehörte. Es war ein junges Mädchen, wahrscheinlich gerade im Anfangsstadium ihrer pubertären Trotzphase und hatte mich gerade dazu auserkoren, um zu testen, wie weit sie gehen kann.

Ich habe Sie natürlich ignoriert und weggeschaut, wie man das eben so macht in unserer Gesellschaft. Ein bisschen peinlich berührt war ich auch. Eigentlich hätte ich zu ihr hingehen und sie aufklären müssen. Das man nicht aus Spaß wildfremde Männer anspricht. Aus Spaß kann auch schnell mal ernst werden, wenn man an den Falschen gerät.

Einfach mal anhalten, die falsche Scham runterschlucken und das junge Ding zur Rede stellen. Es ist nur ein kleiner Schritt, welcher später vielleicht die große Tragödie verhindern kann.

Hätten Sie es getan? Hätten Sie ihr die Meinung gegeigt?

[Edit: Ja die Geschichte ist wirklich so passiert. Kein Scherz! Vielleicht nehme ich das deswegen auch so ernst.]

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Mittwoch, 7. Oktober 2009
Was Sie unbedingt über Nordic Walking wissen sollten
Der Geschichtenerzähler wurde mal wieder von militanten Tanten entführt und über dem Nordpol abgeworfen. Er segelte nach unten und landete, aufgrund seiner schlanken Figur, im Schornstein des Weihnachtsmanns.
„Hallo, wer sind Sie denn?“, fragte der Weihnachtsmann, als ich im Elektrokamin seines Hauses feststeckte. Der Weihnachtsmann trug ein leichtes Hawaihemd, Bermudashorts und Badeschlappen. Es war ja auch Sommer am Nordpol und da kann es schon mal gemütliche -10° C warm werden.
„Ich bin der Geschichtenerzähler und ich werde immer am ersten Sonntag des Monats entführt. Sind Sie? Sind Sie der Weihnachtsmann?“, fragte ich den Mann ungläubig.
„Ja ich bin der Weihnachtsmann. Du bist ja ein schlaues Kerlchen. Was hat mich verraten? Die sabbernden Rentiere, die kleinen Wichteln? Oder war es das große Coca Cola Werbeschild in meiner Einfahrt?“, sagte der Weihnachtsmann zynisch. Anscheinend war er schlecht gelaunt.
„Es war ihre loboeske Irokesenfrisur. Warum sind Sie denn so gestresst? Es ist doch Sommer.“, fragte ich den Weihnachtsmann.
„Kommen Sie mal mit, dann werden Sie es verstehen.“ Er führte mich hinaus in die klirrende Kälte. Dort waren tausende Menschen versammelt und alle hatten ein Ziel. Den Nordpol.


Der Weihnachtsmann in voller Kampfbekleidung. Sieht er nicht zum fürchten aus?

„Das sind Nordic Walker, also Menschen welche mit zwei bescheuerten Skistöcken, dement in Richtung Norden laufen müssen. Seit einigen Monaten ist es richtig zur Plage geworden.“, erzählte der Weihnachtsmann und nahm einem Walker den Stock weg. Dann hob er das Stöckchen in die Luft und warf es ein paar Meter. Der Eigentümer des Stöckchen rannte geschwind los und apportierte es nach kurzer Zeit, mit einem sabbernden Lächeln auf den Lippen.
„Das ist ja verrückt. Wieso laufen die alle hierher?“, fragte ich ihn.
„Oh das ist ganz einfache Quantenphysik. Die beiden Stöcke an den Armen der Nordic Walker richten sich automatisch nach dem Erdmagnetfeld aus, wie ein Kompass und dann können die nur noch hier her laufen. Es ist tragisch“, sagte der Weihnachtsmann und warf zum wiederholten Male den originalen Nordic Walking Stock, woraufhin der Mann sofort hinterher hechelte.
„Und wozu sind diese komischen Hamsterräder da?“, fragte ich ihn und zeigte auf die penibel nach Norden ausgerichtete Armada aus übergroßen Laufrädern.
„Ich habe mir gedacht, dass die Nordic Walker Bewegung brauchen und dann bin ich auf die Idee gekommen mit ihnen meinen Stromverbauch zu decken. Ich könnte sogar den ganzen Nordpol mit Strom versorgen, aber hier gibt es ja niemanden, außer ein paar verirrte Pinguine.“
Daraufhin schaute ich mich penibel nach den verirrten Pinguinen um, entdeckte aber keinen. „Was haben Sie denn nun mit den ganzen Nordic Walking Irren vor?“
„Oh das ist ganz einfach. Normalerweise bekommen die bösen Kinder routiniert ein paar Schläge mit der Rute. Doch seitdem die EU das Antidiskriminierungsgesetz eingeführt hat, darf ich das nicht mehr. Deswegen bekommen die unartigen Kinder einen Nordic Walker geschenkt. Das ist Strafe genug denke ich mal.“, erklärte der Weihnachtsmann. Gedanklich stellte ich mir den Weihnachtsabend vor. Der böse Junge steht wie immer böse in der Ecke. Dann kommt der Weihnachtsmann. Der böse Junge freut sich, glaubt das er was Tolles bekommt. (Das glauben die immer. Bis zum Schluss!) Böser Junge packt den Nordic Walker aus und fragt sich, ob das die neue Actionpuppe ist, die er sich gewünscht hat. Ist es aber nicht. Geschrei und Gezeter sind die Folge. Weihnachtsmann hat seinen Auftrag erfüllt und einen Nordic Walker weniger.
„Wir erleben zurzeit einen signifikanten Rückgang der Anzahl unartiger Jungen. Das ist ein Problem, denn die Wachstumsrate der Nordic Walker ist zwar in den letzten Monaten stagniert, aber immer noch zu hoch.“, erklärte der Weihnachtsmann.
„Es müsste also mehr böse Jungen und weniger Nordic Walker geben?“
„Das erste ist, glaube ich, keine gute Idee, aber wir könnten die Zahl der Nordic Walker verringern. Und du könntest mir ein Schokoladeneis holen.“, erklärte der Weihnachtsmann.
„Wie machen wir das?“, fragte ich ihn voller Sorge, über die schiere Komplexität dieser Aufgabe.
„Du gehst zum Gefrierschrank und…“, fing der Weihnachtsmann an.
„Nein das Erste!“
„Du musst die Leute aufklären! Du hast doch einen Blog. Schreib dort unsere Geschichte auf und zwing die Leute zur Einsicht!“
„Woher wissen Sie, dass ich einen Blog besitze?“, fragte ich ihn verblüfft.
„Ähm ja… du weißt schon. Der Weihnachtsmann sieht alles und so... Außerdem habe ich ein 16er DSL Anschluss du Rentiernase!“
Mit, „Gut dann mache ich das! Frohe Weihnachten!“, verabschiedete ich mich und lief nach Hause.
„Ja, ja! Leck mich am Arsch!“, antwortete der Weihnachtsmann und winkte fröhlich.

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Freitag, 2. Oktober 2009
Mein erster Promi
Der Geschichtenerzähler ist in den letzten 2 Wochen im Westerwald am Rhein gewesen und hat dort gearbeitet. Was ich dort gemacht habe ist geheim, spielt aber auch keine Rolle für den folgenden Text.

Letzten Sonntag kam mein Arbeitskollege dann auf die Idee nach Dernbach zu fahren, schließlich lag das nur 20 Kilometer vom Hotel entfernt. Und wissen Sie was es in Dernbach zu sehen gibt? Eine der erfolgreichsten Fernsehsendungen die Deutschland jemals in die Welt exportiert hat.

Die Ludolfs.

Kennen Sie nicht?

Ich hatte bis dahin eigentlich auch nie die Ludolfs geschaut. Ich wusste nur, dass das 4 Brüder sind, welche einen alten Schrottplatz ihr Eigen nennen. Deren Alltag wird dann gefilmt und auf DMAX ausgestrahlt.
Wir sind dann also dort hingefahren und haben eigentlich nur wenig Hoffnung gehabt etwas Interessantes zu sehen. Wir hatten mit einem umzäunten Gelände gerechnet, wo man nicht herankommt.

Doch in Wirklichkeit sah es dann so aus:


Da ist nix modernisiert oder Kulisse. Alles echt asozial.

Da gerade ein Holländer einen saugeiles Cadillac Cabriolet angeschleppt hatte, war sogar einer der Ludolf Brüder zugegen. Der Manni Ludolf hat ein wenig über seinen Filmalltag gequatscht und über den tollen Wagen natürlich auch. Ein wirklich sympathischer Promi war das und kein arroganter Schnösel. Es ist alles genauso echt, wie es im Fernsehen dargestellt wird und das macht wahrscheinlich auch den Charme der Sendung aus. Er hat dann noch erzählt, dass die Ludolfs mittlerweile in 41 Ländern ausgestrahlt wird und gerade aus dem Ausland kommen die Leute mit mehreren Reisebussen an. Besonders die Holländer sind verrückt danach und können auch nicht verstehen, warum die Sendung bei uns nicht so populär ist.


Der mit der Mütze uffm Kopp is der Manni und rechts steht der Cadillac.

Keine Frage, ich werde mir die Sendung, demnächst auch mal anschauen müssen und dann kann ich jedesmal sagen. Ha den kenn ich!!

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Samstag, 19. September 2009
Ein Schneeballsystem
Vor ein paar Wochen klingelte ein Mann an meiner Haustüre. Der Kater bellte wild umher, ich wies ihn darauf hin, dass er nicht mehr Snoop Dog imitieren soll, und öffnete die Tür.

Ich erkannte sofort, dass es kein Zeuge Jehovas war, denn der Kater hatte sich schon wieder verkrümelt. Vor ein paar Monaten hatte er seine Weiterbildung an der Katzenschule im Fach Zeugen Jehovas Abwehr als Katzenbester abgeschlossen. Sobald ein Zeuge das Grundstück betritt, wird der Kater aktiv und leitet die nötigen Gegenmaßnahmen ein. Seine Spezialität ist es Blutwurstscheiben, wie infernale Geschosse, quer durch den Garten zu schießen. Jedoch hatten die Trainer an der Katzenschule Monate gebraucht, um ihm klar zu machen, dass er die Wurst werfen und nicht fressen soll. Aber mittlerweile hatte er das ganz gut drauf. Er wusste ja, dass er zur Belohnung einen Zeugen Jehovas behalten durfte und war extrem motiviert.

Aber nun zurück zu dem Mann an der Tür. Er trug einen billigen Anzug und darüber ein noch billigeres Nervenkostüm. Er versuchte zu lächeln, was ihm aber nicht leicht viel, denn der Köter vom Nachbargarten hatte sich wie ein Parasit an seinem Hintern festgebissen. Er war also ein Vertreter. In Gedanken, notierte ich mir, dass sich der Kater auch in diese Richtung spezialisieren sollte.
„Guten Tag ich bin von der Firma Snow Ball Systems und ich glaube heute ist ihr Glückstag.“, sagte er, obwohl sein Gesicht genau das Gegenteil ausdrückte.
„Jaaa? Das ist ja fein!“, antwortete ich ihm freundlich.
„Sie sehen aus wie ein engagierter junger Mann, der gerne ein bisschen was dazu verdienen möchte.“
„Keine Ahnung, ich war heute noch nicht vorm Spiegel.“, sagte ich gut gelaunt.
„Ich verkaufe Schneebälle und ich denke Sie können das auch. Sie bekommen von mir eine originale Schneeball Lizenz.“ Der Mann kramte nun eine Tupperdose hervor, und öffnete diese. Es war sehr warm und irgendwie auch ein ungünstiges Klima für Schneebälle. Aber ich hatte ja eine Menge Fantasie mit an die Tür gebracht und konnte mir die Schneebälle vorstellen. Schön weiß und rund. Was für eine tolle Abkühlung wäre das, bei diesen Höllentemperaturen, stellte ich mir vor.
„Das sind aber schöne Schneebälle.“, sagte ich ihm und tunkte meinen Finger in das lauwarme Wasser.
„Wirklich?“, fragte er überrascht und auch der Hund an seinem Hintern hob erstaunt die Ohren, „Sie sind der erste, der das heute sagt. Ich bin schon den ganzen Tag unterwegs, von Haus zu Haus, von Schäferhund zu Dobermann und habe keinen Schneeball verkauft.“
„Na sowas! Das verstehe ich nicht. Dabei kann man so einen Schneeball immer mal gebrauchen. Man kann jaaa äh ne Schneeballschlacht machen oder so.“, erklärte ich ihm.
„Jaaa genau das habe ich mir auch gedacht, als man mir die Lizenz zum Schneeball verkaufen für Tausend Euro verkauft hat. Ich muss nur 10000 Schneebälle pro Tag verkaufen, für 10 Euro das Stück. 99% des Erlöses bekommt die Firma Snow Ball Systems und mit dem einen Prozent habe ich das Geld schon wieder rein und dann kann ich nur noch Gewinn machen. Und Sie können das natürlich auch.“, erklärte mir der Mann nun ein bisschen optimistischer.
„Leider habe ich keine Zeit dafür. Ich verkaufe nämlich schon Katerschminke und das füllt mich ein bisschen aus. Wollen Sie vielleicht ne Lizenz zum Katerschminkset verkaufen?“, fragte ich ihn grinsend.
„Ja na klar! Immer her damit. Ein zweites Standbein ist doch immer gut.“

Der Mann lief freudestrahlend vom Grundstück. Die Lizenz zum Katerschminke verkaufen in der Hand und den Mopsdackel der Bachmanns am Hinterteil.

Was für ein erfolgreicher Tag.

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Sonntag, 13. September 2009
Musik, die weh tut
Heute ist Stöckchenalarm. Auch wenn ich bis jetzt davon verschont wurde und mich nur einmal dagegen zur Wehr setzen musste. Sie sehen also ein absolutes Debüt in meiner Bloggerkarriere.

Das Stöckchen kommt direkt aus der Faultierwirtschaft und gegen das Waffenarsenal einer Frau sollte man gar nicht erst ankämpfen, finde ich. Sonst setzt die Frau Sid vielleicht noch ihren virtuellen Dackelblick ein und gegen den hat mein Hausarzt, immer noch kein passendes Gegenmittel parat. Lange Rede kurzer Sinn, es geht darum ein paar Fragen zu beantworten und zwar mit musikalischer Unterstützung.

Nun wäre ich ja nicht der Geschichtenerzähler, wenn ich hier nicht meine eigenen Regeln einführen würde. Gefragt ist eigentlich nur eine Band und die Fragen in Form von Liedtiteln beantworten. Ich werde aber mehrere Bands oder Interpreten benutzen. Aber seht selbst

Are you male or female?
Spritney spricht mir voll aus der Seele... Eiäm nod äh Gürrl na na na na (weiter kann ich den Text nich)


Describe yourself:
Ready for the victory oder für die Irrenanstalt, was Dieter Bohlen damals einfach nicht kapiert hat.



How do you feel about yourself?
"Kaan Staapilz find ich net" von den Randfichten. Das ist gute Musik aus meiner verstrahlten Heimat. Vielleicht finde ich ja bald meinen Steinpilz, bis jetzt waren es nur weiche Champignons.



Describe your current boy/girl situation:
I believe von DJ Bobo. Mein Glaube an gute Musik von DJ Bobo war noch nie vorhanden, aber an die Liebe glaub ich schon noch.



Describe your current location:

Flat Beat Obwohl das Lied eigentlich gar nicht sooo schlecht ist. Aber es nervt glaube ich sehr schnell... Und das blöde gelbe Tierchen erst.



Describe where you want to be:
Mambo Namber Feif vom Luuu... Ja ich wär gerne auf Mambo Nr. 5, wo auch immer das ist. Kann mich mal einer dort hinscheißen äh schießen?



Your best friend is:
Heyo von Captain Jack, der ja auch seit diesem Lied mein bester Freund ist. Wenn du ein Problem hast, dann kommt er und holt dich da raus. Dschungel, Afghanistan oder aus dem Einwohnermeldeamt. Badadaidado run along with Captain Jack!!!



My favourite colour is:
I'm blue von Hunsrück ach nee Eifel 65. Die Farbe ist aber auch ein Gefühl... Ohne den Blues könnte ich nicht so lustig sein. Wenn ich das Lied anhören muss, fühle ich mich natürlich erst recht blue und will mich betrinken damit ich blau werde... (Ja das ist ein Unterschied!!)



You know that...
...daylight in your eyes, will hurt really bad... Ich frage mich immer noch, warum die nicht No Brains heißen. Aber Realismus war damals einfach noch nicht angesagt...



How’s the weather?
99 Luftballons von Nena. Ich mag diese 80iger Jahre Frau überhaupt nicht und jetzt werden mir wahrscheinlich einige widersprechen...aber egal. Scheiß Frisur, scheiß Musik, scheiß Text... :-D



If your life was a television show what would it be called?
Incomplete von dann Hinterlader Jungen. Ach wie poetisch...



What is life to you?
White and Nerdy!! Das ist das erste Mal ein Künstler den ich wirklich mag. Weird al Yankovich!! Und den kann man nicht einbetten. Die besten kriegt man eben nicht ins Bett, so ist das Leben. White and Nerdy!!


What is the best advice you have to give?
Never stop fighting von BroSis. Die Mitglieder dieser Zombieband haben diesen Spruch wirklich verinnerlicht. Ständig tauchen die in irgendwelchen dämlichen Fernsehsendungen auf und geben einfach nicht auf... Grausam!!



If you could change your name what would you change it to?

Cotton Eye Joe von Rednex. Ein tolles Lied für alle die sich übergeben wollen oder sonst nix besseres vorhaben. Und weil ich weiß, dass der Herr Schnitzel dieses Lied so mag.




Nun wäre ja die Sache nur halb so spaßig, wenn ich das Stöckchen nicht weitergeben würde... Also die Herren Krass, Anderleinchen und natürlich der Herr Bier sind jetzt dran. Viel Spaß! (Und die Frau Faultier wird mich wahrscheinlich verhauen wollen.)

Man kann übrigens auch alle gleichzeitig anmachen, dann klingt es weniger beschissen. Ach experimentieren Sie einfach mal!!

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Mittwoch, 9. September 2009
Wo die Liebe hinfällt, da wächst kein Gras mehr. Und schon gar keine Blumen.
Ich musste also mal wieder zur Blumenfrau in den engen, feuchten und wohlriechenden Blumenladen. Die Blumenfrau trug ein hellgrünes Kleid, mit Blumen darauf. Wahrscheinlich eher aus Marketingzwecken, denn toll sah es nicht gerade aus.

„Was darf es denn sein?“, fragte sie mich mit bedingter Höflichkeit. Sie versuchte zu lächeln und ein bisschen Erde rieselte von ihrer Wange. Menschen, die tagaus und tagein freundlich lächeln müssen, können das dann irgendwann nur noch mechanisch. Das Lächeln wirkt dann so professionell, wie ein Schimpansenkellner in einem Edelrestaurant.

„Ich hätte gerne ne Blume.“, sagte ich der Blumenfrau etwas mürrisch. Ich versuchte meine hoffnungslose Ahnungslosigkeit in Blumendingen zu übertünchen, indem ich mich nervös umsah.

„Für welchen Anlass denn?“, fragte die Blumenfrau freundlich, aber auch mit Nachdruck. Es hätte nur noch gefehlt, dass sie mir eine helle Lampe ins Gesicht scheinen lässt und mich an einen Stuhl fesselt, um auch noch die letzte Information aus mir heraus zu kitzeln.

„Ich wüsste nicht, was Sie das angeht.“, warf ich die Frage angespitzt zurück. Die Blumenfrau reagierte mit verschränkten Armen und Abstand.
„Aber ich muss das doch wissen, sonst können wir doch keine passende Blume für Sie auswählen.“
Da hatte die Blumenfrau, natürlich uneingeschränkt recht. Doch da rufe ich doch lieber den Teufel an und spreche auf seinen Anrufbeantworter, als dieser Klatschtante da zu erzählen, dass ich in zehn Minuten ein Blind Date haben werde. Am Ende weiß es dann noch die ganze Stadt. Blumenläden sind die Vorläufer von Twitter.

„Nein, nein. Ich bin mir hundertprozentig sicher, welche Blume ich nehmen werde.“, antwortete ich ihr. Ich drehte mich herum und griff mir die erstbeste Blume.

„Das ist eine Aster. Eine Todesblume. Wenn Sie auf eine Beerdigung gehen wollen, dann sollten Sie aber mehr davon mitnehmen.“, erklärte mir die Blumenfrau und lächelte dabei so hinterhältig, wie ein Eichhörnchen auf Drogen. Der Punkt ging an sie. Natürlich kann es passieren, dass so ein Blind Date schnell in die Hose geht und dass man seine Hoffnungen begraben muss. Ein guter Freund hatte mir mal gesagt: „Wenn es schlecht läuft, dann rennt entweder sie weg oder eben du.“ Aber ich war dennoch optimistisch und griff zur nächsten Blume.

„Das ist ein Stiefmütterchen.“, sagte die Blumenfrau professionell. Die Blume landete wieder da, wo sie herkam. Ich konnte doch kein Stiefmütterchen schenken. Da hätte ich ihr doch gleich einen Antrag machen können.

„Das ist ein Alpenveilchen.“ Alpenveilchen ging natürlich auch nicht. Dann denkt Sie ich bin gewalttätig und schlage gerne Frauen. Obwohl ich in diesem Moment der Blumenfrau gerne eine Azalee über den Kopf gezogen hätte.

Am Ende nahm ich dann einen Kaktus. Ich dachte mir: „Was soll Sie denn mit einer Blume die nach wenigen Tagen austrocknet. Ein Kaktus ist zäh und hält länger.“

Und wenn die Liebe darauf fällt, dann pikst es.

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Samstag, 5. September 2009
Häuptling schlotterndes Knie
Wissen Sie, was ich morgen Abend machen werde? Ich werde mich mal wieder in der Öffentlichkeit zeigen und den Leuten meinen nackten Hintern entgegenstrecken.

Genau das macht man nämlich in einem Poetry Slam. Der freundliche Herr Christian Ritter (Sie kennen ihn vielleicht schon aus dem Fernsehen) wird die ganze Sache moderieren und den besten Arsch küren.

Kommen Sie also morgen Abend in die Posthalle in Würzburg 20:15 Uhr zur Primetime geht es los.

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